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Über 10 Mio. Volltext-Artikel in PubMed

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Mit Stand heute gibt es nun mehr als 10.154.087 Volltexte in PubMed. Von den insgesamt 24,7 Mio. Datensätzen sind damit nun 41% als PDF oder HTML zugreifbar. 4,85 Mio sind (als Open Access) frei zugänglich, die restlichen 5,30 Mio. PubMed-Artikel hat die ZB Med für die Universität Münster lizenziert.

Achtung!
Insgesamt stehen über die ZB Med mehr als die obigen 10.154.087 Mio. Artikel zur Verfügung. Sie finden aber nicht alle von uns lizenzierten Artikel in PubMed, da lediglich Volltexte von speziellen Verlagen dort angezeigt werden. Die restlichen Volltexte finden Sie nur über die Homepages der einzelnen Zeitschriften über die Zeitschriftensuche der EZB. (Wenn man davon ausgeht, dass diese ca. 15% der über PubMed verzeichneten Volltexte ausmachen, stehen Ihnen nun mehr als 11,7 Mio. Zeitschriftenartikel im Volltext zur Verfügung.)

Jede Publikation kann rausgeworfenes Geld sein

ecc

Selbst ein Impact Faktor oder die PubMed-Listung ist keine Garantie dafür, nicht einem betrügerischen Verlag in die Maschen zu gehen!

Open Science, Open Minds, dem griffigen Slogan des kroatischen Intech Verlags möchte man gerne noch „Open Wallets“ hinzufügen, denn hier geht es ums Geld. Für das wissenschaftliche Publikationswesen bedeutete Open Access nach langer Zeit mal wieder ein vollkommen neues Geschäftsmodell. Und wie alle neuen Geschäftsmodelle wurde auch Open Access nach kurzer Zeit von dubios agierenden Trittbrettfahrern ohne jeden wissenschaftlichen Anspruch zum reinen Geldverdienen benutzt.

Jüngst geriet der Verlag Cardiology Academic Press aus Bern mit dem Journal Experimental and clinical cardiology (gleiche Webseite), Schweiz, in herbe Kritik, da er – entgegen seines Versprechens – die Artikel nur auf seiner Webseite veröffentlichte aber nicht in PubMed oder Web of Science. Misstrauisch macht auch die angegebene Offshorebank auf den Turks- und Caicosinseln, oder dass es dato kein Editorial Board gibt.

Wohl eine Lüge:

In one or another way your work will be indexed in all major databases such as ISI, PubMed, Embase/Excerpta medica.

Die NLM (PubMed) hat die Listung von Experimental and clinical cardiology im Frühjahr 2013 eingestellt. Thomson Reuters (WOS) ist da einsilbiger, aber auch dort wurde als letztes nur ein einziges Heft 2013 verzeichnet. Die Zahl der Zitierungen war zuletzt drastisch eingebrochen (Link zugänglich nur innerhalb der Uni Münster).

Obskure Verlage wie Cardiology Academic Press sind wie Pilze aus dem Boden geschossen; eine gute Übersicht finden Sie in Beall’s List of Predatory, Open-Access Publishers, wo auch Cardiology Academic Press auftaucht.

Deren grundlegende Geschäftsidee: Gegen 500, 1000 oder 2000 Euro publizieren sie alles, was man ihnen zusendet, in Zeitschriften mit wohlklingenden Titeln wie International Journal of Medicine and Medical Sciences, von denen nie jemand etwas gehört hat und hören wird. Die Publikation dient alleine der Publikation – dem Zitat, das man seiner Vita anhängt. Ein Peer-Review findet meist nicht statt, das Editorial Board ist ein einziger Fake, ein Lektorat gibt es nicht. Stattdessen wird das Manuskript 1:1 auf die Webseite gestellt. In letzter Zeit werden Forschungsarbeiten auch zunehmend in monographischen Sammelbänden publiziert, meist ohne inneren Zusammenhang und Editorial; das Prinzip ist dasselbe.

Just because a journal is Open Access doesn’t make it legitimate or high quality. [Jeffrey Beall]

Über die diversen Angebote im Web kann sich jeder selbst informieren; ein simples Googlen nach dem Verlag oder der Zeitschrift offenbart recht schnell, ob es sich um einen renommierten Verlag mit gut zitierten Titel in PubMed handelt oder um einen reinen Abzocker, einen Trittbrettfahrer auf der Open Access-Welle, dessen Publikationen nie und nimmer zitiert werden und auch nicht in den bekannten Literaturdatenbanken auftauchen.

