Schüttelreime

Schüttelreime machen Lust,
möglich, dass du lachen musst.

Ich seh' mit einem siechen Grausen
die Euros zu den Griechen sausen.
Wohlauf ihr Chefs der siechen Gruppe,
nun würzt die fade Griechensuppe!

In Afrika die Schwarzen weinen
aus großer Angst vor Warzenschweinen.

Lobend sprach Frau Finkenstein:
Die Harzer Käschen stinken fein.

Ist das nicht der Suppenhahn,
den wir noch gestern huppen sah'n?

Ist dieser Hund auch stubenrein?
fragt mißtrauisch Frau Rubenstein.

Du bist
Buddhist.

O Du,
Udo!

Wo's gestaubt hat,
das war die Hauptstadt.

Unter den schönsten Steppdecken
kann der blödeste Depp stecken.

Es klapperten die Klapperschlangen,
bis ihre Klappern schlapper klangen.

Da hilft kein Schätzen, Raten, Dichten,
man muss sich nach den Daten richten.
    (H. Winkler)

Der Männerchor trinkt Bier vom Fass,
besoffen sind schon vier vom Bass.

Für's Fest kauf schnell drei Fässer Bier,
wenn Harald kommt, doch besser vier!

Lass Bier in die Posaune laufen!
Dann kannst du je nach Laune saufen.

Ich laß mir Blech um die Beine schweißen,
damit mich nicht die Schweine beißen.

Ich esse nicht gern Spiegelei,
weil ich sonst wie ein Igel spei.

Trinke nie beim Baden Wein,
sonst brichst Du Dir das Wadenbein.

Biete stets dem Diebe Schach
und schließe fest das Schiebedach.

Ich kenne einen Schweinemäster,
der ist so dick wie meine Schwester.

Beim Zahnarzt in den Wartezimmern
hört man nicht nur Zarte wimmern.

Wer kann mit frohem Herzen schmausen,
wenn tief im Eckzahn Schmerzen hausen.

Die Ratte lief zum Rattenloch,
nach dem sie an den Latten roch.

Die Mutter freut sich am Rosenduft,
der Vater nach den Dosen ruft.

Nächtelang der Stauer soff,
dann starb er mangels Sauerstoff.

Du sollst Dein krankes Nierenbecken
nicht mit kalten Bieren necken.
Auch solltest Du bei Magenleiden
den Wein aus sauren Lagen meiden.

Ein Säufer klagte neulich schüchtern:
"Heut’ fühl’ ich mich abscheulich nüchtern!"

Der Schnee, den du in Flocken siehst,
mir unten in die Socken fließt.

Es könnte meinem Beine schaden,
drum will ich nur zum Scheine baden.

Wenn ich doch am Himmelbett
zum Wecken eine Bimmel hätt'.

Im Lehnstuhl sitzt der gähnende satte,
sich nach dem Bette sehnende Gatte.

Ins Teppichhaus die Käufer laufen,
sie alle wollen Läufer kaufen.

Das rechte Bein der Purzel winkelt,
bevor er an die Wurzel pinkelt.

Die Predigt, mit Gefühl gestaltet,
macht Hände im Gestühl gefaltet.

Es war einmal ein Trotzkist,
der fand die Welt kotztrist.

Der Philosophen vage Thesen
sind alle schon mal da gewesen.

Im Juli gibt es heiße Nächte,
da fängt man in der Neiße Hechte.

Ich will nichts mehr vom Baden wissen,
seit mich Krebse in die Waden bissen!

Kauf' nie ein Rad als Restposten!
Es könnte wie die Pest rosten.

Der Clown entzückt mich mit einem tragischen Mix
aus lauter verblüffenden, magischen Tricks.

Die Stadt kann bei den leeren Kassen
die Straßen nicht mehr kehren lassen.

Mich machen diese Scharten krank
an unserm neuen Kartenschrank.

Was soll mir so ein gelber Sud?
Mein Magen wird von selber gut.

Die Menschen mögen Möwen leiden,
während sie die Löwen meiden.

Ich sehe einen Hund graben,
das muß doch einen Grund haben.

Herr Pollak trägt Chilenentracht -
ein Bild, bei dem man Tränen lacht.

Ein Krüppel und ein Greis sich droschen
um den Betrag von dreißig Groschen!

Will einer sich sein Recht erschleichen,
kann er's im Guten schlecht erreichen.

Den Löwen sah ich am Hange lungern.
Ich glaube, er wird nicht lange hungern.

Oh Mutti, heiz' mein eisig' Zimmer,
sonst frier' ich armer Zeisig immer.

Wer Schmerzen in den Ballen hat,
bewege sich im Hallenbad.

Von den Protestlern gegen Castorenbehälter
beziehen manche Pastorengehälter.

