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„Smarter Medicine“ und medStandards

Smarter Medicine
Der Ursprung von „Smarter Medicine“ geht auf eine Kampagne mit dem Namen „Choosing Wisely“ – klug entscheiden – in den USA zurück. Darin werden häufig praktizierte medizinische Massnahmen beschrieben, die für den Patienten oft keinen direkten Nutzen haben und zu Nebenwirkungen führen können. Das Ziel ist, Ineffizienzen und davon ausgehende Gefahren für die Patienten zu vermeiden und gleichzeitig die Behandlungskosten zu senken. Nun hat die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) eine „Top 5“ Liste mit Handlungsempfehlungen zum Thema „Smarter Medicine“ veröffentlicht.


Top 5 – Liste (Klicken zum Vergrössern)

medStandards & Smarter Medicine
Zu jedem der Top 5 gibt es bei medStandards, einem Nachschlagewerk für Mediziner in der Notaufnahme, das seit 2015 auch vom UKM genutzt wird, korrespondierende Inhalte:

  • Keine umfangreichen Blut- und Röntgenuntersuchungen in regemässigen Abständen ohne klinische spezifische Fragestellung. medStandards bilden je nach Krankheitsbild die indizierte Untersuchung ab. Im Standard „Pneumonie“ gibt es bspw. eine Checkliste, welche angibt, welche Untersuchungen bei welchen Patienten, angemessen ist.
  • Keine Dauerkatheter bei Inkontinenz legen oder liegen lassen, wenn diese nur dem Komfort oder zur Überwachung des Urinvolumens bei nicht kritisch kranken Patienten dient. Der Standard „Dauerkatheter Indikation“ zeigt anhand einer Ampel die gute und schlechte Indikation eines Dauerkatheters und wägt dabei die Risiken gegen die Nutzen ab.
  • Keine Transfusion von mehr als der minimal benötigten Erythrozytenkonzentrate verordnen, um Anämiesymptome zu lindern oder einen sicheren Hämoglobinwert zu erreichen […]. Der Standard „Ec-Transfusion“ bildet die von den jeweiligen Komorbiditäten anhängigen Transfusionstrigger ab.
  • Ältere Menschen während des Krankenhausaufenthaltes nicht zu lange im Bett liegen lassen. […] Das Universitätsspital Basel hat vor kurzem einen Aufnahme- und Diagnostikraum eröffnet, in welchem bei den Patienten das geriatrischen Assessments im Sitzen durchgeführt wird.
  • Älteren Menschen als erste Wahl keine Benzodiazepine oder andere Beruhigungsmittel […] gegen Schlaflosigkeit, Unruhe und Delirium vermeiden […]. Das genaue Vorgehen ist im Standard „Delir“ festgehalten. Zur Delirprophylaxe und Behandlung wird Quietapin anstelle von Benzodiazepinen eingesetzt.


medStandards ist nur innerhalb des Hochschulnetzes aufrufbar (Flash-Version, HTML5-Version).

8 Wege an Artikel zu kommen, die nicht in Münster verfügbar sind

Wie kommt man an Artikel, die vor Ort nicht verfügbar sind? Im Folgenden finden Sie 8 Wege zu Artikeln, die in Münster nicht verfügbar sind.

1. Website des Verlags
Auf der Website des Verlags könnte der Artikel als „Hybrid-Open-Access“ immer noch zugänglich sein. Und auch wenn die Bibliothek das Abo gekündigt hat: manchmal vergessen Verlage schlicht und einfach, den Zugang abzuschalten.

2. Google Scholar
Eine Google– oder noch besser Google-Scholar-Suche fördert Artikel zur Oberfläche, die von Drittanbietern (oft den Autoren selber) ins Internet gestellt wurden.

3. PubMedCentral
In PubMed werden verschiedene Artikelversionen verlinkt, darunter der PubMedCentral-Version. PMC bietet 2.000 Zeitschriften nach einer Embargoperiode frei verfügbar an.

4. DOAI / oaDOI
Sie können die digitale Objektkennung (DOI) eines Artikels in den DOAI– und oaDOI-Dienst eingeben, um frei verfügbare Artikel zu lokalisieren. Dabei werden Preprint-Archive, Researchgate und institutionelle Repositorien durchsucht.

