Praktikum zur Nichtlinearen Physik

WS 2024/2025

Learnweb: HISLSF
Einschreibeschlüssel: NLP2425
Einschreibungsbeginn: 27.09.2024
Umfang: 2 Versuche über 2 oder 3 Tage, 3 SWS, 4,5 LP
Vorbesprechung: Mo. 07.10.2024, 15:00-16:00, SR AP 222
Zuordnung: Experimentelle Übung: Physikalische Vertiefung (I o. II) Nichtlineare Physik

In dem Praktikum können je nach Interesse Versuche zu nichtlinearen Effekten in elektrischen, magnetischen und optischen Systemen durchgeführt werden. Aus dem folgendem Angebot müssen 2 Versuche mit einem Umfang von mindestens 4,5 Leistungspunkten durchgeführt werden. Die Versuchstermine werden mit den Betreuerinnen und Betreuern vereinbart.

Nichtlinearer Ferromagnetismus (3 Tage/LP)

Die ferromagnetische Resonanz (FMR) ist eine beliebte Methode zur Untersuchung und Charakterisierung magnetischer Materialien. Grundsätzlich ist die FMR die Resonanzabsorption von Mikrowellenstrahlung in einer ferromagnetischen Probe. Den Studierenden wird ein Versuch angeboten, in dem die Resonanzabsorption einer Mikrowellenstrahlung mit einer Frequenz von 3-5 GHz an einer dünnen ferromagnetischen Schicht untersucht wird. Dabei lernt man, wie man ein magnetisches Feld erzeugen bzw. messen kann, wie Mikrowellenkomponenten (z.B. ein Mikrowellenzirkulator) funktionieren und wie man eine Resonanzkurve aufnimmt. Der Versuch zeigt sehr deutlich die nichtlineare Natur der Wechselwirkung von magnetischen Momenten mit dem elektromagnetischen Feld. Das Ziel des Versuches ist die Beobachtung der Evolution der Resonanzabsorptionskurve mit der wachsenden Mikrowellenleistung. Der sogenante "Foldover-Effekt" wird in Detail untersucht.

 

Leidenfrost Effekt (2 Tage/LP)

Ein Wassertropfen, der erwärmt wird, verdampft umso schneller je näher die Temperatur an der Siedetemperatur von 100 °C liegt. Überschreitet man diese würde man erwarten, dass der Tropfen sehr schnell "verkocht". Heizt man jedoch eine glatte Oberfläche weit über die Siedetemperatur von Wasser, wird diese Erfahrung aus dem täglichen Leben scheinbar ad absurdum geführt: die Lebensdauer von Wassertropfen auf der Oberfläche wird bis auf Zeitskalen von Minuten verlängert. Dies ist der sogenannte Leidenfrost-Effekt.

 

Frequenzverdopplung im gütegeschalteten Nd:YAG-Laser (2 oder 3 Tage/LP)

Optisch gepumpte Nd:YAG- Laser kommen häufig in der Industrie, Forschung und Medizin zum Einsatz. In diesem Versuch wird aus Einzelteilen wie Resonatorspiegeln, Pumpdiode und Nd:YAG-Kristall ein Laser aufgebaut, dessen typische Eigenschaften experimentell untersucht werden. In einem nichtlinearen Kristall wird anschließend das emittierte infrarote Licht in seiner Frequenz verdoppelt. Mit einer Güteschaltung lassen sich dann auch aus der kontinuierlichen Emission kurze Laserpulse erzeugen. Der Versuch gibt einen Einblick in die Funktionsweise und Eigenschaften eines Lasers und der nichtlinearen Wechselwirkung zwischen Licht und Materie.

 

Nichtlineare Mikroskopie (3 Tage/LP)

Die nichtlineare Mikroskopie charakterisiert Proben nicht aufgrund ihrer Absorptionseigenschaft oder ihres Brechungsindex, sondern anhand ihrer Wechselwirkung mit einem intensiven Laserimpuls. In dem Praktikumsversuch soll ein Laser-Scanning-Mikroskop aufgebaut werden, mit dem eine Probe mit einem Laserstrahl abgerastert werden kann, um so punktweise ein Abbild verschiedener Proben zu generieren. Als Kontrastmechanismus soll dabei die Zwei-Photonen-Fluoreszenz ausgenutzt werden.

Autokorrelation ultrakurzer Lichtimpulse (2 oder 3 Tage/LP)

Die Autokorrelation ist ein wichtiges und alltägliches Werkzeug beim Umgang mit ultrakurzen Laserpulsen im Labor, da sie Informationen über die Dauer des optischen Pulses liefert, die aufgrund der Zeitskala im Piko- bis Femtosekundenbereich nicht direkt messbar ist. In diesem Praktikum werden Sie selbst einen Autokorrelator bauen, verschiedene Detektionsverfahren testen und ihn zur Charakterisierung eines ultraschnellen Lasers verwenden.

Faserlaser (2 oder 3 Tage/LP)

In diesem Versuch wird ein Laser auf Basis von mit Seltenerden dotierten Glasfasern aufgebaut und charakterisiert. Es werden Grundlagen zum Laser aufgearbeitet und der Umgang mit und die Schmelzverbindung von Glasfaserkomponenten erlernt. Darüber hinaus werden Möglichkeiten zur Durchstimmung der Ausgangswellenlänge des Lasers bzw. zur Erzeugung von ultrakurzen Laserimpulsen untersucht und das Ergebnis vermessen.

 

Lichtausbreitung in Glasfasern (2 oder 3 Tage/LP)

Der Versuch „Lichtausbreitung in Glasfasern“ soll, am Beispiel von Glasfasern, eine grundlegende Anschauung davon vermitteln, wie sich Laserlicht bei Propagation durch lichtleitende Strukturen verhält. Es wird der experimentelle Umgang mit Glasfasern erlernt und die Eigenschaften eines Laserstrahls nach Propagation durch verschiedene Typen von Glasfasern untersucht. Die Polarisation des Lichtes, sowie ihr transversales Strahlprofil sind hier von zentralem Interesse.