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Studie zu Open-Access-Aktivitäten der Medizinischen Fakultät publiziert

Wie das Blog medinfo heute mitteilte, ist die Studie zu den Open-Access-Aktivitäten der Medizinischen Fakultät nun publiziert worden: Forscher inmitten von Open Access und DEAL-Verhandlungen. Teil 1: Open-Access-Aktivitäten. Die Studie wurde bei der Open Access-Zeitschrift Medizin-Bibliothek-Information veröffentlicht, Autor ist Dr. Oliver Obst, der Leiter der ZB Med.

Zusammenfassung
Ziel: In dieser Studie sollte zum einen untersucht werden, inwieweit die Wissenschaftler der medizinischen Fakultät der Universität Münster Open Access publizieren, und ob sie über die Open-Access-Aktivitäten der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Bescheid wissen (Teil 1). Zum andern sollte ihr Wissen und ihre Meinung über die DEAL-Verhandlungen die Wege der Ersatzbeschaffung von nicht zugänglichen Zeitschriften-Artikeln abgefragt werden (Teil 2).
Methode: Online-Umfrage mittels Surveymonkey unter allen Wissenschaftler der medizinischen Fakultät via eines Email-Verteilers des Dekanats. Der Fragebogen bestand aus 14 Fragen, für Teil 1 wurden die ersten 7 Fragen ausgewertet.
Ergebnisse: 384 Fragebögen konnten ausgewertet werden. 63% hatten bereits mindestens einmal Open Access publiziert. 61% wussten über den Publikationsfonds der ULB vor der Umfrage Bescheid, 38% wurden durch Kollegen auf ihn aufmerksam gemacht und 35% durch Aktivitäten der Bibliothek (Mehrfachnennungen). 21% aller Antwortenden hatten bereits einmal einen Antrag beim Fonds gestellt; von denen, die von ihm wussten, waren dies mit 35% deutlich mehr. Hauptsächliche Finanzierungsquelle für Open-Access-Publikationen waren jedoch eigene Fördermittel (57%) oder solche der Institution (44%). Hauptausschlaggebend für die Publikation in einer Open-Access-Zeitschrift war deren Impact Faktor (84%), gefolgt von ihrem guten Ruf (62%).
Fazit: Etwa zwei Drittel der Wissenschaftler der medizinischen Fakultät der Universität Münster wussten gut Bescheid über die Bewertung von Open-Access-Zeitschriften, nutzten die Möglichkeit dort zu publizieren, kannten Fördermöglichkeiten und hatten offensichtlich keine Probleme, die Article Processing Charges (APC) zu bezahlen. Dabei stellte sich ein deutlicher Unterschied zwischen Senior und Junior Scientists heraus: Ältere, etablierte Wissenschaftler waren nicht so sehr auf Impact-starke, karrierefördernde Journals angewiesen; sie konnten es sich leisten, in kleineren, unbekannten Zeitschriften zu publizieren; sie hatten mehr Open-Access-Erfahrungen als die Nachwuchsforscher und wussten besser Bescheid über die Fördertöpfe in der Bibliothek.

Die Studie ist frei zugänglich unter https://www.egms.de/static/en/journals/mbi/2019-19/mbi000441.shtml.

Fotonachweis: andreykr at fotolia.com

Projekt 100plus wirft erste Schatten voraus

Wie berichtet, verfügt die Zweigbibliothek Medizin über zu wenig Arbeitsplätze. Dies wurde in einer Umfrage von den Studierenden ausdrücklich kritisiert. Die Bibliothek hat daraufhin das Projekt 100plus aus der Taufe gehoben. In diesem Projekt sollen zwei Räume zu Einzel- und Gruppenarbeitsräumen umgewidmet werden:

1. Der ehemalige Schulungs- und Verwaltungsraum im Obergeschoss (rechter Hand, wenn man die Treppe hochkommt) wurde bereits – rechtzeitig zur Lernphase Ende des Semesters – zur Benutzung freigegeben und wird sehr gut angenommen. Hier sollen wie in der Universitätsbibliothek moderne Gruppenarbeitsplätze der Firma Dauphin angeboten werden.

2. Die Lehrbuchsammlung soll freigeräumt und mit den gleichen Einzelarbeitskabinen versehen werden, die Sie schon vom Monographienlesesaal (hinter der Leihtheke) kennen. Diese Kabinen sind äußerst begehrt, durch die Planung soll ihre Zahl mehr als verdoppelt werden. Diese Umwidmung hat den großen Vorteil, dass diese zusätzlichen Arbeitsplätze auch in den Genuß der Klimatisierung kommen würde, die den gesamten hinteren Bereichs der Bibliothek (Lesesaal, Wintergarten, Lehrbuchsammlung) umfasst. Wohin kommen die Bücher aus der Lehrbuchsammlung? Sie werden in den Monographienbestand (unter der Empore) wechseln. Dazu muss zuerst dieser Platz freigeräumt werden: Diese seltener benutzten Bücher werden ins Kellermagazin überführt und dort zugänglich sein.

Dieser „Umzug“ wird ab der nächsten Woche durchgeführt. In dieser Zeit werden die Signaturgruppen QA-WL zeitweise nicht zugänglich sein.

Umfrage zu DEAL, Elsevier und Open Access: 7. Kommentare

Umfrage
Die Umfrage lief vom 3.-6. Juni 2019 und wurde über den Email-Verteiler des Dekanats an alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät Münster verteilt – insgesamt wohl an die 2.000 Personen. Der Fragebogen (PDF) bestand aus 14 Fragen. 416 Wissenschaftler beantworteten die Umfrage, was einen Recall von ca. 20% bedeutete. 32 Fragebögen konnten nicht in die Auswertung mit einbezogen werden, da sie unvollständig beantwortet worden waren, so dass final die Fragebögen von 384 Antwortenden in die Auswertung einbezogen wurden. Es wurde nach Publikationen in Open Access-Zeitschriften gefragt, dem Wissen über den Publikationsfonds der Universitätsbibliothek und den Deutschlandweiten Wiley-Vertrag sowie den HRK-Verhandlungen mit Elsevier und seinen Auswirkungen. Von den 384 Antwortenden waren 16% 20-29 Jahre alt, 36% 30-39 Jahre alt, 23% 40-49 Jahre alt, 20% 50-59 Jahre alt und 5% älter als 60 Jahre (Abb. oben). Fast zwei Drittel (64%) gaben an, zu mehr als 50% wissenschaftlich zu arbeiten.

25 der 384 Antwortenden nutzten die Gelegenheit, sich eine Informationsveranstaltung zu Elsevier, DEAL und/oder Open Access an Ihrer Einrichtung zu wünschen. Die Bibliothek hat Kontakt mit den genannten Einrichtungen aufgenommen und die ersten Termine vereinbart.

25 der 384 Antwortenden nutzten die Gelegenheit, der Bibliothek am Schluss noch etwas mit auf den Weg zu geben. Diese aufschlussreichen Kommentare finden Sie zusammen mit den Antworten der Bibliothek im Folgenden:

