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„Paper of the Month“ August 2019 geht Dr. Jonathan Repple und Greta Karliczek aus der Translationalen Psychiatrie

Für den Monat August 2019 wurde Dr. Jonathan Repple und Greta Karliczek aus dem Institut für Translationale Psychiatrie für die Publikation:: Variation of HbA1c affects cognition and white matter microstructure in healthy, young adults in der Zeitschrift Molecular Psychiatry, published online 29 Aug 2019 [Volltext], ausgezeichnet.

Der Serummarker HbA1c ist in Patienten mit Diabetes mellitus mit der weißen Substanz und der kognitiven Leistung assoziiert. Ob dieser Marker auch bei jungen Nichtdiabetikern mit Hirnstruktur und Funktion assoziiert ist, ist bisher unklar.

HbA1c-Level (Spanne 4,1 – 6,3 %) waren signifikant negativ assoziiert mit kognitiven Maßen. Höhere HBa1c Level korrelierten negativ mit Fraktioneller Anisotropie (FA), einem Wert der mittels Diffusions-Tensor-Bildgebung bestimmt wird und die Mikrostruktur der weißen Hirnsubstanz wiederspiegelt. Diese Ergebnisse wurden kontrolliert für Alter, Geschlecht, BMI, Ethnie und Maß an Bildung. FA in vielen Trakten der weißen Substanz war wiederum positiv mit den kognitiven Testmaßen assoziiert. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich in Analysen von Patienten mit einem HbA1c unter 5,7 %.

Die Ergebnisse betonen den schädlichen Einfluss von metabolischen Risikofaktoren auf Gehirnstruktur und -funktion. Mehr präventive Maßnahmen scheinen notwendig und sollten eventuell auch schon bei Menschen mit einem HbA1c-Wert unter bisherigen Schwellenwerten in Betracht gezogen werden.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Foto: MFM/Christian Albiker

Studie zu easystudium-Projekt publiziert

Wie das Blog medinfo heute mitteilte, ist die Studie zum Projekt easystudium nun publiziert worden: Die Integration von Tablet-Computern in das Medizinstudium. Teil 3: Das easystudium-Projekt. Die Studie wurde bei der Open Access-Zeitschrift Medizin-Bibliothek-Information veröffentlicht, Autor ist Dr. Oliver Obst, der Leiter der ZB Med.

Dieser Artikel ist der dritte und letzte in einer Serie zu den Tablet-Aktivitäten der Zweigbibliothek Medizin in Münster. Teil 1 war eine Umfrage unter Medizinstudierenden, die gemeinsam von IfAS und ZB Med publiziert worden war, Teil 2 ein Bericht über das easyphysikum-Projekt:

  1. Seit 2010 leiht die Zweigbibliothek Medizin der Medizinischen Fakultät Münster iPads an Studierende aus (Projekt Tablet-Kurzausleihe) und bestückt diese auf Wunsch mit Apps.
  2. 2014 und 2015 wurden in einer zweiten Phase (Projekt easyphysikum) allen Studierenden des 4. vorklinischen Semesters die für das Physikum benötigten Lernmedien auf einem Leih-iPad zur Verfügung gestellt.
  3. Das überaus positive Nutzerfeedback zu easyphysikum und die Auszeichnung als Leuchtturmprojekt des Jahres 2015 durch die AG Medizinisches Bibliothekswesen legten eine Ausweitung auf alle Studierende nahe: easystudium war geboren.

Zusammenfassung
Das Projekt easystudium ist – nach Tablet-Kurzausleihe und easyphysikum – der logische dritte Schritt und gleichzeitig die letzte Stufe der Tablet-Angebote der Zweigbibliothek Medizin. Alle Studierenden der Human- und Zahnmedizin werden mit hochwertigen Lernmedien versorgt und können sich bis zum Physikum ein iPad ausleihen. Die Evaluierung zeigt detailliert, wie die verschiedenen Lernmedien in jedem Semester benutzt werden. Mittels einer Portfolio-Analyse können Cash-Cows und Ressourcen mit Potenzial identifiziert werden.

