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easystudium: 4. Wichtigkeit der Offline-Nutzung von Lernmedien

In einer Umfrage vom 17. – 20. Mai wurden den Teilnehmern am Projekt easystudium 15 Fragen gestellt, u.a. nach Gerätebesitz, Lernverhalten, Nutzung gängiger Lern- und Arbeitsmedien und die Zufriedenheit damit, Erwartungshaltung usw. Die Resultate werden in einer fortlaufenden Serie hier im Blog Aktuelles veröffentlicht.

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Frage 5: 94 von hundert Studierenden finden es wichtig oder sehr wichtig, dass die Lernmedien auch offline benutzen werden können.

Frage 5: Wie wichtig ist es Ihnen, dass Sie die obigen Lernmedien auch offline, d.h. ohne Verbindung zum Internet nutzen können?

575 der Umfrageteilnehmer (86%) beantworteten diese Frage. 94,4% der Antwortenden war es sehr wichtig (63,3%) oder wichtig (31,1%), dass die Lernmedien auch ohne Verbindung zum Internet nutzbar sind. 4,5% war unentschlossen und lediglich jeder Hunderste fand dies unwichtig (0,9%) oder sehr unwichtig (0,2%).

Dies ist ein interessantes Ergebnis. Angesichts der zunehmenden VerWLANung der Städte und günstigen Einwählmöglichkeiten ins Internet stellen zur Zeit viel Verlagsanbieter ihre Angebote auf reine Online-Nutzung um. Ihr Argument „Das Internet ist doch sowieso überall verfügbar“ zieht jedoch nicht, da es – wie die folgenden Kommentare auch schön zeigen – immer noch Benutzungshindernisse gibt. Und nicht nur für Studierende sind Hotspot-Kosten von 4,95 € pro Tag oder mehr einfach nicht bezahlbar.

Kommentare zu Frage 5:

58 Teilnehmern war dieser Sachverhalt so wichtig, dass sie einen zusätzlichen Kommentar dazu abgaben. Diese Kommentare finden Sie im folgenden unkommentiert und ungekürzt, lediglich die ablehnenden Kommentare sind fett hervorgehoben.

mein iPad hat keine Sim-Karte | da man auch mal in der Bahn oder an anderen Orten lernen möchte, wo es kein oder nur schlechtes Internet gibt, wäre eine mögliche offline Nutzung sehr gut | im Zug ist kein Internet, somit muss es offline verfügbar sein | Gerade um im Zug lernen zu können unverzichtbar | Für Bahnfahrten und Co. | Ermöglicht das Lernen im Zug und Co., wenn man kein mobiles Internet hat. | Ich habe kein mobiles Internet auf dem Tablet… | mein Tablet besitzt kein 3G | thieme examen online, online Lehrbücher… | besonders wenn man im Zug sitzt, wo häufig das Netz wegbricht ist offline Verfügbarkeit wichtig | Nur wenn das geht benutze ich sie auch, da ich sonst denke, dass ich diese Lernmethode z.b. auf Zugfahrten o.Ä Orten ohne W-Lan nicht benutzen kann. | Ich Pendel zwischen Münster und Essen und habe daher keinen Zugriff auf eine schnelle/ stabile Internetverbindung | Da man mit einem Tablet häufig auf wlan angewiesen ist und es außerhalb von der Uni oder zuhause nicht unbedingt zur Verfügung hat! | Besonders außerhalb des WLAN’s sehr hilfreich. | im Zug z.B. hat man nicht immer eine Internetverbindung | ich lerne oft wenn ich unterwegs bin (z.B. im Zug) | VPN ist eine super Einrichtung | Für Bahn, Regionen ohne Internet, unterwegs… | Zugfahrten | es wäre sehr hilfreich, wenn man die eBooks komplett auf dem Gerät speichern könnte, damit man auch unterwegs (z.B. auf Zugfahrten) immer wieder nachschlagen könnte. Idealerweise im PDF-Format, um persönliche Notizen (vorlesungsbegleitend) machen zu können. | relativ unwichtig, da man heute überall einen internetzugang hat.. | „Voll-digitale“ PDFs (d. h. „echtes“ Inhaltsverzeichnis, keine eingescannten Werke etc.) sind am Sinnvollsten! | V.a.Unterwegs (Bahn) und im Urlaub/ Ausland | Internetverbindung zieht zu viel Akku! | Zur unmittelbaren Prüfungsvorbereitung habe ich im letzten Semester intensiv das Kreuz-Tool Examen Online genutzt, die stets benötigte VPN-Verbindung ließ die Internetgeschwindigkeit drastisch absinken, was dazu führte, dass das Laden neuer Seiten extrem lange dauerte. Mittlerweile ist es hier möglich 500 Fragen offline zu laden, was das Lernen erheblich vereinfacht. | für Zugfahrten etc. | leider sind viele der angegebenen Medien nur für iPad und co erhältlich | -Im bisherigen Studienverlauf reichen Lehrbücher und Skripte aus | In der Bahn jeden Tag zwei Stunden Fahrt kein Internet verfügbar | zb beim zugfahren | vor allem während der Zugfahrt nach Hause sehr praktisch | Lernen im Zug einfacher | beispielsweise auf Zugfahrten sehr sinnvoll | da man sonst überall Internet benötigt | Vor allem für Zugfahrten etc | Im Zug ist der Empfang schlecht | Viel im Zug unterwegs | V.a. für Zugfahrten/Warten auf Busse/Bahn/… | im Zug mit einem Tablet ohne LTE beispielsweise sehr praktisch | Da ich im Studentenwohnheim kein W-Lan habe, bin ich auf die offline-Nutzung von Lehrbüchern auf dem iPad bzw in gedruckter Version angewiesen | Am liebsten Bücher im PDF Format (annotierbar). | Auf meinem Tablet kann ich den Uni VPN Zugang nicht installieren. | Vor allem bei Reisen/im Zug wichtig. | Nutzung vor allem unterwegs! | Im Zug!! | Ich fahre oft Zug … | Nur hotspot – Netzzugang möglich … eingeschränkte Konnektivität | Eher sekundär, da WLAN in der ZB Med, dem Hörsaal und am heimischen Arbeitsplatz vorhanden ist. | Die Thieme-Bücher sind wirklich sehr gut. Ich bin froh das Angebot über die Website nutzen zu können. Allerdings kann ich mit meinem SamsungTablet leider nur kapitelweise darin lesen, was sehr, sehr ärgerlich ist. Auch die ständige Internetverbindung kann ich gerade unterwegs kaum aufrechterhalten. | Zum Beispiel bei Zugfahrten ist häufig keine Internetverbindung verfügbar, wobei man gerade diese Zeit, z.B. zum Kreuzen nutzen könnte. | Essentiell! | Pendel viel und könnte so in der Bahn lernen | sonst könnte ich sie nicht außerhalb von zu hause nutzen | das Internet zu Hause ist sehr langsam und unzuverlässig, deshalb nutze ich dort eigentlich nur offline-Angebote, die ich zuvor in der Uni heruntergeladen habe.|

