Forschung am Institut für Angewandte Physik
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts ist die Angewandte Physik, wobei nichtlineare Phänomene - die Nichtlineare Physik - einen großen Stellenwert innehaben. Nichtlinearitäten gehören zu den wichtigsten fundamentalen Phänomenen in der Natur. Sie sind daher für die gesamten Naturwissenschaften und die Mathematik, aber auch für zahlreiche aktuelle Anwendungsfelder in Informations- und Nanotechnologie, Materialwissenschaften, Biologie und Medizin von außerordentlicher Bedeutung. Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt gerade in diesem Spannungsfeld zwischen Grundlagenforschung und Anwendungen.
Auf Grund der enormen Komplexität des Verhaltens nichtlinearer Systeme sind diese bis heute wenig verstanden. Daher zählt das Verständnis nichtlinearer, komplexer Systeme zu den großen wissenschaftlichen Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Die Arbeiten des Institutes auf dem Gebiet "Nichtlineare Physik" haben allein schon aus diesem Grunde eine besonders starke Zukunftsperspektive. Darüber hinaus existieren zahllose nichtlineare Phänomene, Effekte und Strukturen in anwendungsorientierten Bereichen der Physik, die für neue Anwendungskonzepte gewinnbringend ausgenutzt werden können. Hierzu gehören Laser, elektronische und photonische Bauelemente, bio- und nanotechnologische Materialien oder kommunikations- und produktionstechnische Prozesse.
Durch gezielte Nutzung nichtlinearer physikalischer Effekte werden neue Perspektiven in der Anwendung zahlreicher technologisch relevanter Felder wie der Halbleiter-, Plasmaphysik und der Optik erarbeitet. Diese Ausrichtung hat auch zukünftig einen herausragenden Stellenwert in der Nichtlinearen Physik, da in den wichtigsten zukunftsweisenden Querschnittstechnologien des beginnenden Jahrhunderts, den optischen Technologien und den Nanotechnologien, nichtlineare Phänomene eine immer größere Rolle spielen.
Unter dem Oberbegriff "Nonlinear Science" gehören komplexe, nichtlineare Phänomene zu den wegweisenden Querschnittthemen der Naturwissenschaften mit starker Ausstrahlung auf andere Bereiche. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Nonlinear Science eines von sieben Themenfeldern ist, die von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft als besonders zukunftsträchtig ausgewiesen werden. Auch das US National Research Council hat die Thematik "Nonlinear Science understanding complex systems" an zweiter Stelle der sechs wichtigsten physikalischen Herausforderungen des neuen Jahrhunderts genannt, die Europäische Union hat in ihrem sechsten Rahmenprogramm im Bereich "New and Emerging Technologies" die Wichtigkeit der Thematik mit einer neuen Initiative "Tackling Complexity in Science" berücksichtigt.
Während Nonlinear Science an anderen Standorten fast ausschließlich theoretisch behandelt wird, besitzt der experimentelle Bereich an der Universität Münster ein besonderes Gewicht.
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