Die Studie ist frei zugänglich unter https://www.egms.de/static/en/journals/mbi/2019-19/mbi000429.shtml.

Fotonachweis: UKM/Schirdewahn

ZB Med im Jahresbericht 2018 der Universitäts- und Landesbibliothek

Der Jahresbericht der Universitäts- und Landesbibliothek 2018 ist veröffentlicht und online auf der Homepage der ULB  zu finden. Das Schwerpunktthema des Jahresberichtes ist „Digital Humanities“. Seit der Gründung des Centers for Digital Humanities (CDH) an der WWU am 26. Juli 2017 fungiert das in Folge eingerichtete eScience Center als Service-und Beratungszentrum für digitale Methoden und Ressourcen. Das darin integrierte Service Center Digital Humanities an der ULB Münster wird in Zukunft die DHspezifischen Aufgaben übernehmen. Neben den technisch orientierten Serviceleistungen wird der Fokus auf individueller Beratung liegen, um die digitale Kompetenz der Wissenschaftler*innen zu stärken schreibt Frau Dr. Beate Tröger, Direktorin der Universitäts- und Landesbibliothek, in ihrem Vorwort.

Weitere Themen des Jahresberichtes sind das DEAL-Projekt, der Fachinformationsdienst Benelux/ Low Countries Studies (FID Benelux), die Digitalisierung und Katalogisierung von Nachlässen, und das Lizenz-Administrations-System für elektronische Ressourcen (LAS:eR).

Berichtet wird auch über die Zweigbibliothek Medizin (ZB Med), die 2018 nicht nur ihr 25-jähriges Bestehen feierte (25 Jahre ZB Med: Rekordmeisterin), sondern auch gleich einen Rekord verzeichnete: 2018 besuchten 207.971 Nutzer*innen die Zweigbibliothek Medizin. An der Feier des ZB Med-Jubiläums nahmen zahlreiche Ehrengäste teil, darunter auch Prof. Bernhard Marschall, Studiendekan der Medizinischen Fakultät und ausgewiesener Förderer der ZB Med, und Dr. Roswitha Poll, die ehemalige Direktorin der ULB. Seit den späten achtziger Jahren hatte sie gemeinsam mit dem ersten ZB Med-Leiter, Dr. Manfred Wagner, an der Umsetzung der Idee einer zentralen Fachbibliothek Medizin gearbeitet.

Weiter findet das Projekt 100plus der Zweigbibliothek Medizin (ZB Med) Erwähnung: Noch in 2019 sollen in zwei weiteren Räumen, in dem Monographienlesesaal mit Empore und in einem Schulungs- und Verwaltungsraum im Obergeschoss, über 100 neue Einzel- und Gruppenarbeitsplätze eingerichtet werden.

  • Der Jahresbericht der ULB findet sich hier.
  • Weitere Meilensteine und Preise wie Auszeichnungen der jüngeren Geschichte der Zweigbibliothek Medizin sind hier zu finden.
  • Beiträge in Aktuelles zu 25 Jahre ZB Med finden sich hier.

Bild: © ULB

Projekt 100plus wirft erste Schatten voraus

Wie berichtet, verfügt die Zweigbibliothek Medizin über zu wenig Arbeitsplätze. Dies wurde in einer Umfrage von den Studierenden ausdrücklich kritisiert. Die Bibliothek hat daraufhin das Projekt 100plus aus der Taufe gehoben. In diesem Projekt sollen zwei Räume zu Einzel- und Gruppenarbeitsräumen umgewidmet werden:

1. Der ehemalige Schulungs- und Verwaltungsraum im Obergeschoss (rechter Hand, wenn man die Treppe hochkommt) wurde bereits – rechtzeitig zur Lernphase Ende des Semesters – zur Benutzung freigegeben und wird sehr gut angenommen. Hier sollen wie in der Universitätsbibliothek moderne Gruppenarbeitsplätze der Firma Dauphin angeboten werden.