5. #icanhazpdf
Twitter-Nutzer können mit dem Hashtag #icanhazpdf und einem Link auf den Artikel anderen Nutzern Ihr Interesse für diesen Artikel anzeigen. Wenn jemand Zugriff hat, kann er Ihnen den Artikel zukommen lassen.

6. Reprint Requests
Eine weitere Option ist (wenn auch manchmal etwas zeitaufwendiger), den entsprechenden Autor zu kontaktieren und ihn um eine Kopie des Artikels zu bitten. Diese Praxis wird von allen großen Verlagen gebilligt.

7. Fernleihe
Über die Zweigbibliothek Medizin können Sie den Artikel via Fernleihexpressdienst Rapidoc erhalten.

8. Artikel kaufen
Für einen schnellen (aber nicht kostenlosen!) Zugang zu einem Artikel, beißen Sie die Zähne aufeinander und zahlen für den Artikel. Einige Institutionen erstatten Ihnen diese Kosten.


Modifiziert nach Björn Brembs‘ So your institute went cold turkey on publisher X. What now?.

Kündigung von Elsevier: Konsequenzen für die Medizinische Fakultät

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Struktur des Projekt DEAL

Der Kanzler der WWU verschickte heute, am 7.12.2016, eine Mitteilung an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU betreffend der Kündigung des bisherigen Elsevier-Vertrages zum 31.12.2016, und gab am 9.12.2016 eine entsprechende Pressemeldung heraus. Der folgende Bericht bezieht sich auf diese Schreiben und gibt weitere Informationen.

Hintergrund

Im Rahmen des Projekts DEAL wird das Ziel verfolgt, bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften großer Wissenschaftsverlage abzuschließen. Dabei wird eine signifikante Änderung gegenüber dem gegenwärtigen Status Quo bei der Verhandlung, den Inhalten und der Preisgestaltung angestrebt. Durch die Effekte eines Konsortialvertrages auf Bundesebene sollen die einzelnen Einrichtungen finanziell entlastet und der Zugang zu wissenschaftlicher Literatur für die Wissenschaft auf breiter und nachhaltiger Ebene verbessert werden. Zugleich soll eine Open-Access-Komponente implementiert werden.

Scheitern

Nach Verhandlungsbeginn im Juni 2016 wurde nun das vorläufige Scheitern der Gespräche mit Elsevier verkündet (Rundschreiben der HRK).

Der Verlag hat uns zwar wenige Tage vor diesem Termin und nach monatelangen intensiven Verhandlungen ein erstes Angebot für eine bundesweite Lizenz vorgelegt. Dieses verweigert sich aber den Prinzipien von Open Access und allen Argumenten für eine faire Preisgestaltung: Trotz der bereits bestehenden 40-prozentigen Umsatzrendite setzt der Verlag auf gigantische Preissteigerungen jenseits der bislang bezahlten Lizenzsummen. Zudem verweigert sich der Verlag kategorisch transparenteren Geschäftsmodellen, die auf der Publikationsleistung basieren und Publikationen offener zugänglich machen würden.

Kündigung

Im Zuge der Verhandlungen haben – in enger Abstimmung mit der DEAL-Projektgruppe – alle Universitäten darauf verzichtet, ihre 2016 auslaufenden Einzel-Verträge mit Elsevier zu verlängern. Der Kanzler hat für die WWU fristgerecht die Verträge für 166 lfd. Abos und die „Freedom Collection“ mit mehr als 2.000 Online-Zeitschriften (Lizenzkosten derzeit ca. 830.000 €) gekündigt. Elsevier hat die Kündigungen akzeptiert und die Universitäten darauf hingewiesen, dass die Zugänge für die ab 01.01.2017 neu erscheinenden aktuellen Hefte von 166 Zeitschriftenabonnements sowie die „Freedom Collection“ mit ca. 2.300 Zeitschriften ab dem 01.01.2017 gesperrt sind, wenn bis dahin ein bundesweiter Lizenzabschluss nicht zustande kommt.

Notversorgungskonzept

Um auch während der Zeit des vertragslosen Zustands eine akzeptable Versorgung mit Elsevier-Publikationen für Sie zu gewährleisten hat die DEAL-Projektgruppe ein Notversorgungskonzept erarbeitet. Dies geschieht durch seit Jahrzehnten bewährte, vielfältige Angebote der Dokumentlieferung von der klassischen Fernleihe bis zum Direktlieferdienst. Die Zweigbibliothek Medizin wird ihre Kapazitäten in der Expresslieferung von Zeitschriftenartikeln ab dem 1.1.2017 verstärken, um bis zu einer Einigung mit dem Elsevier-Verlag die Einschränkungen für die medizinische Fakultät so gering wie möglich zu halten.