Kommentar Antwort der Bibliothek
Danke! Gern geschehen!
Das Geld für die Zeitschriften sollte in die Bibliotheken gesteckt werden, die diese Aufgabe objektiver übernehmen könnten: Zukunft Bibliothek! Danke für Ihr Vertrauen in die Innovationskraft und Objektivität von Bibliotheken!
Der Zugriff auf möglichst viele Artikel ist anzustreben. Es ist ärgerlich, wenn man sich einen Artikel einkauft nur um im Nachgang zu erkennen, dass er für die Fragestellung doch nicht geeignet ist. Ich denke genau darum geht es der HRK: Zugriff auf alle Journals der genannten Verlage, Eindämmung der ewigen Kostensteigerungen.
Die Auseinandersetzungen mit Elsevier dauern zu lange, der Nicht-Zugriff auf die Zeitschriften beeinträchtigt die Arbeit. Ja, das ist traurig. Ich verstehe auch nicht genau, wer da gerade auf der Bremse steht. Aber es sollte sich lohnen, für das oben genannte Ziel eine Durststrecke in Kauf zu nehmen.
Frontiers reduziert die Kosten auf Anfrage auf eine Summe von 2000 Euro inklusive Tax. Das ist ein guter Hinweis, danke!
Get a deal with Elsevier soon! Yes, we’ll try. Please tell Elsevier too.
Ich bin bereits emertiert. Publiziere aber noch. Trotzdem sollte meine Ansicht wenig Gewicht haben. Die Aktiven sollten ihre Anliegen robust vertreten. Etwas anderes: IF ist für die meisten tatsächlichen Anwendungen total ungeeignet, die auch nicht im Sinne seiner Erfinder sind. Seine Bedeutung MUSS sinken. But, what else is new? Ja, da legen Sie den Finger in die Wunde: Der Impact Faktor und Minimonopole haben dazu geführt, dass jeder verlag jede Summe für seine Titel verlangen kann. NEJM denkt über 60.000 Euro nach, das ist doch Irrsinn!
Ich bin erst seit einem Jahr an der Universität Münster tätig, meine Erfahrungen mit eigenen Publikationen beziehen sich auf die Zeit an der Universität Würzburg danke für den Hinweis
Ich wünsche mir einen Newsletter, der auf die uns verfügbaren Möglichkeiten hinweist, danke! Ich nehme Sie sofort in unseren Newsletter auf, versprochen!
Ihr seid super! Danke für Euren Einsatz für uns Wissenschaftler und die Freiheit und Zugänglichkeit unserer Ergebnisse! Gern geschehen!
Ist die Nutzung von Sci-hub eigentlich legal? Das kann ich nicht sagen.
Kein Zugang zu den Zeitschriften von ELSEVIER ist eine Katastrophe – ganz einfach!!! Ja, sehe ich auch so (mit allen Einschränkungen, die heir schon genannt wurden).
Macht weiter so! 🙂 Machen wir.
Man könnte Preprint Server wie das BioRxiv fördern. In der Medizin kann man auch seit Neuestem medRxiv benutzen.
Nach meiner Überzeugung sind die großen Verlage (Elsevier, Wiley, SpringerNature) langfristig überflüssig, nur handelt in der Wissenschaft(spolitik) niemand danach. Publizieren geht ohne Kosten. Allerdings sind Idealismus, Kreativität und Ausdauer notwendig — sind das nicht klassische Attribute des Wissenschaftlers? Ich verstehe nicht, dass die Wissenschaftspolitik nach wie vor diese Verlage schmiert und sich auf Verhandlungen einlässt. Der Vertrag mit Wiley ist gut und schön und die Konditionen für große Teile der Wissenschaft werden besser, aber so gewinnt am Ende Wiley und die Wissenschaft verliert. Ich verstehe auch nicht, warum die zb med nicht intensiv alternative Modelle wie Open Journal Systems unterstützt. Geht es der zb med vielleicht nicht wirklich um niedrige Kosten, sondern darum, ein hohes Budget verwalten zu können? Wenn Sie mit zb med die kleine Zweigbibliothek Medizin Münster meinen, dann muss ich Sie enttäuschen: Wir sind zu klein für OJS und schauen nur nach unserem Budget, damit wir Ihnen Ihre Zeitschriften kaufen können. Wenn Sie aber die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin meinen (zbmed.de), dann kann ich Sie beruhigen: Mit dem ejournal-Portal egms.de sind die schon sehr gut im Geschäft! Wenn Sie eine Zeitschrift publizieren wollen, hilft ansonsten die ULB Münster, auch mit OJS…
RAPIDOC wäre eine gute Alternative, wenn der Artikel nicht schwarz weiß wäre und die Druckqualität deutlich verbessert würde. (vermutlich passiert das durch das Faxen); in der erhaltenen Qualität des Papers, ist der Dienst überflüssig Wir würden ja gerne die Original-PDF liefern, aber das verbieten die Verlage (die Ihre Profite verteidigen wollen). Meits reicht ja schwarz/weiss, aber wenn Sie mal eine bessere Qualität brauchen, sollten Sie bei zukünftigen Bestellungen im Bemerkungsfeld „Farbkopie“ angeben, dann besorgen wir Ihnen diese (kostet dann auch mehr, aber das ist es uns wert).
Rapidoc: Are you aware that a lot of articles are printed in colour for a reason? Please send us the articles in colour. Try to interpret a mutlicolour stained image in black and white! see above
Richtung und wichtig dass Elsevier abgeblitzt ist. Ich wünsche mir eine ähnlich starke Linie vor allem gegenüber Springer/Nature. Danke für die Info, das gebe ich gerne so weiter
Sie sind super !!! Danke, Sie auch!!
Standhaft bleiben! Elsevier im vertretbaren Maße nicht mehr zitieren! Danke für Ihre (standhafte) Meinung!
Supply and demand norms should be followed. When there is a large demand for literature on which research is based on, it is the duty of all suppliers to provide it as leniently as possible. Please tell the publishers
Vielen Dank für Rapidoc! Das ist ein tolles Angebot, das mir schon oft geholfen hat. Bitteschön, das hören wir gerne!
Vom Elsevier-Problem abgesehen, meist sehr gute Versorgung mit Veröffentlichungen. Rapidoc kommt manchmal mit Kopien sehr schlechter Qualität (Problem bei Bildern, vor allem bei radiologischen Veröffentlichungen) Danke. Zur Rapidoc-Qualität siehe oben.
Was ist iTunes?? Der Shop von Apple. Mit einem iTunes-Gutschein kann man dort Apps, Bücher, Musik, Filme und Serien kaufen.
Zur Umfrage an sich: – Frage Prozentsatz Forschung/Lehre unintuitiv. Ist das ein Balken (je weiter links desto mehr Forschung) oder eine Waage (je weiter rechts desto mehr Forschung)? Meine Angabe soll 95% Forschung heißen, ob sie das tut, ich weiß es nicht. – In einer Frage zum Wiley-Vertrag geben Sie die neuen Lesekosten für „Cell“ abhängig von der Publikationsanzahl an.Cell wird aber doch nicht von Wiley publiziert?! – Sie scheinen anzunehmen dass jeder der publiziert (im Sinne von „Autor ist“) auch in die Entscheidung, wo publiziert wird (und ob und wie das mit Kosten zusammenhängt) einbezogen wird. Das wäre, gelinde gesagt, naiv. Oder meinen Sie mit „selbst publizieren“ nur diejenigen die die auch Mittelverwaltungszugriff haben (also Juniorprof aufwärts, in etwa)? – In allen Forschungsgruppen an denen ich bisher gearbeitet habe sprechen >30% der wissMA kein Deutsch. Wenn es die Umfrage nicht auf Englisch gibt (und die Einladungsmail zweisprachig gesendet wird) nehmen Sie keine gute Stichprobe der Forscher in Münster. Danke für Ihr ausführliches Feedback, das wir sehr ernst nehmen. Zur Umfrage: Ja, die Art der Fragestellung hat einigen Probleme bereitet. Wir machen das demnächst wieder intuitiver. Ihre Angaben sind aber korrekt rübergekommen. Zu Cell: Das war nur ein Beispiel für die publikationsbasierte Bepreisung, zugegebenermassen ein schlechtes, aber mir fiel auf die Schnelle keine bekannte Wiley-Zeitschrift ein 😉 Zur Frage der Autorschaft: Ja, Sie haben vollkommen recht: Es war wirklich naiv von mir, jeden für einen Autor zu halten, der vorne auf einem Paper drauf steht. Das hängt sicher damit zusammen, dass ich selber fast ausschliesslich alleine publiziere. Es wäre klarer für die „Nebenautoren“ (so will ich sie einmal nennen) gewesen, nach Submitting oder Corresponding Authorship zu fragen, dann hätten sie sich nicht angesprochen gefühlt. Zur Sprache: Tatsächlich ist eine rein deutschsprachige Umfrage nicht repräsentativ für die Medizinische Fakultät. Das wird aber auch nicht behauptet. Es ging um ein schnelles und kurzes Meinungsbild zu den DEAL-Verhandlungen, dafür reicht mir die Rückmeldung von 70% der Forscher aus (wie Sie oben sehen, haben tatsächlich auch etliche die Umfrage auf englisch ausgefüllt). Interessant wäre natürlich den Grund für Ihre Vermutung zu erfahren, wieso die englischsprachigen Forscher eine andere Einstellung als die deutschsprachigen haben sollten. BTW: Letztens hat die Bibliothek eine englischsprachige Umfrage gemacht. Da kam der Kommentar: Wieso Englisch? Wir leben doch in Deutschland! :-/

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Umfrage zu DEAL, Elsevier und Open Access: 6. Alternative Zugänge zu Literatur

Umfrage
Die Umfrage lief vom 3.-6. Juni 2019 und wurde über den Email-Verteiler des Dekanats an alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät Münster verteilt – insgesamt wohl an die 2.000 Personen. Der Fragebogen (PDF) bestand aus 14 Fragen. 416 Wissenschaftler beantworteten die Umfrage, was einen Recall von ca. 20% bedeutete. 32 Fragebögen konnten nicht in die Auswertung mit einbezogen werden, da sie unvollständig beantwortet worden waren, so dass final die Fragebögen von 384 Antwortenden in die Auswertung einbezogen wurden. Es wurde nach Publikationen in Open Access-Zeitschriften gefragt, dem Wissen über den Publikationsfond der Universitätsbibliothek und den deutschlandweiten Wiley-Vertrag sowie den HRK-Verhandlungen mit Elsevier und seinen Auswirkungen. Von den 384 Antwortenden waren 16% 20-29 Jahre alt, 36% 30-39 Jahre alt, 23% 40-49 Jahre alt, 20% 50-59 Jahre alt und 5% älter als 60 Jahre (Abb. oben). Fast zwei Drittel (64%) gaben an, zu mehr als 50% wissenschaftlich zu arbeiten.

Beschaffung von Zeitschriftenartikeln ohne Uni-Lizenz
Die 11. Frage lautete: „Wie besorgen Sie sich Zeitschriftenartikel, für die die Uni Münster keinen Zugang hat?“ (mehrere Antworten möglich). Mit 57% gaben die Allermeisten an, bei Kollegen nachzufragen, die einen Zugang zu der Zeitschrift besaßen, dicht gefolgt von 52%, die direkt beim Autor nachfragten (Abb. oben). Über das Wissenschaftler-Portal ResearchGate versorgten sich immerhin 46% mit Artikeln. 40% benutzten den Expresslieferdienst Rapidoc, der gleiche Prozentsatz Google Scholar. 37% gaben an, dass der Artikel frei verfügbar auf der Webseite der Zeitschrift zu finden war. Nur eine verschwindende Minorität kaufte sich Artikel (4%), fragte bei der Zeitschrift an (3%) oder twitterte den Artikelwunsch mit dem Hashtag #icanhazpdf (2%). Mit 41% war der Prozentsatz derjenigen, die gleich ganz auf den Artikel verzichteten, erschreckend hoch.

Immerhin jeder Achte (12%) gab nur eine einzige Möglichkeit an, sich am Ort nicht vorhandene Zeitschriftenaufsätze zu besorgen (Abb. oben). Fast 1/4 (23%) benutzte den Münsteraner Expresslieferdienst Rapidoc als einzigen Beschaffungsweg, genauso viele verzichteten dann aber auf den Artikel. Jeder Siebte fragte ausnahmslos bei Kollegen an, die einen Zugang besaßen.

Beschaffung von Zeitschriftenartikeln nach Open Access-Publikationstätigkeit
Unter denjenigen, die schon einmal Open Access publiziert hatten, waren mehr, die beim Autor anfragten, mehr, die bei Kollegen mit Zugriff anfragten, mehr, die bei ResearchGate guckten, mehr, die Rapidoc nutzten und mehr, die frei verfügbare Artikel auf der Webseite der Zeitschrift fanden. Mit anderen Worten: Open Access-Autoren waren umtriebiger und breiter aufgestellt, was die Beschaffung von Artikeln abseits der Uni-Lizenz anging.

Beschaffung von Zeitschriftenartikeln nach Alter
Zwei Arten der alternativen Ersatzbeschaffung von Zeitschriftenartikeln nehmen mit dem Alter zu: die Anfrage beim Autor (von 38% bei den 20-29jährigen auf 62% bei den über 60jährigen) und der Fernleihdienst Rapidoc (von 22% auf 48%) (Abb. oben, links). Beides sind eher traditionelle Wege der Ersatzbeschaffung, die bereits seit Dekaden angeboten werden und (offensichtlich noch immer) funktionieren. Dem stehen drei Beschaffungswege gegenüber, die mit dem Alter abnahmen: auf der Webseite des Journals frei verfügbare Artikel (von 42% bei den 20-29jährigen auf 19% bei den über 60jährigen), Artikel, die über Google Scholar gefunden wurden (von 40% auf 19%) und Artikel im Wissenschaftler-Netzwerk ResearchGate (von 53% auf 14%) (Abb. oben, rechts). Alles drei sind eher die typischen Herangehensweisen von Digital Natives, nicht-lizenziertes Material zu finden.

Von den meist genutzten Zugangswegen (Nutzung > 5%) war nur die Anfrage bei Kollegen bei allen Altersgruppen in etwa gleich stark vertreten. Das frustrierende „Ich verzichte dann oft auf den Artikel“ war mit 38%-48% bei allen Altersgruppen gleich stark ausgeprägt mit der Ausnahme der 40-49jährigen, die das deutlich seltener meinten (32%). Vielleicht waren diese nur hartnäckiger als die Jüngeren (zu unbekümmert) und Älteren (zu abgeklärt)?

