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Open Access: wie findet man Open-Access-Veröffentlichungen?

Journal-Artikel, Sammelband-Beitrag, Forschungsbericht oder ganzes Buch – jede Art von Veröffentlichung kann Open Access sein.

Und so bunt wie die Publikationsarten sind auch die Orte, an denen sie gespeichert werden können: von den persönlichen Homepages der Wissenschaft*innen über die Dokumentenserver der Hochschulen oder Institutionen über die Webseiten von Verlagen bis hin zu Plattformen für Zeitschriften und Bücher aller Disziplinen.

  • BASE verfügt über einen Index mit über 313 Millionen Dokumenten aus rund 10.260 Quellen (Stand: Oktober 2022) – Dokumentenserver, Zeitschriftenverzeichnisse, eBook-Verzeichnisse,
  • Directory of Open Access Journals [en] (DOAJ). In diesem Verzeichnis sind zurzeit über 18.360 Zeitschriften und über 8 Millionen Zeitschriftenartikel verzeichnet,
  • Paperity [en] ist eine fachübergreifende Volltextdatenbank für Artikel aus Open-Access-Zeitschriften. Bislang umfasst die Datenbasis rund 9,6 Millionen Artikel aus über 17.000 Journals,
  • Directory of Open Access Books [en] (DOAB) oder die OAPEN Library [en] („Open Access Publishing in European Networks„) sammeln Open-Access-eBooks,
  • OpenDOAR [en] sammelt die Veröffentlichungen zahlreicher Hochschul-Dokumentenserver weltweit,
  • PubMed [en] bietet den Suchfilter „free full text„, die Datenbank Web of Science [en] bietet einen zusätzlichen Suchfilter „Open Access“.

Grafik © ULB

Open Access: Der Publikationsfond der WWU

Die Autor*innen an der WWU haben die Möglichkeit, für Veröffentlichungsgebühren kostenpflichtiger Open-Access-Publikationen eine Förderung aus einem Publikationsfonds zu beantragen.
Seit 2011 gibt es diese Förderung für Artikel in Open-Access-Zeitschriften, für die sogenannte Article Processing Charges (APCs) gezahlt werden müssen. Diese APCs werden vor allem bei naturwissenschaftlichen Zeitschriften fällig.

In den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften gibt es natürlich auch Open-Access-Zeitschriften, aber hier ist die Veröffentlichung oft kostenlos, da die Zeitschriften z. B. von Fachgesellschaften getragen werden. Dafür werden in diesen Disziplinen mehr Monographien und Sammelbände als in den Naturwissenschaften publiziert – und auch hier gibt es erfreulicherweise immer mehr Open-Access-Veröffentlichungen.
Seit November 2017 werden daher auch diese Veröffentlichungen aus dem Open-Access-Publikationsfonds gefördert: Wenn Wissenschaftler*innen ein Buch oder einen  Sammelband veröffentlichen wollen und dafür Kosten anfallen, können sie unter bestimmten Voraussetzungen erstattet werden.

Eine Übersicht über die Rahmenbedingungen und den Ablauf der Kostenerstattung finden Sie auf unseren Seiten zum Fonds.
Vielleicht kommt ja auch Ihre nächste Veröffentlichung dafür in Frage?

 

Foto: © Robert Kneschke-Fotolia.com

Open-Access-Woche 24.-30.Oktober 2022

Jedes Jahr im Oktober findet die Internationale Open-Access-Woche statt, so auch 2022.

Unter Open Access versteht man den freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen im Internet. Open-Access-Publikationen sind Veröffentlichungen, die öffentlich im Internet zugänglich sind und uneingeschränkt und ohne Kosten für den Nutzer im Volltext gelesen, heruntergeladen und vervielfältigt werden können.

Das Motto der diesjährigen Internationalen Open-Access-Woche lautet „Open for Climate Justice“.

