Schlagwort-Archive: Publikationswesen

Forscher weltweit rufen zu Elsevier-Boykott auf

Diana Kwon fasst in ihrem Artikel Universities in Germany and Sweden Lose Access to Elsevier Journals in The Scientist die aktuelle Situation der Verhandlungen nationaler Konsortien und Elsevier zusammen. Konsortien in Deutschland wie auch in Schweden drängen auf Open-Access-Abonnements mit dem Verlag Elsevier.

Vergangenen Monat verloren rund 300 akademische Einrichtungen in Deutschland und Schweden den Zugang zu neuen Veröffentlichungen in Elsevier-Zeitschriften, weil die Verhandlungen über landesweite Abonnementverträge unterbrochen wurden. Da Artikel aus Elsevier-Zeitschriften  unzugänglich sind, wenden sich Akademiker alternativen Wegen zu, um diese zu erhalten, z.B. über Fernleihdienste, per E-Mail an Autoren, das Auffinden früherer Versionen auf Preprint-Servern oder den Kauf einzelner Arbeiten.  Anders Götherström, Archäologe an der Universität Stockholm: „(…) ich denke, dass wir irgendwann immer noch einen Weg finden werden, die Papiere zu bekommen, die wir wollen.“ [Siehe: Elf Wege an Elsevier-Artikel zu kommen, die nicht in Münster verfügbar sind]

Akademische Bibliothekskonsortien in beiden Ländern drängen auf ein so genanntes Publiziere-und-Lese-Modell, das die Veröffentlichung von Artikeln als Open Access und das Lesen von kostenpflichtigen Artikeln in einer Gebühr vereint.

Das deutsche Projekt DEAL, das rund 200 Universitäten und Forschungszentren vertritt, und das schwedische Bibsam-Konsortium, dem 85 Institutionen angehören, stehen seit 2016 in Verhandlungen mit Elsevier. Noch ohne Vereinbarung kündigte Bibsam letzten Monat an, seine Verträge mit Elsevier nicht zu verlängern – und als die Abonnements am 1. Juli ausliefen, konnten Akademiker an schwedischen Institutionen nicht mehr auf neue Artikel in den Zeitschriften des Verlags zugreifen. Rund 60 Universitäten und Forschungszentren haben ihre Abonnements Ende 2016 beendet, und bis Anfang diesen Jahres haben sich rund 200 Institutionen von dem Verlag getrennt. Bis Anfang Juli war der Zugang zu Elsevierzeitschriften während der Verhandlungen gegeben. (Siehe: Verhandlungen von DEAL und Elsevier unterbrochen]

  • Josef Pfeilschifter, Pharmakologe und Toxikologe an der Goethe-Universität Frankfurt, äussert sich besorgt über den Verlust des Zugangs zu Elseviers Zeitschriften an seiner Institution. „Für Lebenswissenschaftler und Mediziner sind Elseviertitel wichtige Zeitschriften, zu denen wir Zugang haben müssen.“
  • Christopher Kyba, Postdoc am Deutschen Forschungszentrum für Geowissenschaften hat beschlossen, Peer-Review-Anfragen von Elseviers Zeitschriften abzulehnen, „Ich stimme dem zu, was [DEAL] zu tun versucht, und das ist eine konkrete Sache, die ich tun kann.“
  • Elias Jarlebring, Mathematiker am KTH Royal Institute of Technology in Schweden, sagt: „In vielen Fällen gibt es mehr als eine Zeitschrift, die Sie in Betracht ziehen könnten, und ich werde sicherlich eher in einer Nicht-Elsevier-Zeitschrift als in einer Elsevier-Zeitschrift veröffentlichen.“
  • Eiko Fried, Professor für Klinische Psychologie an der Universität Leiden, twitterte „Please consider boycotting Elsevier — as authors, reviewers, and editors — in solidarity with  german & swedish  students and academics who currently no access to papers from Elsevier journals. This is an unparalleled and outrageous situation. Also, check out the Wikipedia site on Elsevier — here a screenshot of the actual table of contents, with a few minor annotations. Finally, a plug for a recent blog post in which I describe issues with academic publishing in psychology (incl. Elsevier). We really need to make our voices heard now: scientific publishing as an economic enterprise does not serve science.“
  • Anne Templeton, Sozialpsychologin an der Universität Edinburgh, ruft per Twitter zu einem Boykott von Elsevier auf: „I withdrew an article from an Elsevier journal and sent a letter explaining this was due to Elsevier’s treatment of academic institutions in Sweden and Germany. I received a response from the Exec Publisher, so the messages of the boycott are being heard. Please do the same!“

Der Verlag Elsevier hat erklärt, dass er „offen ist für konstruktive Gespräche, um eine nachhaltige nationale Lösung zu finden“, sowohl in Deutschland als auch in Schweden.