-> Resultate 3: Zufriedenheit mit Lern- und Arbeitsmedien

easystudium: 3. Zufriedenheit mit Lern- und Arbeitsmedien

In einer Umfrage vom 17. – 20. Mai wurden den Teilnehmern am Projekt easystudium 15 Fragen gestellt, u.a. nach Gerätebesitz, Lernverhalten, Nutzung gängiger Lern- und Arbeitsmedien und die Zufriedenheit damit, Erwartungshaltung usw. Die Resultate werden in einer fortlaufenden Serie hier im Blog Aktuelles veröffentlicht.

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Frage 4: Wenn es um die Prüfungsvorbereitung geht, sind Studierende mit Thieme examen online zufriedener als mit gedruckten Lehrbüchern.

Frage 4: Wie zufrieden waren Sie mit den folgenden Lern- und Arbeitsmedien?

Hier wurde nach allen verfügbaren Lern- und Arbeitsmedien gefragt, nicht nur denen, für welche die Bibliothek eine Lizenz hat. Als Antwortmöglichkeiten für die Zufriedenheit wurde die Skala “sehr zufrieden / zufrieden / teils-teils / unzufrieden / sehr unzufrieden” angeboten und die Antworthäufigkeiten im obigen Diagramm mit den Farben dunkelblau, hellblau, grün, hellrot, dunkelrot kodiert. Zudem wurden die Lernmedien nach der Antwortmöglichkeit sehr zufrieden / zufrieden gerankt. Die resultierende Hitliste wird – wie bei easyphysikum – von examen online angeführt:

89% waren sehr zufrieden/zufrieden mit diesem Produkt (n=332), gefolgt von 86% Zufriedenheit mit den gedruckten Lehrbüchern (n=578). Auf dem dritten Platz folgte Amboss mit 83% (aber Nr.1 bei „sehr zufrieden“ mit 54%), das zu dieser Zeit noch nicht von der Bibliothek angeboten wurde (n=79). Auf Platz 4 landete die Campus-App der Thieme-Lehrbücher (n=196) und eigene Mitschriften (n=377) mit jeweils 74%.

Schon mit Abstand folgten Vorlesungsskripte (64%, n=497) und UpToDate, ein klinisches System zur Entscheidungsunterstützung (63%, n=76), die elektronischen Lehrbücher von Thieme (60%, n=261) und Springer (57%, n=205), Fragensammlungen (55%, n=247), die Sobotta-App (55%, n=109) und elektronischen Lernkarten (53%, n=137).

Nur die Hälfte aller Antwortenden oder weniger warne zufrieden bzw. sehr zufrieden mit den elektronischen Lehrbüchern von Elsevier (50%, n=208), Arzneimittelverzeichnissen (49%, n=91), gedruckten Vorlesungsskripten (46%, n=438), der Reader-App für die Elsevier-Bücher (45%, n=129) und als Schlußlicht die Prometheus-Lernkarten-App (41%, n=192).