Fragen & Antworten

– Wer ist von der Kündigung des Elsevier-Vertrags besonders betroffen? Für Lehrende, Forschende und Studierende folgender Fachbereiche sind die Elsevier-Zeitschriften besonders wichtig: Medizin, Chemie und Pharmazie, Biologie, Psychologie und Sport, Geowissenschaften, Physik und Wirtschaftswissenschaften. Einzelne Titel sind allerdings auch in den Geisteswissenschaften stärker nachgefragt.
– Gilt die Kündigung auch für die Datenbank SCOPUS von Elsevier? Die Kündigung gilt ausschließlich für Online-Zeitschriften. Bestehende Verträge für den Zugriff auf Datenbanken aus dem Verlagshaus Elsevier wie z.B. SCOPUS sind davon nicht betroffen.
– Wurden auch Verträge anderer Großverlage seitens der WWU gekündigt? Nein. Bislang verhandelt die DEAL-Projektgruppe nur mit Elsevier. Für andere Großanbieter wissenschaftlicher Zeitschriften wie Wiley und Springer / Nature plant die DEAL-Projektgruppe Verhandlungen in den Jahren ab 2017 und 2018.
– Kann ich weiter in Elsevier-Zeitschriften veröffentlichen? Die Kündigung der Verträge bezieht sich ausschließlich auf den Zugriff auf ElsevierZeitschriften. Angehörige der WWU Münster haben nach wie vor die Möglichkeit, in Zeitschriften des Verlags zu publizieren.

Was können Sie tun?

Matthias Schwarte, der Kanzler der WWU, empfiehlt: Falls Sie dem Elsevier Verlag als Herausgeber/in, Mitglied des Editorial Board, Gutachter/in im peer-review-Verfahren oder als Autor/in verbunden sind, möchten wir Sie bitten, die Entscheidung der WWU und der Mehrzahl der deutschen Universitäten gegenüber Elsevier mit Überzeugung zu vertreten.

Weitere Informationen

Pressemeldung der WWU vom 9.12.2016
Mitteilung des Kanzlers an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU vom 7.12.2016
Wichtige Fragen und Antworten zum DEAL-Projekt und zur Kündigung des Elsevier-Vertrages der WWU (online 9.12.2016)
Stellungnahme von Elsevier zum „Scheitern“ der Verhandlungen vom 5.12.2016 (nach Börsenblatt)
HRK-Rundschreiben vom 1.12.2016

Verlage drehen an Preisschraube: JAMA und NEJM legen kräftig zu

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Dramatische Preisentwicklung bei JAMA und NEJM (zum Vergrößern auf Grafik klicken)

Heftige Preiserhöhungen sind nichts Neues in der Verlagsbranche. Die ZB Med hatte bereits wiederholt über deftige Preissprünge bei Zeitschriften wie Pediatrics, dem NEJM oder von vier Zeitschriften der inneren Medizin berichtet.

Ein besonders eklatantes Beispiel aus der Inneren Medizin ist die Verteuerung von JAMA (Impact Faktor 37,7) und NEJM (Impact Faktor 59,6) in den letzten sechs Jahren (Abb. s.o.). Die Teuerungsraten lagen seit 2010 bei +290% (NEJM) bzw. +1560% (JAMA*).

Zum Teil dürfte die Teuerung auch auf dem schwachen Euro gegenüber dem Dollar beruhen.

* JAMA hatte bis 2011 noch ein sehr bibliotheksfreundliches Lizenzmodell angeboten, das für wenig mehr als den Preis des gedruckten Journals eine Art Campuslizenz angeboten hatte.

Die 50 kostengünstigsten Zeitschriften der Medizinischen Fakultät

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Im Folgenden finden Sie die 50 kostengünstigsten Zeitschriften, welche die ZB Med abonniert. Die Kosten pro Artikel wurden berechnet, indem der Abopreis in 2015 durch die Zahl der Downloads in 2015 geteilt wurde.