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Umfrage zu DEAL, Elsevier und Open Access: 5. Meinungen zu Elsevier

Umfrage
Die Umfrage lief vom 3.-6. Juni 2019 und wurde über den Email-Verteiler des Dekanats an alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät Münster verteilt – insgesamt wohl an die 2.000 Personen. Der Fragebogen (PDF) bestand aus 14 Fragen. 416 Wissenschaftler beantworteten die Umfrage, was einen Recall von ca. 20% bedeutete. 32 Fragebögen konnten nicht in die Auswertung mit einbezogen werden, da sie unvollständig beantwortet worden waren, so dass final die Fragebögen von 384 Antwortenden in die Auswertung einbezogen wurden. Es wurde nach Publikationen in Open Access-Zeitschriften gefragt, dem Wissen über den Publikationsfond der Universitätsbibliothek und den deutschlandweiten Wiley-Vertrag sowie den HRK-Verhandlungen mit Elsevier und seinen Auswirkungen. Von den 384 Antwortenden waren 16% 20-29 Jahre alt, 36% 30-39 Jahre alt, 23% 40-49 Jahre alt, 20% 50-59 Jahre alt und 5% älter als 60 Jahre (Abb. oben). Fast zwei Drittel (64%) gaben an, zu mehr als 50% wissenschaftlich zu arbeiten.

Meinungen über die Verhandlungen und den fehlenden Zugriff auf Elsevier- und Cell-Zeitschriften
Die Frage hierzu lautete „Elsevier hat den Zugang zu seinen Zeitschriften (darunter auch alle Cell Press-Titel) ab Juli 2018 eingestellt. Wie denken Sie darüber, dass die HRK gegenüber Elsevier hart geblieben ist und auf ihren Forderungen bestanden hat (Open Access, publikationsbasierte Kostenberechnung, Zugang zum kompletten Angebot, geringe Preissteigerung) ?“. Als Antworten war vorgegeben: „Richtig so. Es braucht Druck, damit Elsevier einlenkt.“, „Elsevier ist ein profitorientiertes Unternehmen und schadet der Wissenschaft nur.“, „No Deal is no Option: Die Verhandlungen sollen so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden.“, „Es ist ein gravierender Wettbewerbsnachteil, keinen Zugriff auf die Zeitschriften zu haben.“, „Die HRK sollte von dem Dogma ‚publikationsbasierte Kosten‘ Abstand nehmen, damit die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden können.“, „Das Geld für die Elsevier-Zeitschriften sollte man lieber in die Forschung investieren.“ „Ich brauche nun mehr Zeit, um an die Literatur zu kommen.“, „Ich verzichte nun öfter darauf, Manuskripte für Elsevier-Zeitschriften zu schreiben/begutachten.“, „Man sollte wieder zu den bisherigen Abonnementsverträgen zurück, max. 3% Aufschlag pro Jahr und fertig“ und „Sonstiges (bitte angeben)“.
Als Antwortmöglichkeiten konnte stimme zu, teils/teils, stimme nicht zu angekreuzt werden.

Die allermeisten, nämlich zwei Drittel (66%) stimmten der Aussage zu „Ich brauche mehr Zeit, um an die Literatur zu kommen“. 58% meinten, das richtig sei Druck aufzubauen, damit Elsevier einlenkt. Dies war gleichzeitig die Option mit den wenigsten Gegenstimmen (5%). Das Unterbrechen der Verhandlungen war aber keine mehrheitsfähige Option, denn 55% stimmten zu, dass „No Deal is No Option – Die Verhandlungen so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden sollten“. 46% unterfütterten diese Einstellung noch mit dem starken Argument, dass der fehlende Zugriff „ein gravierender Wettbewerbsnachteil“ sei. Nur oder immerhin der Sechste war aber gegen die Wiederaufnahme von Verhandlungen und gleichviele sahen keinen Wettbewerbsnachteil. 43% stimmten der Aussage zu, dass „Elsevier als profitorientiertes Unternehmen der Wissenschaft nur schaden würde“ – dies war gleichzeitig die Option mit den zweitwenigsten Gegenstimmen. Nur jeder neunte(!) Wissenschaftler meinte, dass Elsevier der Wissenschaft nicht schaden würde. Die Frage wäre hier zu stellen, ob es sich hierbei um eine ambivalente Einstellung vieler Forscher handelte oder ob es zwei deutlich zu unterscheidende Lager gab.

Eine besonders große Ambivalenz löste die folgende Feststellung aus: „Verzichten Sie darauf, (weiter) für Elsevier-Zeitschriften zu schreiben bzw. für diese Artikel zu reviewen?“ Mehr als ein Viertel aller Antwortenden (29%) stimmten dem zu, zugleich wurde bei dieser Antwortoption die mit größte Ablehnung überhaupt verzeichnet. Nicht weniger als 40% wollten weiterhin für Elsevier-Zeitschriften Artikel bzw. Gutachten schreiben (hier wurde nicht zwischen den beiden differenziert). Aus persönlichen Berichten wissen wir, dass einige Wissenschaftler keinen Gutachten mehr für Elsevier schreiben, weil die Beschaffung der Artikel so frustrierend geworden ist (siehe „Ich brauche mehr Zeit, um an die Literatur zu kommen“).

Immerhin 28% meinten, man solle das Geld lieber in die Forschung investieren, das durch die abbestellten Zeitschriftenabos eingespart wird. Dies wäre nicht nur ein überaus couragierter Paradigmenwechsel sondern auch eine ziemliche Abkehr vom bisherigen Publikationswesen. In Konsequenz wären keine kommerziellen Verlage mehr nötig und/oder lebensfähig, ihre Aufgaben (die sicherlich noch bestehen blieben) müssten von anderen (nicht-kommerziellen u/o staatlichen) Akteuren übernommen werden.

Am Wenigsten (16%) wollten „wieder zu den bisherigen Abonnementsverträgen zurück, max. 3% Aufschlag pro Jahr und fertig“. Mit 17% kaum mehr Antwortende haderten mit dem HRK-Postulat und fanden „Die HRK sollte von dem Dogma „publikationsbasierte Kosten“ Abstand nehmen, damit die Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen werden können“.

Unterschiedliche Gruppen bei den Meinungen

Mit Venn-Diagrammen wurde untersucht, ob es vielleicht unterschiedliche Gruppen bei den Wissenschaftlern gab. Die Vermutung war, dass es eine Gruppe gab, die eher zu Verhandlungen bereit war („Verhandlungsgruppe“), und eine Gruppe, die eher dafür war, Druck auszuüben („Druckgruppe“). Die Zahlen geben die Menge an Wissenschaftlern an, die den jeweiligen Optionen zugestimmt hatten.


84% aller Wissenschaftler, die einen Wettbewerbsnachteil fürchteten, und 78% aller Wissenschaftler, die für neue Verhandlungen waren, beklagten auch, mehr Zeit für die Literaturbeschaffung zu benötigen.

Zur Verhandlungsgruppe wurden die Wissenschaftler gezählt, die bei den Antwortoptionen „mehr Zeit für Literaturbeschaffung“, „No deal ist no option“ und „Wettbewerbsnachteile“ stimme zu angegeben hatten (Abb. oben). Es stellte sich heraus, dass diese drei Gruppen eine große gemeinsame Schnittmenge besassen.


Mehr als 3/4 (78%) aller Wissenschaftler, die der Meinung waren „Elsevier schadet“, und 84% aller Wissenschaftler, die keine Gutachten mehr für Elsevier schrieben, waren auch für Druck.

Zur Druckgruppe wurden diejenigen Wissenschaftler gezählt, die bei den Antwortoptionen „Es braucht Druck“, „Elsevier schadet“ und „Verzicht auf Gutachten“ stimme zu angegeben hatten (Abb. oben). Es stellte sich heraus, dass diese drei Gruppen ebenfalls eine große gemeinsame Schnittmenge besassen.

Die Vermutung war nun, dass die Schnittmenge zwischen der Verhandlungsgruppe und der Druckgruppe nicht so groß war, da sich die Antwortoptionen gegenseitig ausschliessen würden. Dem war aber nicht so. Auch hier konnte eine große Schnittmenge festgestellt werden, wenn auch nicht so groß wie innerhalb der beiden Gruppen.

Das Venn-Diagramm unten zeigt noch einmal die mit 37% relativ geringe Schnittmenge zwischen „Es braucht Druck“ und „mehr Zeit für Literaturbeschaffung“ (Abb. unten).

Wichtigkeit von Elsevier- und Cell Press-Zeitschriften
302 Personen machten Angaben zur Wichtigkeit von Elsevier- und Cell Press-Zeitschriften, 84 nicht. Als Antwortoptionen war vorgegeben: sehr wichtig, wichtig, teils/teils, unwichtig, sehr unwichtig. Wie die obige Abbildung zeigt, war die Wichtigkeit der Elsevier-Zeitschriften unstrittig: 79% empfanden diese als wichtig oder sogar sehr wichtig (Abb. oben, rote Kreisausschnitte). Ein gutes Fünftel war sich unsicher und nur etwas mehr als 3% bezeichnete die Zeitschriften als (sehr) unwichtig. Die Wichtigkeitsverteilung war unabhängig vom Alter und davon, ob jemand schon einmal Open Access publiziert oder den Publikationsfonds in Anspruch genommen hatte.

Meinungen vs. Wichtigkeit
Noch einmal deutlicher wird die Existenz zweier „Gruppen“, wenn man sich anschaut, wie wichtig Elsevier-Zeitschriften für jede dieser Gruppen sind. Die Zeitschriftenwichtigkeit ist anscheinend eine Art „Gradmesser“ zwischen den Verhandlungsbereiten und den Kompromisslosen. Alle diejenigen, die verhandlungsbereite Antwortoptionen befürworten (Bisherige Aboverträge, Wettbewerbsnachteil, Verhandlungen aufnehmen, Brauche mehr Zeit), wiesen den Elsevier-Zeitschriften eine signifikant über dem Durchschnitt liegende Wichtigkeit zu (90-93%, Abb. oben). Alle, die eher kompromisslos votierten (Elsevier schadet, Es braucht Druck, Kein Paper/Review, Geld in die Forschung), wiesen den Elsevier-Zeitschriften eine signifikant unter dem Durchschnitt liegende Wichtigkeit zu (56-68%). („Keine publikationsbasierten Kosten“ steht genau dazwischen, was an dem fehlenden Verständnis der meisten Wissenschaftler für dieses Kostenmodell liegen könnte (siehe Kenntnisse über Wiley-Vertrag).)
Umgekehrt wird ein Schuh draus: Wer die Elsevier-Zeitschriften für die Wettbewerbsfähigkeit seiner Forschung (und Krankenversorgung) unbedingt braucht, wünscht sich die sofortige Herstellung des Status Quo um fast jeden Preis. Wem die Zeitschriften am Hut vorbeigehen, kann sich eher ein kritisches Urteil erlauben und favorisiert eher langfristige, nachhaltige Lösungsansätze, die der Wissenschaft (durch Pay Walls und Preissteigerungen) nicht weiter schaden.