Mit diesem Motto soll ausdrücklich anerkannt werden, dass die Auswirkungen und Folgen der Klimakrise weitreichend sind und „nicht gleichmäßig oder gerecht zwischen Arm und Reich, Frauen und Männern sowie älteren und jüngeren Generationen getragen werden“, wie die UNO feststellt. Ein Ungleichgewicht besteht darin, das „…Wissen über die Klimakrise zu produzieren, zu verbreiten und zu nutzen.“ Nur der offene Zugang zu Publikationen und Forschungsdaten schafft einen gerechten Wissensaustausch.
Das diesjährige Motto soll die Verbindung und Zusammenarbeit zwischen der Klimabewegung und der internationalen offenen Gemeinschaft fördern.

Die WWU Münster engagiert sich seit Jahren erfolgreich für den uneingeschränkten Zugang zu den Ergebnissen aus Wissenschaft und Forschung. Davon zeugen nicht nur mehr als 9.100 Dokumente auf dem universitären Publikationsserver miami, die rund 670 über den Publikationsfonds geförderten Artikel in Open-Access-Journals oder die 275 in der Reihe „Wissenschaftliche Schriften der WWU Münster“ erschienenen Bände, sondern auch die vielen anderen Bausteine aus dem umfangreichen Angebot zum wissenschaftlichen Publizieren gemäß der Open-Access-Idee.

Während der Open-Access-Woche informiert die ULB in einer Reihe täglicher Online-Beiträge über die OA-Angebote an der WWU und über alles Weitere, das man zu Open Access wissen muss. Nach zwei Jahren Pause findet zudem eine kleine Ausstellung ausgewählter Publikationen der Reihe „Wissenschaftliche Schriften der WWU Münster“ im Foyer der Zentralbibliothek statt. Zudem informieren auch Flyer und Poster über Open Access an der WWU.

Weitere Informationen zur International Open Access Week finden Sie unter openaccessweek.org. Der offizielle Twitter-Hashtag für die Woche lautet #OAWeek.

Informationen zu Open Access

Rückblende

Grafik © International Open Access Week, created by Nick Shockey (CC BY 4.0) / part. ed. by ULB

Informationen zum Krieg in der Ukraine finden

Die ULB hat eine Seite bereitgestellt, auf der Sie Informationen zum Krieg in der Ukraine finden: https://www.ulb.uni-muenster.de/lotse/faktensuche/ukraine.html

Rund um den Globus wird dieser Tage Solidarität mit der Ukraine verkündet. Auch der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) hat sich dem angeschlossen.

Wir sehen es als wichtige Aufgabe von Bibliothekar*innen an, Zugänge zu seriösen Informationsquellen aufzuzeigen. Im folgenden Artikel finden Sie Hilfsmittel mit denen Sie nach Informationen zum Krieg in der Ukraine recherchieren, finden und bewerten können.

Auf dieser Seite finden Sie:

 

Zugriff auf alle „Nature Branded Journals“

Wie die ULB meldet sind die Zeitschrift „Nature“ und 57 weitere Zeitschriften, die „Nature“ in ihrem Namen führen, ab sofort für Angehörige der WWU verfügbar. Fachbereiche und ULB haben sich in der Lizenzkommission der WWU geeinigt das Transformationsangebot für das „Nature Branded Journals„(NBJ)-Paket anzunehmen. Bestandteil des Transformationsvertrags mit dem Verlag ist, dass Artikel von Angehörigen der WWU, die als „submitting bzw. corresponding authors“ fungieren, in „Nature“ und 34 anderen NBJ-Titeln ohne zusätzliche Kosten Open Access publiziert werden können. Der Abschluss dieses Transformationsvertrags ist ein weiterer Baustein im Bemühen, an der WWU den Zugriff auf wichtige wissenschaftliche Zeitschriften zu verbessern und so viele Publikationen von WWU-Angehörigen wie möglich Open Access zugänglich zu machen.

Eine Liste aller NBJ-Titel und der im Paket enthaltenen Open-Access-Titel finden Sie hier.

