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Fünf nicht jedem bekannte Nature-Abonnements

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Neben den bekannten Nature-Zeitschriften, die von der ZB Medizin abonniert werden – in letzter Zeit sind hier die Zugänge Nature Methods und Nature Protocols zu verzeichnen gewesen, – gibt es mittlerweile auch eine ganze Reihe nicht-medizinischer Nature-Titel, die von den Chemie- und Physik-Fakultäten gekauft werden. In diesem und im letzten Jahr sind folgende Titel hinzugekommen, die durchaus auch einmal medizinisch Relevantes enthalten mögen:

Bis auf Nature Nanotechnology, das von PubMed indexiert wird, finden Sie alle diese nicht-medizinischen Nature-Titel nur in Datenbanken wie z.B. Scopus. Viel Vergnügen beim Lesen, die Cover machen – wie bei Nature üblich – Appetit auf den Inhalt, die Impact Faktoren gibt es bereits oder werden in Kürze folgen…

Plagiarism made easy – A Nature Medicine’s Guide

Wie Nautilus schreibt, hat nun auch Nature Medicine als letztes Nature-Journal einen Insider’s guide to plagiarism erstellt. Im Juli-Editorial (Nat. Med. 15, 707; 2009) wird genau beschrieben, wie man’s nicht machen soll:

„You don’t have the resources to do the experiments? Don’t worry! A little creative writing might be all you need to sail through the financial crisis. Here’s how: use a solid paper as your base; carry out a parallel set of experiments in your favorite model; tweak the data so that the numbers are not identical but remain realistic; and, when you’re ready to write it all up, paraphrase the original paper ad libitum. Last, submit your new manuscript to a modest journal in the hopes that the authors of the paper you used as ‚inspiration‘ won’t notice your ‚tribute‘ to their work—even though imitation is supposed to be the sincerest form of flattery, their approval of your ‚reworking‘ of their paper cannot be guaranteed. If all goes well, getting a couple of these manuscripts under your belt might make all the difference when you apply for that elusive grant.“

Wie publiziere ich in Nature? How to get published in Nature Journals?

Nature weekly – neben Science die wichtigste Wissenschaftszeitschrift der Welt – publiziert jährlich rund 900 Artikel aus allen Fachgebieten. 25 fachwissenschaftliche Editoren entscheiden über die 10.000 eingereichten Artikel. Sie lehnen 65% sofort ab, die restlichen 35% gehen zu den Referees. Schlußendlich werden 8-9% akzeptiert. Bei den Tocherzeitschriften Nature monthlies und Nature reviews sieht es nicht viel anders aus, teilweise sind die Ablehnungsraten aber etwas moderater. Eine Publikation in Nature gilt als wissenschaftlicher Ritterschlag und bahnt den Weg für eine akademische Karriere, was nicht nur an den exorbitant hohen Impact Faktoren liegt.

Im Folgenden will ich einige der wichtigsten Kernpunkte der Fragestellung „Wie publiziere ich in Nature?“ vorstellen. Im Wesentlichen handelt es sich um einen Zusammenfassung von aktuellen Vorträgen dreier hauptamtlicher Nature-Editoren: Philip Campbell, Nature’s Editor in Chief, Leslie Sage, Nature-Editor Physical Sciences, und Oliver Graydon, Editor Nature Photonics, zu denen der Bibliotheksleiter aufgrund seiner Berufung ins Bibliothekskommittee von Nature Zugang hatte.

Zunächst gibt Nature einige allgemeine Statements und Ratschläge: Ein hervorragendes Paper basiert auf 3 Dingen: „thoughtful research, thorough preparation, and logical eposition“. Am meisten gelesen wird der Abstract, also gilt es diesem besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Der Abstract sollte ein, zwei generelle Aussagen zur Orientierung enthalten, natürlich die Resultate und Methoden kurz aber präzise beschreiben, ein, zwei Hauptschlüsse auflisten und vor allem die erzielten Fortschritte benennen: „Why this is significant for colleagues to read“.
Dann die Abbildungen: Sie erzählen oft die „full story“ und sollten deshalb eine logisch korrekte Reihenfolge haben, „data-rich“ sein (alle Datenpunkte zeigen, statt nur Mean und SD) und klar beschriftet sein. Darüber hinaus gilt: „main text for main data“. ‚Data not shown‘ ist ein absolutes no-go. „Supplemental figures“ haben nichts im Artikel verloren und können in der Online-Version erscheinen.