Weitere Beiträge und Ergebnisse

Foto: Lukiyanov at Shutterstock

Umfrage zu ClinicalKey Student: 6. Wünsche an die Bibliothek

Teilnehmer
Die Umfrage lief vom 27.-31.Mai 2019 und wurde über die Email-Semesterverteiler an alle Studierenden der Human- und Zahnmedizin der Medizinischen Fakultät Münster verteilt – insgesamt wohl an die 3.000 Personen. Der Fragebogen (PDF) bestand aus 14 Fragen plus zwei, die sich auf die Verlosung bezogen. 534 Studierende beantworteten die Umfrage, was einen Recall von mindestens 15% bedeutete. 36 Fragebögen konnten nicht in die Auswertung mit einbezogen werden, da sie unvollständig beantwortet worden waren, so dass final die Fragebögen von 498 Antwortenden in die Auswertung einbezogen wurden.

Es wurde nach der Nutzungshäufigkeit, Zufriedenheit, Wichtigkeit und den Vor- bzw. Nachteilen von ClinicalKey Student gefragt und dies verglichen mit denen der Konkurrenzprodukte Amboss, Thieme eRef, via medici und des Goldstandards „gedruckte Lehrbücher“.

Weitere Anmerkungen und Kommentare
Weitere 60 Personen gaben der Bibliothek noch ein generelles Feedback.

Aber lieber als clinicalkey meditricks Meditricks ist lizenziert
Als Zahnmediziner war kein relevantes Kliniker Buch für mich dabei. Insofern könnte ich Stimmt, da hat Elsevier kein Angebot
Bitte die Campuslizenz von Meditricks erwerben! Diese Videos helfen so viel mehr als eine App, um Bücher offline zu lesen, die ich auch so in der Abbildung erhalt Meditricks ist lizenziert
Bitte die Lizenz nicht nur bis zum 14. Juli führen, wir schreiben erst Ende Juli die Klausuren Oh, da weiß ich nicht, ob wir das noch schaffen!
Bitte die neuen Auflagen der amerikanischen Pathologie-Lehrbücher (Robbins und Rubin) anschaffen. Ja, machen wir, ist in Arbeit.
Bzgl der o.g. Bewertungen zu ViaMedici: Für die Klinik gibt es hier kein großes Angebot; hier habe ich eher auf eRef zurückgegriffen. Daher die o.g. Angabe „teils/teils“, weil es sich für die Klinik nicht so sehr eignet. Für vorklinische Inhalte ist es aber nach wie vor sehr gut! Oh, das war mir neu, dass via medici in der Klinik nicht so gut ist. Was haben Sie denn vermisst?
Danke für das Engagement! 🙂 ClinicalKey würde mir persönlich als dauerhaft nutzbares Programm extrem viel bringen. Unter anderem auch, weil es sich nicht ständig aufhängt wie die eRef-App (das ist echt nervig). Bei ClinicalKey würd ich mich über ein Lernkarten-Tutorial o.Ä. freuen; habe nämlich bisher noch keine Möglichkeit gefunden, mir welche zu erstellen.. Bitte 🙂 Stimmt, CKS ist stabiler als eRef. Das mit den Lernkarten funktioniert aber sonst.
Danke für das tolle, große Angebot! bitte 🙂
Danke für die interessanten und vielseitigen Lern-Möglichkeiten, welche Sie uns Studenten ermöglichen! bitte 🙂
Danke für die kostenlosen E-Book Lizenzen und das Engagement zur ständigen Verbesserung! Und für das gute & breite Angebot an Lehrbüchern in der Bibliothek bitte 🙂
Danke für Ihr Engagement!!! bitte 🙂
Danke, dass ihr uns so viel ermöglicht! 🙂 bitte 🙂
Danke, dass Sie immer versuchen, uns Studierenden neue Lernmöglichkeiten zu erschließen und das Leben zu erleichtern:) bitte, bitte 🙂
Das Angebot an gedruckten Büchern und Apps (Amboss, eRef, Clinicalkey) ist super! danke!
Die ClinicalKey Student App ist viel, viel besser als die App „Reader“, mit der die Elsevier-eBooks bisher verfügbar gemacht werden konnten. ja, das denke ich auch, obwohl da noch Luft nach oben ist.
Die eRef App stürzt sehr oft ab, wenn man die Website nutzt, funktioniert es jedoch einwandfrei yip
Die Homepage ist etwas unstrukturiert hinsichtlich der Ausleihe von der Ferne. Ansonsten ist das Angebot vor Ort sehr gut und die Atmosphäre sehr angenehm zum Lernen. danke, das mit der Homepage merken wir uns für den nächsten Relaunch
Die Inhalte der Elsevier Lehrbücher sind top und es ist eine absolute Bereicherung neben Thieme auch diese Online aufrufen zu können! ja, das denken wir auch. Es kostet nur ziemlich viel…
Ein Exemplar der neuen englischen Auflage von Harrisons Internal Medicine wäre schön. Ja, bestellen wir, ist in Arbeit.
Ein Klinikzugang für via Medici wäre toll!
Eine ThiemeZugang für die Klinik wäre toll. Für manche ist Amboss einfach nicht das richtige und man hat lieber was gedrucktes in der Hand. Das passende Kreuzprogramm wäre toll! Thieme für die Klinik? Das haben wir doch mit der eRef! Ist aber auch nichts Gedrucktes… Thieme examen online klinik haben wir abbestellt, da 95% Amboss nutzen und es eine Verschwendung wäre, für 5% nochmal das gleiche Geld auszugeben.
Einerseits gefällt mir die Plattform sehr, andererseits finde ich es von Elsevier immer noch unvertretbar, Artikel und Bücher auf einmal so viel teurer und unzugänglich zu machen. Die Plattform wäre für die Studenten hilfreich und ich persönlich finde sie auch viel gelungener als zum Beispiel eRef, jedoch finde ich es eigentlich nicht gut, Elsevier zu unterstützen. Sie spielen vermutlich auf die DEAL-Verhandlungen an? Elsevier hat seine Artikel und Bücher nicht auf einmal so viel teurer gemacht. Aber nach dem Scheitern der Verhandlungen hat Elsevier den Zugang zu seinen Zeitschriften Mitte 2018 unterbunden, da die Unis alle ihre Abos bereits Ende 2016 abbestellt hatten.
ERef funktioniert nicht Examen online auch lizensieren, ist super mit Endspurt Sie benutzen Thieme examen online klinik zusammen mit den gedruckten Endspurtskripten? Passt das?
eRef ist einfach unfassbar schlecht in Darstellung und Nutzung. Die Abschaffung der der alten Thieme Campus-App ist ein unfassbares Eigentor! ja, war es definitiv
eRef ist im Allgemeinen echt super, jedoch stürzt die App sehr häufig ab und hängt sich auf, was sich auch nach Neuinstallation nicht geändert hat. wir haben es Thieme weitergemeldet, mehr können wir nicht machen.
eRef stürzt beim Lesen (auf dem Tablet) immer wieder ab, sodass ich die App nicht mehr nutze; clinicalkey ist sehr angenehm im Lesemodus! danke für die Rückmeldung!
ERef stürzt häufig ab Meditricks war sehr gut s.o.
eRef:(((( s.o.
es sollten mehr und vor allem wenigstens in den bibliothek öffnungzeiten personen anwesen sein oder telefonisch erreichbar sein die auch alles können und dürfen. ich habe öfters in den öffnungszeiten angerufen da war aber die person die das konnte was ich brauchte nicht da war und die anderen shk s konnten das nicht so ging es tage lang hin und her das ist sehr viel zeitverschwendung. wenn es in der klausurphase ist ist ja sogar jede sekunde wichtig. da wäre es gut wenn immer jemand erreichbar wäre. das mit dem vpn verbindung ist auch sehr umständlich. es sollten einfache lösungen gefunden sodass auch die dümmsten und die studierenden die technisch kein wissen haben auch von solchen angeboten gebrauch machen können. ich kann nicht meinen rießengroßen alten laptop oder pc zur bibliothek tragen damit mir dort geholfen werden kann. oder mann sollte einen gerät von der bibliothek auseliehen bekommen für die zeit solange man eingeschrieben ist gegen pfand oder so und wir sollen damit dann ohne irgendwelche probleme ganz einfach an die infos und bücher drankommen können. das sollte dann aber zeitlich nicht begrenzt sein. wenn man ein tablet oder irgendein gerät ausleiht sollte man das solange behalten dürfen solange man auch eingeschrieben ist. es gibt zu wenig bücher. die sind sehr schnell ausgeliehen und man hat dann sehr alte übrig wo dann altes wissen drin steht aber in der klausur werden die neuen wissen abgefragt man lernt dann falsch aus alten büchern. die ausleihfristen sind auch sehr schlecht. alle 4 wochen wieder verlängern müssen ist wirklich sehr nervig. man ist schon sowieso im klausurstress und dann kommt da noch dee verlängerungsstress hinzu. wenn man da ein buch ausleiht sollte es auch sicher sein, dass man es für mindestens 3,5-4 monate behalten darf damit man auch für die klausur lernen kann. man muss immer mit der angst leben dass jederzeit das buch vorgemerkt wird und man es abgeben muss. wenn man aber mir einem buch anfängt zu lernen möchte und sollte man auch damit zu ende lernen. das ist immer ein sehr großer stress für mich! Danke für Ihre ausführliche Rückmeldung! Sie sprechen zahlreiche wichtige Dienstleistungen an, die für uns genauso dazu gehören wie für Sie. Zw. 10 und 17 Uhr ist die Auskunft imemr besetzt, dort bekommen Sie alle erdenkliche Hilfe. Im Hintergrund sind aber die Profis von 8 bis 19 Uhr für Sie da. Erst ab 19 Uhr und am Wochenende wird es mau, da unsere stud. Hilfskräfte auch nicht alles machen dürfen (zB keine Mahngebühren, iPads etc). Aber die Alternative wäre, dass die Bibliothek dann zu machen müsste – das will auch keiner. Also bitte zu normalen Tageszeiten kommen, dann können wir Ihre Probleme sicher lösen. Wir sind allerdings keine IT-Menschen, mit EDV-Problemen sollten Sie zum ZIV gehen. Bücher sind bis zu 5x verlängerbar, das ist schon sehr großzügig. Vorgemerkt wird bei uns nur jedes 40. Buch – die Gefahr ist also nicht so groß, wie Sie denken, und meist können Sie das Buch 5 Monate behalten, das sollte doch reichen. Wenn Ihnen ein Buch fehlt, schaffen wir es gerne für Sie an – nutzen Sie einfach unser Buchwunschformular!
Es wäre schön, könnte man anatomische Modelle auch ausleihen. Hoffentlich verlieren Sie dann kein Teil, sonst wird das richtig teuer für Sie – die Modelle kosten bis zu 500 Euro!
Es wäre super, wenn man in der Zukunft mehr Apple Pencils ausleihen könnte! Zur Zeit sind 4 Pencils via Anfrage an medipad@uni-muenster.de für die Kurzausleihe ausleihbar.
Es wäre toll, die Meditricks in Amboss dauerhaft zu lizensieren und ViaMedici freizuschalten!!! Meditrickslizenz ist da, via medici ist beantragt, aber das entscheidet die Kommission!
Ich bedanke mich für Ihre Mühen. bitte 🙂
Ich finde es super, dass uns generell sehr viele Medien und Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Danke! Auch eine tolle und liebe Idee mit der Verlosung! bitte 🙂
Ich finde es toll, dass ab Juni meditricks freigeschaltet wird!! danke!
Ich habe ClinicalKey Student nie genutzt, da ich momentan vorwiegend mit der Promotion beschäfftigt bin. ok, ist auch wichtig 😉
ich hatte in letzter Zeit häufig Probleme auf systematische Reciews/Meta-Analysen der Cochrane Collaboration zuzugreifen. Das ist Schade, da es mir sowohl wissenschaftlich helfen würde (Doktorarbeit) und ich öfter dort die aktuellen Empfehlungen der evidenz-basierten Medizin einsehen möchte aber dann nicht zugreifen kann. Hat die ZB Med keine Lizenz für die Cochrane Library oder liegt das Problem eher an meinem PC? Falls die ZB keine Mizenz haben sollte wäre es vielleicht zu erwägen. Ansonsten super Service der ZB Med! Wir haben eine Lizenz für die Cochrane Library. Bitte in solchen Fällen sofort durchrufen oder Email schreiben, dann können wir dem Problem auf den Grund gehen!
Ich kenne ClinicalKey Student leider nicht. dann wird es jetzt aber Zeit!
Ich sehe eine Kooperation mit Elsevier in Bezug auf die DEAL-Verhandlungen weiterhin für kritisch. Andere Verlage decken die Inhalte der angebotenen Bücher mMn ausreichend ab. Also totaler Elsevier-Boykott? Auch keine gedruckten Bücher mehr kaufen? Keinen Trepel mehr lesen? Auch nicht mehr in Cell oder Lancet publizieren? Wird schwierig, das durchzuhalten…
Ich würde mich sehr freuen wenn wir Via medici lizensieren würden. Das Portal wirkt echt super, ist für mich allein aber etwas teuer. Die Bib an sich ist echt gut gemanagt! Großen Dank an die freundlichen Mitarbeiter, die immer freundlich helfen. Ggf. könnte man das Stillegebot in der Lernbereichen noch besser durchsetzen, oft flüstern Leute mehrere Minuten miteinander und hören auch nach ansprechen nicht auf. Die eRef-App läuft auf meinem aktuellen iPad Pro unterirdisch und die Taschenbücher sind oft nicht lizensiert. Ich verstehe, dass Sie nichts für die App können, aber falls Sie einen guten Kontakt zu Thieme haben: Da ist echt Verbesserung nötig! via medici ist beantragt, s.o. Wir haben einen guten Draht zu Thieme und schon ordentlich Druck gemacht, aber gut Ding will Weile haben :-/ Danke für das Lob, ich gebe es an meine Mitarbeiter weiter. Wenn Kommilitonen quatschen: Bitte ansprechen. Wenn das nicht hilft: Einen Bibliothekar hinzubitten.
Jetzt kann an endlich die wichtigen Bücher des 5. Semsterns digital lesen, da Mann wirklich nicht mit eref arbeiten kann !! prima!
Leider gibt es nur einen geringen Bestand an Büchern für Zahnmedizin Studierende. Die Auswahl an Büchern der Vorklinik war super, doch jetzt wird es immer schwieriger, ein Buch zu finden. Viele andere aus der Klinik wären dankbar, wenn die Auswahl etwas größer wäre. ja, leider bieten die Verlage nicht soviel an, weil es sich nicht für sie lohnt. Wir haben aber Zugriff auf die Thieme eRef Kollektion Zahnmedizin, ist das nichts?
Lizenz für Meditricks wäre wünschenswert. oder ggf eine Lizenz für de Meditorium app s.o.
Man findet die App im Playstore nicht so einfach ja, die ist wirklich dumm benannt.
Meditricks ist sehr hilfreich, danke für das Abo. Danke für die geplante Klimaanlage in der Bib. Zum Kreuzen finde ich examen online besser als Amboss (instinktiver in der Handhabe), jedoch kann man unterwegs nur Amboss offline nutzen deshalb habe ich mit examen online nur wenig Erfahrung bitte 🙂 Danke für Ihre Einschätzung zu den Kreuztools! Das ist nehmen wir ernst.
mehr Zahnibücher, leider war nicht viel relevantes dabei… so konnte ich außer für Pharma eigentlich fast keines der Bücher gebrauchen. Schade!! s.o.
Mein Anliegen hat jetzt nichts mit ClinicalKey zutun, aber ich würde mich freuen, wenn es mehr Tische und Stühle im Außenbereich geben würde, sodass man bei gutem Wetter draußen lernen könnte. Ich weiss nicht was das UKM von uns denkt, wenn wir jetzt schon wieder 4 Biertischgarnituren bestellen 😉
Meiner Meinung nach wäre eine Lizensierung wünschenswert. Aber nicht um jeden Preis. Für die Vorklinik ist die App sehr angenehm, da man Atlanten aber auch den Trepel digital hat. Die Suchfunktion ist sehr schön. eREF könnte sich da eine Scheibe abschneiden… Man kann bei eREF nicht Kapitelübergreifend suchen (oder habe es nicht gefunden) und die App friert manchmal auf dem IPad ein. Allerdings macht die Bücherauswahl vieles wieder wett (Silbernagel etc.) Danke für Ihre Einschätzung eRef versus CKS! Das ist eine wichtige Rückmeldung!
Microsoft HoloLens wäre eine tolle Erweiterung der Medienabteilung der Bibliothek. Wir haben die Oculus und die Hyve, reciht das nicht?
Schön wäre es, wenn viele der angebotenen Apps auch offline auf Windows Tablets funktionieren würden. Vielleicht wäre es hilfreich, einen kurzen Überblick per Mail an die Erstis zu senden. Mir war das damals leider nicht bekannt und beim Kauf wurde da auch nicht drauf hingewiesen. Wenn man vielleicht die Erstis mit so ein paar Facts begrüßt, dass Z B auch erwähnen. Ah, ein erstiflyer mit allen Infos, hmm… Das könnte wirklich ein Bringer sein… oder verwirrt es die Erstis nicht noch mehr?
Super das ihr so viele Dinge ausprobiert um uns das Lernen so gut & einfach wie möglich zu gestalten. Ja, wir können nicht anders 😉
Super finde ich den Mut zu innovativen Ideen Das finde ich nicht mutig, sondern dafür werde ich bezahlt 🙂 Mutig wäre es, alle Ideen in die Tonne zu kloppen und einfach die Hände in den Schoß zu legen 🙁
Via medici kostet 19€/ Monat sodass es nur von wenigen genutzt wird. Ich weiß, gerade darum wollen wir es lizenzieren.
via medici wäre super s.o.
Vielen Dank bitte 🙂
Vielen Dank für alle Ihre Mühen! bitte 🙂
Vielen Dank für den betriebenen Aufwand! bitte 🙂
Vielen dank für den tollen Service 🙂 bitte bitte 🙂
Vielleicht wäre die Installation von außerhalb leichter Bzw vielleicht wäre die Anleitung leichter zu finden und umzusetzen :). Für unser Physikum waren viele Möglichkeiten nicht vorhanden aber insbesondere Amboss hat sich in der Klinik sehr bewährt. danke für Ihre wichtige Rückmeldung. So haben wenigstens die jungen Studierenden etwas davon!
Würde mich sehr freuen wenn meditricks lizensiert wird!! ist geschehen!