English version
From now on members of the University of Münster have access to „Nature“ as well as 57 other journals carrying „Nature“ in their titles. The Licence Committee with representatives of all departments and the Central Library has decided to accept the publisher’s offer of a transformative agreement for the so-called „Nature Branded Journals“ (NBJ) package. The agreement includes that articles in „Nature“ and 34 other NBJ titles by submitting or corresponding authors who are affiliated to the University of Münster will be published open access without additional cost. The signing of this agreement helps us in our endeavour to improve access to important academic journals and increase the number of open access publications by our researchers.

A list of all NBJ titles and the OA titles included in the package can be found here.

AMBOSS-Studientelegramm (200): Keine Zeit zu sterben – wie 007 sich anstrengt, aber doch nie ansteckt

Mit nahezu einem Jahr pandemiebedingter Verspätung erreicht der 25. Film der James-Bond-Reihe pünktlich zur Adventszeit 2021 die heimischen Fernsehabende. Festlich fröhliche Wissenschaft mit Auswertung der reisebedingten Exposition von 007 gegenüber Erregern von Infektionskrankheiten steuert nun eine reisemedizinische Publikation in niederländisch-britischer Koproduktion bei. Ausgewertet wurden 3.113 Filmminuten aus den Jahren 1962–2021. Besonderes Augenmerk wurde auf die Reisen des Geheimagenten gelegt. Bond erfüllte im Dienste des MI6 86 internationale Reisen, allerdings konnten nur 47 Länder identifiziert und mit entsprechenden historischen Reiseempfehlungen des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) abgeglichen werden – eine Reise Bonds in den Weltraum musste aufgrund fehlender reisemedizinischer Daten des CDC ausgeschlossen werden.

Die Ergebnisse sind in Einklang mit Bonds verheerendem Risikoverhalten, der konsequenten Inkonsequenz bezüglich reisemedizinischer Vorbereitungen und dem reichlichen Konsum von Alkohol– und Tabakzubereitungen zu bringen. Das Infektionsrisiko gipfelt jedoch unter Potenzierung des genannten Risikoverhaltens in Bonds sexuellen Aktivitäten auf cineastischen Reisen. 59 Sexualkontakte (entspricht 2,4 pro Film), zumeist einmalig und unter kurzfristiger Anbahnung (nur 5,1% der Bond-Liebschaften hatten das Privileg, den Agenten mehrfach lieben zu dürfen), verdeutlichen ein hohes Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten. Nicht zuletzt trägt James Bond alle bekannten Risikofaktoren für ungeschützte Sexualkontakte schon bei sich – männlich, jung, trinkend, rauchend, alleinstehend und allein reisend! Während Bond jedoch nunmehr 60 Filmjahre ohne wesentliche Krankheit oder Todesfolge übersteht und auch ohne wesentliche Alterung zurecht als Expert Survivor zu betrachten ist, gilt dies nicht für seine amourösen Bekanntschaften. Unter Betrachtung aller dem Geheimagenten verfallenen Fälle errechnen die Autoren eine Sterblichkeit von 27,1% (95% KI: 16,4–40,3), was jedoch glücklicherweise nachweislich nicht an durch Bond übertragenen Krankheiten liegt.

007 ist aber nicht nur in dieser Hinsicht, sondern in jeglichen präventiven und gesundheitsfördernden Aspekten ein absolut ignoranter Kamerad. Er wäscht sich fast nie die Hände, auch in Zeiten der H2N2-Pandemie setzt Bond auf den klassischen Händedruck und hält erst recht nichts von Social Distancing. Es verwundert daher nicht, dass er noch nie mit Sonnenschutzcreme zu sichten war und seinen Durst regelhaft mit geschüttelten Alkoholika stillt – daran hätten auch gerührte Drinks nichts geändert. Da Bond von Rauscherscheinungen trotz vieler geschüttelter Drinks meist unbeeindruckt bleibt, könnte eine weitere noch zu erfolgende Studie am Filmmaterial auch zu mehr Evidenz bezüglich der Unwirksamkeit homöopathisch potenzierter Mittel beitragen.