Weitere Informationen

Verhandlungen von DEAL und Elsevier unterbrochen

„Die überhöhten Forderungen des Verlags Elsevier haben uns gezwungen, die Verhandlungen des Projekts DEAL der Allianz der Wissenschafts­organisationen mit dem Verlag zu unterbrechen.“ Das berichtete der Verhandlungsführer und Sprecher des DEAL-Lenkungsausschusses, Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, in einer Pressemitteilung der HRK vom 5. Juli 2018.

Das Projekt DEAL ist eine „Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen“, zu der auch die Universität Münster gehört, die sich seit 2016 für einen neuen Vertrag mit dem Elsevier-Verlag stark macht, um ein dauerhaftes Zugriffsrecht auf alle Elsevier-Zeitschriften inklusive einer automatischen Open-Access-Schaltung aller Publikationen und ein neues und transparentes Kostenmodell zu garantieren.

Die Universität- und Landesbibliothek Münster (ULB) meldet nun: „[D]ie DEAL-Gruppe hat die Gespräche unterbrochen. DEAL sah sich zu diesem Schritt gezwungen, da Elsevier nicht bereit sei, einen wissenschaftsadäquaten Leistungsumfang unter den Grundsätzen des Open Access anzubieten, der langfristig finanzierbar ist. Damit ist jetzt absehbar, dass Elsevier den offenen ScienceDirect-Zugang in Kürze sperren wird.“

Was sich ändert, was dies für Studierende und Wissenschaftler bedeutet, entnehmen Sie bitte der Pressemitteilung der ULB.

 

Logo © Projekt DEAL c/o Universitätsbibliothek Freiburg i. Br.

Open Science: Verlagskooperation mit ResearchGate

Buchreport meldet: „Die Verlage Springer Nature, Cambridge University Press und Thieme haben mit dem Forschernetzwerk ResearchGate eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, um das Teilen von Artikeln über die wissenschaftliche Kollaborationsplattform so zu gestalten, dass die Rechte von Autoren und Verlagen geschützt bleiben.“

ResearchGate ist eine der größten Networking-Plattformen für Forscher und Akademiker aus allen Bereichen der Wissenschaft. Die wesentlichen Punkte der getroffenen Vereinbarung sind:

  • ResearchGate und die beteiligten Verlage werden bei der Aufklärung der Nutzer über ihre Rechte in Bezug auf urheberrechtlich geschützte Inhalte zusammenarbeiten, indem sie den Nutzern ausführlichere und bessere Informationen darüber liefern, wie und wann sie ihre Artikel im Netzwerk veröffentlichen können.
  • ResearchGate wird urheberrechtsverletzende Inhalte  weiterhin unverzüglich von der Plattform entfernen, wenn die Verlage dies melden.
  • Verlage erhalten einen besseren Überblick darüber wie  Inhalte, die ursprünglich in ihren wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht wurden, auf der ResearchGate-Plattform genutzt werden.

Ein Artikel auf OER (Open Educational Resources) von Thomas Seltmann und Sebastian Horlacher informiert über die urheberrechtlichen Hintergründe zu den vorhergegangenen Auseinandersetzungen von Verlagen und ResearchGate.

Logo © ResearchGate

WWU unterstützt Initiative Open Access 2020

Kurz vor Weihnachten meldete die ULB:
„„Open Access 2020“ ist eine internationale Initiative von Förder- und Forschungseinrichtungen, Hochschulorganisationen und Universitäten, die sich dafür aussprechen, das bisherige Subskriptionsmodell wissenschaftlicher Zeitschriften durch ein Open-Access-Modell zu ersetzen. Zu den Unterzeichnenden einer entsprechenden Interessensbekundung zählen auf deutscher Seite bereits die Deutsche Forschungsgemeinschaft, der Wissenschaftsrat, die Fraunhofer-Gesellschaft, die Max-Planck-Gesellschaft, die Hochschulrektorenkonferenz sowie eine Reihe von Universitäten.
Sie bekennen sich damit zur Transformation wissenschaftlicher Zeitschriften von Subskription zu Open Access: Zu diesem Zweck werden Ressourcen, die bislang der Finanzierung von Abonnements wissenschaftlicher Zeitschriften galten, vermehrt umgelenkt in die nachhaltige Förderung von Open-Access-Publikationsmodellen.

