Lebenslauf von Jerry Springer

1944
Jerry Springer wird in London (England) geboren. Seine jüdische Familie war auf der Flucht vor dem Holocaust, sie hatten fünf Verwandte in Auschwitz verloren.

1948
Jerry immigriert mit seiner Familie nach Amerika, New York. Dort konnten sie ohne Diskriminierung leben. Sein Vater handelte mit ausgestopften Tieren. Jerrys große Leidenschaft war Baseball (N.Y.Yankees). Er war beeindruckt von der neuen Welt, er schwor sich, die von der Verfassung garantierte Freiheit zu unterstützen.

1965
Sein Instinkt für schnelle Mehrheiten ließ ihn schon am College zu einem politischen Wunderkind werden. Jerry erhielt einen akademischen Grad der Geisteswissenschaften an der Tulane Universität.

1968
Jerry erhält einen weiteren akademischen Grad für Rechtswissenschaften auf der Northwestern Universität. Sein erster Beruf nach dem Studium war der eines Präsidentschaftswahlhelfers von Senator Robert F. Kennedy. Nach dem Tod Kennedys tritt er in eine Anwaltskanzlei in Cincinnati, Ohio, ein. Jerry betritt seine politische Laufbahn als liberaler Politiker der demokratischen Partei, er bekämpft Ungleichheit und Zynismus, engagiert sich für die Schwarzen und gegen den Krieg in Vietnam. Er war einer der eifrigsten Vertreter, das Stimmabgaberecht von 21 Jahre auf 18 Jahre zu senken. Dies gipfelte in seiner Aussage vor dem "Senate Judiciary" Komitee zur Unterstützung der Ratifizierung des 26ten Abänderungsantrages der Verfassung.

1971
Jerry wurde zu Cincinnatis Stadtratsvorsitzenden gewählt. Er amtierte fünf erfolgreiche Amtszeiten lang.

1977
Jerry wird mit der größten Mehrheit in der Geschichte der Stadt zum Bürgermeister gewählt, mit 33 Jahren einer der jüngsten Bürgermeister des Landes. Dieses Amt hatte er bis 1981 inne. Sein Slogan war : "Politik bedeutet, unsere Tage auf diesem Planeten ein wenig besser zu machen." Mit diesem minimalistischen Motto lief alles ziemlich gut für ihn, bis er in einem Bordell in Kentucky mit einem Scheck bezahlte, den die Polizei bei einer Razzia prompt einkassierte. Als Jerry Springer sich um den Gouverneursposten von Ohio bewarb, hatte er ein Problem, und er dachte es dadurch lösen zu können, indem er alles zugab. Er nahm einen Fernsehspot auf und sagte: "Denkt daran: Ich bewerbe mich nicht um den Posten von Gott. Was soll daran verkehrt sein, daß die Öffentlichkeit weiß, daß auch ich ein menschliches Wesen mit Fehlern bin?" Ohio wollte kein menschliches Wesen mit Fehlern, Jerry verlor die Wahl und mußte sich einen neuen Job suchen.

1982
Jerry startet seine Karriere im Fernsehen als politischer Reporter und Kommentator auf Cincinnatis WLWT – TV. Er wurde zu einem mit Fernsehpreisen überschütteten, seriösen Anchorman einer ebenso seriösen Nachrichtensendung. Er bekam sieben Emmy Awards (Auszeichnungen) für seine Nachtkommentare, er wurde zum besten Nachrichtenmann der nächsten fünf Jahre. Die Firma, der die WLWT – TV gehörte, war auch Eigentümer der Phil Donahue Show. Und weil bei Springer alles so gut lief, wurde ihm eine eigene Talkshow angeboten: Die "Jerry Springer Show", täglich eine Stunde Talkshow, Premiere am 30. September 1991. Was folgte klingt wie eine böse Satire auf die Natur des Privatfernsehens, wo eine Sendung nur dann gut ist, wenn die Quote stimmt. Springer begann einigermaßen anspruchsvoll mit Gästen wie Reverend Jesse Jackson und Oliver North. Keine Quote. Weiterer Versuch mit Aids – Babys, geschlagenen Frauen und Kindern auf Heroin. Leichter Quotenanstieg. Weiter mit zusammengewachsenen Zwillingen, Zwergen, Riesen, Aliens. Weiterer Quotenanstieg. Schließlich der Coup: Eifersüchtige Liebhaber, die sich auf der Mattscheibe prügeln. Bingo.



Nun geht die Jerry Springer Show in die achte Saison, sie wird
gesehen in mehr als 190 U.S. Märkten und ist ein Hit in 40 Ländern.
Sie ist in Amerika die nationale Nummer 1 der Tagesserien.

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