Nicht zuletzt wurde nach Studienpublikation in akademisch-kölschen Dunstkreisen die Frage aufgestellt, ob Bond nicht doch “ene kölsche Jung” sein muss. Bei so viel geheimdienstlicher Gelassenheit mit Gefahrensituationen kann die Lebensmaxime Bonds eigentlich nur aus einem essenziellen Paragraphen des kölschen Grundgesetzes abgeleitet werden: Et hätt noch immer joot jejange. Wir empfehlen jedoch aus präventionsmedizinischen Aspekten, diesem Motto nicht blind zu folgen.

Die Studie wurde nicht von EON Productions unterstützt und könnte nach Lektüre den reisemedizinischen Blick auf Agentenfilme nachhaltig beeinflussen.

  • No time to die: An in-depth analysis of James Bond’s exposure to infectious agents
  • Graumans et al.
  • Travel Medicine and Infectious Disease (44.2021, 102175) [Volltext]

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Zusammen mit der HOMe-Academy der medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes und dem Ärzte-Team des Agaplesion-Markus Krankenhauses Frankfurt bietet AMBOSS einen Newsletter zu internistischen Studien und Publikationen an. Der Newsletter richtet sich insbesondere an alle interessierten Kollegen aus Klinik und Praxis, die neben der alltäglichen Praxis wichtige wissenschaftliche Entwicklungen im Blick behalten möchten. Unter Tipps & Links findet sich der Link zur Anmeldung.

Weitere Infos zu Amboss hier.

Text & Grafik: © Amboss GmbH

„Paper of the Month“ November 2021 geht an Damilola Victoria Tomori, Veronika Jäger und André Karch aus der Epidemiologie

Für den Monat November 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Damilola Victoria Tomori, Dr. Veronika Jäger und Prof. André Karch aus dem Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin für die Publikation: Individual social contact data and population mobility data as early markers of SARS-CoV-2 transmission dynamics during the first wave in Germany—an analysis based on the COVIMOD study in der Zeitschrift BMC Medicine, 19.2021: 271 [Volltext], [Volltext].

Nicht-pharmazeutische Maßnahmen, die sich auf Kontaktreduktionen konzentrieren, sind einer der Eckpfeiler der Pandemiebekämpfung. Die Wirkung dieser Maßnahmen auf die Übertragung von Infektionskrankheiten kann jedoch nur indirekt und mit erheblicher Zeitverzögerung beurteilt werden. Hingegen können Daten über soziale Kontakte, die auf Kontaktumfragen und Daten über die Mobilität der Bevölkerung basieren, Informationen nahezu in Echtzeit liefern.

In dieser Arbeit wurden die Veränderungen im Kontaktverhalten und der Bevölkerungsmobilität während der ersten SARS-CoV-2-Welle in Deutschland (04/2020 bis 06/2020) quantifiziert. Es konnte gezeigt werden, dass die größte Kontaktreduktion Ende 04/2020 auftrat und bis Ende 06/2020 langsam abnahm. Die relative Reduktion der Infektionsdynamik, basierend auf den Daten der Kontaktumfragen, spiegelte die vom RKI geschätzte Infektionsdynamik gut wider. Mobilitätsdaten überschätzten die Infektionsdynamik während der gesamten Studie erheblich. Auch nach Einführung von Skalierungsfaktoren und spezifischen Gewichtungen verschiedener Kontakt- und Mobilitätsarten spiegelten die Schätzungen auf der Grundlage von Kontaktdaten die gemessene Infektionsdynamik besser wider.