Das Rektorat der WWU hat im Dezember 2017 die „Expression of Interest in the Large-scale Implementation of Open Access to Scholarly Journals“ unterzeichnet. Diese Unterstützung für OA2020 ergänzt die von der WWU unterzeichnete „Berliner Erklärung“ sowie die „Open Access-Resolution der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster“, die 2012 verabschiedet wurde.

Der Transformationsprozess an der WWU wird getragen vom 2011 eingeführten Open-Access-Publikationsfonds für Artikel in Open-Access-Zeitschriften, der im November 2017 auf Monographien und Sammelbände erweitert wurde.“

Science Magazine: DEAL ist ein mutiger Schritt aus der Zeitschriftenpreiskrise


Mit „Tear down this paywall“ könnte man in Anlehnung an eine historische Äusserung des damaligen amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan während einer Rede am 12. Juni 1987 in Berlin das Projekt DEAL beschreiben: eine „Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen“, zu der auch die Universität Münster gehört, die sich seit 2016 für einen neuen Vertrag mit dem Elsevier-Verlag stark macht, um ein dauerhaftes Zugriffsrecht auf alle Elsevier-Zeitschriften inklusive einer automatischen Open-Access-Schaltung aller Publikationen und ein neues und transparentes Kostenmodell zu garantieren.

Nun ist in der renommierten Wissenschaftszeitschrift Science ein lesenswerter Artikel der Autoren Gretchen Vogel und Kai Kupferschmidt erschienen, der die Hintergründe des Projektes erläutert, nicht ohne darauf zu verweisen, dass auch die AAAS (American Association for the Advancement of Science), Herausgeber von Science, vom bisherigen Abonnement-Modell profitiert hat.

Zitiert wird Andreas Degkwitz, leitender Direktor der Berliner Humboldt Universität, mit den Worten „In the end, this is about patience.“ Darum beenden die Autoren ihren Artikel treffend mit den Worten „Germany has shown before how patient it can be when dealing with a wall.“

  • Gretchen Vogel, Kai Kupferschmidt: A bold open-access push in Germany could change the future of academic publishing. Science. 23. August 2017 [online]

 

Logo © Projekt DEAL c/o Universitätsbibliothek Freiburg i. Br.

Profit vs. Wissenschaft

Unter dem Titel Is the staggeringly profitable business of scientific publishing bad for science? veröffentlichte Stephen Buranyi im Guardian vom 27.06.2017 einen recht ausführlichen Artikel über den wissenschaftlichen Publikationsboom, dessen historische Wurzeln als auch über die Entwicklung und Rückwirkungen auf das wissenschaftliche Publikationswesen. Eine Branche die wie keine andere exorbitanten Gewinnspannen aufweist.

Das Geschäftsmodell – der Kunde liefert unentgeltlich einen Artikel, der auf seine Kosten ein Peer-Review-Verfahren durchläuft  … und schlussendlich wird das Produkt dem Kunden verkauft – führte dazu, dass Bibliotheken sich als Gefangene eines Marktes wiederfinden, dessen alljährliche Preissteigerung ihrer Produkte für die Verlage ein mehr als nur lukratives Geschäft darstellen, hingegen jegliches Bibliotheksbudget auf Dauer sprengen.

Der Artikel arbeitet sich entlang der Entwicklung des Verlages Elsevier, der mit mehr als 1.000 wissenschaftliche Zeitschriften der mit Abstand größte Wissenschaftsverlag der Welt ist.

Ein Bericht des Informationswissenschaftlers Vincent Larivière (Universität von Montreal) aus dem Jahre 2015 führt aus, dass Elsevier 24% des wissenschaftlichen Zeitschriftenmarktes beherrscht. Mit Springer und John Wiley & Sons verfügen diese drei Unternehmen über die Hälfte des Marktes.

Seit Anfang des Jahrtausends haben Wissenschaftler als Alternative zum Subskriptionsmodell „open access“ favorisiert. Und trotz der Unterstützung z.B. durch die Gates Foundation erscheinen nur ein Viertel wissenschaftlicher Publikationen als frei verfügbar – Elsevier hingegen allein im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Artikel-Einreichungen erhielt, 420.000 Artikel publizierte und (nach eigenen Angaben) 14 Millionen Wissenschaftler betreute, und 800.000 Wissenschaftler ihre Zeit für Bearbeitung als auch für Peer-Reviews zur Verfügung stellten.

Die Idee, dass die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung für jedermann frei zugänglich sein sollte, kann als Gefahr für das aktuelle System gesehen werden, welches schlicht auf der Möglichkeit der Herausgeber basiert den Zugriff auf wissenschaftliche Literatur zu beschränken.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass gegen die von der Kasachin Alexandra Elbakyan aufgesetzte Webseite, von der wissenschaftliche Arbeiten kostenlos heruntergeladen werden können, von Elsevier wg. Hacking und Urheberrechtsverletzungen in den USA eine einstweilige Verfügung auf Unterlassung bei Androhung einer Strafe von 15 Millionen Dollar erwirkt wurde.

