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Die neuen Impact Faktoren sind da: Release 2014 (Data 2013)

Ab sofort – geschlagene 6 Wochen später als letztes Jahr – stehen die neuen Impact Faktoren unter http://isiknowledge.com/JCR/ zur Verfügung. Es werden gut 12.000 Titel aus Sciences Citation und Social Sciences Citation erfaßt. Zusätzlich zu den Impact Faktoren werden der „5-Jahres-Impact Faktor“, der „Eigenfactor Score“, der „Article Impact Score“, „Journal Self Cites“ und „Rank-in-Category“ jeder Zeitschrift angezeigt. Die neuen Impact Faktoren sind als „JCR Release 2014“ gekennzeichnet und enthalten die Zitierungsdaten von 2013.

Unter den 20 Zeitschriften mit dem höchsten Impact Faktor sind 11 von Nature (Vorjahr: 11) und 2 von Elsevier (2). Die restlichen 7 sind von diversen Fachgesellschaften (Vorjahr 5). Auffallend, wie wenig Artikel viele haben, z.B. 24 Artikel für Annual Review of Immunology an oder 25 für den Spitzenreiter CA (IF 162, Vorjahr 153). Die beste deutsche Zeitschrift ist von Rang 42 auf 60 abgefallen. Es handelt sich um die Open Access-Zeitschrift Living Reviews in Relativity vom Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam mit 7 (Vorjahr 11) Artikeln und immerhin einem IF von 16,5.

Alle 12.000 Titel, die einen Impact Faktor haben, finden sie unter http://scientific.thomsonreuters.com/imgblast/JCRFullCovlist-2014.pdf.

Die Liste der titel changes finden Sie hier. Titeländerungen führen in der Übergangszeit meist zu reduzierten Impact Faktoren.

Unter den Zeitschriften, die vom Impact Faktor ausgeschlossen wurden, weil sie ein „anomalous citation pattern“ aufwiesen, sind mit der Zeitschrift für Klinische Pädiatrie, Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie sowie der Zeitschrift für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie wieder drei deutschsprachige Zeitschriften zu finden. Klinische Pädiatrie wurde wegen einer „exceptionally high self citation rate“ aus der Impact Faktor-Liste ausgeschlossen, die beiden übrigen Titel wegen „stacking“, d.h. Zitierungen auf Gegenseitigkeit. Alle drei Titel gelten damit als „suppressed titles“. RÖFO wurden dagegen nach zwei Jahren mit überhöhten Selbstzitierungen wieder aufgenommen. Wer also das Pech hatte, 2012 in RÖFO zu publizieren, bekommt dafür keinen einzigen Impact Faktor-Punkt.


Achtung: Unter der gewohnten Adresse https://www.uni-muenster.de/ZBMed/zeitschriften/impact/ finden Sie zur Zeit nur die Impact Faktoren 1994-2012. Wir werden die 2013er Impact Faktoren einarbeiten, sobald wir die Daten vom Anbieter Thomson Reuters bekommen haben.

Impact Faktoren 2012 nun auch mit Klasseneinteilung


Zeitlicher Verlauf der Impact Faktoren für das Journal NEJM (Anklicken zum Vergrössern)

Die Impact Faktoren 2012 für über 8.400 Zeitschriften stehen ab sofort (zusätzlich zu dem Web-Angebot) auch unter der gewohnten Adresse https://www.uni-muenster.de/ZBMed/zeitschriften/impact/ zur Verfügung. Im Gegensatz zur Suche beim „original“ Journal of Citation Reports zeigt Ihnen diese Webseite den Verlauf der Impact Faktoren seit 1994 (s.o.) und vor allem die Klasseneinteilung der Journale (wichtig für die Habilitation).


Klasseneinteilung der Category Anesthesiology (Klicken zum Vergrössern)

Auf unserer mobilen Webseite zbmed.uni-muenster.de/m finden Sie die neue Seite ebenfalls.