Ein gutes Merkmal sind die Anzahl der Artikel pro Zeitschriftenheft (meist sehr wenige, wenn überhaupt). Fallen Sie nicht auf künstlich aufgeblasene Zugriffszahlen herein, die eine aktive wissenschaftliche Leserschaft vorgaukeln.

Ein starkes Argument
Die Universität Münster bezahlt aus Ihren DFG-geförderten Publikationsfond nur Open-Access-Zeitschriften, welche die im jeweiligen Fach anerkannten, strengen Qualitätssicherungsverfahren anwenden wie z.B. PLOS- oder BiomedCentral-Journale.

Merke: Nicht überall, wo Open Access drauf steht, ist gute Forschung, gutes Peer Review, gute ImpactFaktoren drin!

Neue Autoren-Abzocke: Small processing charge for featuring publications on GMD

In letzter Zeit erhalten Autoren (auch der Uni Münster) vermehrt Emails mit Bezug auf eines ihrer Paper und folgendem Text:

Dear Dr. Johannes Müller,

We are pleased to inform you know that our Target Selection Team at Global Medical Discovery (GMD) has identified your recent peer-reviewed publication: „The Effect of ABC in a WSE Cell Line“ as a Key Scientific Article contributing to excellence in biomedical research. We would therefore like to feature it in our next edition of Global Medical Discovery Series…

Dann werden im weiteren einige „beeindruckende“ Zahlen aufgeführt, die den „Status“ von GMD belegen sollen: features papers of exceptional scientific importance, is viewed almost 745,000 times each month, is linked to the top 50 companies, is linked to hundreds of world’s leading universities. Das ist ziemlich hohl und ohne jede Grundlage (und mit diesem Blogbeitrag ist eine weitere führende Universität mit GMD verlinkt 😉 ). Nach einem längerem Absatz mit Ethik- und Wissenschafts-Blabla folgt dann der Satz, auf den das Vorhergehende abzielte:

There is a small processing charge for featuring publications on GMD ($35). We can send you an official invoice and we will feature your paper within 14 days after receiving the payment.

GMD steht zwar nicht auf Beall´s List of Predatory, Open-Access Publishers, ist aber IMHO eine lupenreine Abzocke, denn: Was bietet GMD als Service schon an? GMD kopiert einfach nur den Pubmed-Abstract ihres Artikels auf die GMD-Webseiten – mehr nicht. Die Zugriffszahlen kommen über ungezielte Google-Recherchen und sind winzig im Vergleich zu den Zahlen, auf die Pubmed oder Google Scholar kommen.

Wie der uns kontaktierende Wissenschaftler schon richtig vermutete, wird hier versucht, Kapital zu schlagen, und zwar aus der Naivität von Autoren. Man kann übrigens nur via Paypal bezahlen – ein weiterer Hinweis auf die Unseriosität dieses Angebots.

Wenn dann jemand damit wirbt, er hätte bei GMD ein „Keynote Paper“ veröffentlicht, tut einem dieses um Aufmerksamkeit und Reputation heischende Verhalten nur noch leid. Es weist vielleicht auch auf die zunehmende Verirrung/Missbrauch des wissenschaftlichen Publikationswesens hin, wo es scheinbar nur noch um Geld geht.

Autoren-Tricks sind die neuen Enkel-Tricks…

Fotos: Screenshots der Webseiten

Medline + PsycINFO gemeinsam durchsuchen

PsycINFO ist die weltweit größte bibliographische Datenbank zur Psychologie und verzeichnet Zeitschriftenaufsätze, Bücher, Buchkapitel, Buchbesprechungen, Forschungsberichte, Fallstudien etc. zur Psychologie und verwandten Gebieten wie Psychiatrie, Soziologie, Erziehungswissenschaften, Anthropologie, Pharmakologie, Physiologie, Kriminologie und Linguistik, soweit sie für die Psychologie von Interesse sind. Ausgewertet werden circa 2.500 Zeitschriften. Insgesamt bietet PsycInfo 3,6 Mio. Einträge an, mit 80.000 Neueintragungen pro Jahr.