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Umfrage zu DEAL, Elsevier und Open Access: 4. Wissen über den Wiley-Vertrag

Umfrage
Die Umfrage lief vom 3.-6. Juni 2019 und wurde über den Email-Wissenschaftsverteiler des Dekanats an alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät Münster verteilt – insgesamt wohl an die 2.000 Personen. Der Fragebogen (PDF) bestand aus 14 Fragen. 416 Wissenschaftler beantworteten die Umfrage, was einen Recall von ca. 20% bedeutete. 32 Fragebögen konnten nicht in die Auswertung mit einbezogen werden, da sie unvollständig beantwortet worden waren, so dass final die Fragebögen von 384 Antwortenden in die Auswertung einbezogen wurden. Es wurde nach Publikationen in Open Access-Zeitschriften gefragt, dem Wissen über den Publikationsfond der Universitätsbibliothek und den deutschlandweiten Wiley-Vertrag sowie den HRK-Verhandlungen mit Elsevier und seinen Auswirkungen. Von den 384 Antwortenden waren 16% 20-29 Jahre alt, 36% 30-39 Jahre alt, 23% 40-49 Jahre alt, 20% 50-59 Jahre alt und 5% älter als 60 Jahre (Abb. oben). Fast zwei Drittel (64%) gaben an, zu mehr als 50% wissenschaftlich zu arbeiten.

Kenntnis zum Wiley-Vertrag
Die dazu gestellte Frage lautete „Die HRK hat im Frühjahr mit Wiley den ersten deutschlandweiten Vertrag abgeschlossen. Er gilt für die Jahre 2019-2021. Bitte geben Sie im Folgenden an, was Ihnen über diesen Vertrag bekannt ist.“ Es waren die folgenden sechs Aussagen (in der exakten Reihenfolge!) zum Vertrag vorgegeben mit den jeweiligen Antwortmöglichkeiten: wusste ich, teils/teils, wusste ich nicht.

  1. Die Universität Münster hat den Verhandlungsauftrag für Elsevier, SpringerNature und Wiley an die HRK abgegeben. Die Bibliothek sitzt nicht mit am Verhandlungstisch. Nur 27% wussten das.
  2. Das komplette Angebot von Wiley – 1.700 Zeitschriften – steht ab Volume 1 dauerhaft zur Verfügung. Nur 22% wussten das.
  3. Ihre Publikation in einer Wiley-Zeitschrift ist automatisch und ohne Mehrkosten Open Access (weltweit frei zugänglich). Nur 14% wussten das.
  4. Statt für eine Zeitschrift eine fixe Summe zu bezahlen, bemisst sich der Preis aber nun nach der Anzahl der Publikationen der Uni Münster in der Zeitschrift. So ergeben 5 Artikel in Cell einen Preis von 5*3.451€= 17.255€ für Cell für Münster. Nur 2% wussten das.
  5. Die Preissteigerung für die Jahre 2019-2021 beträgt über alle Einrichtungen durchschnittlich 3% im Jahr. Nur 4% wussten das.
  6. Wegen der publikationsbasierten Kostenberechnung müssen aber publikationsstarke Einrichtungen u.U. mit einer Preissteigerung von 100% und mehr rechnen. Nur 4% wussten das.

