Ein neues Fenster zum Universum
Der Astrophysiker Kai Schmitz über die Entdeckung neuartiger Gravitationswellen
Im Jahr 1915 sagte Albert Einstein bereits die Existenz von Gravitationswellen vorher, 2016 wurden sie erstmals nachgewiesen durch ein Forscherteam. Nun ist ein weiterer Erfolg gelungen: Ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat erstmals sehr langsam schwingende Gravitationswellen aufgespürt. Dazu werteten sie Daten aus 15 Jahren aus, die das North American Nanohertz Observatory for Gravitational Waves (NANOGrav) gesammelt hat.
Beteiligt war daran auch der Astrophysiker Prof. Dr. Kai Schmitz von der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. Im Podcast berichtet er von der bahnbrechenden Entdeckung. „Es ist ein neues Fenster zum Universum aufgestoßen worden. Bisher konnten nur flüchtige Ereignisse von Gravitationswellen nachgewiesen werden. Unserem Team ist es gelungen, ein beständiges Gravitationswellen-Rauschen nachzuweisen, das das Universum durchzieht“, erklärt der Experte.
Im Gespräch berichtet er, mit welcher Anspannung er den Tag der Publikation der Ergebnisse erlebt hat, welches neue Messverfahren für die Erfassung der Gravitationswellen verwendet wurde und welche Bedeutung die Entdeckung für die Kosmologie hat. „Bislang haben wir mit Teleskopen unsere Augen ins Weltall gerichtet, die Gravitationswellen sind unsere Ohren, mit denen wir in das Universum hineinhorchen können“, betont er.