  1. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz (0,05€ pro Download)
  2. Blood (0,11€)
  3. Nature (0,11€)
  4. Psychotherapeut (0,18€)
  5. Physiological reviews (0,19€)
  6. Journal of biological chemistry (0,21€)
  7. Chirurg, Der (0,21€)
  8. BMJ – British medical journal (0,22€)
  9. Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie (AINS) (0,24€)
  10. Circulation (0,25€)
  11. Circulation: Arrhythmia and Electrophysiology (0,27€)
  12. Journal of clinical investigation (0,27€)
  13. Lancet, The (0,27€)
  14. Journal of clinical oncology (0,30€)
  15. American journal of neuroradiology (0,30€)
  16. Neuron (0,32€)
  17. Heart rhythm (0,33€)
  18. Nature methods (0,35€)
  19. Annual review of biochemistry (0,36€)
  20. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America : PNAS (0,36€)
  21. Journal of nuclear medicine (0,36€)
  22. European heart journal (0,36€)
  23. Journal of the American College of Cardiology (0,37€)
  24. Journal of neuroscience (0,39€)
  25. Annual review of cell and developmental biology (0,40€)
  26. Molecular biology of the cell (0,40€)
  27. Orthopäde, Der (0,42€)
  28. Developmental cell (0,42€)
  29. Annual review of immunology (0,44€)
  30. New England journal of medicine : NEJM (0,44€)
  31. Brain (0,47€)
  32. Nature protocols (0,47€)
  33. FASEB-Journal (0,48€)
  34. Journal of investigative dermatology (0,5€)
  35. American journal of cardiology (0,50€)
  36. Stroke (0,50€)
  37. Journal of cardiovascular surgery (0,54€)
  38. Monatsschrift Kinderheilkunde (0,54€)
  39. Journal of bone and joint surgery : American Vol. (0,55€)
  40. Journal of cell science (0,56€)
  41. British journal of anaesthesia (0,57€)
  42. Clinical cancer research (0,57€)
  43. Neurology (0,58€)
  44. Circulation research (0,59€)
  45. Cancer research (0,60€)
  46. Clinical infectious diseases (0,60€)
  47. Arteriosclerosis, thrombosis, and vascular biology (0,61€)
  48. Bone & joint journal (0,61€)
  49. American journal of sports medicine (0,61€)
  50. American journal of psychiatry (0,62€)

In der folgenden Tabelle finden Sie die Downloadzahlen für alle von den geschäftsführenden Direktoren der ME gewünschten Zeitschriftentitel.

Thieme examen online: Vorklinik top, Klinik hop

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Die Zahl der gekreuzten Fragen bei examen online nimmt in der Klinik seit 2013 deutlich ab.

Nach insgesamt 1,7 Mio. in 2011 gekreuzten Examensfragen und 2,9 Mio. in 2012 erreichte das Kreuzen in examen online 2013 mit 3,3 Mio. einen (vorläufigen) Höchststand.

Während es in der Vorklinik 2014 mit 2,4 Mio. Fragen noch einmal nach oben ging, nahm nimmt die Zahl der gekreuzten Fragen in der Klinik hingegen seit 2013 deutlich ab – die Konkurrenz durch Amboss macht sich hier deutlich bemerkbar. Obwohl Amboss damals noch selber gekauft werden musste, liefen die Studierenden in Scharen zu diesem neuen Produkt über. Im Frühjahr 2013 kreuzten bereits 20% aller Examenskandidaten mit Amboss, ein Jahr später waren es 90% deutschlandweit (s.a. Campuslizenz für Amboss).

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Die Zahl der gekreuzten Fragen seit 2013 im Detail

Wie in der obigen Grafik zu erkennen, stieg die Nutzung der Fragen bereits mehrere Monate vor den Examina deutlich an. Dabei ist das Physikum erkennbar arbeitsintensiver als das Hammerexamen, während für letzteres früher angefangen wird zu lernen: Bereits im Juni bzw. Dezember begannen die Kandidaten für das 2.Staatsexamen zu lernen.

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Die Zahl der aktiven Nutzer steigt in der Vorklinik, während sie sich in der Klinik nahezu halbiert hat.

Wie in der obigen Grafik zu erkennen, stieg die Zahl der aktiven Nutzer dank unlimitierten Zugängen seit 2013 deutlich an. Der Rückgang in der Klinik macht sich erst zeitverzögert bemerkbar, da passive Nutzer erst nach 12 Monaten als inaktiv vermerkt werden.

examenonline2015nutzer
Die Zahl der aktiven Nutzer seit 2013 im Detail

Der oben angesprochene Verdrängungsprozess durch Amboss macht sich in der Zahl der aktiven Nutzer in der Klinik bemerkbar, die seit März 2013 kontinuierlich sinkt.