Frage 4a: Wie zufrieden waren Sie mit den folgenden Lern- und Arbeitsmedien? – nach Semester

Die Unterschiede in der Zufriedenheit (sehr zufrieden/zufrieden) zwischen den Semestern ist bis auf wenige Ausnahmen nicht signifikant. Vergleicht man den Mittelwert der Zufriedenheit zwischen den vorklinischen Semestern 1-4 und den klinischen Semestern 5-10 kann man eine leichte Tendenz feststellen, dass die Klinik generell nicht so zufrieden ist wie die Vorklinik. Im Durchschnitt liegen die Werte bis zu 10% unten denen der Vorklinik. Die Zufriedenheit war noch deutlich geringer bei den Fragensammlungen (59% vs 44%) und den gedruckten Vorlesungsskripten (Vorklinik: 51% vs. Klinik: 36%). Deutlich größer war die Zufriedenheit in der Klinik nur mit den Lernmedien „Amboss“ (43% vs. 80%) und „eigenen Mitschriften auf dem Computer/Tablet“ (65% vs. 79%).

-> Resultate 2: Benutzung von Lern- und Arbeitsmedien

easystudium: 2. Benutzung von Lern- und Arbeitsmedien

In einer Umfrage vom 17. – 20. Mai wurden den Teilnehmern am Projekt easystudium 15 Fragen gestellt, u.a. nach Gerätebesitz, Lernverhalten, Nutzung gängiger Lern- und Arbeitsmedien und die Zufriedenheit damit, Erwartungshaltung usw. Die Resultate werden in einer fortlaufenden Serie hier im Blog Aktuelles veröffentlicht.

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Frage 3: Drei Viertel der Antwortenden nutzten gedruckte Lehrbücher zum Lernen/Arbeiten nahezu immer/oft – das bedeutete Platz 1.

Frage 3: Welche der folgenden Medien haben Sie im vergangenen Wintersemester zum Lernen/Arbeiten benutzt? (n=536-634)

Die Nutzungshäufigkeiten wurden nach „nahezu immer / oft / teils-teils / selten / nie“ aufgeschlüsselt und mit den Farben dunkelblau, hellblau, grün, hellrot, dunkelrot kodiert. Im obigen Diagramm wurden die Lernmedien nach den Nutzungshäufigkeiten nahezu immer / oft gerankt. Die resultierende Hitliste wird von den gedruckten Lehrbüchern angeführt: 75% der Antwortenden nutzten sie zum Lernen/Arbeiten nahezu immer (49%) bzw. oft (26%). Am zweithäufigsten wurden Vorlesungsskripte auf dem Computer genutzt (62%), mit deutlichen Abstand folgen Kopf an Kopf die eigenen Mitschriften auf dem Computer (45%) und gedruckte Vorlesungsskripte (44%). Wiederum mit deutlichem Abstand folgen dann das Kreuztool examen online (29%) und sonstige Fragensammlungen (26%). Erst dann – auf den Plätzen 7 und 8 folgen mit jeweils 19% die ersten E-Books (Thieme Web und Thieme Campus App). Alle übrigen Lern- und Arbeitsmedien sind mit 11% oder weniger nahezu immer/oft-Nutzung eher marginal: Lernkarten, E-Books von Elsevier, Amboss, E-Books von Springer, Prometheus-Lernkarten-App, iPublishCentral-Reader-App für Elsevier, Sobotta-App, Arzneimittelverzeichnisse und auf dem letzten Platz mit 3% UpToDate.

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Frage 3a: Das Kreuztool examen online (grüne Linie) erlebte einen explosiven Nutzungsanstieg im 4. Semester, da es primär zur Vorbereitung auf das Physikum benutzt wurde.

Frage 3a: Nutzung von Lernmedien nach Semester

In der obigen Abbildung wurde die nahezu immer/oft-Nutzung aus den einzelnen Semester für die vier Lernmedien Gedruckte Lehrbücher, Digitale Vorlesungsskripte, Kreuztool und E-Books exemplarisch dargestellt. Da nach der Benutzung im letzten Semester gefragt wurde, sind die Semesterangaben um “1” niederiger als das aktuelle Semester der Antwortenden. Deutlich wird dies an den Erstsemestern, die demzufolge in dieser Abbildung als “Semester 0″ auftauchen. Sie hatten noch keine Gelegenheit, die Lernmedien im Wintersemester zu benutzen, weswegen die Nutzung der gedruckten Lehrbücher lediglich bei 50% lag.

Generell erreichte die Nutzung der gedruckten Lehrbücher (orange) ein Maximum im 2.-4.Semester und fällt dann zum 11. Semester hin ab. Das ist mehr oder weniger kontinuierlich bis auf die abrupte Minimum im 5. Semester, auf das wir später zu sprechen kommen werden.

Fast schon reziprok dazu stieg die Nutzung der Vorlesungsskripte auf dem Computer (blau) im Verlauf des Studiums an, um zwischen dem 5. und 10. Semester ein Maximum zu erreichen. In dieser Zeit lag die Nutzung immer deutlich über der gedruckter Lehrbücher – ein Zeichen, dass der Prüfungsstoff sich hauptsächlich aus den Vorlesungen generiert. Nicht beantwortet werden konnte die Frage, ob für alle Semester gleichermassen digitale Vorlesungsskripte zur Verfügung standen.