 

In der obigen Abbildung sind die sechs Aussagen nach dem Grad des Nicht-Wissens von oben nach unten gerankt. Am Wenigsten wussten die Umfrageteilnehmer Bescheid über das neue Preismodell, 91% wussten nichts über die Umstellung der Bezahlung nach Artikeln sowie die daraus resultierenden, immensen Preissteigerungen für publikationsstarke Einrichtungen. Dieses Modell stellt in der Tat nichts weniger als einen Paradigmenwechsel dar und wird sowohl von den Verlagen als auch den wissenschaftlichen Einrichtungen ambivalent (um nicht zu sagen argwöhnisch) wahrgenommen. Von den Verlagen, weil es sich um ein (fast) vollkommen neues Geschäftsmodell handelt, dessen Nachhaltigkeit und Zukunftssicherheit nicht klar ist. Von den Einrichtungen, weil es nicht das Lesen von Artikeln „bestraft“, sondern das Publizieren. Zukünftig heißt es nicht: Wer viele Zeitschriften lesen will, muss auch viel bezahlen, sondern: Wer viel publizieren will, muss viel bezahlen. Dies wird von einigen Wissenschaftlern als kontraproduktiv eingeschätzt (pers. Komm.), da die Produktion von Forschungsartikeln als Motor angesehen wird, der den Wissenschaftsbetrieb erst zum Laufen bringt.
Dass die über alle Einrichtungen gemittelte, durchschnittliche(!) Preissteigerung nur 3% beträgt, wussten 86% nicht – aber ok, das ist Faktenwissen, das vermutlich auch viele direkt Beteiligte nicht auf dem Schirm haben.
Verwundernswerter ist hingegen schon, dass knapp drei Viertel (74%) angaben, nichts über die Open Access-Komponente des Vertrags zu wissen. Dabei ist dies doch eine der beiden zentralen Verhandlungspunkte (der andere ist das Geschäftsmodell, s.o.), und der Treiber hinter diesem neuen Vertrag: Es soll ja nicht nur preislich kalkulierbarer sondern das Publikationsmodell soll auf Publication first (und damit Open Access first) umgedreht werden.
Am Kenntnisse besassen die Wissenschaftler über den Verhandlungsführer, mit 27% wussten über ein Viertel, dass die Universitäten die Verhandlung an die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) abgegeben hatte. Dass die Mehrheit (57%) davon aber keine Ahnung hat, dass die Bibliotheken nicht mit am Verhandlungstisch sitzen, merkt man als Bibliothek allerdings des Öfteren, wenn man von Wissenschaftlerseite gebeten wird, Einfluss auf die Verhandlungen zu nehmen.
Fast der Hälfte der Umfrageteilnehmer (48%) dünkte aber irgendwie, dass ein Ergebnis der Verhandlungen nur sein kann, dass alle Zeitschriften eines Verlags zur Verfügung stehen sollen: 22% wussten das fest und stattliche 26% gaben mit teils/teils an, dass ihnen so etwas schon geschwant hatte.

Kenntnisse zum Wiley-Vertrag nach Alter
Die obige Abbildung zeigt das Wissen um die einzelnen Konditionen des Wiley-Vertrags nach Altersgruppen. Mehrere Dinge sind hier interessant. Es sticht z.B. sofort ins Auge, dass, je älter der Umfrageteilnehmer ist, desto mehr Wissen er hat (oder angab zu haben). Dann ist die Diskrepanz zwischen den ganz jungen (20-29) und den ganz alten (>60) Wissenschaftlern auffallend groß. Während die Junior Scientists insgesamt nur 43% Kenntnisse angaben, waren dies bei den Senior Scientists 110%. Die Junior Scientists waren auch die Einzigen, die Null Ahnung bezüglich der beiden Preissteigerungs-Konditionen angaben. Hier wäre es einmal interessant zu wissen, wer in dieser Altersgruppe vertreten ist (Doktoranden, Assistenzärzte, Jungprofessoren?) und wieso diese so schlecht über den Wiley-Vertrag (und vielleicht auch über das Publikationswesen als Ganzes) Bescheid wussten. Möglicherweise wird diese Altersgruppe nur schlecht durch die üblichen Informationskanäle erreicht, was für die Einrichtung spezieller Schulungen für die Junior Scientists sprechen würde.

Relativ natürlich erscheint der sukzessive Anstieg des Wissens über die Verhandlungsführung durch die HRK (rote Balken) mit dem Alter. Bei den Junior Scientists lag dieser Wert bei (kümmerlichen) 18%, stieg aber bei den etwas Älteren von 25% auf bis zu 33% bei den Senior Scientists. Schaut man sich dagegen die Kenntnisse über die Verfügbarkeit des kompletten Wiley-Bestandes an, so lag dieser zwar ebenfalls mit 12% bei den Jüngsten am Niedrigsten, und mit 18-24% bei den mittleren Altersgruppen 50%-100% höher, erlebte aber bei den Senior Scientists mit 43% eine regelrechte Wissensexplosion (was allerdings auch an dem mit 21 Teilnehmern relativ kleinen Kollektiv liegen mochte).

Eine passende Hypothese wäre also, dass mit zunehmendem Alter das Wissen um die Funktionalität des Publikationswesens auch zunimmt, da man mehr publiziert hat. Dies lässt sich leicht überprüfen, da das Publikationsverhalten der Antwortenden durch die Frage 3 bekannt ist.

Kenntnisse zum Wiley-Vertrag nach Publikationsverhalten
Stellt man die Kenntnisse zum Wiley-Vertrag nach Publikationsverhalten dar, d.h. nach denjenigen, die bereits einmal Open Access publiziert bzw. die noch nicht publiziert haben, dann zeigt sich, dass das aufsummierte Wissen über den Wiley-Vertrag bei den Open Access-Autoren 78% beträgt, bei den Nicht-Autoren hingegen nur 52% (Abb. oben) – eine klare Bestätigung der obigen Hypothese.

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Umfrage zu ClinicalKey Student: 5. Features und Verbesserungswünsche

Teilnehmer
Die Umfrage lief vom 27.-31. Mai 2019 und wurde über die Email-Semesterverteiler an alle Studierenden der Human- und Zahnmedizin der Medizinischen Fakultät Münster verteilt – insgesamt wohl an die 3.000 Personen. Der Fragebogen (PDF) bestand aus 14 Fragen plus zwei, die sich auf die Verlosung bezogen. 534 Studierende beantworteten die Umfrage, was einen Recall von mindestens 15% bedeutete. 36 Fragebögen konnten nicht in die Auswertung mit einbezogen werden, da sie unvollständig beantwortet worden waren, so dass final die Fragebögen von 498 Antwortenden in die Auswertung einbezogen wurden.

Es wurde nach der Nutzungshäufigkeit, Zufriedenheit, Wichtigkeit und den Vor- bzw. Nachteilen von ClinicalKey Student gefragt und dies verglichen mit denen der Konkurrenzprodukte Amboss, Thieme eRef, via medici und des Goldstandards „gedruckte Lehrbücher“.

Positive Eigenschaften von ClinicalKey Student
90% der Studierenden fanden es sehr gut oder gut, dass es mit der App möglich war, die Elsevier-Lehrbücher offline zu lesen – das war der Spitzenwert unter allen abgefragten Features. Weitere sechs Eigenschaften folgten mit einigen Abstand, aber untereinander mehr oder weniger auf gleichen Level: Buchlayout (80%), Lernkarten (77%), OneNote-Export (76%), Bildersuche (75%), App (73%, unten siehe mehr dazu) und Notizen teilen (68%). Lediglich die Vorlesefunktion (48%) und das Fehlen von IMPP-Fragen (5%) wurden deutlich abgewertet.

War die Zufriedenheit der Nutzer mit der „alten“ App iPublish Central noch magere 48%, so kam die neue App Study Tools ClinicalKey MedEd von Elsevier auf 73% Zufriedenheit. Der Switch auf diese App wurde von den Nutzern als deutlicher Gewinn wahrgenommen, was sich auch in den Freitextkommentaren niederschlug. Dieser generell positive Aspekt war jedoch von einigen Wermutstropfen getrübt, die Nutzer legten direkt auch den Finger in die Wunde, da die Fremd-App mit dem Elsevier-Angebot nicht seamless funktionierte. Man muss sich fragen, ob Elsevier sich hier einen Gefallen getan hat, bei der App wieder auf einen Fremdanbieter zu setzen und sich die eigene App-Entwicklung zu sparen. Allein schon der Name der App! Viele konnten Sie nicht im Store finden. Es wird an diesem Beispiel (mal wieder) deutlich, dass proprietäre Apps – siehe Amboss, siehe Thieme Campus – deutliche Vorteile besitzen können. Dass die Entwicklung einer proprietären App nicht automatisch ein Erfolg wird, zeigt die Thieme eRef-App, die ein gut beleumdetes Produkt (Thieme Campus App) durch eine schlechte und fehlerbehaftete App abgelöst hat.

Negative Eigenschaften von ClinicalKey Student
Die meisten abgefragten Features von ClinicalKey Student erhielten – wie oben gezeigt – eine sehr gute Bewertung, was sich auch bei der Negativliste zeigte (Abbildung oben): Bis auf zwei wurde keine Eigenschaft schlechter als 5% gewertet – ein hervorragender Wert. Die Vorlesefunktion wurde allerdings als verbesserungswürdig angesehen – 13% bewerteten dieses Feature mit schlecht oder sehr schlecht. Die Unausgereiftheit des Vorlesens spiegelte sich auch in den Kommentaren wieder.

Wesentlich „schlimmer“ wurde dagegen wahrgenommen, dass man mit ClinicalKey Student nicht kreuzen kann. Sage und schreibe 69% – mehr als zwei Drittel – aller Studierenden fanden das schlecht oder sehr schlecht. Nun kann man von einem Löwen nicht verlangen, neben einem guten Jäger auch ein guter Pflanzenfresser zu sein. Aber beides zu vereinen, verschafft einer Spezies im Überlebenskampf gewisse Vorteile (weshalb es heute mehr Füchse als Löwen gibt). In diesem Beispiel sind ClinicalKey Student, die gedruckten Bücher und die eRef die Löwen, während Amboss und via medici die Füchse sind. Alleine diese beiden Ressourcen vereinen das Lernen mit dem Kreuzen und treffen so – wie wir an der obigen Abwertung gesehen haben – den Nerv der Nutzer.

Was würden Sie gerne an ClinicalKey Student verbessern wollen?
63 der 498 Antwortenden (13%) machten zu dieser Frage Angaben. Mehrere bemängelten, dass es ziemlich umständlich sei, Bücher in die App hinzufügen. Und in der Tat ist dies ein (weiterer) gravierender Nachteil der nicht-proprietären App: Man muss erst im Browser ein Buch in das Bookshelf legen, bevor es in der App erscheint – das ist unlogisch und weit weg von einer modernen, intuitiv zu bedienenden App. Von dieser erwartet man, dass sie autonom funktioniert. Ein weiterer Minuspunkt, der auffiel: Einmal im Bookshelf konnten Büchern nicht wieder daraus entfernt werden – das ist wieder nicht autonom und belegt ausserdem unnötig Speicherplatz.

Die Möglichkeit, Lernkarten zu erstellen, wurde auch in den Kommentaren immer wieder positiv hervorgehoben, gleichzeitig wurde aber auch auf die offensichtliche Unausgegorenheit dieser Funktion hingewiesen: Kein Export von Lernkarten, keine Einbindung von Fotos möglich, keine Möglichkeit einen extermen Editor oder den Apple Pencil zu benutzen, kein Zugriff aufs Clipboard, kein spaced repetition.