Änderungen in der Bevölkerungsmobilität reichen nicht aus, um die durch Maßnahmen ausgelösten Veränderungen der Übertragungsdynamik zu reflektieren. Ein komplementärer Ansatz, der das soziale Kontaktverhalten und die Bevölkerungsmobilität einbezieht, ist notwendig, um die Übertragungsdynamik besser widerzuspiegeln.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Foto: MFM/Christian Albiker

Open Access: Gemeinschaftsfinanzierungen und Institutionelle Mitgliedschaften für Open Access

Die Idee des Open-Access-Publizierens bringt es mit sich, dass sich die Finanzierung der Veröffentlichungen ändert: Es sind nicht mehr die „Konsument*innen“ (bzw. stellvertretend Einrichtungen wie Bibliotheken), die für das Lesen, also für Zeitschriften-Abonnements oder kostenpflichtige Bücher zahlen, sondern die „Produzent*innen“ müssen die Kosten für das Publizieren tragen: Autor*innen und Herausgeber*innen – oder ihre Institutionen wie Hochschulen oder Forschungseinrichtungen.
Während viele Zeitschriften z. B. über Fachgesellschaften finanziert werden und das Veröffentlichen von Artikeln für die Autor*innen dadurch kostenfrei ist, gibt es zahlreiche andere, die mal niedrige, mal höhere und auch mal sehr hohe Veröffentlichungsgebühren verlangen.
Seit 2011 verfügt die WWU über einen Publikationsfonds, über den solche Gebühren erstattet werden können, wenn die Publikationen bestimmte Bedingungen erfüllen. Dabei handelt es sich aber immer um Einzelfälle, deren Bearbeitung z. T. einen hohen Aufwand für alle Beteiligten mit sich bringt.

Da alle wissenschaftlichen Einrichtungen vor diesen Herausforderungen stehen, gibt es mittlerweile einige Initiativen, die auf eine gemeinschaftliche Finanzierung von Publikationskosten abzielen: Dadurch verteilt sich die Last der Kosten auf viele Schultern, und es müssen sich nicht mehr alle Autor*innen einzeln Gedanken über die Finanzierung machen. Man betreibt also sozusagen „Crowdfunding für wissenschaftliche Literatur“.

Die ULB Münster ist an einigen Initiativen beteiligt, durch die die Open-Access-Veröffentlichung für Angehörige der WWU – und der anderen teilnehmenden Einrichtungen – in den jeweiligen Zeitschriften bzw. Verlagen kostenlos ist:

  • Eins der längsten Engagements ist das für SCOAP3: Die ULB ist dem „Sponsoring Consortium for Open Access Publishing in Particle Physics“ bereits 2014 beigetreten. Dabei handelt es sich um einen weltweiten Zusammenschluss unter Leitung des CERN mit dem Ziel, Publikationen in der Hochenergiephysik (HEP) frei zugänglich zu machen.
© ku
© Open Library of Humanities
  • Seit 2017 ist die ULB Teil eines weltweiten Konsortiums aus Bibliotheken für die Open Library of Humanities“ (OLH) [en]: Das ist eine Plattform für derzeit 27 Open-Access-Zeitschriften für die Geistes- und Sozialwissenschaften, die 2015 von Wissenschaftler*innen in Großbritannien gegründet wurde.

Daneben gibt es auch Programme für institutionelle Mitgliedschaften von Universitäten bzw. ihren Bibliotheken bei Verlagen, um die Kosten für Open-Access-Publikationen zu senken oder komplett zu übernehmen und zentral abzuwickeln.

  • Die Vereinbarungen, die es an der WWU für einige Zeitschriften gibt, finden Sie auf der Seite Publikationen in Journals ausgewählter Verlage.
  • „Ganz frisch“ haben wir einen Vertrag mit Cogitatio Press [en] abgeschlossen: Bis Ende 2022 können Angehörige der WWU kostenlos in den vier Zeitschriften des Verlags – „Media and Communication„, „Politics and Governance„, „Social Inclusion“ und „Urban Planning“ – veröffentlichen.

Grafik © pixabay.com, ULB

Open Access: Kennen Sie schon DOAJ und DOAB ?