Die E-Book-Nutzung (rot) nahm mit der Semesterzahl fast schon konstant um 3% pro Semester zu und war im 10. Semester fast gleichauf mit den gedruckten Lehrbüchern. Der Abfall im 11. Semester ist durch das PJ zu erklären, könnte allerdings auch eine statistische Abweichung sein, ausgelöst durch die geringe Zahl der Antwortenden aus diesem hohem Semester.

Wie in früheren Umfragen (Wie lernen Studierende heute? GMS Med Bibl Inf 2013;13(3):Doc25, Abb. 11) erlebte das Kreuztool examen online (grün) einen explosiven Anstieg im 4. Semester, da es primär zur Vorbereitung auf das Physikum benutzt wird.

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Der oben erwähnte abrupte Rückgang der Nutzung gedruckter Lehrbücher (orange) im 4. und 5. Semester beruht vermutlich auf der Konkurrenz durch die Lehrbücher der Thieme Campus-App (hellrot).

Frage 3b: Nutzung gedruckter Lehrbücher vs. Thieme Campus App

In der obigen Abbildung wurde wiederum die nahezu immer/oft-Nutzung aus den einzelnen Semester dargestellt. Der oben erwähnte abrupte Rückgang der Nutzung gedruckter Lehrbücher im 4. und 5. Semester beruht auf der Konkurrenz durch die Thieme Campus-App. Die obige Abbildung zeigt deutlich, dass der Rückgang synchron mit dem Nutzungsanstieg der App geht. Nur Studierenden des Röntgen- und Sanger-Semesters (entsprechend Semester 4 und 5 der Abbildung) standen durch das Projekt easyphysikum die Thieme Campus-App samt aller Vorkliniktitel zur Verfügung. Die Studierenden bevorzugten die Thieme Campus App gegenüber dem gedruckten Buch, da die Nutzung der Bücher über die App nicht nur gleichwertig mit dem gedruckten pendant war, sondern den großen Vorteil der Mobilität und Flexibilität aufwies. (Der ebenfalls deutliche Anstieg im 7. Semester ist schwer erklärlich und beruht jedenfalls nicht auf einer Intervention der Bibliothek. (Nur) In dieser Kohorte müssen sich die Vorteile der App herumgesprochen und zu digitalen Bücherkäufen geführt haben.)

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In den vorklinischen Semestern liegt der Schwerpunkt auf Anatomie-Apps, gedruckten Lehrbücher und Kreuztools.

Frage 3d: Nutzung von Lern- und Arbeitsmedien in der Vorklinik

In der obigen Abbildung wurde wiederum die nahezu immer/oft-Nutzung aus den einzelnen Semester dargestellt und alle Lernmedien aufgetragen, die speziell für die vorklinischen Semester interessant und wichtig waren. Neben den gedruckten Lehrbüchern (gelborange) und dem Kreuztool (grün), die wir schon aus Frage 3a kennen, waren dies vor allem die beiden anatomischen Apps Prometheus Lernkarten der Anatomie (blaugrün) und Sobotta Atlas der Anatomie (hellblau).

Es ist deutlich zu erkennen, dass – im Gegenteil zu den Lehrbüchern und Kreuztools – die anatomischen Apps fast ausschließlich nur in den ersten vier Semestern benutzt wurden (bis auf ein Prometheus-Ausreisser im 8. Semester). Sie sind nur in diesen Semestern interessant, weil die Studierenden nur dann das Fach Anatomie „von der Pike auf“ lernen und deshalb interaktive Apps wie die beiden genannten, die Quizze und Trainings ermöglichen, favorisieren.

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Frage 3e: Nutzung von Lern- und Arbeitsmedien in der Klinik

In der obigen Abbildung wurde wiederum die nahezu immer/oft-Nutzung aus den einzelnen Semester dargestellt und alle Lernmedien aufgetragen, die speziell für die klinischen Semester interessant und wichtig waren. Neben den gedruckten Lehrbüchern (gelborange), die wir schon aus Frage 3a kennen, waren dies vor allem Fragensammlungen aller Art (hellgrün), Amboss (braun), Arzneimittelverzeichnisse (orange) und UpToDate (hellorange).

Während die Wichtigkeit der gedruckten Lehrbücher mit der Semesterhöhe abnahm, stieg die Nutzung von klinikrelevanten Inhalten wie die von UpToDate (ein Englischsprachiges Clinical Decision System), Arzneimittelverzeichnissen wie der Roten Liste und vor allem von Amboss, einem Startup von Fragen für das 2. Stex. und Lernkarten für die Klinik. Insbesondere der Anstieg im 10. und 11. Semester ist interessant, da dort mit dem PJ der eigentliche klinische Teil der Medizinausbildung beginnt.

Der mit Amboss fast schon synchrone Anstieg der Nutzung von Fragensammlungen aller Art bedarf einer weitergehenden Analyse.

-> Resultate 1: Bibliotheksnutzung und Tabletbesitz

easystudium: 1. Bibliotheksnutzung und Tabletbesitz

PROJEKT

easystudium ist das Nachfolge-Projekt zu easyphysikum und stellt allen Studierenden der Humanmedizin in Münster die besten verfügbaren Lernmedien für das Medizinstudium für Laptop und Tablet zur Verfügung.