2. Die Lehrbuchsammlung soll freigeräumt und mit den gleichen Einzelarbeitskabinen versehen werden, die Sie schon vom Monographienlesesaal (hinter der Leihtheke) kennen. Diese Kabinen sind äußerst begehrt, durch die Planung soll ihre Zahl mehr als verdoppelt werden. Diese Umwidmung hat den großen Vorteil, dass diese zusätzlichen Arbeitsplätze auch in den Genuß der Klimatisierung kommen würde, die den gesamten hinteren Bereichs der Bibliothek (Lesesaal, Wintergarten, Lehrbuchsammlung) umfasst. Wohin kommen die Bücher aus der Lehrbuchsammlung? Sie werden in den Monographienbestand (unter der Empore) wechseln. Dazu muss zuerst dieser Platz freigeräumt werden: Diese seltener benutzten Bücher werden ins Kellermagazin überführt und dort zugänglich sein.

Dieser „Umzug“ wird ab der nächsten Woche durchgeführt. In dieser Zeit werden die Signaturgruppen QA-WL zeitweise nicht zugänglich sein.

Studierfähigkeitstests an der Medizinischen Fakultät

Donnerstag und Freitag dieser Woche findet wieder das Auswahlverfahren für die Studierenden des Wintersemesters 2019 statt. Die Schlussbewertung des Studierfähigkeitstests (s.u.) wird in der Zweigbibliothek Medizin durchgeführt. Der Multimedia-Raum im 1.OG bietet durch seine 40 PCs ideale Möglichkeiten für diese computergestützte Evaluierung. Bitte haben Sie Verständnis für die Schließung des Raumes von 8:00 – 16:30 Uhr am 22. August 2019 und von 8:00 – 13:00 Uhr am 23. August 2019. Bitte beachten Sie, dass der kleine Gruppenarbeitsraum sowie der neue Lernraum als auch die Schließfächer im 1.OG in der angegebenen Zeit nicht benutzt werden können.

Gemäß den Erkenntnissen aus nationalen wie internationalen Studien wird in Münster ein eigener, dreigliedriger Studierfähigkeitstest angewendet, der insbesondere auch non-kognitive Merkmale in einem reliablen Setting in die Bewertung einbezieht. Dieser wurde gemäß der vom Fachbereichsrat hierzu verabschiedeten Satzung zum Wintersemester 2012/13 eingeführt und besteht aus folgenden drei Komponenten:

– Die Beurteilung eines Bewerbungsschreibens
– Ein naturwissenschaftlicher Verständnistest
– Ein Multiple Mini-Aktionstest

In einer Nachricht vom 22.08.2019 meldet die Medizinische Fakultät:

„Als Innovation 2012 eingeführt, bundesweit beachtet, über sieben Jahre hinweg laufend verfeinert, von der Fachwelt anerkannt, vom Land für die neue „Landarzt“-Quote konzeptionell übernommen – und jetzt ausgemustert: Die Medizinische Fakultät der Universität Münster (WWU) muss ihren „Münsteraner Studierfähigkeitstest“, mit dem sie Studienplatz-Bewerberinnen und -Bewerber über die Abiturnote hinaus nach sozialen und kommunikativen Qualitäten ausgesucht hat, auf unbestimmte Zeit – und vielleicht für immer – aussetzen. (…) Grund sind die Auswirkungen einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes (BVG).“ Die ganze Meldung: Musterprojekt wird ausgemustert: Mediziner der Uni Münster enttäuscht über das neue Verfahren der Studienplatzvergabe

Grafik: pixabay

„Paper of the Month“ Juli 2019 geht an Dr. Mirjam Gerwing aus der AG Wildgruber (Klinische Radiologie)

Für den Monat Juli 2019 wurde Dr. Mirjam Gerwing aus der AG Wildgruber (Institut für Klinische Radiologie) für die Publikation: The beginning of the end for conventional RECIST – novel therapies require novel imaging approaches in der Zeitschrift Nature Reviews Clinical Oncology, 16(7).2019, p. 442-58 [Volltext] ausgezeichnet.