Die obige Tabelle zeigt drei zusätzliche Parameter an, die für Sie interessant sein könnten:

  • 5 Year Impact Factor: Wie oft Artikel aus den letzten 5 Jahren in 2012 zitiert wurden.
  • Eigenfactor: Eine kostenfreie Alternative zu der Thomson Reuters Zitierungsdatenbank „Journal Citation Reports“, die auch die Zitierungen durch Zeitungen etc. bewertet. Nicht korrigiert gegen Artikelzahl.
  • Article Influence: Eigenfactor dividiert durch die Anzahl der Artikel einer Zeitschrift, ist somit vergleichbar mit dem Impact Factor.

Bitte denken Sie daran, dass die Impact Faktoren der Social Sciences Titel nur unter isiknowledge zu finden sind.

Die folgenden Kategorien wurden in den letzten Jahren neu aufgenommen:
– Audiology (ab 2012)
– Cell & Tissue Engineering (ab 2012)
– Nursing (ab 2011)
– Primary Health Care (ab 2010)

Diese erlauben Ihnen, die für eine Habilitation nötigen Publikationspunkte u.U. früher zu erreichen.

Je höher der Impact Faktor, desto mehr Retractions


Impact Faktor starke Journale zeigen mehr Article retractions.(Klicken zum Vergößern) (Brembs/Munafò – arXiv.org)

Der Guardian beschäftigt sich nicht nur mit Enthüllungen von Edward Snowden (Spionage), sondern auch von Björn Brembs (Publikationswesen). So kommentierte Curt Rice, der VP Forschung und Entwicklung, University Tromsø, dort unter dem Titel Science research: three problems that point to a communications crisis jüngst einen Artikel des bekannten deutschen Neurophysiologen: Deep impact: unintended consequences of journal rank. Brembs hatte dort eine Korrelation zwischen explodierenden Retraction-Zahlen und dem Impact Faktor festgestellt und geschlußfolgert, dass

using journal rank as an assessment tool is bad scientific practice. Moreover, the data lead us to argue that any journal rank (not only the currently-favored Impact Factor) would have this negative impact.

Mit anderen Worten: Das bestehende Journalranking in der Wissenschaft ist nichts anderes als wissenschaftsschädigend (dies nicht nur aufgrund einer mittelbaren Schädigung aufgrund einer alleinigen Ausrichtung der Wissenschaftler am Impact Faktor, sondern unmittelbar durch Verschlechterung der wissenschaftlichen Publikationen).

Laut der englischen Wikipedia sind die Hauptgründe für Retractions (den Wiederruf von Fachartikeln) übrigens „scientific misconduct including plagiarism, serious errors, and duplicate/concurrent publishing (self-plagiarism).“

Brembs und sein Mitautor Munafò gehen allerdings noch einen Schritt weiter und fordern gleich ein vollkommen neues Publikationssystem:

Therefore, we suggest that abandoning journals altogether, in favor of a library-based scholarly communication system, will ultimately be necessary. This new system will use modern information technology to vastly improve the filter, sort and discovery functions of the current journal system.

Die neuen Impact Faktoren 2012 sind da

Ab sofort – 8 Tage früher als letztes Jahr – stehen die neuen Impact Faktoren 2012 unter http://isiknowledge.com/JCR/ zur Verfügung. Es werden gut 12.000 Titel aus Sciences Citation und Social Sciences Citation erfaßt. Zusätzlich zu den Impact Faktoren werden der „5-Jahres-Impact Faktor“, der „Eigenfactor Score“, der „Article Impact Score“, „Journal Self Cites“ und „Rank-in-Category“ jeder Zeitschrift angezeigt.

Alle 12.000 Titel, die einen Impact Faktor haben, finden sie hier als HTML-Datei.

Die Liste der titel changes finden Sie hier. Titeländerungen führen in der Übergangszeit meist zu reduzierten Impact Faktoren.