Häufig wurde sich auch das Offline-Buch im 1:1 identischen Buchlayout gewünscht und eine grössere Auswahl an Büchern, besonders in der Vorklinik.

Weitere Verbesserungswünsche: Eine Windows-App, da unter Windows sonst keine Offline-Lesen möglich ist. Bücher als DRM-freie PDF nutzen können. Rein/Rauszoomen in der App, ganze Seite auf dem Screen. Angabe von Seitenzahlen.

Vier sagten, sie würden nichts verbessern wollen.

Soll die Bibliothek ClinicalKey Student lizenzieren?
Diese Frage konnte durch das Verschieben eines Schiebereglers mit den Extremwerten „nie im Leben“ (0%) und „auf jeden Fall“ (100%) beantwortet werden. Der Mittelwert lag bei 70% (+-22%), dabei gab es kaum Unterschiede zwischen Studierenden der Vorklinik (74%) und denen der Klinik (69%) und gar keine zwischen Human- und Zahnmedizinern. Zählt man die Antworten, die auf der obigen Skala 50% oder mehr angegeben hatten, kommt man sogar auf 75%, welche die Lizenzierung von ClinicalKey Student durch die Bibliothek befürworteten. 14% waren unentschieden „weiß nicht“ und 11% – also jeder neunte – war dagegen „auf keinen Fall“.

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Umfrage zu DEAL, Elsevier und Open Access: 3. Budget und Auswahlkriterien für Open Access-Zeitschriften

Umfrage
Die Umfrage lief vom 3.-6. Juni 2019 und wurde über den Email-Wissenschaftsverteiler des Dekanats an alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät Münster verteilt – insgesamt wohl an die 2.000 Personen. Der Fragebogen (PDF) bestand aus 14 Fragen. 416 Wissenschaftler beantworteten die Umfrage, was einen Recall von ca. 20% bedeutete. 32 Fragebögen konnten nicht in die Auswertung mit einbezogen werden, da sie unvollständig beantwortet worden waren, so dass final die Fragebögen von 384 Antwortenden in die Auswertung einbezogen wurden. Es wurde nach Publikationen in Open Access-Zeitschriften gefragt, dem Wissen über den Publikationsfond der Universitätsbibliothek und den deutschlandweiten Wiley-Vertrag sowie den HRK-Verhandlungen mit Elsevier und seinen Auswirkungen. Von den 384 Antwortenden waren 16% 20-29 Jahre alt, 36% 30-39 Jahre alt, 23% 40-49 Jahre alt, 20% 50-59 Jahre alt und 5% älter als 60 Jahre (Abb. oben). Fast zwei Drittel (64%) gaben an, zu mehr als 50% wissenschaftlich zu arbeiten.

Budget für Open Access-Publikationen
Die Frage zu dieser Thematik lautete „Aus welchen Mitteln haben Sie bisher Ihre(n) Open Access-Artikel bezahlt?“. Es waren mehrfache Antworten möglich. Über die Hälfte aller Antwortenden (57%) bezahlte ihre Open Access-Publikationen aus dem eigenen Budget bzw. eingeworbenen Drittmitteln. 44% benutzte die Budgettöpfe der Einrichtung, an der sie tätig waren. Immerhin jeder Fünfte (20%) nahm den Publikationsfonds in Anspruch, angesichts der geringen Kenntnis ein kleines Wunder. Nur 7% bezahlten die APC aus privaten Mitteln (was auch immer das für Töpfe waren). Mehr als jede sechste Veröffentlichung war kostenfrei – entweder durch ein Waiver einer kostenpflichtigen Open Access-Zeitschrift oder durch Benutzung einer kostenfreien Open Access-Publikationsmöglichkeit (die nach einer Präsentation der ULB Münster (PDF) für die Hälfte aller Veröffentlichungen verantwortlich sind).

Das obige Venn-Diagramm zeigt die Überlappung zwischen den drei häufigsten Antworten. 33%, also genau ein Drittel, bezahlten ihre APCs alleine aus dem eigenen Budget, fast ein Viertel (23%) alleine aus dem Budget ihrer Einrichtung und immerhin 6% alleine aus dem Publikationsfonds der ULB. 29% benutzten mehr als einen Finanzierungsweg.

Budget für Open Access-Publikationen nach Alter
Kategorisiert man die für Open Access-Publikationen aufgewendete Budgettypen nach Altersgruppe (s. Abb. oben), dann zeigen sich zwei interessante Befunde: Zum einen – was nicht überraschend ist – steigt die Bezahlung durch eigene Mittel mit dem Alter von 30% bei den Jüngsten bis 47% bei der Altersgruppe 50 bis 59 (rote Balken). Lediglich bei den ältesten Forscher sank dieser Prozentsatz wieder. Eine Vermutung könnte darin liegen, dass Senior Scientists nicht mehr abhängig von Impact Faktoren oder dem Ruf einer Zeitschrift sind und auch in kleineren – kostenlosen – Zeitschriften publizieren, vielleicht, um diese zu unterstützen (s.u. für einen entsprechenden Kommentar).
In diesen kostenlosen Zeitschriften müssen auch die „Junior Scientists“ publizieren, da sie noch keinen Zugriff auf eigene Mittel haben: Mit 22% zeigte sich hier der höchste „kostenlose Publikationsquote“ von allen Altersgruppen. Diese Quote sank bis auf 7% in der zweitältesten Altersgruppe (grüne Balken).

Auswahlkriterien für Open Access-Zeitschriften
Die obige Abbildung stellt die Ergebnisse zur Frage dar „Von welchen Faktoren war/wäre Ihre Entscheidung für ein bestimmtes Open Access-Journal abhängig?“ Es waren mehrfache Antworten möglich. Mit weitem Abstand war der Impact Faktor das massgebliche Kriterium für die Auswahl einer Open Access-Zeitschrift. 84% kreuzten diese Auswahlmöglichkeit an. Mit deutlichem Abstand folgten der Ruf der Zeitschrift (62%) und das Peer Review (49%). Die Bekanntheit des Titels war nur für etwas mehr als ein Viertel (28%) ausschlaggebend, ebenso wie – erstaunlicherweise – die Höhe der APC (27%). Unter „Sonstiges“ wurden weitere Kriterien aufgeführt: Manuskript passt fachlich zum Journal (3x), kein kommerzieller publisher, open peer review, Qualität der Artikel, keine predatory publishers wie Frontiers oder MDPI, Reichweite/Zitierhäufigkeit, Aufwertung kleinerer Journals mit kleinem Impact.

Auswahlkriterien für Open Access-Zeitschriften nach Alter
Kategorisiert man die Auswahlkriterien für Open Access-Zeitschriften nach Altersgruppe (s. Abb. oben), dann zeigen sich zwei interessante Befunde: Zum einen – was nicht überraschend ist – bleibt der Impact Faktor über alle Alterrgruppen der bestimmende Nr.1-Grund für die Auswahl einer Open Access-Zeitschrift (rote Balken). Lediglich bei den Senior Scientists schwächte sich diese Dominanz leicht ab. Der gute Ruf einer Zeitschrift nahm im Laufe der Karriere etwas ab; während die Jungforscher noch zu 29% an dem guten Ruf einer Zeitschrift als Kriterium für eine Submission festhalten, waren dies bei den 50 bis 59-Jährigen nur noch 22% (blaue Balken). Auch hier schiessen die Oldies mit 26% etwas aus der Reihe. Summiert man den Wert für Impact Faktor und „guten Ruf“ auf, so wird der Trend deutlicher: Der addierte Wert ist bei den Junior Scientists mit 63% am Höchsten und sank mit dem Alter kontinuierlich um fast 10 Prozentpunkte auf 54% bei den Seniors ab.

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Umfrage zu ClinicalKey Student: 4. Portfolio Wichtigkeit vs. Zufriedenheit

Teilnehmer
Die Umfrage lief vom 27.-31.Mai 2019 und wurde über die Email-Semesterverteiler an alle Studierenden der Human- und Zahnmedizin der Medizinischen Fakultät Münster verteilt – insgesamt wohl an die 3.000 Personen. Der Fragebogen (PDF) bestand aus 14 Fragen plus zwei, die sich auf die Verlosung bezogen. 534 Studierende beantworteten die Umfrage, was einen Recall von mindestens 15% bedeutete. 36 Fragebögen konnten nicht in die Auswertung mit einbezogen werden, da sie unvollständig beantwortet worden waren, so dass final die Fragebögen von 498 Antwortenden in die Auswertung einbezogen wurden.

Es wurde nach der Nutzungshäufigkeit, Zufriedenheit, Wichtigkeit und den Vor- bzw. Nachteilen von ClinicalKey Student gefragt und dies verglichen mit denen der Konkurrenzprodukte Amboss, Thieme eRef, via medici und des Goldstandards „gedruckte Lehrbücher“.

Portfolio Wichtigkeit vs. Zufriedenheit
Trägt man die Wichtigkeit der einzelnen Lerntools gegen deren Zufriedenheit auf, erhält man ein so genanntes „Aktions-Portfolio“, das es ermöglicht, die Ressourcen in vier Gruppen zu unterscheiden und diesen bestimmte Aktionen zuzuordnen:

  1. Begeistern: Bei den Tools im Quadrant rechts oben (hohe Wichtigkeit und Zufriedenheit) handelt es sich um die so genannten Cash-Cows. Es sind Ressourcen mit hoher Wichtigkeit und hoher Zufriedenheit, die a) weiter zu lizenzieren und b) weiter zu bewerben sind.
  2. Bewahren: Bei den Low Performern – Ressourcen mit niedriger Wichtigkeit und hoher Zufriedenheit – (Quadrant links oben) ist Zurückhaltung angebracht, weil sie derzeit nur unterdurchschnittlich zum Erfolg beitragen.
  3. Nicht handeln: In Ressourcen mit niedriger Wichtigkeit und niedriger Zufriedenheit (Quadrant links unten) sollte nicht mehr weiter investiert werden.
  4. Verbessern: Diejenigen Ressourcen, die eine hohe Wichtigkeit aber eine niedrige Zufriedenheit verzeichnen (Quadrant rechts unten), sind Ressourcen mit Potenzial, da sie für die Nutzer wichtig sind, aber noch deutlich verbessert werden können – zu Begeisterung weckenden Cash Cows.


Amboss und gedruckte Lehrbücher sind im Cash-Cow-Quadranten rechts oben. Da wollen alle Anbieter hin aber nicht alle haben das Zeug dazu.

Cash Cows
Mit Amboss und den gedruckten Lehrbüchern gehören zwei Ressourcen eindeutig zu den so genannten „Cash Cows“ im Quadranten rechts oben. Beide weisen eine sehr hohe Zufriedenheit und Wichtigkeit auf und begeistern so die Nutzer. Hier wird die Bibliothek weiter investieren, um das hohe Niveau zu halten. Diese beiden einzigen Cash-Cows gilt es weiter zu stärken und ihren Wert den Nutzern gegenüber weiter zu kommunizieren.