  • Stephen Buranyi: Is the staggeringly profitable business of scientific publishing bad for science? The Guardian, 27.07.2017, online

screenshot © The Guardian

Initiative OpenAPC mit Münsteraner Beteiligung

Für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Münster steht seit 2011 ein Fonds bereit, aus dem die Veröffentlichung von Artikeln in Open-Access-Zeitschriften gefördert wird. Aus Mitteln der WWU, der DFG und der Universitätsbibliothek wurden seitdem für die Publikation von 325 Artikeln aus der Münsteraner Forschung rund 380.000 € ausgezahlt.

Die Universität Bielefeld und die Max Planck Digital Library (MPDL) haben das Projekt INTACT und die Initiative OpenAPC ins Leben gerufen: Über eine Plattform werden die Kosten, die bei der Zahlung von Open-Access-Veröffentlichungsgebühren (APCs) der Universitäten, die solche Fonds anbieten, transparent und vergleichbar gemacht – Open Data für Open Access.

Die ULB Münster beteiligt sich mit den Zahlen des WWU-Publikationsfonds an OpenAPC.

Zur Originalmeldung der ULB.

Gute Publikationspraxis: Richtlinien der Medizinischen Fakultät zur Autorenschaft

wwu - MedFak

Mit Beschluss des Fachbereichsrates vom 15.12.2015 wurden von der Medizinischen Fakultät Richtlinien zur Autorenschaft erlassen, wie nun durch das Protokoll der FBR-Sitzung bekannt wurde. Damit folgt die Fakultät unter anderem einer Aufforderung des Rektorates, die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis der WWU (PDF) fächerspezifisch auszuarbeiten.

Die Richtlinien umfassen folgende Punkte:

  • KRITERIEN DER AUTORENSCHAFT (Kriterien einer berechtigten Autorenschaft. Ehren- und Gastautorenschaften sind nicht erlaubt. Einwerben von Drittmitteln per se gilt nicht automatisch als Berechtigung der Mitautorenschaft)
  • MULTIZENTER-GRUPPEN UND STUDIEN
  • ACKNOWLEDGMENTS (Alle Personen, welche zur Publikation einen Beitrag geleistet haben und die Kriterien der Autorenschaft nicht erfüllen, sollten in den Acknowledgements genannt werden)
  • DOKTORANDENREGELUNG (Anspruch auf Erstautorenschaft, Ombudsgremium)

Sie finden die Richtlinien auf der Seite des Dekanats unter folgendem Link: Gute Publikationspraxis – Richtlinien zur Autorenschaft (PDF).

Scopus: Pflegen Sie Ihr Autorenprofil

Scopus
Namensungenauigkeiten auf Ihrer Profilseite als Autor bei der Zitations- und Abstractdatenbank Scopus können Auswirkungen auf die korrekte Zuordnung Ihrer Arbeit haben und möglichen Kooperationen im Wege stehen.

Scopus verwendet zwar einen leistungsfähigen Algorithmus um einen Artikel eindeutig dem richtigen Autorenprofil zuzuordnen, aber Autoren müssen in der Lage sein, ihre Daten zu überprüfen und, wenn nötig, zu korrigieren.

Um zu erfahren, wie Sie dies tun können und um sicherzustellen, dass Ihre Arbeit richtig zugeordnet wird, gibt es zwei Feedback-Mechanismen in Scopus um Ihr Profil zu überprüfen und, falls notwendig, zu korrigieren.

Hier finden Sie die genaue Vorgehensweise.

Logo: © Scopus

Open Access ist überall möglich

oalogo-wwufarben_745x371
An den 15 Fachbereichen der Universität Münster wird in Dutzenden verschiedener Fächern gelehrt und geforscht. Um die Ergebnisse dieser Forschung zu veröffentlichen, nutzen immer mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU einen „grünen“ oder „goldenen“ Weg: Sie publizieren Open Access.

So gibt es z.B. Artikel über Lebertransplantationen, Angststörungen, optische Wellenleiter oder den Rotbraunen Reismehlkäfer und Bücher über die Haftung von GmbH-Geschäftsführern, den Klimawandel oder die Auswirkung von Fußball-Weltmeisterschaften auf die deutsche Nation, die kostenlos im Internet verfügbar sind und von allen Interessenten gelesen und gespeichert werden können. Dadurch wird die Münsteraner Forschung sichtbarer, und die Veröffentlichungen werden häufiger zitiert als „Closed Access“-Publikationen.