Verbesserte Kenntnisse in der Tumorbiologie führen zu der Entwicklung neuer zielgerichteter Therapeutika. Die Selektion von geeigneten Patienten wird jedoch zunehmend schwieriger. Da historisch die Größe der Läsionen zur Therapieevaluation verwendet wurde, welche bei diesen Therapien oft nicht primär beeinflusst wird, werden Therapien unter Umständen voreilig beendet.

Es wurde die Problematik, dass das weitverbreitete RECIST eine inadäquate Methode ist, um das Therapieansprechen von zielgerichteten Therapeutika zu untersuchen, detailliert aufgearbeitet. Bei Verwendung der Tumorgröße als wegweisendes Kriterium bleibt die Tumorbiologie unberücksichtigt. Das ist problematisch, da es aufgrund einer Infiltration von Immunzellen, einer Ödembildung oder Hämorrhagie zu einer initialen Vergrößerung der Läsionen, dem sogenannten Pseudoprogress, kommen kann. Es gibt bereits zahlreiche Ansätze dieses Problem zu lösen, ein Großteil ist jedoch bislang nur in der präklinischen Forschung oder an einzelnen Probanden untersucht worden. Eine computergestützte Aufarbeitung der bereits aktuell in der Klinik akquirierten Bilder könnte daher die Lösung sein.

Die meisten Studien nutzen noch immer RECIST zur Evaluation des Therapieansprechens, was in Anbetracht der geschilderten Problematik erneut hinterfragt werden sollte. Klar ist jedoch, dass die Radiologie der klinischen Onkologie eine bessere Einschätzung des Therapieansprechens ermöglichen muss, wozu der Artikel hoffentlich künftig beiträgt.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Foto: MFM/Christian Albiker

Nachwirkungen des Systemausfalls

Am vergangenen Wochenende kam es zu einem Komplettausfall unseres Bibliothekssystems (Ausleihe, Fernleihe, Katalog). Die meisten Dienste laufen inzwischen wieder, einige Funktionen (z.B. Daten der Bibliotheksstandorte) konnten jedoch noch nicht wiederhergestellt werden.

Unsere EDV arbeitet an der Behebung der letzten Fehler. Eine Aussage, wann wieder alles stabil funktioniert, ist derzeit leider nicht möglich.

Wir bitten um Entschuldigung für die Einschränkungen!

Umfrage zu DEAL, Elsevier und Open Access: 7. Kommentare

Umfrage
Die Umfrage lief vom 3.-6. Juni 2019 und wurde über den Email-Verteiler des Dekanats an alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät Münster verteilt – insgesamt wohl an die 2.000 Personen. Der Fragebogen (PDF) bestand aus 14 Fragen. 416 Wissenschaftler beantworteten die Umfrage, was einen Recall von ca. 20% bedeutete. 32 Fragebögen konnten nicht in die Auswertung mit einbezogen werden, da sie unvollständig beantwortet worden waren, so dass final die Fragebögen von 384 Antwortenden in die Auswertung einbezogen wurden. Es wurde nach Publikationen in Open Access-Zeitschriften gefragt, dem Wissen über den Publikationsfonds der Universitätsbibliothek und den Deutschlandweiten Wiley-Vertrag sowie den HRK-Verhandlungen mit Elsevier und seinen Auswirkungen. Von den 384 Antwortenden waren 16% 20-29 Jahre alt, 36% 30-39 Jahre alt, 23% 40-49 Jahre alt, 20% 50-59 Jahre alt und 5% älter als 60 Jahre (Abb. oben). Fast zwei Drittel (64%) gaben an, zu mehr als 50% wissenschaftlich zu arbeiten.

25 der 384 Antwortenden nutzten die Gelegenheit, sich eine Informationsveranstaltung zu Elsevier, DEAL und/oder Open Access an Ihrer Einrichtung zu wünschen. Die Bibliothek hat Kontakt mit den genannten Einrichtungen aufgenommen und die ersten Termine vereinbart.