Teilnehmer des Projekts

Für das Projekt hatten sich 2014/2015 insgesamt 975 Studierende angemeldet. Die Semesterverteilung finden Sie in der folgenden Abbildung:

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Von den ersten 6 Semestern nehmen durchschnittlich 90% der Studierenden an dem Projekt easystudium teil, von höheren Semestern nur zwischen 10 und 50%.

UMFRAGE

In einer Umfrage vom 17. – 20. Mai wurden den Projektteilnehmern 15 Fragen gestellt, u.a. nach Gerätebesitz, Lernverhalten, Nutzung gängiger Lern- und Arbeitsmedien und die Zufriedenheit damit, Erwartungshaltung usw.

Teilnehmer der Umfrage

Die Umfrage wurde 700-mal beantwortet. Nach Abzug von 30 unvollständigen und 2 dubletten Antworten konnten 668 Antworten in die Auswertung einbezogen werden. Der Recall betrug damit 700-2/975 = 71,6%. Während aus der Vorklinik alleine 384 Studierende an der Umfrage teilnahmen (96 pro Sem.), waren es aus der gesamten Klinik nur 284 (36 pro. Sem.) – siehe Abbildung unten. Je 1 Studierender gab an, aus dem 13. bzw. 14 Semester zu sein. Cave: Aus dem 11. bzw. 12. Semester haben – ähnlich wie an der Studie – nur wenige Studierende an der Umfrage teilgenommen (11 bzw. 9), deshalb sind die im Weiteren aufgeführten Angaben für diese beiden Semester mit Vorsicht zu geniessen.

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Frage 3: Die Verteilung der Antwortenden nach Semester spiegelt die entsprechende Verteilung der Projektteilnehmer (s.o.) wieder.

Frage 1: Wie häufig suchten Sie die ZB Med in der Domagkstraße im Wintersemester 2014/15 auf?

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Frage 1: Die Bibliotheksbenutzung ist im 1. und 2. Semester am größsten

20,7% der Antwortenden suchten die Bibliothek mehrmals in der Woche auf (nahezu täglich bzw. einige Male die Woche), 35,6% mehrmals im Monat (einmal pro Woche bzw. einige Mal pro Monat) und 32,5% einmal im Monat oder seltener. 11,2% hatten die Bibliothek nach ihren Angaben im Wintersemester gar nicht benutzt. (hier die entsprechenden Ergebnisse des Projekts easyphysikum)

In der obigen Abbildung ist die Häufigkeit der Bibliotheksnutzung nach Semester dargestellt. Da nach der Benutzung im letzten Semester gefragt wurde, sind die Semesterangaben „1“ niederiger als das aktuelle Semester der Antwortenden. Deutlich wird dies an den aktuellen Erstsemestern, die noch keine Gelegenheit hatten, die Bibliothek im Wintersemester zu benutzen, und demzufolge in dieser Abbildung als „Semester 0“ mit 57% Nichtnutzung auftauchen. Wenn man die Häufignutzungen aufaddiert (nahezu täglich, einige Male die Woche, einmal pro Woche + einige Mal pro Monat) und über die Semester vergleicht, dann „führt“ das 2. Semester mit 77% vor dem 1. Semester mit 76%. Mit einem gewissen Abstand folgt das 7. Semester mit 65% und das 3. mit 61%.

Frage 2: Welche der folgenden Geräte besitzen Sie zur Zeit?

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Frage 2: (K)eine Überraschung: Fast zwei Drittel der Studierenden sind Tabletbesitzer.

Zur Auswahl waren vier Geräteklassen vorgegeben, von denen – nicht unerwartet – die Laptops mit 83,1% unter den Studierenden der Humanmedizin am verbreitesten waren. Dann folgte jedoch nicht etwa der Desktop-PC, sondern das iPad mit erstaunlichen 45,5%: Fast jeder zweite Studierenden besitzt also bereits ein iPad. Die sonstigen Android- und Windows-Tablets folgten mit 18,6% und lagen damit knapp vor den Desktop-PCs (18,4%). Netbook bzw. Ultrabooks wurden von jedem 10. benutzt (9,9%), als sonstiges Gerät wurden meist Smartphones angegeben (6,9%). Addiert man die verschiedenen Tablets, so kommt man auf 63,8% (Doppelbesitz abgezogen) – mit anderen Worten: Fast zwei Drittel der Studierenden sind Tabletbesitzer! Durch die Möglichkeit von Mehrfachnennungen war die Summe größer als 100% oder: Jeder Studierende besass durchschnittlich 1,7 Geräte (ohne Smartphones).

Frage 2a: Computerbesitz nach Semester

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Frage 2a: Das Maximum des Computerbesitzes liegt in den Semestern 8 und 9. Ab dem 11. Semester sieht es dann ganz schlecht aus.

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Frage 2b: Je nach Semester besitzen zwischen 39% und 94% der Studierenden einen Tablet-Computer. In der Vorklinik verfügt jeder Zweite (49,2%) über ein Tablet, in der Klinik vier von fünf (82,6%).