PsycINFO hat folgende Vorteile gegenüber Medline/PubMed:

  • Ab dem 17. Jahrhundert teilweise Abdeckung der Literatur, ab 1880 vollständige
  • Detaillierter psychologischer Thesaurus mit über 8.000 Begriffen und Verweisen
  • Deckt 73% aller psych. Zeitschriften ab, Medline nur 47%. Eine gemeinsame Medline/PsycINFO-Recherche erhöht die Abdeckung auf 85% (Literatur)
  • PsycINFO enthält Studien über psychologische und psychiatrische Themen, die in keiner anderen Datenbank verzeichnet sind (Literatur 1, Literatur 2)
  • Enthält neben Zeitschriften auch Bücher, Buchkapitel und Dissertationen

PsycINFO wird von der American Psychological Association produziert. (PsycINFO Database Information).


Unter dem Anbieter EBSCO können Sie folgende Datenbanken „auf einen Schlag“ durchsuchen: PsycINFO, PsycARTICLES, PsycCRITIQUES, Medline, Psyndex.

Der Direktaufruf für die gemeinsame Recherche in Medline + PsycINFO lautet z.B.: http://search.ebscohost.com/login.aspx?authype=ip.uid&profile=ehost&defaultdb=cmedm&defaultdb=psyh.

Die Suchplattform vom Datenbankanbieter EBSCO bietet zwar nicht das gewohnte Interface von PubMed, sortiert aber automatisch Duplikate aus.

Hier finden Sie (fast) alle psychiatrischen Zeitschriften der Universität Münster.

40% aller PubMed-Artikel sind im Volltext zugänglich

Mit Stand heute gibt es nun mehr als 9.300.000 Volltexte in PubMed. Von den insgesamt 23,28 Mio. Datensätzen sind damit nun genau 40% als PDF oder HTML zugreifbar. 4,15 Mio sind (als Open Access) frei zugänglich, die restlichen 5,15 Mio. PubMed-Artikel hat die ZB Med für die Universität Münster lizenziert.

Achtung!
Insgesamt stehen über die ZB Med mehr als die obigen 9,3 Mio. Artikel zur Verfügung. Sie finden aber nicht alle von uns lizenzierten Artikel in PubMed, da lediglich Volltexte von speziellen Verlagen dort angezeigt werden. Die restlichen Volltexte finden Sie nur über die Homepages der einzelnen Zeitschriften über die Zeitschriftensuche der EZB. Wenn man davon ausgeht, dass diese ca. 15% der über PubMed verzeichneten Volltexte ausmachen, stehen Ihnen nun mehr als 10,7 Mio. Zeitschriftenartikel im Volltext zur Verfügung.

Ergebnisse der UpToDate-Umfrage 8: Konkrete Patientenfälle

Teil 7

UpToDate-Benutzung im konkreten Patientenfall

82 Teilnehmer der Multisite-Umfrage gaben konkrete Patientenfälle an, bei denen ihnen UpToDate geholfen hatte, hier eine exemplarische Auswahl (einschneidende Behandlungsänderungen in Fettdruck):