25 der 384 Antwortenden nutzten die Gelegenheit, der Bibliothek am Schluss noch etwas mit auf den Weg zu geben. Diese aufschlussreichen Kommentare finden Sie zusammen mit den Antworten der Bibliothek im Folgenden:

Kommentar Antwort der Bibliothek
Danke! Gern geschehen!
Das Geld für die Zeitschriften sollte in die Bibliotheken gesteckt werden, die diese Aufgabe objektiver übernehmen könnten: Zukunft Bibliothek! Danke für Ihr Vertrauen in die Innovationskraft und Objektivität von Bibliotheken!
Der Zugriff auf möglichst viele Artikel ist anzustreben. Es ist ärgerlich, wenn man sich einen Artikel einkauft nur um im Nachgang zu erkennen, dass er für die Fragestellung doch nicht geeignet ist. Ich denke genau darum geht es der HRK: Zugriff auf alle Journals der genannten Verlage, Eindämmung der ewigen Kostensteigerungen.
Die Auseinandersetzungen mit Elsevier dauern zu lange, der Nicht-Zugriff auf die Zeitschriften beeinträchtigt die Arbeit. Ja, das ist traurig. Ich verstehe auch nicht genau, wer da gerade auf der Bremse steht. Aber es sollte sich lohnen, für das oben genannte Ziel eine Durststrecke in Kauf zu nehmen.
Frontiers reduziert die Kosten auf Anfrage auf eine Summe von 2000 Euro inklusive Tax. Das ist ein guter Hinweis, danke!
Get a deal with Elsevier soon! Yes, we’ll try. Please tell Elsevier too.
Ich bin bereits emertiert. Publiziere aber noch. Trotzdem sollte meine Ansicht wenig Gewicht haben. Die Aktiven sollten ihre Anliegen robust vertreten. Etwas anderes: IF ist für die meisten tatsächlichen Anwendungen total ungeeignet, die auch nicht im Sinne seiner Erfinder sind. Seine Bedeutung MUSS sinken. But, what else is new? Ja, da legen Sie den Finger in die Wunde: Der Impact Faktor und Minimonopole haben dazu geführt, dass jeder verlag jede Summe für seine Titel verlangen kann. NEJM denkt über 60.000 Euro nach, das ist doch Irrsinn!
Ich bin erst seit einem Jahr an der Universität Münster tätig, meine Erfahrungen mit eigenen Publikationen beziehen sich auf die Zeit an der Universität Würzburg danke für den Hinweis
Ich wünsche mir einen Newsletter, der auf die uns verfügbaren Möglichkeiten hinweist, danke! Ich nehme Sie sofort in unseren Newsletter auf, versprochen!
Ihr seid super! Danke für Euren Einsatz für uns Wissenschaftler und die Freiheit und Zugänglichkeit unserer Ergebnisse! Gern geschehen!
Ist die Nutzung von Sci-hub eigentlich legal? Das kann ich nicht sagen.
Kein Zugang zu den Zeitschriften von ELSEVIER ist eine Katastrophe – ganz einfach!!! Ja, sehe ich auch so (mit allen Einschränkungen, die heir schon genannt wurden).
Macht weiter so! 🙂 Machen wir.
Man könnte Preprint Server wie das BioRxiv fördern. In der Medizin kann man auch seit Neuestem medRxiv benutzen.
Nach meiner Überzeugung sind die großen Verlage (Elsevier, Wiley, SpringerNature) langfristig überflüssig, nur handelt in der Wissenschaft(spolitik) niemand danach. Publizieren geht ohne Kosten. Allerdings sind Idealismus, Kreativität und Ausdauer notwendig — sind das nicht klassische Attribute des Wissenschaftlers? Ich verstehe nicht, dass die Wissenschaftspolitik nach wie vor diese Verlage schmiert und sich auf Verhandlungen einlässt. Der Vertrag mit Wiley ist gut und schön und die Konditionen für große Teile der Wissenschaft werden besser, aber so gewinnt am Ende Wiley und die Wissenschaft verliert. Ich verstehe auch nicht, warum die zb med nicht intensiv alternative Modelle wie Open Journal Systems unterstützt. Geht es der zb med vielleicht nicht wirklich um niedrige Kosten, sondern darum, ein hohes Budget verwalten zu können? Wenn Sie mit zb med die kleine Zweigbibliothek Medizin Münster meinen, dann muss ich Sie enttäuschen: Wir sind zu klein für OJS und schauen nur nach unserem Budget, damit wir Ihnen Ihre Zeitschriften kaufen können. Wenn Sie aber die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin meinen (zbmed.de), dann kann ich Sie beruhigen: Mit dem ejournal-Portal egms.de sind die schon sehr gut im Geschäft! Wenn Sie eine Zeitschrift publizieren wollen, hilft ansonsten die ULB Münster, auch mit OJS…