Während Laptops noch relativ gleich verteilt über die Semester waren, wies der Tabletbesitz einen klaren Unterschied zwischen Vorklinik und Klinik auf und insb. eine deutliche Lücke zwischen dem 2. und 4. Semester. Der absolute Star war das Röntgen-Semester, das mit 94% insgesamtem Tabletbesitz klar vorne lag. Besonders heraus sticht noch der iPad-Besitz mit stolzen 80% – wie wir wissen haben sich viele aus diesem Semester nach dem easyphysikum-Projekt ein iPad zugelegt, um weiterhin auf die Lernmedien (und hier insb. Thieme Campus) zugreifen zu können – das ist absolute Spitze! Der prozentuale iPad-Besitz war im Sanger-Semester ebenfalls der höchste in einem Sommersemester, auch dies wohl eine direkte Folge von easyphysikum.

(hier finden Sie demnächst weitere Ergebnisse dieser Umfrage)

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Stolze Gewinnerin des ausgelosten iPad1: Katharina Sofia Kaschube aus dem Urso-Semester

easystudium-Projekt: iPads in der Bibliothek eingetroffen

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Die Zweigbibliothek Medizin möchte, dass Studierende der Humanmedizin alle für ihr Studium nötigen Ressourcen immer – sozusagen „in der Kitteltasche“ – mit dabei haben können. Wir stellen ihnen darum ab Mai im Projekt easystudium (das Nachfolgeprojekt von easyphysikum) die wichtigsten Lernmedien zur Verfügung. Die Studierenden können die Medien auf ihrem eigenen Tablet nutzen oder – wenn sie sich z.B. aus finanziellen Gründen kein Tablet leisten können – auf einem Leih-iPad der Bibliothek. Das deutschlandweit einmaligen Projekt wurde aus Qualitätsverbesserungsmitteln, Verlagsbeiträgen und Eigenleistungen ermöglicht.

Die eingetroffenen 90 neuen iPads stecken noch in ihren Kartons.

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Nach dem Auspacken, Folieren und Beschriften der Geräte werden diese mit einer Hülle versehen, durchnummeriert und in einen Trolley eingestellt, wo sie alle en masse aufgeladen, konfiguriert und mit den Lernmedien bespielt werden können.

Aus aktuellem Anlaß: Achten Sie auf Ihre Laptops/Tablets!

Aus aktuellen Anlaß: Bitten achten Sie auf Ihre wertvollen Geräte wie Laptops, Tablet-Computer, Smartphones etc pp! Sichern Sie diese (ein Schloß kostet nur wenige Euro) oder schliessen Sie Ihre Geräte ein, wenn Sie den Arbeitsplatz verlassen – auch wenn es nur kurz ist. Ein Teddybär zur Kontrolle reicht nicht aus …

Foto: andreykr at fotolia.com

Microsoft Office 365 für das Tablet

Allen Studierenden der WWU steht das Softwarepaket Microsoft Office 365 ProPlus, das unter anderem Word, Excel, PowerPoint, Outlook, Publisher und Access enthält, für eine geringe Gebühr zur Verfügung. Das Zentrum für Informationsversorgung stellt den entsprechenden Rahmenvertrag (Microsoft EES) und eine Informationsseite zur Verfügung.

Die Bereitstellung erfolgt durch Asknet und kostet jährlich 4,99 €. In der Lizenz enthalten ist die Installation auf bis zu fünf Geräten (einschließlich ein Upgrade von der kostenfreien Read-Only-App für iPads und Android-Tablets auf die Vollversionen).

Für die Lizenzierung wird ein kostenfreies Microssoft-Konto benötigt.

Die Qualität der Word-, Excel- und Powerpoint-Anwendungen ist herausragend, ich habe allerdings noch nicht getestet, ob eine Desktop-Datei beim Bearbeiten vielleicht „zerschossen“ wird. Im Editiermodus wird – zumindest auf meinem iPad mini – der Arbeitsbereich jedoch ziemlich klein.

Der Portraitmodus ist beim iPad mini wegen der dann zu kleinen virtuellen Tastatur fast unbrauchbar, hier käme man vermutlich mit einem normalen iPad gut zurecht, auch eine Bluetooth-Tastatur kann einiges erleichtern, wie z.B. das Scrollen.

Dr. Obst in Expert Panel for Higher Education berufen

Dem Leiter der Zweigbibliothek Medizin, Dr. Oliver Obst, wurde nun die Ehre zuteil, in das Horizon Project Expert Panel for Higher Education berufen zu werden. Das Panel diskutiert wichtige Entwicklungen in der Hochschullandschaft und beleuchtet mit Hilfe eines innovativen Delphi-Verfahrens insbesondere die Emerging Technologies für Lehre, Lernen und Forschung, die in den nächsten Jahren rund um den Globus Anwendung finden werden, darunter Mobile Apps, Quantified Self, Tablet Computing, Wearable Technology, Flipped Classroom, Games and Gamification, Location Intelligence, Cloud Computing, Learning Technologies, Mobile Learning, MOOCs, Online Learning und Personal Learning Environments.

Das Horizon Project Expert Panel for Higher Education setzt sich aus 50 ausgewiesenen Experten aus der ganzen Welt zusammen, darunter fünf aus Deutschland.