  • Kind mit Proteinurie aus Notaufnahme kam gerade eben auf Station. Haben direkt via UptoDate Übersicht über DD gewonnen und sinnvolle Diagnostik geplant.
  • Beste Gelegenheit: ich hatte ein Erythema migrans nach einem Zeckenbiss und habe die Diagnostik, mögliche weitere Symptome und Therapie der Borreliose unter anderem in UpToDate recherchiert, Therapiebeginn < 2h nach Feststellen der Symptome.
  • Kind mit Immundefekt, Hypalbuminämie und Hypokalziämie, Krampfend aufgefallen. Nach Abklärung kong. Erweiterung der enteralen Lymphgefäße gesichert. Mögliche Krankheitsbilder und Genetik bzw. Therapie in UpToDate innerhalb 24h gefunden.
  • Ursachen des Parkinsonoid. Daraufhin Überprüfung möglicher Ursachen beim Patienten. Kontaktaufnahme mit Parkinsonsprechstunde. Reduktion der Medikation.
  • Pädiatrischer Patient mit inkomplettem Kawasaki-Syndrom. Durch UpToDate wichtige Infos über die notwendigen kardiologischen Nachkontrollen des Patienten.
  • Ich habe mich, im Rahmen einer Differential-Diagnose-Findung über ein, mir nur oberflächlich bekanntes Krankheitsbild informiert und mithilfe meines verbesserten Kenntnisstands eine lückenlosere Diagnostik initiieren können. UpToDate hat somit geholfen, zusätzliche, den Patienten belastende Diagnostikschritte zu umgehen.
  • Neulich habe ich UpToDate genutzt, um die Dosierung von Metronidazol bei V.a. Clostridienenteritis genutzt. Keiner der Kollegen kannte die spezielle Dosierung und in der Arzneimittelübersicht war sie nicht aufgelistet. Bei UpToDate war die Dosierung sehr schnell zu finden und die Therapie konnte sofort gestartet werden. Ansonsten hätten wir mit einer zu niedrigen Dosis therapiert.
  • Patient mit V.a. Stoffwechseldefekt. Großer Vorteil bei der Diagnostik. Es wurden viel schneller die notwendigen Untersuchungen durchgeführt.
  • Letzter Fall: Junger Patient mit unklarer, akuter, schwerer Lungenerkrankung / Pneumonie und ausgeprägter Eosinophilie in der BAL bei fehlender Eosinophilie im Blut sowie bds. Pleuraergüsse. Vorangegangene Exposition vs. Stäuben und ausländischen Zigaretten. Rasche Besserung des klinischen Bildes auf syst. Steroide. Durch die UpToDate Recherche konnte die Erkrankung rasch zuverlässig als akute idiopathische eosinophile Pneumonie klassifiziert und die Therapie entsprechend weiter gesteuert werden.
  • Coffein bei Kopfschmerz nach PDA (Geburt): – Überprüfung des Anwendungsgebietes – Hinweise zur Dosierung – bisherige Studien dazu –> Arzneimittel wurde mit Hinweisen zur Dosierung an Station geliefert.
  • Pat. mit unklarer Elektrolytentgleisung – durch UpToDate in sehr praxisrelevanter Form Infos zu zielgerichteter Diagnostik und Therapie inkl. Berechnungsformeln, weiterführende Differenzialdiagnostik etc. Möchte das nicht mehr missen!
  • Übersicht über die Ursachen und Therapieoptionen bei der chronischen Meningitis. Die Ursachen wurden abgearbeitet und der Therapievorschlag mit Steroiden übernommen – das hat das Kind geheilt.

Als Resümee drei exemplarische Zitate:

Ich benutze uptodate täglich und könnte nicht darauf verzichten!

Bisher kannte ich UpToDate nicht. Habe es gerade angeschaut und es scheint sehr nützlich zu sein. Ich werde es jetzt im Alltag evaluieren.

UpToDate: Frage stellen, Antwort bekommen, weiterarbeiten!

Ergebnisse der UpToDate-Umfrage 7: Generelle Vorteile

– Teil 6 –

Generelle Vorteile von UpToDate

In Frage 7 wurden die Teilnehmer gebeten „Bitte beschreiben Sie eine Gelegenheit, bei der Sie UpToDate in der Patientenversorgung benutzt haben. Wie hat die Nutzung von UpToDate die Behandlung Ihres Patienten beeinflußt?“ Von den insgesamt 367 Umfrageteilnehmern beantworteten immerhin 98 diese Frage (ohne diejenigen, die hier angaben, UpTodate bisher nicht genutzt zu haben). 26 (26,5%) gaben konkrete Patientenfälle an, bei denen ihnen UpToDate geholfen hatte. Diese werden in Ergebnisse der UpToDate-Umfrage 8: Konkrete Fälle vorgestellt. Die übrigen benutzten dieses Feld zur Beschreibung der generellen Vorteile von UpToDate, hier eine Auswahl:

  • Benutze Uptodate täglich mehrfach bei meiner klinischen Arbeit; hierbei ist für mich entscheidend, einen schnellen zuverlässigen Überblick über aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu bekommen. Ich kann über Uptodate auch direkt auf den Link der verwandten Quellen zugreifen und dann entsprechend weiter bei Pubmed recherchieren.
  • Besonders häufige Nutzung in der Notaufnahme, wo in kurzer Zeit ein guter Überblick über Erkankungen gewonnen werden muss, die nicht aus dem unmittelbar eigenen Betätigungsfeld stammen, aber auch während der Stationsarbeit, wo allgemein-internistische Probleme gelöst werden müssen.
  • Oft Nutzung im Dienst zur Kontrolle des Behandlungsprocedere und um Pat. eine genaue Anleitung zu geben.
  • Zur Beantwortung spezieller klinischer Fachfragen für Gutachtenvorbereitungen.
  • Optimierung der Therapie der ….pathie. Neue Ansätze wurden im Uptodate dargestellt, die sonst kaum zu finden gewesen wären.
  • In verschiendensten klinischen Situationen wichtig für a) die Überprüfung der Differentialdiagnose, da ärztlicherseits oft die Frage im Raum steht „Was könnte es noch sein?“ b) die Differentialtherapie (wichtiger, weil hier neue Erkenntnisse zur Therapie umgesetzt werden)
  • Übersicht aktueller Stand zu …. zur Entwicklung einer klinikinternen Leitlinie
  • Im Rahmen der Sprechstunden, Recherche. Hier gute Übersicht und schneller Zugriff auf Informationen, Zeitersparniss
  • Leitlinien AWMF meist nicht gut genug (Evidence Level) oder nicht aktuell genug. Schnelle Zusammenschau der Literatur als review zu einem Thema welches sich gut lesen lässt, um in einer Fortbildung oder in der Lehre oder bei der Problemfindung für einen Artikel schnell den Stand der Technik sicher und sauber wiederzugeben. (Vorselektionierung der Studien auf Pubmed), so dass alle wichtigen Publikationen berücksichtigt sind.
  • STD unklarer Status, schnelle Hilfe gerade nachts und im Dienst.
  • Arbeit auf der internistischen Notaufnahme. Dort häufig seltene Krankheitsbilder/Verdachtsdiagnosen. Schnelle Info, diagnostische und therapeutische Hinweise durch up to date! Helfen, hohen medizinischen Standard zu gewährleisten.
  • Nutze es haupsächlich, um bei Pat. mit ungewöhnlichen Krankheitsverläufen oder „Kombinationen“ nach ähnlichen Fallberichten und möglichen neuen Behandlungsideen zu suchen. Dies hat bisher sehr gut funktioniert.
  • Seltene Infektiologische Verdachtsdiagnosen abklären, z.B. Diagnostische Hilfestellung bei Serologien.
  • Entscheidung über Therapie seltener Erkrankungen. Große Hilfe bei Symptomen, bei denen differentialdiagnostisch mehrere Erkrankungen in Frage kommen. Übersichten zur Differentialdiagnostik sehr hilfreich.
  • Bei der Behandlung von Pat. mit seltenen rheumatischen Erkrankungen, im Rahmen der Chefarztvisite zur Diskussion im größeren Kreis, welche Therapie in Frage kommt (wenn z.B. firstline-Behandlung nicht angeschlagen hat).
  • Diagnostik und Therapie des Hyperparathyreoidismus. Durch das im UoToDate angegebene Diagramm ist die Diagnose schnell klar. Der Diagnostikpfad und Therapie ist klar strukturiert.
  • Fast jeden Tag: Ein Patient kommt mit diversen Symptomen. Man hat einen Verdacht, braucht aber einen klaren Diagnosealgorithmus der auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Das gleiche gilt für die folgende Therapie: Fachbücher sind nicht so aktuell wie uptodate. Uptodate wird sehr, sehr häufig bei den verschiedensten klinischen Fragestellungen konsultiert.
  • Im Institut bekommen wir häufiger Anfragen von externen Kollegen zu Arzneimitteln, ihren unerwünschten Wirkungen und insbesondere Wechselwirkungen. Hier ist UpToDate und insbesondere die Drug Interaction Database eine sehr gute Quelle für die erste Recherche, da man auch als angehender Pharmakologe nicht alles im Kopf haben kann…
  • Nachschlagen der aktuellen Standardtherapie bei spezifischen Erkrankungen.
  • (1) Ganz wichtig: UpToDate enthält Pharmadatenbank LexiComp, die m.E. eine der aktuellsten und vollständigsten klinisch orientierten Datenbanken zur pädiatrischen Pharmakotherapie enthält. Auf unserer Intensivstation gilt die Regel, dass die Empfehlungen von UpToDate gelten, sofern keine anderen klinikinternen Richtlinien bestehen. (2) Auch Interaktions-Analyse. (3) Überblick zu Krankheitsbildern, mit denen ich nicht regelmäßig zu tun habe und zu denen ich daher nicht uptodate bin.
  • Durch Schlagwortsuche bzw. Register immer schnell die entsprechende Rubrik zu finden und die Aufarbeitung durch uptpdate erspart viel Zeit und Mühe, ist immer topaktuell und eine oft genutzte und wichtige Entscheidungshilfe.
  • Erstellung eines Verlaufbogens für Lungentransplantierte
  • Insbesondere bei differentialdiagnostischen Überlegungen oder zur Therapie bei seltenen Erkrankungen führt die Recherche über UpToDate zu einer deutlich verkürzten Entscheidungsfindung.
  • Tuberkulose-Screening Info wurde für Vortragsvorbereitung benötigt.
  • V.a. bei komplexen Fragestellungen wie Zweitmeinungen, Konsile, Tumorkonferenzteilnahmen erhält man einen schnellen Überblick über die relevante Datenlage bzgl. Diagnostik, Therapie, Differentialdiagnostik und alternative Therapiemöglichkeiten. Diese können in Anfragen v.a. von anderen Kliniken wesentlich schneller kommuniziert werden und so die entsprechenden Diagnostik / Behandlungsmassnahmen mit deutlicher Zeitersparnis eingeleitet werden.