Unter den 20 Zeitschriften mit dem höchsten Impact Faktor sind 11 von Nature (Vorjahr: 8), 2 von Elsevier (2) und 1 von Taylor & Franics (0). Der Rest ist von diversen Fachgesellschaften (Vorjahr 5). Auffallend, wie wenig Artikel die meisten haben, das fängt bei 7 Artikelchen für Advances in Physics an und hört bei 25 für den Spitzenreiter CA auf (IF 153!). Die ganzen Annual Reviews-Zeitschriften (5 unter den obersten 40, Vorjahr 7) haben ja auch nur um die 20 Paper. Die beste deutsche Zeitschrift hat sich von Rang 54 auf 42 vorgearbeitet. Es handelt sich um die Open Access-Zeitschrift Living Reviews in Relativity vom Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam mit 11 (Vorjahr 9) Artikeln.

Unter den Zeitschriften, die ein „anomalous citation pattern“ aufweisen, die zu einer signifikanten Störung des Journal Impact Factor führen würden, sind mit der Zeitschrift für Pädagogische Psychologie (zum zweitenmal nach 2011) und RÖFO auch zwei deutschsprachige Zeitschriften. Beide wurden wegen einer „exceptionally high self citation rate“ aus der Impact Faktor-Liste ausgeschlossen und gelten damit als „suppressed titles“.

Achtung: Unter der gewohnten Adresse https://www.uni-muenster.de/ZBMed/zeitschriften/impact/ finden Sie zur Zeit nur die Impact Faktoren 1994-2011. Wir werden die 2012er Impact Faktoren einarbeiten, sobald wir die Daten vom Anbieter Thomson Reuters bekommen haben.

Aufgepasst! Sham journals scam authors

Decan Butler wies kürzlich in Nature unter dem Titel Sham journals scam authors auf ein neues Betrugsmodell bei Open Access hin. Was war passiert?

Vermutlich iranische oder armenische Betrüger hatten Webseiten renommierter Wissenschaftszeitschriften gefakt, darunter Archives des Sciences (echte Webseite | Fake), Wulfenia (echte Webseite | Fake) und Bradleya. Die Schwindler kopierten dabei die Webseiten entweder bis ins Detail oder setzen eine neue, professionell ausschauende auf. Laut Nature waren die gefakten Seiten so gut gemacht, dass sie selbst Thomson Reuters hinters Licht führten, das die falschen Seiten daraufhin in seine Verzeichnisse für Zeitschriften und Impact Faktoren aufnahm.

Die Täuschung ging soweit, dass das Editorial Board um hochrangige Wissenschaftler ergänzt und aufgebläht wurde – eine Praxis, die auch von Bentham und anderen Verlagen bekannt ist.

Die Betrugsmache war Open Access, d.h. der Gewinn wurde über die Article Publication Charges erzielt: Die Fake-Journale verlangen mehr als 500 US-Dollar pro eingereichtem Manuskript. Der Betrag soll auf zwei Banken im armenischen Eriwan überwiesen werden.

UKM mobil: Klinikum mit Webseite für Smartphones

Wie die UKM-Pressestelle am 29.11. meldete verfügt das UKM nun auch über eine mobile Webseite, die einen „verbesserten Service für Smartphone-Nutzer“ darstellt.

„Wer mit einem Smartphone die Seiten des UKM (Universitätsklinikum Münster) ansteuert, landet ab sofort auf der mobilen Version der Webseite: Hier sind mit einem Klick alle Kliniken und Zentren des UKM mit Kontaktdaten und Ansprechpartnern zu erreichen. Mit diesem verbesserten Service möchte das UKM seinen Patientinnen und Patienten einen direkten Zugang zu den Kliniken des UKM auch über das Smartphone ermöglichen. Der direkte Link zur mobilen Version lautet http://mobile.ukmuenster.de.

Die Einführung der mobilen Übersichtsseiten ist nur ein erster Schritt, weitere Funktionen sind bereits in Planung. Für weitergehende Informationen ist die gesamte reguläre Webseite des UKM über einen Link auf der mobilen Seite aber auch weiterhin von mobilen Endgeräten aus ansteuerbar.