Der Horizon Report wird vom New Media Consortium (NMC) und der EDUCAUSE Learning Initiative (ELI) herausgegeben und gilt weltweit als eine der aktuellsten und renommiertesten Informationsquellen über neue Technologien im Hochschulbereich. Der NMC Horizon Report: 2014 Library Edition wird Technologien vorstellen, die sich voraussichtlich innerhalb der kommenden fünf Jahre an Hochschulbibliotheken durchsetzen werden.

Foto: NMC

Von Sobotta bis Zeeck: 23 neue Online-Lehrbücher von Elsevier

Die folgenden 23 Lehrbücher von Elsevier sind nun unter der URL http://institut.elsevierelibrary.de/bookshelf/ im Hochschulnetz der Universität Münster verfügbar:

  • Barg, Fälle Physiologie
  • Benninghoff Taschenbuch Anatomie
  • Braun, MEX Vorklinik
  • Buchta, Das Physikum
  • Fahlke, Taschenatlas Physiologie
  • Fink, Last Minute Pysch/Soz
  • Geraud, Prüfungstraining Biochemie
  • Heide, BASICS Physik
  • Holtmann, BASICS Histologie
  • Jacobi, Last Minute Physiologie
  • Kirchner, BASICS Biochemie
  • Lippert, Lehrbuch Anatomie
  • Meyer, BASICS Chemie
  • Schartel, Biochemie
  • Schulze, BASICS Embryologie
  • Sobotta Atlas Anatomie
  • Sonnleitner, BASICS Biologie
  • Speckmann, Physiologie
  • Trepel, Neuroanatomie
  • Welsch, Sobotta Lehrbuch Histologie
  • Wenisch, KLB Physik Chemie Bio
  • Wennemuth,Taschenatlas Histologie
  • Zeeck, Chemie für Mediziner

Offline lesen
Wie berichtet, ist es möglich diese E-Books auf Tablet-Computer herunterzuladen: Mit der App iPublishCentral für iPad und Android können diese Bücher auch offline gelesen werden. Wenn Sie die App installiert haben, rufen Sie im Uni-Netzwerk das Bücherregal Ihrer Elibrary Bibliothek auf (außerhalb des Campus über VPN). Wählen Sie aus Ihrem Bücherregal einen Titel, den Sie offline lesen möchten. Klicken Sie auf das Symbol für “Offline Lesen”. Die Bücher sind dann bis zum 30. April 2015 auf Ihrem Tablet lesbar.

easyphysikum: iPads „besser“ als andere Tablets

In einer kürzlich durchgeführten Umfrage bewerteten Studierenden der Humanmedizin (Röntgen-Semester/easyphysikum) Tablet-Computer anhand der folgenden Eigenschaftspaare: hilfreich – nicht hilfreich, flexibel – unflexibel, schnell – langsam, mobil – ortsgebunden, einfach – unkompliziert, zweckmässig – unzweckmässig, übersichtlich – unübersichtlich. Es stellte sich heraus, dass bei allen sieben Eigenschaftspaaren das iPad durch die Bank bessere Beurteilungen erhielt als sonstige Tablets. Während sich bei den Eigenschaften Mobilität (1,32 vs. 1,69), Hilfeleistung (1,66 vs. 1,92) und Flexibilität (1,70 vs. 2,15) nur relativ moderate Boni für das iPad zeigten, konnte das Apple-Gerät bei den übrigen vier Eigenschaften die sonstigen Tablet-Computer (wie Android- und Windows-Geräte) deutlich hinter sich lassen. Signifikant war der Vorsprung bei der Schnelligkeit (2,42 vs. 3,38, p<0,05), der Übersichtlichkeit (3,00 vs. 3,92, p<0,05) und der Schnelligkeit (2,42 vs. 3,38, p<0,05), was darauf hin deuten könnte, dass die konkurrierenden Tablets bei Hardware und Kohärenz noch hinter dem iPad zurückstehen. Insgesamt hoben die Nutzer bei den Tablets insbesondere die Mobilität, die Hilfeleistung und die Flexibilität hervor. Die Schnelligkeit und die Übersichtlichkeit fielen dagegen deutlich ab.

Tablet-Computer helfen die Kosten des Studiums zu reduzieren

Nach einer Studie der Oklahoma State University helfen Tablet-Computer wie z.B. iPads, die Kosten des Studiums zu reduzieren.

“We put this powerful and creative tool in the hands of faculty and students and the end result reached beyond enhancing the academic experience of our students,” said OSU President Burns Hargis. “The report outlines a possible decrease to student and administrative expenses, increased productivity, and how the iPad crosses between academic and personal barriers.”

Jede Klasse integrierte das iPad unterschiedlich, aber die Studie konzentrierte sich auf messbare Ergebnisse wie z.B.: Auswirkungen auf Kosten, wie genau das Gerät verwendet wurde, die Benutzungsmöglichkeit als E-Reader sowie die allgemeine Verbesserung der Lernerfahrung der Studierenden.

“Consensus is the integration of the iPad can enhance a student’s academic experience and have a positive impact for faculty as well,” said Handy. “We used the iPad in every aspect of our course. The most important consideration is the device must be truly integrated. Simply distributing the device without evaluation of how the course might be modified for its use limits the impact.”