Ressourcen ohne Potential
Bei der vorherigen Umfrage war die Thieme eRef noch eine Ressource mit Potenzial im Verbesserungsquadranten rechts unten (71% Wichtigkeit und 43% Zufriedenheit). In dieser Umfrage weist die eRef fast den gleichen Wert für die Zufriedenheit aus (42%), aber eine deutlich geringere Wichtigkeit (49%), was sie in den Quadranten links unten katapultiert – Ressourcen ohne Potenzial. War Nutzerschaft zuvor noch tief enttäuscht, so hat sie sich jetzt bereits von der Anwendung abgewendet, wie auch anschliessende Tiefeninterviews zeigten. Laut der Theorie (s.o.) sollte damit nicht weiter in die eRef investiert werden.

Low Performer
via medici und ClinicalKey Student sind beides Ressourcen mit niedriger Wichtigkeit und hoher Zufriedenheit (Quadrant links oben). Nach der reinen Lehre gehören beide zu den Low Performern, die derzeit nur unterdurchschnittlich zum Erfolg beitragen. Es gilt jedoch zu beachten, dass beide keine langfristig verfügbaren „sicheren“ Ressourcen darstellten. via medici wird von den Studierenden monatsweise privat abonniert, ClinicalKey Student stand vor der Umfrage lediglich nur sechs Wochen zur Verfügung, was beides aufgrund fehlender Gewöhnung und Sicherheit etc pp zu einer Abwertung geführt haben könnte.

Portfolio Human- vs. Zahnmedizin
Stellt man die Human- den Zahnmedizinern im Aktionsportfolio gegenüber, so liegen die xy-Werte meist relativ nahe beieinander mit allem, was auch schon zuvor gesagt wurde. Die eRef und ClinicalKey Student stiessen bei den Zahnmedizinern auf größere Zufriedenheit, die Lehrbücher auf weniger, bei via medici ist es fast identisch und bei Amboss ergeben sich die größten Unterschiede – vermutlich aufgrund der fehlenden zahnmedizinischen Inhalte.

Portfolio Vorklinik vs. Klinik
Die Gegenüberstellung von Vorklinikern und klinischen Semestern im Aktionsportfolio zeigt die unterschiedliche Wahrnehmung und Präferierung dieser beiden Gruippen. Im Verlaufe des Studiums ändert sich Zufriedenheit/Wichtigkeit der Cash-Cows „Amboss“ und „gedruckte Lehrbücher“ kaum, während via medici, ClinicalKey Student und die eRef deutlich weniger wichtig werden (und im Falle der eRef auch deutlich schlechter bewertet).

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Umfrage zu DEAL, Elsevier und Open Access: 2. Publikationsfonds

Umfrage
Die Umfrage lief vom 3.-6. Juni 2019 und wurde über den Email-Wissenschaftsverteiler des Dekanats an alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät Münster verteilt – insgesamt wohl an die 2.000 Personen. Der Fragebogen (PDF) bestand aus 14 Fragen. 416 Wissenschaftler beantworteten die Umfrage, was einen Recall von ca. 20% bedeutete. 32 Fragebögen konnten nicht in die Auswertung mit einbezogen werden, da sie unvollständig beantwortet worden waren, so dass final die Fragebögen von 384 Antwortenden in die Auswertung einbezogen wurden. Es wurde nach Publikationen in Open Access-Zeitschriften gefragt, dem Wissen über den Publikationsfond der Universitätsbibliothek und den deutschlandweiten Wiley-Vertrag sowie den HRK-Verhandlungen mit Elsevier und seinen Auswirkungen. Von den 384 Antwortenden waren 16% 20-29 Jahre alt, 36% 30-39 Jahre alt, 23% 40-49 Jahre alt, 20% 50-59 Jahre alt und 5% älter als 60 Jahre (Abb. oben). Fast zwei Drittel (64%) gaben an, zum mehr als 50% wissenschaftlich zu arbeiten.

Publikationsfonds der Universitätsbibliothek
Seit 2011 gibt es einen DFG-geförderten Publikationsfonds für die WWU, der von der Universitätsbibliothek gemanaged wird. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU können für Open-Access-Veröffentlichungen eine Förderung aus diesem Fonds beantragen. Die Frage lautete nun: „Der Publikationsfonds der Universitätsbibliothek erstattet unter bestimmten Voraussetzungen (Article Processing Charge kleiner gleich 2.000€, reine Open Access-Zeitschrift) die Kosten von Open Access-Artikeln. Haben Sie bereits einmal einen Antrag auf Kostenübernahme beim Publikationsfonds gestellt?“ Wie die obige Abbildung zeigt, hatte etwas mehr als jeder Fünfte (21%) bereits einmal den Publikationsfonds in Anspruch genommen, drei Viertel (75%) noch nicht und 3% wussten es nicht.

Kenntnis über Publikationsfonds
Um der Kenntnis über den Fonds genauer auf den Grund zu geben, wurde folgende Anschlussfrage gestellt: „Wodurch haben Sie vom Publikationsfonds der Universitätsbibliothek erfahren?“. Es waren mehrfache Antworten möglich. 38% der Umfrageteilnehmer hatten von Kollegen über den Publikationsfonds erfahren (Abb. oben), 21% per Email-Newsletter der Zweigbibliothek, weitere 15% haben es auf der Homepage der Bibliothek gefunden und 6% durch einen Vortrag der ZB Med (vermutlich im Rahmen der Hausbesuche vor Ort in der Einrichtung). Am überraschendsten war, dass – trotz dieser vielfältigen Werbemassnahmen – 41% und damit die Mehrheit erst durch die Umfrage davon gehört haben. Alleine damit hat die Umfrage bereits ihren Zweck erfüllt, Aufmerksamkeit nicht nur für hochschulpolitische Weichenstellungen auf dem Zeitschriftenmarkt sondern auch für ZB Med-Dienstleistungen zu erzeugen.

Das obige Venn-Diagramm ((C) 2007 – 2019 Tim Hulsen) zeigt die Überlappung zwischen den drei häufigsten Antworten (Kenntnis vor der Umfrage, Homepage und Vorträge (= Hausbesuche) der ZB Med wurden gepoolt = 20%). 27%, also über ein Viertel, hatten über den Publikationsfonds nur über ihre Kollegen erfahren. Fast genau so viele (23%) hatten den Fonds nur über die Marketingkanäle der Bibliothk (Email-Newsletter, Homepage, Hausbesuche) kennengelernt, dabei war der freitägliche Newsletter mit 12% am Erfolgreichsten, gefolgt von den Hausbesuchen mit 7% (abweichende Prozentzahlen durch Rundungsfehler).

Weitere Beiträge und Ergebnisse

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Umfrage zu DEAL, Elsevier und Open Access: 1. Teilnehmer und Open Access-Publikationen

Umfrage
Die Umfrage lief vom 3.-6. Juni 2019 und wurde über den Email-Wissenschaftsverteiler des Dekanats an alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät Münster verteilt – insgesamt wohl an die 2.000 Personen. Der Fragebogen (PDF) bestand aus 14 Fragen. 416 Wissenschaftler beantworteten die Umfrage, was einen Recall von ca. 20% bedeutete. 32 Fragebögen konnten nicht in die Auswertung mit einbezogen werden, da sie unvollständig beantwortet worden waren, so dass final die Fragebögen von 384 Antwortenden in die Auswertung einbezogen wurden. Es wurde nach Publikationen in Open Access-Zeitschriften gefragt, dem Wissen über den Publikationsfonds der Universitätsbibliothek und den deutschlandweiten Wiley-Vertrag sowie den HRK-Verhandlungen mit Elsevier und seinen Auswirkungen.

Unter Open Access versteht man den freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen im Internet. Das bedeutet, dass jeder Interessierte weltweit kostenlos auf Fachliteratur und Materialien zugreifen können soll.

Teilnehmer
Von den 384 Antwortenden waren 16% 20-29 Jahre alt, 36% 30-39 Jahre alt, 23% 40-49 Jahre alt, 20% 50-59 Jahre alt und 5% älter als 60 Jahre (Abb. oben).

Wissenschaft vs. Krankenversorgung/Lehre
Bei der letzten Umfrage wurde eine Ranking-Skala benutzt, um herauszufinden, in welchen Bereichen die Umfrageteilnehmer hauptsächlich arbeiteten. Dies erwies sich als suboptimal, so dass diesmal ein Schieberegler benutzt wurde, mit dem Wissenschaft vs. Krankenversorgung/Lehre mit bis zu 100% als Arbeitsbereiche angegeben werden konnten (bei einer maximalen Summe von 100%).

Fast zwei Drittel (64%) gaben an, zum mehr als 50% wissenschaftlich zu arbeiten, 27% zu mehr als 50% in der Krankenversorgung/Lehre. 9% arbeiteten 50:50 in den beiden Arbeitsbereichen. Diese 9% wurden zwecks Vereinfachung 50:50 auf beide Bereiche aufgeteilt, so dass am Ende 69% Wissenschaft vs. 31% Krankenversorgung/Lehre gegenüber stand. (36% gaben an, zu 100% in der Wissenschaft tätig zu sein, aber nur 2% zu 100% in der Krankenversorgung bzw. Lehre.) Die genaue Verteilung der Prozentzahlen finden Sie in der Abb. oben.

Open Access
Fast zwei Drittel (63%) gaben an, schon einmal einen Artikel als Open Access publiziert zu haben, 28% hatten dies nicht, 7% hatten dies vor und 2% wussten es nicht (Abb. oben).

Open Access per wissenschaftlicher Tätigkeit
Die naheliegende Hypothese, ob der Anteil an Teilnehmern, die schon einmal Open Access publiziert haben, mit zunehmender wissenschaftlicher Tätigkeit ansteigt, wird von der obigen Abbildung widerlegt. Es wurde der Prozentsatz der Teilnehmer in jeder der oben gebildeten arbiträren wissenschaftlichen Tätigkeitsgruppen gezählt, die schon einmal Open Access publiziert hatten. Lediglich bei der geringsten oder gar keinen wissenschaftlichen Tätigkeit wurde mit 23% ein deutlich niedrigerer Open Access-Publikationsanteil (OAP) verzeichnet. Bei alle anderen Tätigkeitsanteilen lag der OAP in einem engen Spektrum von 71% ± 11%.

Open Access per Altersgruppe
Die zweite Hypothese ist, ob der Anteil an Teilnehmern, die schon einmal Open Access publiziert haben, mit dem Alter ansteigt. Es wurde der Prozentsatz der Teilnehmer in jeder der abgefragten Altersgruppen gezählt, die schon einmal Open Access publiziert hatten. Die obige Abbildung scheint dies zu bestätigen. Es gibt eine lineare Korrelation mit dem Alter mit einem r2 von 0,92: Mit zunehmendem Alter steigt der Prozentsatz der Teilnehmer, die schon einmal Open Access publiziert haben. Dies ist allerdings kein Beweis für die Hypothese, es könnte ja auch durchaus sein (und ist sogar wahrscheinlich), dass generell die Publikationsaktivitäten mit dem Alter steigen.

Weitere Beiträge und Ergebnisse

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