Posterpräsentation zur Quantifizierung von Destabilisierungsrisiken in Stromnetzen vom Fachverband Physik sozio-ökonomischer Systeme ausgezeichnet
Wir gratulieren Martin Heßler (AG Thiele, Supervisor Oliver Kamps) zum Poster-Award des
Fachverbands Physik sozio-ökonomischer Systeme (SOE) der Deutschen Physikalischen
Gesellschaft (DPG). Die SOE ist von einem Arbeitskreis schnell zu einem eigenen Fachverband der
DPG geworden, dessen Mitglieder sich auf die Anwendung und Weiterentwicklung physikalischer
Methoden zur Analyse, Modellierung, Simulation und Optimierung von sozio-ökonomischen
Systemen konzentrieren. Einer von drei Awards, bestehend aus einer offiziellen Urkunde und einem
Gutschein im Wert von hundert Euro, wurde durch Philipp Hövel (Leiter des SOE), Eckehard
Olbrich und Fakhteh Ghanbarnejad (stv. Leitende des SOE) auf der diesjährigen DPG
Frühjahrstagung in Berlin für Herrn Heßlers ausgezeichnete Posterpräsentation mit dem Titel
"Quantifying Tipping Risks in Power Grids and beyond" verliehen. Die darin vorgeschlagene
datengetriebene Modellierung zielt darauf ab, Risiken der Destabilisierung von Stromnetzen auf
deterministischen und stochastischen Zeitskalen simultan aufzulösen. Eine direkte Anwendung der
Methodik auf Daten eines historischen Blackout Events in den USA zeigt, dass der Ansatz
maßgeblich zu einem tiefer gehenden Verständnis der Dynamik vor einem Ausfall des untersuchten
Stromnetzes beiträgt und bisher diskutierte kontinuierliche Destabilisierungsprozesse zu kurz
greifen. Grundsätzlich sind die vorgestellten Methoden auch auf andere Systeme übertragbar.
Chaos: Featured Paper von Doktorand des ITP
In dem Journal "Chaos: An Interdisciplinary Journal of Nonlinear Science" wurde ein Artikel als Featured Paper ausgewählt, der unter Beteiligung des ITP entstanden ist. Der Artikel "Cooperation in a non-ergodic world on a network - insurance and beyond" von Tobias Wand, Oliver Kamps (beide ITP) und Benjamin Skjold nutzt aus, dass in realen Wachstumsprozessen die Ergodenhypothese oftmals nicht erfüllt ist. Unter diesen Bedingungen wird ein Ensemble an kooperierenden Agenten simuliert und dessen Dynamik untersucht. Hierbei entsteht aus der endogenen Dynamik ein Verhalten, das an Nowaks "Kin Selection"-Mechanismus erinnert, aber einen völlig anderen Ursprung hat. Das Forschungsprojekt fand in einer Kooperation mit dem London Mathematical Laboratory statt.