Am 16.8.2012 verstarb plötzlich und unerwartet im Alter von 55 Jahren der Direktor des Instituts für Theoretische Physik der Uni Münster
Prof. Dr. Rudolf Friedrich.
Er wurde mitten aus dem Leben und aus seiner Arbeit als Hochschullehrer gerissen. Seine Kollegen, Mitarbeiter und Studierenden sind tief betroffen.
Herr Friedrich studierte Physik an der Universität Stuttgart, wo er 1982 sein Diplom machte und 1986 bei Prof. Haken promoviert wurde. Im Jahr 1992 wurde er habilitiert und 1999 zum apl. Professor an der Universität Stuttgart ernannt. 2001 wurde er zum Universitätsprofessor an der Universität Münster berufen. Durch seine hervorragende Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Theorie komplexer Systeme, insbesondere der Strukturbildung und Selbstorganisation im Rahmen der Synergetik sowie der Theorien turbulenter Strömungen und stochastischer Prozesse, erlangte er international große Anerkennung. Seine Interessen und Beiträge reichten dabei von den theoretischen Grundlagen dieser Gebiete bis hin zu Anwendungen in den Ingenieurwissenschaften und der Medizin. Er wurde 2005 zum Mitglied der Leibniz-Gesellschaft gewählt. Von 2008 bis 2011 war er Mitglied des Fachkollegiums Dynamik und Statistik der Deutschen Forschungsgemeinschaft und wurde in diesem Jahr erneut in dieses Gremium gewählt. Herr Friedrich war Vorstandssprecher des Zentrums für nichtlineare Wissenschaften (CeNoS) der Universität Münster, Mitglied des Vorstandes des deutsch-chinesischen Sonderforschungsbereichs Transregio 61 und Projektleiter im Sonderforschungsbereich 458. Im Fachbereich Physik war er in der Lehre und der akademischen Selbstverwaltung sehr engagiert. Um seine Mitarbeiter und Studierenden kümmerte er sich in fürsorglicher und väterlicher Weise. Im Kreise der Kollegen war er aufgrund seines freundlichen und humorvollen Wesens sehr beliebt.
Der frühe Tod von Prof. Friedrich hat für die Universität Münster eine tiefe Lücke gerissen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.