Insgesamt kann die Förderung von Thieme Examen Online aus Qualitätsverbesserungmitteln als Erfolg betrachtet werden, auch wenn in Zukunft die Lizenzierung des Klinik-Teils zu überdenken ist, da die ZB Med mittlerweile eine Campus-Lizenz für Amboss erworben hat. Examen online steht noch bis Ende 2016 zur Verfügung.

Sonderheft: Plagiate und Plagiatsvermeidung

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Die aktuelle Ausgabe der Open Access-Zeitschrift GMS Medizin – Bibliothek – Information, das elektronische Journal der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen ist dem Thema Plagiate und Plagiatsvermeidung gewidmet. In dieser Sonderausgabe sind zahlreiche Artikel zu finden, die auch für die Medizinische Fakultät Münster relevant sind. Alle Artikel sind frei zugänglich.

50% Förderung für Open-Access-Publikationen

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Wie die ULB meldet, haben sich die Förderbedingungen für den Open-Access-Publikationsfonds der Universität Münster verändert.

Seit 2011 erhalten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU Münster finanzielle Unterstützung für das Veröffentlichen von Artikeln in Open-Access-Zeitschriften. „Open Access“ bedeutet, dass eine Publikation der Allgemeinheit entgeltfrei zur Verfügung gestellt wird. Anders als bei herkömmlichen Zeitschriften finanzieren hier nicht die Abonnenten die Veröffentlichung, sondern häufig die Wissenschaftler selbst.

Zum 1.3.2015 haben sich die Förderbedingungen für die Erstattung von Publikationsgebühren aus dem Open-Access-Fonds geändert. Aufgrund der hohen Inanspruchnahme und eines limitierten Budgets können die Kosten für Artikelbearbeitungsgebühren nur noch zu 50 % übernommen werden. Autorinnen und Autoren bzw. Institute gehen zunächst in Vorleistung und können dann bei der ULB einen Antrag auf Erstattung der Hälfte der Kosten stellen.

An den übrigen Voraussetzungen für die Förderung hat sich nichts geändert: Das Open-Access-Journal wendet anerkannte Qualitätssicherungsverfahren an und die Beiträge sind vollständig und unmittelbar mit Erscheinen über das Internet für Nutzer entgeltfrei zugänglich. Außerdem dürfen die Artikelbearbeitungsgebühren 2.000 € pro Aufsatz nicht überschreiten und es werden ausschließlich Artikel finanziert, bei denen ein Angehöriger der WWU „submitting author“ oder „corresponding author“ ist.

Weitere Informationen auch zum Ablauf der Erstattung erhalten Sie unter http://www.ulb.uni-muenster.de/publikationsfonds.

Foto: Wikipedia

UpToDate – Der Einfluss auf die Behandlungsqualität

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Eine Abonnentenumfrage 2014 unter knapp 16.000 Einzelabonnenten zeigte, dass UpToDate in vielerlei Hinsicht eine wichtige Unterstützung bei der klinischen Entscheidungsfindung darstellt.

  • 96 % der Teilnehmer vertrauen auf UpToDate als maßgebliche Quelle für medizinische Informationen.
  • 94 % der befragten Nutzer fanden, dass UpToDate die Qualität der Behandlung verbessert.
  • 92 % der Nutzer gaben an, dass UpToDate ihre Behandlungspläne verbesserte, weil es ihnen half, geeignetere Diagnosetests durchzuführen.

Der Einfluss von UpToDate auf die Patientenversorgung nimmt zu
Die Zeitschrift Clinical Infectious Diseases veröffentlichte eine Studie mit dem Ergebnis, dass sich Grippeepidemien in den USA anhand der Suchanfragen von Medizinern auf UpToDate frühzeitiger und genauer vorhersagen lassen, als nach anderen Quellen wie Google Flu Trends. Eine weitere Studie im Journal of Hospital Medicine stellte fest, dass nur UpToDate in den letzten zehn Jahren einen Anstieg der Nutzerzahlen verzeichnete, die Nutzung anderer Online-Quellen für medizinisches Fachwissen hingegen abnahm.