  • „Nature weekly“ selber publiziert nur Artikel mit der breitesten und größten Wirkung, spezielle Fragestellungen werden in den speziellen Nature-Ablegern veröffentlicht. Wenn Sie nicht ganz sicher sind, wo Sie einreichen sollen – fragen Sie! Alle Nature-Journale bieten eine Presubmission Enquiry an.
  • Was macht die Nature-Editoren auf ein Paper aufmerksam, was wollen sie sehen? Dies sind vor allem sechs Punkte:
    • Data compeelingly supports conclusions
    • Novelty
    • Broadly interesting to peer readership
    • Significant step forward
    • Impact in the field
    • Provides new directions for research
  • Es ist ein verbreiteter Irrglaube, ein Nature-Paper müßte in erlesener Expertensprache verfasst sein. Im Gegenteil: Die Editoren von Nature weekly stellen immer wieder die Frage nach der Publicity, der Aussenwirkung: „If a paper is not comprehensible to people outside a narrow speciality, why bother publishing in Nature?“
  • Stellen Sie sich die folgenden Fragen:
    • Why is the topic interesting?
    • What big problems are there in the filed?
    • What have you done?
    • How does the work advance us towards a solution of one of the big problems?
  • Deswegen müssen Nature-Artikel auch verständlich sein für ein breites Publikum. Die Sprache der einleitenden Sätze sollte einen „undergraduate“ (etwa Abiturient, Studienanfänger) nicht verwirren, der Rest des Papers sollte auf der Stufe eines „first-year graduate“ (etwa erstes klinisches Semester) geschrieben sein.
  • Publicity ist gut, aber erst nach dem Peer-review! Nature reagiert allergisch auf vorherige PR-Stellungnahmen der Wissenschaftler.
  • Lesen Sie verwandte Artikel in Nature, um ein Gespür dafür zu bekommen, was publiziert wird.
  • Machen Sie ausführlichen Gebrauch von der Nature Statistical Checklist
  • Bevor Sie einreichen, sollte ein Kollege außerhalb Ihres Fachgebietes das Manuskript gelesen und kommentiert haben; Es sollten alle seine Mißverständnisse korrigiert werden
  • Checken Sie die Webseite des jeweiligen Nature Journals auf Details bzgl. Submission, Policy und Editorial Process
  • Schußendlich ist das Anschreiben eine wichtige Gelegenheit, um dem Editor die Hauptbotschaft, Relevanz und Signifikanz des Manuskripts näherzubringen. Aber bloß kein Hype.

Egal, was der Referee sagt, die letztendliche Entscheidung liegt immer beim Editor. Es gibt vier Optionen:

  1. Accept
  2. Revise
  3. Reject, but further work might justify a resubmission
  4. Reject outright

 
Folgende Hauptgründe gibt es für eine Ablehnung:

  • Lack of mechanistic insight or catalogue of data without new insight
  • Raises many interesting possibilites, but doesn’t distinguish between them
  • Lacking in significant novelty
  • New, but not a large enough step in the field
  • Only of interest to specialists in a subfield
  • No broad conclusions
  • Severe technical problems
  • Over-interpretation – data don’t support conclusions

Die Bibliothek wünscht Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Publikation!

Nature-Bibliothekskommittee: Erste Eindrücke

Wir berichteten über die Berufung des Leiters der ZB Med in das Bibliothekskommittee der Nature Publishing Group (die u.a. Nature, Nature Medicine und 35 weitere „Nature-branded“ Titel herausgibt). Nature-Managing Director Steven Inchchoombe ließ es sich nicht nehmen, auf der ersten Sitzung des Library Committees persönlich mit den Bibliothekaren, die aus aller Welt nach New York gekommen waren, zu diskutieren. Die Themen war breit gestreut. Es ging um neue Publikationsinitiativen von Nature (Nature Chemistry, Nature Climate Change), neue Web2.0-Werkzeuge für Forscher und eine generelle Ausweitung der technischen Möglichkeiten (Nature-PDFs kommen über das epub-Format auf SmartPhones wie das iPhone). und Es wurde bekannt gegeben, dass die Nature Clinical Practice Reihe nun in Nature Reviews umbenannt wird, um diese acht Titel noch einmal etwas herauszuheben. Einige der Verlagsziele (Sichtbarkeit, Impact Faktor, Verbreitung) waren bisher offensichtlich nicht erreicht worden.

Die ersten positiven Resultate der Lobbyarbeit: Inchcoombe betonte, dass Verlage und Bibliotheken in einem Boot sitzen würden. Beiden ginge es um die Förderung der Forschung und die Nachhaltigkeit/Stabilität des Gesamtsystems. Nature würde keinesfalls seine Zeitschriften weiter so stark wie in der Vergangenheit (wo es öfter 20%-Preissteigerungen gegeben hatte) verteuern. Angesichts der Wirtschaftskrise würde ein „Price Cap“ von 7% greifen oder sogar noch weniger. Drüber hinaus stellte Nature auf Nachfrage einige interne Informationen zu dem Thema Wie publiziere ich in Nature zur Verfügung.