Wenn Sie sich speziell für Open-Access-Zeitschriften und Zeitschriftenartikel interessieren, nutzen Sie das Directory of Open Access Journals (DOAJ). Frei zugängliche Bücher finden Sie im Directory of Open Access Books (DOAB).

Das Directory of Open Access Journals (DOAJ) ist ein Verzeichnis von elektronischen Zeitschriften, die nach den Grundsätzen des Open Access im Internet frei zugänglich sind. Zurzeit sind darin über 16.700 Zeitschriften und über 6,3 Millionen Artikel verzeichnet (Stand: August 2021).

Das Verzeichnis wurde 2003 an der schwedischen Universität Lund ins Leben gerufen; seit 2013 wird es von der britischen Non-Profit-Organisation IS4OA betrieben. Das Ziel von DOAJ ist es, unabhängig von Fachdisziplin, Herkunftsland oder Sprache die Zugänglichkeit, das Ansehen und die Nutzung von qualitativ hochwertigen wissenschaftlichen Open-Access-Zeitschriften weltweit zu erhöhen. Das DOAJ-Team arbeitet eng mit Redakteur*innen, Herausgeber*innen und Zeitschrifteninhaber*innen zusammen, um ihnen dabei zu helfen, die Sichtbarkeit und den Wert ihrer Veröffentlichungen zu steigern. Das DOAJ verpflichtet sich, zu 100% unabhängig zu sein und alle seine Dienste und Metadaten so zu verwalten, dass sie für jedermann kostenlos genutzt oder wiederverwendet werden können.

Das Directory of Open Access Books (DOAB) ist ein Katalog frei zugänglicher Monographien. Es verfolgt das Ziel, die Sichtbarkeit und die Reputation von qualitätsgeprüften Open-Access-Monographien zu verbessern. Gleichzeitig ist es auch ein Verzeichnis von open-access-affinen Verlagen. Aktuell umfasst das DOAB rund 43.810 Bücher und Buchkapitel von 658 Verlagen (Stand: August 2021).

Betrieben wird das DOAB von der OAPEN Foundation (Niederlande), die aus einem von der EU geförderten Projekt mehrerer Universitätsverlage hervorging.

Weiterführende Links:

DOAJ – Directory of Open Access Journals [en]
IS4OA – Infrastructure Services for Open Access C.I.C. [en]
DOAB – Directory of Open Access Books [en]
OAPEN Foundation – Open Access Publishing of European Networks [en]

Grafik © DOAJ // © DOAB

Open Access: Wie findet man Open Access-Veröffentlichungen ?

Journal-Artikel, Sammelband-Beitrag, Forschungsbericht oder ganzes Buch – jede Art von Veröffentlichung kann Open Access sein.

Und so bunt wie die Publikationsarten sind auch die Orte, an denen sie gespeichert werden können: von den persönlichen Homepages der Wissenschaft*innen über die Dokumentenserver der Hochschulen oder Institutionen über die Webseiten von Verlagen bis hin zu Plattformen für Zeitschriften und Bücher aller Disziplinen.

In der Münsteraner Literatursuchmaschine disco sind zwar viele Open-Access-Veröffentlichungen enthalten, aber doch nur ein Bruchteil aller Publikationen weltweit. Um Ihre Trefferchancen zu erhöhen, lohnt es sich, auch in speziellen Verzeichnissen zu recherchieren.

