Die Traumaambulanz ist eine universitäre Hochschulambulanz, welche sich mit der Diagnostik sowie der Evaluation und Weiterentwicklung von Psychotherapiemethoden für die Behandlung der Folgen von traumatischen und kritischen Lebensereignissen befasst. Darüber hinaus untersuchen wir auch, welche Prozesse bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von post-traumatischen Beschwerden eine Rolle spielen. Die Traumaambulanz wird von Dr. Thole Hoppen koordiniert und von Prof. Dr. Nexhmedin Morina geleitet.

Gegenwärtig ist eine Psychotherapie im Rahmen der Traumaambulanz ausschließlich im Rahmen von Psychotherapiestudien möglich. Unsere beiden großen Behandlungsstudien, ReCAP-Studie und IREM-freq-Studie (siehe Beschreibung unten), befinden sich kurz vor dem Abschluss und wir können bis auf Weiteres keine neuen Therapieplätze anbieten.

Gegenwärtige Psychotherapiestudien 

Kulturell angepasste Psychotherapie für geflüchtete Menschen

Viele Asylsuchende und Geflüchtete leiden aufgrund der traumatisierenden Erfahrungen vor und während der Flucht sowie der Herausforderungen in der neuen Heimat unter psychischen Belastungen. Für sie ist es häufig nicht leicht, eine angemessene Behandlung zu finden. Zudem bestehen Schwierigkeiten, die westlich orientierten Behandlungsangebote zu nutzen.

Das primäre Ziel von ReCAP ist es, die Wirksamkeit und Kosteneffektivität von drei neuen, zeitlich begrenzten und kulturell angepassten psychotherapeutischen Interventionen für Asylsuchende und Geflüchtete zu untersuchen und zur Verbesserung der Psychotherapie für Geflüchtete beizutragen.

Das Projekt umfasst drei multizentrische randomisierte kontrollierte Studien:

Teilprojekt 1 („LoPe“) vergleicht die Wirksamkeit eines kurzen Psychoedukationsprogramms („Gesundheits-Teegarten“) als niedrigschwellige Intervention mit einer Wartelistenkontrollgruppe

Teilprojekt 2 („ReTreat“) hat zum Ziel, die kulturangepasste kognitive Verhaltenstherapie plus Problemmanagement (CA-CBT+) als eine 12-stufige transdiagnostische Gruppenintervention für Geflüchtete im Vergleich zur üblichen Standard-Versorgung zu evaluieren

Teilprojekt 3 („ReScript“) konzentriert sich auf Imagery Rescripting als individuelle und spezifische Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen bei Geflüchteten und vergleicht diese Intervention mit den üblichen Behandlungsempfehlungen

Teilprojekt 4 („Gesundheitsökonomie“) untersucht die wirtschaftliche Bewertung der kulturell angepassten Interventionen aus den Teilprojekten 1-3 mit Methoden der gesundheitsökonomischen Evaluation

Das Projekt ReCAP ist multizentrisch angelegt und findet an vier Standorten in Deutschland statt: Frankfurt (Prof. Dr. Ulrich Stangier, PD Dr. Regina Steil), Marburg (Dr. Dr. Ricarda Nater-Mewes, Dr. Cornelia Weise, PD Dr. Jens-Peter Reese), München (Prof. Dr. Thomas Ehring) und Münster (Prof. Dr. Nexhmedin Morina). Für mehr Informationen zum ReCAP Projekt klicken Sie bitte hier.

Imagery Rescripting und EMDR (IREM-freq-Studie)

Wir führen aktuell eine Wirksamkeitsstudie durch, in der wir gemeinsam mit weiteren Standorten in Australien, den Niederlanden und Deutschland die Wirksamkeit zweier Psychotherapie-Verfahren für die PTBS (Imagery Rescripting sowie EMDR) untersuchen. In dieser Studie werden Erwachsene behandelt, die in der Kindheit Missbrauch erfahren haben und aktuell unter einer PTBS leiden.

Die Behandlungskapazitäten sind ausgeschöpft, sodass derzeit keine Behandlungen im Rahmen dieser Studie angeboten werden können.

Links

Über den folgenden Link können Sie psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit Expertise im Bereich der Behandlung von Traumafolgestörungen in Ihrer Nähe suchen. Dies ist ein Service der deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT).

Kontakt

Fliednerstraße 21
48143 Münster


Leitung: Prof. Dr. Nexhmedin Morina
Koordination: Dr. Thole Hoppen
Tel.: 0251 / 83-34132
Fax:  0251 / 83-31333
E-Mail: traumaambulanz@uni-muenster.de

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