Rebrand: Aus Nature Clinical Practice werden Nature Reviews

Aus den Nature Clinical Practice werden Nature Reviews, wie Nature jetzt vermeldete. Die Zweigbibliothek wird alle Subskriptionen zu diesen Titeln weiterhin aufrecht erhalten.

The eight Nature Clinical Practice journals will be renamed Nature Reviews [Pressemeldung]. The last issues of the Nature Clinical Practice titles appeared in March, 2009. The April, 2009 issues were the first to be published as Nature Reviews. These peer-reviewed journals will be redesigned to include all the qualities of the Nature Reviews series: High production in 4-color, Redesigned websites with better navigation, More reviews articles – an increase to 4-5 reviews per month, New layout providing 25% more content in each issue.

Die neuen Namen sind:

Nature Reviews Cardiology
Nature Reviews Gastroenterology & Hepatology
Nature Reviews Clinical Oncology
Nature Reviews Endocrinology
Nature Reviews Nephrology
Nature Reviews Neurology
Nature Reviews Rheumatology
Nature Reviews Urology

Leiter der ZB Med in Kommittee der Zeitschrift „Nature“ berufen

Wie heute das Dekanat meldet, wurde der Leiter der Zweigbibliothek Medizin, Dr. Oliver Obst, in das Library Committee der weltberühmten Zeitschrift Nature berufen.

Die englischsprachige Fachzeitschrift veröffentlicht wöchentlich Themen aus verschiedenen, vorwiegend naturwissenschaftlichen Disziplinen. Neben der US-amerikanischen Publikation Science gilt sie als das weltweit angesehenste Journal für Naturwissenschaften. Ihr Impact Factor, Maßeinheit für Zitationen und damit den wissenschaftlichen Stellenwert einer Publikation, liegt mit 28,8 sehr hoch, und auch die Ableger von Nature weekly, so die Nature medicine, belegen meist Spitzenplätze in ihren jeweiligen Kategorien.

Hinter diesen Zeitschriften steht die Nature Publishing Group (NPG), die – was kaum einer weiß – ein Ableger der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ist, der u.a. auch das Studentennetzwerk StudiVZ gehört. Die Bibliothekskommission der NPG dient dazu, zentrale Themen und Entwicklungen des wissenschaftlichen Zeitschriftenmarktes zwischen den Machern und Nutzern zu diskutieren. So werden letztere von NPG als Sachverständige zu Rate gezogen, wenn es um die Strategie, Lizenzen und Produkte des Unternehmens geht. Wie er zu der Berufung in das Gremium gekommen ist? Dr. Obst ist den Nature-Machern zwar noch von der Nature Network-Konferenz Science Blogging 2008 in guter Erinnerung, auf der er einen Vortrag über die Rolle der Bibliotheken hielt, aber im Grunde weiß er es selber nicht:

„Dazu habe ich nur Vermutungen“. Eine davon lautet, dass der Bibliotheksleiter 2008 am Abschluss eines Lizenz-Rahmenvertrages zwischen der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Nature-Verlag beteiligt war. Insider vermuten noch weitere Gründe. Als Herausgeber des viel gelesenen – und sehr verlagskritischen – Weblogs „medinfo.netbib.de“ gelte Dr. Obst als Meinungsbildner in seiner Zunft.

Neue Zeitschriften: Nature-Titel online

Seit zehn Jahren können die geschäftsführenden Direktorinnen und Direktoren der Medizinischen Fakultät innerhalb eines virtuellen Zeitschriftenbudgets entscheiden, welche Zeitschriften die Zweigbibliothek Medizin für ihr Fachgebiet abonnieren soll und welche nicht. Alle zwei Jahre fragt die ZB Med den aktuellen Zeitschriftenbedarf ab. In diesem Jahr nutzten zahlreiche Institute und Kliniken die Gelegenheit und wünschten sich von der Bibliothek die Abonnierung neuer Titel. Im Gegenzug wurden entbehrliche Titel genannt, die von der ZB Med abbestellt werden konnten. Dank einer Etaterhöhung konnten in diesem Jahr die Wunschlisten großzügiger als normalerweise möglich bedient und dringend benötigte Titel bestellt werden. Die ZB Med wird nach und nach alle neuen Zeitschriften online zur Verfügung stellen, im folgenden finden Sie die freigeschalteten Titel von Nature Publishing:

Evidence-Based Dentistry
Genes and Immunity
The Journal of Investigative Dermatology
Modern Pathology
Nature Chemistry*
Nature Methods
Nature Protocols

* Bezahlt aus Mitteln des Fachbereichs 12. Das erste Printheft von Nature Chemistry wird Mitte März erscheinen, die ersten Onlineartikel jedoch deutlich früher.

