Mana Arian
Psychosoziales Zentrum der Diakonie Mark-Rhur
Wohin hat mich der LEB Master beruflich geführt?
Bereits während meines Masterstudiums habe ich als studentische Hilfskraft in einem Projekt der Arbeitseinheit Entwicklungspsychologie gearbeitet, das Fortbildungen zum Thema Stärkung sozial-emotionaler Kompetenzen für pädagogische Fachkräfte in Kitas angeboten hat. Daran anschließend habe ich eine Stelle als Psychologin in einer Frühförderstelle angetreten, in der ich Eltern zum Thema sozial-emotionale Entwicklung bei Kindern beraten und Fortbildungen über Emotionsregulation durchgeführt habe.
Seit Beendigung meines Masters biete ich als Psychologin in einem psycho-sozialen Zentrum (PSZ) psychologische Beratung für Menschen mit Fluchterfahrungen an und bilde mich fortlaufend im Bereich Traumatherapie im Fluchtkontext weiter. Darüber hinaus leite ich Gruppenangebote, Fortbildungen und Seminare und bin in der Forschung tätig.
Was hat mir der LEB Master rückblickend für meinen Berufsweg gebracht?
Dass einer der Themenschwerpunkte der Universität Münster auf sozial-emotionale Entwicklung im Kulturvergleich liegt, war für mich der Hauptgrund, warum ich nach meinem Bachelorabschluss in Teheran den LEB Master in Münster angefangen habe. Die Kombination aus der projektbezogenen Arbeit und fachspezifischen Seminaren hat mir sehr dabei geholfen, mich auf meinem Weg zu bestärken. Das theoretische Wissen der Seminare ließ sich direkt in die Praxis umsetzen, sodass ich meine Arbeitsstelle im Bereich der Frühförderung von Kindern mit ausreichend Kompetenz und Erfahrung antreten konnte.
Ein weiterer Kernimpuls für die Legung meines Arbeitsschwerpunktes war ein Forschungspraktikum in der Arbeitseinheit Entwicklungspsychologie mit dem Schwerpunkt Traumatherapie, das ich absolvierte. Die persönliche Erfahrungen mit traumatisierten geflüchteten Jugendlichen und die grundlegenden Kenntnisse der Psychotraumatologie, die mir vermittelt wurden, weckten mein Interesse für diesen Arbeitsbereich, so dass ich diesen auch in meiner Masterarbeit zum Thema machte, in der ich mich mit den psychologischen Einflüssen von Migration und Flucht auf den Integrationsprozess von Geflüchteten beschäftigte. Insbesondere das Thema der psychischen Resilienz, das einen wichtigen Teil meiner Masterarbeit ausmacht, hat mir nicht nur geholfen, meine Klienten zu unterstützen, die häufig Kriegs- und Foltererfahrungen gemacht haben, sondern auch auf persönlicher Ebene dazu beigetragen, besser mit den Herausforderungen des Lebens und unerwarteten Ereignissen umzugehen.
Auch meine Aktivitäten im Forschungsbereich verdanke ich den Kontakten, die ich während meines Masterstudiums knüpfen konnte und die im Studium erlernten Forschungsmethoden unterstützen und begleiten mich noch heute dabei, weiter meiner Herzensfrage nachzugehen: Wie kann der Mensch nicht „trotz“ erlebter Traumata, sondern „gerade deswegen“ wachsen?
Mein Tipp für Studierende
Versuche herauszufinden in welchem Bereich dein Interesse liegt, wozu du persönlichen Bezug hast und folge den sich stetig auftuenden Möglichkeiten. Über persönliche Interessen, Themenbezüge die einen berühren und eigenen Fragestellungen ergeben sich im Studium zahlreiche Möglichkeiten, um Wegen nachzugehen, die einem eine große Hilfe dabei sein können, sein Berufsleben so auszurichten, dass man nicht nur erfolgreich ist, sondern einer Arbeit nachgeht die Erfüllung mit sich bringt, da man mit dem Herzen bei der Sache ist. Dies ist eine wirklich große Chance!