Beide Studienleiter wiesen darauf hin, dass das iPad zu einem schnelleren Abschluß des Kurses führte. So konnten Kursziele – verglichen mit traditionellen Benchmarks – manchmal Wochen im Voraus erreicht werden.

“The increased pace is likely attributed to the mobile functionality of the device which allowed students to work in any environment, the change to the classroom environment, and the ability of all students to have complete access to the same technology, creating an equal and level playing field,” said Suter.

Beide Professoren empfahlen der Universität die flächendeckende Einführung des iPads für alle Studierenden. Dekanen und Dozenten wurden Bewertungsrichtlinien an die Hand geben, wie diese Technologie am besten zu nutzen sei, um das Engagement der Studierenden zu verbessern.

Dies ist eine interessante Information für Münsteraner Medizinstudierende, die durch das Engagement der ZB Med (Projekt easyphysikum) ebenfalls durch iPads Kosten, z.B. den Ausdruck von Kursmaterialien und Vorlesungsskripten, sparen können.

Studierende sind ein Quelle der Inspiration für die Bibliothek

Nicht erst seitdem ich Grossvater geworden bin schätze ich das Zusammensein mit jungen Menschen ausserordentlich. Nicht nur im privaten Umfeld. Auch und gerade in der Bibliothek macht es mir große Freude mit jungen Menschen zusammen zu sein, zusammen zu arbeiten, zusammen zu diskutieren. Großvater trifft auf Jugend – das ist natürlich auch ein Klischee. Alter Mensch mit reichem Erfahrungsschatz, jungen Menschen sitzen zu seinen Füßen und lauschen andächtig seinen weisen Ratschlägen. Bei uns ist das aber nicht so. Eher das Gegenteil. Der alte Mann hört den Jungen zu: Wir fragen Studierende nach ihrer Meinung zu unseren Ideen. Wir beziehen Sie in unsere Projekte mit ein, wir fordern ihr Feedback heraus.

Was mich am meisten dabei begeistert, ist ihre frische, unverbrauchte Sichtweise. Sie fragen immer „Warum ist das so?“. Und bei vielen Dingen kann ich nur antworten: „Weiß ich auch nicht.“ „Warum dürfen Benutzer nicht mit Mantel in die Bibliothek?“ „Weiß ich auch nicht, das war schon immer so.“ Wenn man neugierig ist, kann ein solches Warum? sehr bereichernd sein. Jedes Warum kann eine Türe in die Zukunft sein und eine Quelle der Inspiration.

Wenn man mich fragen würde: „Was ist die größte Gefahr für die Bibliothek, würde ich mit Donald T. Hawkins antworten: „What will kill our profession is a lack of imagination.“ Lack of imagination und Verhaftet sein an alten Antworten bewirken einen starren, engen Blickwinkel und als Konsequenz schlechte, nicht passende Services. Die Evolution wird über uns Dinosaurier hinweg gehen – aber halt: Vermutlich ist die Evolution bereits über uns hinweg gegangen – nur wir haben es noch nicht gemerkt. Wir glauben weil die Bibliotheken voll sind, würde unser Dienstleistungskonzept noch stimmen.

Wie kann man aus einem behäbigem Dinosaurier ein flinkes Säugetier machen? Man könnte z.B. versuchen, Studierende in die strategische Planung, in das Alltagsgeschäft der Bibliothek einzubinden, sei es in Form von Taskforces, die nur für spezielle Aufgaben zusammenkommen, sei es in Form einen ständigen Advisory Boards, der die Bibliothek berät.

Mit Studierenden oft in Kontakt zu sein, mit ihnen häufig zu reden, sie nach ihren Wünschen zu fragen, und das nicht nur in anonymen Umfragen, sondern live, face-to-face, bringt jedem einzelnen und der Bibliothek immense Vorteile. Es macht einige Arbeit, aber es lohnt sich, die Vorteile liegen auf der Hand: Vernetzung, politische Einflussmöglichkeiten, wirklich nützliche, zielgerichtete Services, Zukunftsfähigkeit, Wissen um den Nutzer, den Markt, gemeinsame Ziele definieren, an einem Strang ziehen. Wir machen seit fünf Jahren sehr gute Erfahrungen mit einem Studierendenbeirat und haben kürzlich zwei Taskforces zum Einsatz von Tablets in der Ausbildung installiert.

Was ich am meisten an diesen Begegnungen schätze ist die große Begeisterungsfähigkeit, ihr grenzenloser Optimismus, ihr ausgeprägtes Vorstellungsvermögen, das sie nur allzu gerne bereit sind, mit der Bibliothek zu teilen. In den Dienst der Bibliothek, nein: In den Dienst der gemeinsamen Sache zu stellen, wenn sie merken, dass es der Bibliothek ernst ist (mit den Veränderungen) und es den anderen Studierenden zugute kommt. Wenn Sie merken, das am anderen Ende des Tisches ein genauso engagierter Mensch sitzt. Viele Studierende – die Mehrheit, gerade in der Medizin – sind einfach brilliant, äußerst kluge Köpfe, super kreativ. Es wäre eine Schande und Ressourcenvergeudung, dieses grosse Potenzial nicht zu nutzen.