RAPIDOC wäre eine gute Alternative, wenn der Artikel nicht schwarz weiß wäre und die Druckqualität deutlich verbessert würde. (vermutlich passiert das durch das Faxen); in der erhaltenen Qualität des Papers, ist der Dienst überflüssig Wir würden ja gerne die Original-PDF liefern, aber das verbieten die Verlage (die Ihre Profite verteidigen wollen). Meits reicht ja schwarz/weiss, aber wenn Sie mal eine bessere Qualität brauchen, sollten Sie bei zukünftigen Bestellungen im Bemerkungsfeld „Farbkopie“ angeben, dann besorgen wir Ihnen diese (kostet dann auch mehr, aber das ist es uns wert).
Rapidoc: Are you aware that a lot of articles are printed in colour for a reason? Please send us the articles in colour. Try to interpret a mutlicolour stained image in black and white! see above
Richtung und wichtig dass Elsevier abgeblitzt ist. Ich wünsche mir eine ähnlich starke Linie vor allem gegenüber Springer/Nature. Danke für die Info, das gebe ich gerne so weiter
Sie sind super !!! Danke, Sie auch!!
Standhaft bleiben! Elsevier im vertretbaren Maße nicht mehr zitieren! Danke für Ihre (standhafte) Meinung!
Supply and demand norms should be followed. When there is a large demand for literature on which research is based on, it is the duty of all suppliers to provide it as leniently as possible. Please tell the publishers
Vielen Dank für Rapidoc! Das ist ein tolles Angebot, das mir schon oft geholfen hat. Bitteschön, das hören wir gerne!
Vom Elsevier-Problem abgesehen, meist sehr gute Versorgung mit Veröffentlichungen. Rapidoc kommt manchmal mit Kopien sehr schlechter Qualität (Problem bei Bildern, vor allem bei radiologischen Veröffentlichungen) Danke. Zur Rapidoc-Qualität siehe oben.
Was ist iTunes?? Der Shop von Apple. Mit einem iTunes-Gutschein kann man dort Apps, Bücher, Musik, Filme und Serien kaufen.
Zur Umfrage an sich: – Frage Prozentsatz Forschung/Lehre unintuitiv. Ist das ein Balken (je weiter links desto mehr Forschung) oder eine Waage (je weiter rechts desto mehr Forschung)? Meine Angabe soll 95% Forschung heißen, ob sie das tut, ich weiß es nicht. – In einer Frage zum Wiley-Vertrag geben Sie die neuen Lesekosten für „Cell“ abhängig von der Publikationsanzahl an.Cell wird aber doch nicht von Wiley publiziert?! – Sie scheinen anzunehmen dass jeder der publiziert (im Sinne von „Autor ist“) auch in die Entscheidung, wo publiziert wird (und ob und wie das mit Kosten zusammenhängt) einbezogen wird. Das wäre, gelinde gesagt, naiv. Oder meinen Sie mit „selbst publizieren“ nur diejenigen die die auch Mittelverwaltungszugriff haben (also Juniorprof aufwärts, in etwa)? – In allen Forschungsgruppen an denen ich bisher gearbeitet habe sprechen >30% der wissMA kein Deutsch. Wenn es die Umfrage nicht auf Englisch gibt (und die Einladungsmail zweisprachig gesendet wird) nehmen Sie keine gute Stichprobe der Forscher in Münster. Danke für Ihr ausführliches Feedback, das wir sehr ernst nehmen. Zur Umfrage: Ja, die Art der Fragestellung hat einigen Probleme bereitet. Wir machen das demnächst wieder intuitiver. Ihre Angaben sind aber korrekt rübergekommen. Zu Cell: Das war nur ein Beispiel für die publikationsbasierte Bepreisung, zugegebenermassen ein schlechtes, aber mir fiel auf die Schnelle keine bekannte Wiley-Zeitschrift ein 😉 Zur Frage der Autorschaft: Ja, Sie haben vollkommen recht: Es war wirklich naiv von mir, jeden für einen Autor zu halten, der vorne auf einem Paper drauf steht. Das hängt sicher damit zusammen, dass ich selber fast ausschliesslich alleine publiziere. Es wäre klarer für die „Nebenautoren“ (so will ich sie einmal nennen) gewesen, nach Submitting oder Corresponding Authorship zu fragen, dann hätten sie sich nicht angesprochen gefühlt. Zur Sprache: Tatsächlich ist eine rein deutschsprachige Umfrage nicht repräsentativ für die Medizinische Fakultät. Das wird aber auch nicht behauptet. Es ging um ein schnelles und kurzes Meinungsbild zu den DEAL-Verhandlungen, dafür reicht mir die Rückmeldung von 70% der Forscher aus (wie Sie oben sehen, haben tatsächlich auch etliche die Umfrage auf englisch ausgefüllt). Interessant wäre natürlich den Grund für Ihre Vermutung zu erfahren, wieso die englischsprachigen Forscher eine andere Einstellung als die deutschsprachigen haben sollten. BTW: Letztens hat die Bibliothek eine englischsprachige Umfrage gemacht. Da kam der Kommentar: Wieso Englisch? Wir leben doch in Deutschland! :-/