Das Spektrum, für das UpToDate eingesetzt wird, reicht von der allgemeinen Informationssuche über die eigene Fortbildung und der Erstellung von Leitlinien, Gutachten und Verlaufsbögen bis zu der Patientenaufklärung, der Diskussionshilfe bei Visiten und – generell – einer Rückversicherung des Klinikers bei Diagnose und Therapie.

45 Personen (45,9%) wiesen explizit daraufhin, dass UpTodate seine Stärken gerade dann hat, wenn die klinische Fragestellung selten ist, es sich um Grenzfälle des eigenen Fachgebiets handelt oder einfach zur Klärung der Frage „Was könnte es noch sein?“. Der Anteil der Ärzte, die derselben Meinung sind (es aber nicht explizit erwähnt haben), dürfte deutlich höher sein. Ebenfalls wurde des Öfteren darauf hingewiesen, dass UpTodate in insbesondere auch Situationen bewährt hat, in denen keine Kollegen gefragt werden konnten und/oder ad hoc eine Antwort her musste, so z.B. im Nachdienst oder bei der Chefvisite.

Weiter zu Teil 8

Ergebnisse der UpToDate-Umfrage 4: Benutzte Informationsquellen

– Teil 3 –

Benutzung von Informationsquellen

Die Frage 4 „Wie oft konsultieren Sie die folgenden Informationsquellen zur Beantwortung von Fragen?“ wurde von allen 290 Umfrageteilnehmern aus der Gruppe des medizinischen Fachpersonals (Ärzte, PJler, Pfleger, Sonstige) beantwortet, weil es eine verpflichtende Frage war. Über die Ergebnisse des wissenschaftlichen Personals war bereits berichtet worden.


PubMed und Kollegen stehen beim medizinischen Fachpersonal an oberster Stelle

PubMed war die mit Abstand von den meisten genutzte Informationsquelle. 68% des medizinischen Fachpersonals benutzten PubMed oft (im Gegensatz zu 94% der Wissenschaftler). Auf Platz 2 folgen die Kollegen mit 63%, nur 4% konsultierten ihre Kollegen nie. Die Kollegen wurden außerdem häufiger in Anspruch genommen als bei den Wissenschaftlern (46%). Fachzeitschriften waren mit 56% nicht ganz so gefragt. Mit Suchmaschinen wie Google (jeder Zweite) und Wikipedia (jeder Vierte) wurden zwei – nicht peer reviewte – Internetquellen auf Platz 3 und 10 prominent genannt.

Arzneimittelverzeichnisse wie die Rote Liste belegten mit 44% den vierten Platz, vor Leitlinien (44%) und Fachbüchern (41%), die hier – im Gegensatz zu den Wissenschaftlern – noch deutlich vor der Wikipedia liegen. UpToDate folgt mit 31% auf Rang 8, vor den Anleitungen der Klinik (28%). Die UpToDate-Konkurrenz wie Cochrane Library, BMJ Bestpractice, DynaMed und ClinicalKey landeten abgeschlagen mit 1-3% Nutzung (nur Cochrane hat mit 8% etwas mehr) auf den letzten Plätzen. CareLit hatte mit 1% die Rote Laterne inne und wurde auch von den Pflegern nur in 10% der Fälle genannt.