UpToDate und globale Gesundheitsversorgung
Auf dem Gebiet der globalen Gesundheitsversorgung hat UpToDate seine Mission zur Verbesserung der allgemeinen Versorgung mit einer Partnerschaft mit Global Health Delivery fortgesetzt, um Medizinern, die mit begrenzten Ressourcen arbeiten, kostenlose Abonnements zur Verfügung zu stellen. Und vor dem Hintergrund von Ebola sei darauf verwiesen, dass jeder Nutzer, der www.uptodate.com von einer IP-Adresse aus einem der westafrikanischen Länder Sierra Leone, Guinea und Liberia aufruft, unmittelbar freien Zugang zu UpToDate erhält.

Examen online genehmigt, Amboss abgelehnt

Die ZB Med hatte bei der QVM-Kommission entsprechende Mittel beantragt, um für 2015 bzw. 2016 sowohl Thieme examen online als auch Amboss anbieten zu können, da das entsprechende Votum der Studierenden ziemlich deutlich ausgefallen war.

Die Kommission für die Vergabe von QV-Mitteln hat sich nun für Examen online und gegen Amboss entschieden. Amboss ist zum einen deutlich kostspieliger als Examen online, zum anderen hätten die fünfstelligen Aufwendungen für die Campuslizenz nur zu einer Kostenersparnis von 5 Euro im Monat pro Student geführt.

Foto: Amboss Webseite Screenshot

Tablet-Computer helfen die Kosten des Studiums zu reduzieren

Nach einer Studie der Oklahoma State University helfen Tablet-Computer wie z.B. iPads, die Kosten des Studiums zu reduzieren.

“We put this powerful and creative tool in the hands of faculty and students and the end result reached beyond enhancing the academic experience of our students,” said OSU President Burns Hargis. “The report outlines a possible decrease to student and administrative expenses, increased productivity, and how the iPad crosses between academic and personal barriers.”

Jede Klasse integrierte das iPad unterschiedlich, aber die Studie konzentrierte sich auf messbare Ergebnisse wie z.B.: Auswirkungen auf Kosten, wie genau das Gerät verwendet wurde, die Benutzungsmöglichkeit als E-Reader sowie die allgemeine Verbesserung der Lernerfahrung der Studierenden.

“Consensus is the integration of the iPad can enhance a student’s academic experience and have a positive impact for faculty as well,” said Handy. “We used the iPad in every aspect of our course. The most important consideration is the device must be truly integrated. Simply distributing the device without evaluation of how the course might be modified for its use limits the impact.”

Beide Studienleiter wiesen darauf hin, dass das iPad zu einem schnelleren Abschluß des Kurses führte. So konnten Kursziele – verglichen mit traditionellen Benchmarks – manchmal Wochen im Voraus erreicht werden.

“The increased pace is likely attributed to the mobile functionality of the device which allowed students to work in any environment, the change to the classroom environment, and the ability of all students to have complete access to the same technology, creating an equal and level playing field,” said Suter.

Beide Professoren empfahlen der Universität die flächendeckende Einführung des iPads für alle Studierenden. Dekanen und Dozenten wurden Bewertungsrichtlinien an die Hand geben, wie diese Technologie am besten zu nutzen sei, um das Engagement der Studierenden zu verbessern.

Dies ist eine interessante Information für Münsteraner Medizinstudierende, die durch das Engagement der ZB Med (Projekt easyphysikum) ebenfalls durch iPads Kosten, z.B. den Ausdruck von Kursmaterialien und Vorlesungsskripten, sparen können.

Neues Buch: Antibiotika am Krankenbett

Antibiotika am Krankenbett / Reihe: 1×1 der Therapie

Authors: Professor Dr. med. Uwe Frank
ISBN: 978-3-642-25678-3 (Print) 978-3-642-25679-0 (Online)
16. Aufl. 2013, XIV, 269 S.
Springer 2013

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Zahlreiche Tipps und Problemlösungen u.a. zu

Potentiellen Behandlungsfehlern
Therapieversagen
Perioperativer Antibiotikaprophylaxe

NEU: Mit Tagestherapiekosten

Foto und Text: Springer


Alle in der Universität Münster zugänglichen Springer e-Books finden Sie in dieser Liste. Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Die Bibliothek hat die Lehrbücher unter den obigen Titeln der Liste aller Online-Lehrbücher hinzugefügt. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.