Weitere Beiträge und Ergebnisse

Foto: Lukiyanov at Shutterstock

Umfrage zu DEAL, Elsevier und Open Access: 6. Alternative Zugänge zu Literatur

Umfrage
Die Umfrage lief vom 3.-6. Juni 2019 und wurde über den Email-Verteiler des Dekanats an alle wissenschaftlichen Mitarbeiter der Medizinischen Fakultät Münster verteilt – insgesamt wohl an die 2.000 Personen. Der Fragebogen (PDF) bestand aus 14 Fragen. 416 Wissenschaftler beantworteten die Umfrage, was einen Recall von ca. 20% bedeutete. 32 Fragebögen konnten nicht in die Auswertung mit einbezogen werden, da sie unvollständig beantwortet worden waren, so dass final die Fragebögen von 384 Antwortenden in die Auswertung einbezogen wurden. Es wurde nach Publikationen in Open Access-Zeitschriften gefragt, dem Wissen über den Publikationsfond der Universitätsbibliothek und den deutschlandweiten Wiley-Vertrag sowie den HRK-Verhandlungen mit Elsevier und seinen Auswirkungen. Von den 384 Antwortenden waren 16% 20-29 Jahre alt, 36% 30-39 Jahre alt, 23% 40-49 Jahre alt, 20% 50-59 Jahre alt und 5% älter als 60 Jahre (Abb. oben). Fast zwei Drittel (64%) gaben an, zu mehr als 50% wissenschaftlich zu arbeiten.