  • Ein guter Ausgangspunkt ist z. B. die Suchmaschine BASE. Sie verfügt über einen Index mit über 276 Millionen Dokumenten aus rund 9.000 Quellen (Stand: August 2021) – Dokumentenserver, Zeitschriftenverzeichnisse, eBook-Verzeichnisse – und ermöglicht damit eine relativ umfassende Suche in frei verfügbarer Literatur.
  • Wenn Sie sich speziell für Open-Access-Zeitschriften und Zeitschriften-Artikel interessieren, nutzen Sie das Directory of Open Access Journals [en] (DOAJ). In diesem Verzeichnis sind zurzeit über 16.700 Zeitschriften und über 6,3 Millionen Artikel verzeichnet.
  • Paperity [en] ist eine fachübergreifende Volltextdatenbank für Artikel aus Open-Access-Zeitschriften. Bislang umfasst die Datenbasis rund 8 Millionen Artikel aus über 16.400 Journals. Ebenso wie BASE bietet Paperity eine einfache und eine erweiterte Suche [en].
  • Portale wie das Directory of Open Access Books [en] (DOAB) oder die OAPEN Library [en] („Open Access Publishing in European Networks“) sammeln Open-Access-eBooks.
  • Im Verzeichnis OpenDOAR [en] werden die Veröffentlichungen zahlreicher Hochschul-Dokumentenserver weltweit gesammelt.
  • Wenn Sie Ihre Suche auf Dokumente deutscher Hochschulen einschränken wollen, die zertifizierte Repositories verwenden, können Sie B. die Suche des Netzwerks von Open-Access-Repositorien nutzen.

Auch in einigen Datenbanken kann man einen Filter für Open-Access-Veröffentlichungen einstellen. In der Suchmaschine PubMed [en] heißt der Suchfilter „free full text“. Und die Datenbank Web of Science [en] bietet einen zusätzlichen Suchfilter „Open Access“.

Diese Optionen kann man sich zunutze machen, um OA-Zeitschriften zu finden, die vielleicht auch für den nächsten eigenen Open-Access-Artikel geeignet sind.

Grafik © ULB

 

Open-Access-Woche 25.-31.Oktober 2021

Jedes Jahr im Oktober findet die Internationale Open-Access-Woche statt, so auch 2021.

Unter Open Access versteht man den freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen im Internet. Open-Access-Publikationen sind Veröffentlichungen, die öffentlich im Internet zugänglich sind und uneingeschränkt und ohne Kosten für den Nutzer im Volltext gelesen, heruntergeladen und vervielfältigt werden können.

Das Motto der diesjährigen Internationalen Open-Access-Woche lautet „It Matters How We Open Knowledge: Building Structural Equity„.

Dieses Motto orientiert sich bewusst an der kürzlich veröffentlichten UNESCO-Empfehlung [en] zu offener Wissenschaft, in der Open Access ein wesentlicher Bestandteil ist. Die Empfehlung stellt die Bedeutung der Gleichberechtigung bei der Gestaltung einer standardmäßig offenen Zukunft der Wissenschaft in den Mittelpunkt.

Als erster globaler Standard für offene Wissenschaft ist die UNESCO-Empfehlung ein wichtiger Leitfaden für Regierungen auf der ganzen Welt, der sie auf ihrem Weg von den Bestrebungen zur Umsetzung offener Forschungspraktiken unterstützt. Das diesjährige Motto „It Matters How We Open Knowledge: Building Structural Equity“ unterstreicht die Forderung nach einer gerechten Beteiligung aller Wissensproduzenten und -konsumenten.

Die WWU engagiert sich seit Jahren erfolgreich für den uneingeschränkten Zugang zu den Ergebnissen aus Wissenschaft und Forschung. Davon zeugen nicht nur mehr als 8.700 Dokumente auf dem universitären Dokumentenserver miami, die rund 670 über den Publikationsfonds geförderten Artikel in Open-Access-Journals oder die 260 in der Reihe „Wissenschaftliche Schriften der WWU Münster“ erschienenen Bände, sondern auch die vielen anderen Bausteine aus dem umfangreichen Angebot zum wissenschaftlichen Publizieren gemäß der Open-Access-Idee.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie kann die Open-Access-Woche in diesem Jahr, wie so viele Veranstaltungen, nur online stattfinden: Die ULB informiert vom 25. bis zum 31. Oktober in einer Reihe von täglichen Meldungen über die OA-Angebote an der WWU und über alles Weitere, das man zu Open Access wissen muss:
Informationen zu Open Access