Ich hörte einen Schrei, der klang
als käm' er aus dem Kleiderschrank.

Wenn euch gebrat'ne Schollen winken,
dann zetert nicht:"Wir wollen Schinken!"

Wer andern eine Zange leiht,
vermißt sie dann für lange Zeit.

Wer reist, braucht Schuhe.
Wer scheißt, braucht Ruhe.

Er fing auf seiner Wanzenreise
das Ungeziefer ranzenweise.

Für den von Hitze platten Schatz
sucht sie jetzt einen Schattenplatz.

oder:
Bewahre deinen Plattenschatz
an einem kühlen Schattenplatz!

Weißt du nicht, wie ich litt, Maid?
Ach, zeig mir ein wenig Mitleid!

Sie sitzt mit ihm im Rosenhain
und greift ihm in die Hosen rein.

Die Kost hier ist ein Magenkleister,
darüber muß ich klagen, Meister.

Wenn kalter Regen niederfließt,
die Nachtigall im Flieder niest.

Die Mutter an der Wiege:
Wie sacht sie wacht.

Auf dieses Schild die Nase richt',
verehrter Fahrer: "Rase nicht!"

Er hackte mit dem Hackbeil;
gottlob blieb die Backe heil.

Die Kinder mögen Mäuse leiden,
doch sollten sie die Läuse meiden.

Ich muß es dir ganz trocken sagen,
du solltest heile Socken tragen.

Die Sonne wirft die Schatten weit -
es wird bald Nacht in Wattenscheid.

Es bellt ein Hund in Bielefeld,
der gerade so wie viele bellt.

Ein Mücklein wollte Reisen machen,
da flog's in einen Meisenrachen.

Wenn Mädchen in die Kissen weinen,
dann brauchen sie 'nen Freund und wissen keinen.

Die Mäuse sich nicht wohl in Wäldern fühlen,
weil sie viel lieber in den Feldern wühlen.

An beiden Schuhen hab' ich nur noch halbe Sohlen,
ich kann beim besten Willen nicht die Salbe holen!

Im Herbste an den Zitterpappeln
sieht man die Blätter bitter zappeln.

Hat eine Eiche Blätter kaum,
ist sie ein guter Kletterbaum.

Willst Du den Wagen über Gleise leiten,
so laß ihn vorsichtshalber leise gleiten!

Auf dem Fest der leisen Töne
gab's auch den Test der leisen Föne.

Ein Kater kroch voll Raubgelüst
hoch in des Baumes Laubgerüst.
Den Spatzen er an zu hetzen fing,
das Federkleid in Fetzen hing.

Ist zuviel auf dem Törtchen oben,
dann muß man zu dem Örtchen toben.

Im Zimmer hört man Kinder heulen,
da gibt's was auf die Hinterkeulen.

Ich dacht, es wäre ein krasser Wahn,
doch nein, es war ein Wasserkran.

Es stellt sich auch Herr Meier an,
da billig kriegt die Eier man.

Eh' Butter kommt von Danzig ran,
ist meistens sie schon ranzig dann.

Die Insel hatte keine Landungsbrücke,
so barst ein Schiff in einer Brandungslücke.

Erst kam ein stummer Denker,
dann wards ein dummer Stänker.

Der Karl bekam 'ne Kreidehaut
und setzt sich schnell ins Heidekraut.

Die Babys in der Wiege zittern,
sobald sie eine Ziege wittern.

Klaus fuhr mal in der Eisenbahn
und fing ins Brot zu beißen an.

Der Künstler sah die Schattenrisse,
o Schreck, sie war'n voll Rattenschisse.

Nana aß
Ananas.

Was macht ein kleines Mückentier
doch für verflixte Tücken mir.

Schon wieder so ein Mückenstich -
die Bestien zerstücken mich.

Die Mücken, sie bestücken mich
eine jede mit 'nem Mückenstich,
obwohl ich mit dem Hosenrock
inmitten meiner Rosen hock.

So manchen sieht man hoch zu Rosse traben,
doch flattern schon in seinem Trosse Raben.

Was macht's, daß Gut und Geld verweht,
wenn gar zuletzt die Welt vergeht.

Wir Lebenden gebärden alle
uns stolz auf diesem Erdenballe.

Bello die Wurst vom Teller schnappt;
der Bösewicht wird schnell ertappt.

Hätt' Eva nicht den Baum verkannt,
aus Eden wär'n wir kaum verbannt.

Der Wiedehopf 'ne Haube trägt.
Des Winzers Hand die Traube hegt.

Leimruten legen Lasterknaben.
Lausbuben sich am Knaster laben.

Von diesem grausen Doppelmord
blieb übrig nur der Moppel dort.