Unter Sonstiges wurden folgende Informationsquellen aufgeführt: Arzneimittelpocket, ASE/ACC, DGK-Guidelines, DGRH-Website, Dosing.de, eigene Bibliothek, englischsprachige Lehrbücher, ESC-Guidelines, Fortbildungsskripte, Giftzentralen, Guidelines, IFAP-Index, Interaktionsverzeichnis Psychopharmaka, Internet-Seiten der verschiedenen Fachgesellschaften (DGVS, ASGE), Intranet – Nexus Curator, Kongresse, Laborlexikon, OMIM, Pschyrembel, Psiac online, Pubcrawler, Vorlesungsskripte, Web of Science (3x).

Benutzung von Informationsquellen nach Berufsgruppen

Die Benutzung von UpToDate und PubMed nach Berufsgruppen hatten wir ja bereits vorgestellt. Im Folgenden finden Sie nun die Benutzung der anderen Ressourcen.


Fachbücher und Kollegen stehen bei allen Berufsgruppen hoch im Kurs

Das obige Diagramm zeigt die Verteilung der Benutzung von 6 ausgewählten Informationsquellen nach Benutzergruppe. Während bei den Ärzte (grüne Säulen) mindestens 80% alle Ressourcen (bis auf die Cochrane Library) oft oder gelegentlich nutzten, zeigten die übrigen drei Berufsgruppen eine heterogenere Nutzung. Pflegekräfte (blaue Säulen) konsultierten zwar Kollegen, Fachzeitschriften und – Bücher etwa genauso häufig oder häufiger, griffen aber seltener bei den evidenz-basierten, klinisch-orientierten Quellen Arzneimittelverzeichnisse, Leitlinien oder Cochrane Library zu.

Studenten und PJler (rote Säulen) nutzten Kollegen und Fachbücher als Informationsquelle genauso häufig wie Ärzte, liessen im gegensatz zu diesen Fachzeitschriften aber außen vor. Knapp die Hälfte machte oft oder gelegentlich von Arzneimittelverzeichnissen, Leitlinien oder der Cochrane Library Gebrauch.

Die Wissenschaftler schließlich (hellgrüne Säulen) haben ihr ganz eigenes Benutzungsmuster, dass durch extensive Nutzung von PubMed und Fachzeitschriften geprägt war. Und mit evidenz-basierten, klinisch-orientierten Quellen konnten sie nur selten etwas anfangen.

Weiter zu Teil 5

Literatur zur Serratia-Infektion

Fachartikel und Fachbücher zur Serratia-Infektion finden Sie ab sofort in einem eigenen Wiki-Eintrag.

Dort finden Sie z.B. Suchergebnisse in den Datenbanken PubMed, Web of Science, MedPilot, UpToDate; Verweise auf Fachbücher von Elsevier, Springer; Dissertationen und weitere Informationen.

Ergänzungen und Kommentare sind erwünscht!

Foto: Brudersohn / Wikimedia Commons

Mehr als 10.000.000 medizinische Artikel

Mit Stand heute morgen gibt es nun mehr als 9.000.000 Volltexte in PubMed. Von den insgesamt 22,8 Mio. Datensätzen sind damit nun 37% als PDF oder HTML zugreifbar. 4 Mio sind (als Open Access) frei zugänglich, die restlichen 5 Mio. PubMed-Artikel hat die ZB Med für die Universität Münster lizenziert.

Achtung! Insgesamt stehen über die ZB Med mehr als die obigen 5 Mio. Artikel zur Verfügung. Sie finden aber nicht alle von uns lizenzierten Artikel in PubMed, da lediglich Volltexte von speziellen Verlagen dort angezeigt werden. Die restlichen Volltexte finden Sie nur über die Homepages der einzelnen Zeitschriften über die Zeitschriftensuche der EZB. Wenn man davon ausgeht, dass diese ca. 10-20% der über PubMed verzeichneten Volltexte ausmachen, stehen Ihnen nun mehr als 10 Mio. Zeitschriftenartikel im Volltext zur Verfügung.

Neue Datenbank: Coremine

Die Datenbank Coremine durchsucht unter dem Motto „Explore Connections, Build your Biomedical Mindmap“ diverse Quellen aus den Bereichen Medizin und Biologie (z.B. PubMed) unter Einbezug von kontrolliertem Vokabular mittels Data-Mining. Die Beziehungen der Begriffe sowie die Treffermengen werden in einer MindMap visualisiert, über die die Suche weiter verfeinert werden kann.