Dazu unterstützt die Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) die Angehörigen der WWU mit Informationen und Angeboten rund um’s Publizieren, sei es gedruckt, elektronisch oder auch hybrid, sei es ein Artikel in einer Fachzeitschrift, eine Monographie oder ein Tagungssammelband.

Während der Internationalen Open-Access-Woche vom 19. bis zum 25. Oktober präsentierte die ULB mit einem Informationsstand im Foyer am Krummen Timpen 3 einen breiten Überblick über das Thema und stellt aktuelle Veröffentlichungen aus der münsterschen Forschung vor.

Die ZB Medizin hatte zur gleichen Zeit einen Info-Stand zu Open Access im Universitätsklinikum Münster am Aufgang zur Cafeteria. Am Dienstag, dem 20.10., standen Dr. Viola Voß, Open-Access-Expertin der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB), und der Leiter der Zweigbibliothek Medizin, Dr. Oliver Obst, den Ärzten, Doktoranden und Wissenschaftlern der medizinischen Fakultät für Fragen zur Verfügung.

Zudem finden Sie alle Informationen auch unter http://www.ulb.uni-muenster.de/open-access – das ganze Jahr über.

Bild: WWU

Neue Werkzeuge der wissenschaftlichen Kommunikation

101circle-101-innovations
Great Cycle of Research Life, beginning and ever returning to „discovery“.

„Nutzen Sie Google Drive anstatt Word? Papers anstatt Endnote? Google Scholar anstatt Scopus? Megajournals anstatt Fachzeitschriften? ResearchGate anstatt Archiven?“

Die Universität Utrecht als Führer der Umfragestudie möchte mehr über die Art und Weise erfahren, wie Forscher wissenschaftlich kommunizieren und publizieren. Die Zweigbibliothek hat sich an diese Umfrage „drangehängt“, weil Aussagen zur wissenschaftlichen Kommunikation für uns auch von grosser Bedeutung sind und sich ganz wesentlich in den von uns angebotenen Dienstleistungen niederschlagen (sollen).

Die Umfrage macht Spass und dauert ca. 10 Minuten. Sie müssen nur auf die Logos der von Ihnen verwendeten Tools klicken und erhalten – falls gewünscht – eine grafische Charakterisierung Ihres Workflows im Vergleich zu denen Ihrer Kollegen.

101image003

Die Universität Utrecht hat diese obige Umfrage-URL speziell für die Medizinische Fakultät Münster geschaffen und stellt uns die Ergebnisse anschliessend gepoolt zur Verfügung. Wenn Sie die Umfrage an Externe weiterleiten wollen, benutzen Sie bitte die folgende URL: https://101innovations.wordpress.com.

Celebrating the 350th anniversary of journal publishing

stm-report

Die International Association of Scientific, Technical and Medical Publishers hat im März zum vierten Mal einen interessanten und umfassenden (180 Seiten) Bericht zum Stand des wissenschaftlichen Publikationswesen unter dem Titel The STM Report: An overview of scientific and scholarly journal publishing herausgegeben.

In ihr wird nicht nur – wie zu erwarten – der Blickwinkel der Verlage ausführlich dargestellt (das auch), sondern auch die Entwicklung von Open Access, mit nüchternen Fakten dargestellt.

25 Mia. fallen danach für Veröffentlichung, Verteilung und Subskription von Forschungspublikationen weltweit an, darin sind 1,9 Mia. für Peer-Review und 2,7 Mia. für Verlagsprofite enthalten. Ein Großteil dieser Kosten dürfte von Bibliotheken (also durch den Steuerzahler) getragen werden.

Die STM hebt – natürlich – auf neue Geschäftsmodelle und Verdienstmöglichkeiten ab, die insbesondere bei den Tablets gesehen werden, da hier das Kaufen und Bezahlen einfacher fällt:

There is one more important difference between mobile app-based access and PC web-based access to journals. Mobile devices are personal, rarely shared, thus tying usage data to the individual rather than the institution as happens with web access (where access control is typically by IP range). The app environment allows much richer data to be collected (with appropriate consents) about the user’s interaction with the app/content. And the app ecosystem (i.e. device plus cloud plus App Store etc.) encourages purchases via a single click (including from within the app itself), tied to the individual’s credit card (via the App Store) rather than the library budget.

Dieser Bericht ist eine Pflichtlektüre für alle, die Zeitschriften kaufen, insbesondere natürlich Erwerbungsbibliothekare, aber auch die Herausgeber und Editoren von Fachzeitschriften, Open Access-Vertreter und interessierte Wissenschaftler.