„Eins sein“ mit seiner Arbeit an der Workbench

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Picture from Jennifer Rohn

Im Nature Network läßt uns Jennifer Rohn in ihrem Blog Mind the Gap an einem Moment des völligen Einsseins mit ihrer Laborarbeit teilhaben: In which two dreams and an episode of CSI change the course of history.

Occasionally, […] a hushed, fuzzy focus falls over the lab and I suddenly view my experimental manipulations as a beloved ritual. It happened today, actually, a CSI Moment. In honor of it, I ceremoniously snipped off a length of BenchKote to transform my work space into a pure white sacred zone, and then my robot and I performed a high throughput immunofluorescence assay in perfect serenity.

Das Nature Network gibt interessante Einsichten in all das, was Wissenschaftlern etwas bedeutet – sehr lesenswert. Ich habe mir nicht nehmen lassen, dort präsent zu sein und einen Münster-Hub zu gründen, dem man gerne beitreten kann und der gewisse Vorteile mit sich bringt: „If enough people from your area join, specify their hub, and are active on Nature Network, we may launch a full-fledged hub for your area like we have for Boston and London. A full-fledged hub would bring you local events listings, careers information and local news.“

Der Hub für Berlin ist mit 60 Mitgliedern schon sehr aktiv.

Weitere Nature-Zeitschriften von Volume 1 an zugänglich

Im Rahmen der DFG Nationallizenzen hat die Universität Münster jetzt Zugang zu den folgenden Nature-Zeitschriften:

Nature: ab Vol.1, November 1869 (ca. 344.000 zusätzliche Artikel)
Nature Biotechnology: ab Vol.1, März 1983 (1088 zusätzliche Artikel)
Nature Genetics: ab Vol.1, April 1992 (2015 zusätzliche Artikel)
Nature Medicine: ab Vol.1, Januar 1995 (1619 zusätzliche Artikel)
Nature Structural & Molecular Biology: ab Vol.1, Januar 1994 (1042 zusätzliche Artikel)

Damit stehen Ihnen neben dem Nature-Archiv insgesamt 5764 Artikel zusätzlich online zur Verfügung.

380.000 Nature-Artikel ab 1869 online

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Dank der deutschen Nationallizenzen (DFG-finanziert) stehen Ihnen nun auch die kompletten Archive der Zeitschrift Nature online zur Verfügung. Hier ist u.a. das erste Editorial von T.H. Huxley zu finden: vom 4. November 1869 „Nature: Aphorisms by Goethe“ sowie die erste Beschreibung der DNA-Helix: Molecular Structure of Nucleic Acids: A Structure for Deoxyribose Nucleic Acid (weitere Infos). Aus einer früheren Pressemeldung:

The Nature archive back to 1869 is a unique archive. Apart from its value to science historians and investigative journalists, it affords interesting browsing for today’s Nature readers. Lecture reports, diary entries and opinion articles keep pace with and reflect both British and world history. Nature Publishing Group (NPG) is a division of Macmillan Publishers Ltd, dedicated to serving the academic, professional scientific and medical communities. NPG’s flagship title, Nature, is the world’s most highly-cited weekly multidisciplinary journal.

Mit den aktuellen Jahrgängen und dem bereits verfügbaren Archiv 1987-1996 stehen Ihnen damit nun alle 380.000 Nature-Artikel zur Verfügung.

Ich hätte da mal eine Frage: Nature News & PremiumPlus

Frage:
Ich versuche, auf den folgenden Nature-Artikel vom Münsteraner Netz aus zuzugreifen und erhalte die Meldung, dass man einen PremiumPlus Account benötigt. Die ZBMED hat doch ein Online-Abo für Nature – oder nicht?

Antwort:
Die Bibliothek hat einen Zugang zu den wissenschaftlichen Artikeln von Nature, aber nicht zu den News. Der volle Zugriff zu den News wird von der Nature Publ. Group seperat verkauft (Premium-Plus Subskription, mit Online-Zugriff bis zu 2 Wochen vor Erscheinen in der gedruckten Ausgabe) und ist von uns nicht erworben worden. Nur *persönliche* Abonnenten von Nature, Nature Biotechnology, Nature Medicine, oder Nature Reviews Drug Discovery haben freien Zugang! Artikel, die im Rahmen der regulären News-Rubriken der o.g. Zeitschriften veröffentlicht werden, sind nach Erscheinen des Heftes auch ohne Zusatzlizenz über die normale Campuslizenz für diese Titel verfügbar, der Rest nicht. Sie müßten also entweder 2 Wochen warten, den Artikel kaufen oder über die Fernleihe bestellen.