Beschaffung von Zeitschriftenartikeln ohne Uni-Lizenz
Die 11. Frage lautete: „Wie besorgen Sie sich Zeitschriftenartikel, für die die Uni Münster keinen Zugang hat?“ (mehrere Antworten möglich). Mit 57% gaben die Allermeisten an, bei Kollegen nachzufragen, die einen Zugang zu der Zeitschrift besaßen, dicht gefolgt von 52%, die direkt beim Autor nachfragten (Abb. oben). Über das Wissenschaftler-Portal ResearchGate versorgten sich immerhin 46% mit Artikeln. 40% benutzten den Expresslieferdienst Rapidoc, der gleiche Prozentsatz Google Scholar. 37% gaben an, dass der Artikel frei verfügbar auf der Webseite der Zeitschrift zu finden war. Nur eine verschwindende Minorität kaufte sich Artikel (4%), fragte bei der Zeitschrift an (3%) oder twitterte den Artikelwunsch mit dem Hashtag #icanhazpdf (2%). Mit 41% war der Prozentsatz derjenigen, die gleich ganz auf den Artikel verzichteten, erschreckend hoch.

Immerhin jeder Achte (12%) gab nur eine einzige Möglichkeit an, sich am Ort nicht vorhandene Zeitschriftenaufsätze zu besorgen (Abb. oben). Fast 1/4 (23%) benutzte den Münsteraner Expresslieferdienst Rapidoc als einzigen Beschaffungsweg, genauso viele verzichteten dann aber auf den Artikel. Jeder Siebte fragte ausnahmslos bei Kollegen an, die einen Zugang besaßen.

Beschaffung von Zeitschriftenartikeln nach Open Access-Publikationstätigkeit
Unter denjenigen, die schon einmal Open Access publiziert hatten, waren mehr, die beim Autor anfragten, mehr, die bei Kollegen mit Zugriff anfragten, mehr, die bei ResearchGate guckten, mehr, die Rapidoc nutzten und mehr, die frei verfügbare Artikel auf der Webseite der Zeitschrift fanden. Mit anderen Worten: Open Access-Autoren waren umtriebiger und breiter aufgestellt, was die Beschaffung von Artikeln abseits der Uni-Lizenz anging.

Beschaffung von Zeitschriftenartikeln nach Alter
Zwei Arten der alternativen Ersatzbeschaffung von Zeitschriftenartikeln nehmen mit dem Alter zu: die Anfrage beim Autor (von 38% bei den 20-29jährigen auf 62% bei den über 60jährigen) und der Fernleihdienst Rapidoc (von 22% auf 48%) (Abb. oben, links). Beides sind eher traditionelle Wege der Ersatzbeschaffung, die bereits seit Dekaden angeboten werden und (offensichtlich noch immer) funktionieren. Dem stehen drei Beschaffungswege gegenüber, die mit dem Alter abnahmen: auf der Webseite des Journals frei verfügbare Artikel (von 42% bei den 20-29jährigen auf 19% bei den über 60jährigen), Artikel, die über Google Scholar gefunden wurden (von 40% auf 19%) und Artikel im Wissenschaftler-Netzwerk ResearchGate (von 53% auf 14%) (Abb. oben, rechts). Alles drei sind eher die typischen Herangehensweisen von Digital Natives, nicht-lizenziertes Material zu finden.

Von den meist genutzten Zugangswegen (Nutzung > 5%) war nur die Anfrage bei Kollegen bei allen Altersgruppen in etwa gleich stark vertreten. Das frustrierende „Ich verzichte dann oft auf den Artikel“ war mit 38%-48% bei allen Altersgruppen gleich stark ausgeprägt mit der Ausnahme der 40-49jährigen, die das deutlich seltener meinten (32%). Vielleicht waren diese nur hartnäckiger als die Jüngeren (zu unbekümmert) und Älteren (zu abgeklärt)?

Weitere Beiträge und Ergebnisse

Foto: Lukiyanov at Shutterstock

Eis für alle gegen Hitze und Lärm

Wie berichtet baut die ZB Med zur Zeit eine Klimaanlage ein, was zu einigen Beeinträchtigungen führt. Als Hilfe gegen die Hitze und kleines Dankeschön für ihre Geduld während der Bauphase gab die Bibliothek heute mittag allen Benutzern ein leckeres Eis aus. Die Studierenden freuten sich riesig über die unverhoffte Erfrischung.

Foto: ZB Med