Gegenwärtige Psychotherapiestudien
Kulturell angepasste Psychotherapie für geflüchtete Menschen
Viele Asylsuchende und Geflüchtete leiden aufgrund der traumatisierenden Erfahrungen vor und während der Flucht sowie der Herausforderungen in der neuen Heimat unter psychischen Belastungen. Für sie ist es häufig nicht leicht, eine angemessene Behandlung zu finden. Zudem bestehen Schwierigkeiten, die westlich orientierten Behandlungsangebote zu nutzen.
Das primäre Ziel von ReCAP ist es, die Wirksamkeit und Kosteneffektivität von drei neuen, zeitlich begrenzten und kulturell angepassten psychotherapeutischen Interventionen für Asylsuchende und Geflüchtete zu untersuchen und zur Verbesserung der Psychotherapie für Geflüchtete beizutragen.
Das Projekt umfasst drei multizentrische randomisierte kontrollierte Studien:
Teilprojekt 1 („LoPe“) vergleicht die Wirksamkeit eines kurzen Psychoedukationsprogramms („Gesundheits-Teegarten“) als niedrigschwellige Intervention mit einer Wartelistenkontrollgruppe
Teilprojekt 2 („ReTreat“) hat zum Ziel, die kulturangepasste kognitive Verhaltenstherapie plus Problemmanagement (CA-CBT+) als eine 12-stufige transdiagnostische Gruppenintervention für Geflüchtete im Vergleich zur üblichen Standard-Versorgung zu evaluieren
Teilprojekt 3 („ReScript“) konzentriert sich auf Imagery Rescripting als individuelle und spezifische Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen bei Geflüchteten und vergleicht diese Intervention mit den üblichen Behandlungsempfehlungen
Teilprojekt 4 („Gesundheitsökonomie“) untersucht die wirtschaftliche Bewertung der kulturell angepassten Interventionen aus den Teilprojekten 1-3 mit Methoden der gesundheitsökonomischen Evaluation
Das Projekt ReCAP ist multizentrisch angelegt und findet an vier Standorten in Deutschland statt: Frankfurt (Prof. Dr. Ulrich Stangier, PD Dr. Regina Steil), Marburg (Dr. Dr. Ricarda Nater-Mewes, Dr. Cornelia Weise, PD Dr. Jens-Peter Reese), München (Prof. Dr. Thomas Ehring) und Münster (Prof. Dr. Nexhmedin Morina). Für mehr Informationen zum ReCAP Projekt klicken Sie bitte hier.
Imagery Rescripting und EMDR (IREM-freq-Studie)
Wir führen aktuell eine Wirksamkeitsstudie durch, in der wir gemeinsam mit weiteren Standorten in Australien, den Niederlanden und Deutschland die Wirksamkeit zweier Psychotherapie-Verfahren für die PTBS (Imagery Rescripting sowie EMDR) untersuchen. In dieser Studie werden Erwachsene behandelt, die in der Kindheit Missbrauch erfahren haben und aktuell unter einer PTBS leiden.
Die Behandlungskapazitäten sind ausgeschöpft, sodass derzeit keine Behandlungen im Rahmen dieser Studie angeboten werden können.