Ich muß jetzt in den Birkenwald,
denn meine Pillen wirken bald.

'nen Käse ißt der Bademeister
und gerade in die Made beißt er.
Was kann das schon dem Meister schaden?
Im schlimmsten Falle scheißt er Maden.

Was soll das Baby auf der Liegewiese?
Es wär besser, wenn man's in der Wiege ließe.

Als abends spät wir lasen noch,
verstopfte sich ihr Nasenloch.

Denkt euch, aber lacht nicht,
ich schlafe nachts bei Nachtlicht.

Im Winter die Kunde hallt:
Hundekalt.

Ist diese kleine Dicke
in deiner Clique?

Das Kind, das goldne Locken trägt,
schreit laut, damit man's trocken legt.

Der Kurti ließ ein Stinkerl wehn,
drum muß er jetzt im Winkerl stehn.

Wie schön, wenn nach dem heißen Bad
man gleich etwas zu beißen hat.

Erst als lange genug der Wecker gelärmt,
hat sie mir das Frühstück lecker gewärmt.

Schmeckt dir so schlecht die milde Wurst,
daß du wie eine Wilde murrst?

Der Braten: schwarz. Die Soße: grau.
Die Köchin: eine große Sau.

Bei dem Genuß von feinen Buchteln,
mußt du da mit den Beinen fuchteln.

Ein Vorwurf trifft den Gatten meist:
er hätte einen matten Geist.

Der Mann, der hinter diesem Gitter ruht,
war arm und hatte - ach! - kein Rittergut.
Doch dringt, mag's Gutes oder Arges sein,
nichts in die heil'ge Ruh des Sarges ein.
Auch du wirst einst nach diesem schweren Leben
als abgeschiedner Geist im Leeren schweben.

Man konnte schon in Jugendtagen
mich mit dem Worte "Tugend" jagen!

Nach dir fühlt' ich noch im August Verlangen,
doch heute ist mir schon die Lust vergangen.

Verwelkt ist ihre müde Pracht,
das ist's, was sie so prüde macht.

Das Mädchen mit dem schicken Duft
vermählte sich dem dicken Schuft.

Man staunt, daß Gottes Schöpferkraft
in Hallstadt so viel Kröpf' erschafft.

Am besten sitzt man bei dem Blitzwetter
still im Kaffeehaus und liest Witzblätter.

Im Kloster, das Sankt Gallen heißt,
spukt jede Nacht ein Hallengeist.
Hörst du von fern ihn heulen, Gast,
spann ein, was du an Gäulen hast.

Ein Tor singt jede Liederweise
zuweilen laut, dann wieder leise.
Dagegen gibt der Weise Lieder,
die er nicht kennt, nur leise wieder.

Italien ist ein schönes Weinland,
doch ich bezieh' dort lieber Leinwand.
Man weiß ja, daß die feinen Welschen
die meisten von den Weinen fälschen.

Hernieder lächelnd blickt der weise Mond
aufs Tannenwäldchen, drin die Meise wohnt.

"Ach", seufzt ein Mensch, es eilig habend,
"nur allzu bald ist Heiligabend!
Geht's an", beginnt er scharf zu denken,
"nur was für den Bedarf zu schenken?"

Im Frühling, wenn der Schnee am Bach taut,
ihr Nest die Schwalbe unterm Dach baut,
da ging ich gern ins kühle Tauchbad,
wie weh mir auch danach mein Bauch tat.

Zusammen hält die Meisterklasse
wie eine zähe Kleistermasse.

Die Boxer in der Meisterklasse
schlagen sich zu Kleistermasse.
Und aus dem ganzen Massenkleister
steigt empor der Klassenmeister.

Ich halte nichts vom Segelfliegen,
da können auch die Flegel siegen.
Und wer sich solcher Siege flegelt,
vergisst, dass auch die Fliege segelt.

Glaubst du, daß ich mir was erspar' auf Reisen?
Drauf geht mein ganzes Honorar auf Speisen.
Dabei trink' ich auf der Tournee
nur Tee.

Im Himmel traf ein Kabel ein:
"Knockout schlug ich den Abel. Kain."

Odin steigt in die Eisenbahn,
da fängt ihn was zu beißen an.

Mit den Bekennern neuer Lehren
ließ Nero manchen Leu ernähren.

Die Venezianer baun Fregatten,
wenn sie nicht grade ihre Fraun begatten.

Napoleon, als er auf Elba saß,
fing einen Fisch, den er dann selber aß.

Wenn, Hölle, du dem Tod den Rachen leihst,
wenn du den Schlund wild auf zum Lachen reißt -
dann, statt daß er die Hand gelassen reicht,
vertilgt er Völker, ganze Rassen leicht,
und Charons Kahn mit einer reichen Last
trägt Tausende zur ewigen Leichenrast.