Grafik © PLoS, CC0 / überarb. von ULB

 

AMBOSS-Studientelegramm (173): Teen Spirit in der Impfdebatte

Studientelegramm 173-2021-1: In den vergangenen Wochen weiteten mehrere internationale Arzneimittelbehörden die Zulassung des SARS-CoV-2-Impfstoffs BNT162b2 (von BioNTech/Pfizer) auf Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren aus. Wesentliche Grundlage der Entscheidung war die nun im New England Journal of Medicine publizierte multizentrische, randomisierte, placebokontrollierte Phase-III-Studie [hier] zu dieser Altersgruppe.

Insgesamt nahmen 2.260 Jugendliche an der Studie teil, Ausschlusskriterien waren eine stattgehabte (bekannte) SARS-CoV-2-Infektion sowie Immundefizienz. Die Teilnehmenden erhielten entweder zwei Injektionen des Impfstoffs (30 μg BNT162b2) oder eines Placebopräparats (Kochsalzlösung) im Abstand von 19–42 Tagen. Untersucht wurden die Immunogenität, Effektivität und Sicherheit der

Impfung: Die humorale Immunantwort der Studienpopulation war dabei gegenüber einer Vergleichsgruppe 16- bis 25-Jähriger verstärkt, das Sicherheitsprofil war in beiden Gruppen vergleichbar. Da in der Verumgruppe ≥7 Tage nach Zweitimpfung kein COVID-19-Fall auftrat, in der Placebogruppe dagegen 16 Jugendliche erkrankten, ergab sich eine Impfeffektivität bzgl. einer symptomatischen SARS-CoV-2-Infektion von 100% (95% KI, 75,3–100).

In der kontroversen Debatte um die Bewertung der vorliegenden Daten wurden in Deutschland vorrangig die besonderen Sicherheitsanforderungen der Impfung bei Kindern und Jugendlichen aufgrund ihres geringen Morbiditäts- und Mortalitätsrisikos durch COVID-19 diskutiert. WHO-Generalsekretär Ghebreyesus mahnte außerdem zur Berücksichtigung der globalen Perspektive: Bei Entscheidungen zur Ausweitung der Impfkampagnen auf Niedrigrisikogruppen sollte über den eklatanten Impfstoffmangel in weiten Teilen des Globalen Südens nicht hinweggesehen werden.

Geplant ist in den nächsten Wochen ein Interview mit dem Erstautor der Studie, Prof. Frenck, auf dem MARKUS@HOMe-YouTube-Kanal.

Die eingangs erwähnte Studie:
Frenck RW Jr, Klein NP, Kitchin N, Gurtman A, Absalon J, Lockhart S, Perez JL, Walter EB, Senders S, Bailey R, Swanson KA, Ma H, Xu X, Koury K, Kalina WV, Cooper D, Jennings T, Brandon DM, Thomas SJ, Türeci Ö, Tresnan DB, Mather S, Dormitzer PR, Şahin U, Jansen KU, Gruber WC; C4591001 Clinical Trial Group. Safety, Immunogenicity, and Efficacy of the BNT162b2 Covid-19 Vaccine in Adolescents. N Engl J Med. 2021 May 27:NEJMoa2107456. doi: 10.1056/NEJMoa2107456. Epub ahead of print. PMID: 34043894; PMCID: PMC8174030

Zusammen mit der HOMe-Academy der medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes und dem Ärzte-Team des Agaplesion-Markus Krankenhauses Frankfurt bietet AMBOSS einen Newsletter zu internistischen Studien und Publikationen an. Der Newsletter richtet sich insbesondere an alle interessierten Kollegen aus Klinik und Praxis, die neben der alltäglichen Praxis wichtige wissenschaftliche Entwicklungen im Blick behalten möchten. Unter Tipps & Links findet sich der Link zur Anmeldung.

 

Weitere Infos zu Amboss hier.

Grafik © Amboss GmbH