Unter https://www.uni-muenster.de/ZBMed/m/ ist die Zweigbibliothek Medizin bereits seit 3,5 Jahren mit einer mobilen Webseite online. Dort finden Sie zahlreiche Services wie z.B. den Buchkatalog, Rapidoc, Impact Faktoren oder die Literaturverwaltung RefWorks.

Die mobile Seite der Universitätsbibliothek finden Sie übrigens unter http://www.ulb.uni-muenster.de/m/.

Impact Faktoren 2011 nun auch mit Klasseneinteilung


(Anklicken zum Vergrössern)

Die Impact Faktoren 2011 für über 8.200 Zeitschriften stehen ab sofort (zusätzlich zu dem Web-Angebot) auch unter der gewohnten Adresse https://www.uni-muenster.de/ZBMed/zeitschriften/impact/ zur Verfügung. Im Gegensatz zur Suche beim „original“ Journal of Citation Reports zeigt Ihnen diese Webseite den Verlauf der Impact Faktoren seit 1994 (s.o.) und vor allem die Klasseneinteilung der Journale (wichtig für die Habilitation).


(Klicken zum Vergrössern)

Auf unserer mobilen Webseite zbmed.uni-muenster.de/m finden Sie die neue Seite ebenfalls.

Die obige Tabelle zeigt drei zusätzliche Parameter an, die für Sie interessant sein könnten:

  • 5 Year Impact Factor: Wie oft Artikel aus den letzten 5 Jahren in 2011 zitiert wurden.
  • Eigenfactor: Eine kostenfreie Alternative zu der Thomson Reuters Zitierungsdatenbank „Journal Citation Reports“, die auch die Zitierungen durch Zeitungen etc. bewertet. Nicht korrigiert gegen Artikelzahl.
  • Article Influence: Eigenfactor dividiert durch die Anzahl der Artikel einer Zeitschrift, ist somit vergleichbar mit dem Impact Factor.

Bitte denken Sie daran, dass die Impact Faktoren der Social Sciences Titel nur unter isiknowledge zu finden sind.

Die folgenden Kategorien wurden in den letzten Jahren neu aufgenommen:
– Nanoscience & Nanotechnology (ab 2005)
– Primary Healthcare (ab 2010)
– Nursing (ab 2011)

Diese erlauben Ihnen, die für eine Habilitation nötigen Publikationspunkte u.U. früher zu erreichen.

Gründe deine eigene Open Access-Zeitschrift

An der Fakultät Medizin gibt es einige Wissenschaftler, die editor-in-chief hochrangiger Fachzeitschriften sind. Ihnen geht es nicht ums Geld oder die Karriere, sondern sie wollen die Zeitschrift und die Forschung auf ihrem Fachgebiet voranbringen. Mit ihren Verbesserungswünschen stehen sie bei den Verlagen, die ihre Titel herausbringen, oft vor verschlossenen Türen. Dort herrschen vielfach Unverständnis, Unfähigkeit und Unwillen: Man hat kein offenes Ohr für die Forscher mehr, wie auch der Marketingdirektor von Nature, David Hoole, einräumen musste:

Es besteht die Gefahr, dass der Kontakt mit dem Wissenschaftler – die eigentliche Stärke des Verlagswesens – auf dem Altar einer ausschließlichen Profitfixierung geopfert werden könnte.

Bei der Profitfixierung sind die Verlage gut, die Zeitschriftenpreise sind stetig gestiegen und man kann nichts dagegen unternehmen, da es alles de-facto Monopole sind.

Am liebsten würde man die Zeitschrift selber publizieren, doch der Verlag rückt die Rechte an dem Titel (und damit ist der Impakt Faktor verbunden!) nicht heraus oder wenn, dann zu aberwitzigen, nicht selten siebenstelligen Summen. Wenn wundert’s? Das wissenschaftliche Publikationswesen ist die Lizenz zum Geld drucken, und wer würde schon seinen Dukatenesel ziehen lassen?