A bad hobby
had Bobby.

Kiss me,
Miss Key!

At the water she said:
Let's stay at the seashed.

Heut trägt jeder Lackl
schon ein Lederjackl.

Er setzte sich aufs Hackebeil,
jetzt ist ihm keine Backe heil,
und er muß auf dem wunden Steiß
den Umschlag wechseln stundenweis'.

Die Maid mit dem verwirrten Haar
der Liebling aller Hirten war.
Wir sollten auf sie warten hier,
doch ganz vergebens harrten wir.

Der Eskimo hat fahle Wangen,
wie gerne möcht' er Wale fangen!

An den Schweizer Stauseen
sah ich manche Sau stehn.

Kein Windeshauch die Luhe regt,
ganz Winsen sich zur Ruhe legt,
da hebt Gemuh, Gemecker an,
die Herde heim treibt Eckermann
    (A. Kippenberg)

Als Gottes Atem leiser ging,
schuf er den Grafen Keyserling.
    (F. Gundolf)

Am Anfang war auch Schnabel nur
das Ende einer Nabelschnur.
    (A. Schnabel, Pianist, 1882-1951)

Was gehst Du nur im Mottls 'Tristan'
und schaust Dir dieses Trottels Mist an.
Schaff lieber Dir ein Drittel Most an,
trink Dir mit diesem Mittel Trost an.
    (Felix Mottl, 1856-1911, Dirigent der Bayreuther Festspiele)

Latente Talente

Bei wem sich Geist und Fresse paaren,
wird stets gut mit der Presse fahren.

Stud. med. Stock den Leichenrest
zwecks Sektion sich reichen läßt.

Man soll nicht schon am Sonntagmorgen
bekümmert für den Montag sorgen!

Er sagte zu seinem Frisöre,
als er ihn frisierte, er fröre.

Hör' ich dich plätschern, nasser Wicht,
doch freut dich, scheint's, das Wasser nicht.

Ich fand gestern am Koppeldamm
Tante Elfriedes Doppelkamm.

Wenn die Pferde nicht wie die Reiter wollen,
die Reiter alleine weiterrollen.

Bei meiner Mutter wohnte einst ein fröhlicher Chinese,
der nahm zwar Butter zu dem Reis, jedoch nie Käse.

Des Bäckers Hund nach Hühnern frech zu jagen wagt.
Der Polizist nach einem schnellen Wagen jagt.

Hört er im Wald den frohen Sang der Finken schallen,
läßt er den Vögeln oft ein Stückchen Schinken fallen.

Eumaios war ein Schweinehirt.
Die Eule nachts im Haine schwirrt.

Des Schweißes ist die Scholle wert,
Den Schafen man die Wolle schert.

Der Dichter ist ein Schöpfer lichter Dinge!
Im Trüben fischen nur die Dichterlinge.

Mein Schatz, wenn ich Dir Wonnen sende,
bewahr sie bis zur Sonnenwende!

Dass ich Deine Lieb' ertrag,
ist weil ich einst dem Trieb erlag.

Willst Du mir die Hose klauen,
werd' ich Dich mit dem Kloße hauen.

Ich hockte auf dem Teppichboden,
nun möchte auf dem Bett ich toben.

Ik war
Vikar

An schönen Tagen fällt Stillsitzen schwer,
Doch läuft man, muß man schwitzen sehr.
Frau Müller mit dem Gatten schiebt
Dahin, allwo es Schatten gibt:
"Es hat ja keinen Sinn zu hetzen,
Viel besser ist's, sich hinzusetzen!"
Sie hat ein Plätzchen für die Ruh' gekannt
Und dort in ihrem Buche kaum geblättert,
Da kam des Weges eine Kuh gerannt;
Herr Müller ist rasch auf den Baum geklettert.
Von droben jammert zitternd er:"Mathilde, wir
Sind hin, wenn uns erwischt das wilde Tier!"
Die Frau, die Liebe stets fürs Land gehegt,
Hat kühn, begütigend und sportgewandt
Auf die gehörnte Stirn die zarte Hand gelegt.
Die Kuh, verdutzt, lauscht ihrem Wort gespannt.
Und ob sie nun der Rede Schwall verstand,
Sie im Galopp zum nahen Stall verschwand.
Stolz ruft Mathilde: "Komm nur runter, Mann!
Du siehst, am besten geht man immer munter ran!
Das Rindvieh selbst in seiner tollen Wut
Nicht immer Übles wollen tut.
Hätt' ich's, du Feigling, so wie du gemacht,
Was hätt' von uns die brave Muh gedacht?"
    (aus: Elke's Welt, http://www.elkeswelt.de)