Die logische Schlußfolgerung ist, selber eine Zeitschrift zu gründen. Möglichst als Open Access, mit möglichst schnellen Publikationszeiten, Aufnahme in PubMed und einem Impact Faktor – aber möglichst ohne Verlag. In der Chemie und der Physik gibt es Beispiele für solche hochrangigen Neugründungen, das Pendant in der Medizin (German Medical Science) hat jedoch – obwohl früh gestartet – noch keine Impact Faktoren aufzuweisen. Man kann natürlich auch Independent Journal Editor bei BioMed Central (jetzt Springer) werden, aber trotz „independent“ gehören die Rechte an der Zeitschrift ausschließlich dem Verlag.

Um Ihnen dabei zu helfen, eine selbständige, unabhängige Open Access-Zeitschrift zu gründen, hat Martin Paul Eve, ein Doktorant an der University von Sussex, folgende fünfteilige Anleitung geschrieben: Starting an Open Access Journal: a step-by-step guide:

This guide is for academics who want to establish their own journals that are:

– Peer reviewed, in a traditional pre-review model
– Open Access and free in monetary terms for authors and readers
– Preserved, safe and archived in the event of catastrophe or fold
– Reputable: run by consensus of leaders in a field

Wie immer, ist auch die Unibibliothek nicht untätig geblieben und hält ein eigenes Angebot bereit, eine Open Access-Zeitschrift zu publizieren.

Dr. Obst in das Library Advisory Board von UpToDate berufen

Dem Leiter der Zweigbibliothek Medizin, Dr. Oliver Obst, wurde nun die Ehre zuteil, in das Library Advisory Board von UpToDate berufen zu werden. UpToDate ist eine der am weitesten verbreiteten und bekanntesten Ressourcen von klinischen Übersichtsarbeiten weltweit. Das Library Advisory Board von UpToDate diskutiert wichtige Entwicklungen in der Medizin (z.B. EBM) und wird zu Rate gezogen, wenn es um die Strategie, Lizenzen und Produkte des Unternehmens geht. Der Beirat setzt sich aus sieben Medizinbibliothekaren zusammen, darunter nur zwei aus Europa. Die internationale Gruppe führt vierteljährliche Telefonkonferenzen durch und trifft sich einmal jährlich in der UpToDate-Zentrale in Boston, MA.

Kurze Zeit später kam die nächste Berufung. Das New England Journal of Medicine – mit einem Impact Faktor von 53,5 eines der meistzitierten Fachzeitschriften überhaupt – wollte Dr. Obst auch gerne für ihr Library Advisory Board haben. Doch diesmal lehnte Dr. Obst ab, wenn auch mit Magenschmerzen: „Ich habe mich natürlich überaus geehrt gefühlt. Der Beirat der NEJM ist bekannt für seine hochkarätigen Mitglieder und Diskussionen. Das hätte mich schon gereizt. Doch drei Flugreisen im Jahr in die Staaten sind einfach zuviel des Guten. Meine Verpflichtungen in Europa und hier in Deutschland verschwinden ja nicht.“


UpToDate ist eine US-amerikanische Ressource von Übersichtsarbeiten, eine Art Volltext-Enzyklopädie, wobei die einzelnen Einträge dieses Lexikons strukturierte Übersichtsarbeiten zu klinischen Fragestellungen darstellen – mittlerweile insgesamt über 9.000 mit 100.000 Seiten im Volltext, Abbildungen, Röntgen- und CT-Bilder. UpToDate steht im Hochschulnetz der Universität Münster zur Verfügung; jedes Jahr werden über 20.000 Reviews benutzt. UpToDate wird alle vier Monate aktualisiert, die aktuelle Versionsnummer ist 19.3. Obwohl UpToDate im letzten Jahrzehnt zahlreiche Konkurrenten wie DynaMed, FirstConsult, BMJ PoC bekommen hat, nimmt es in Deutschland weiterhin einen Spitzenplatz unter allen klinischen Reviewsystemen ein.

UpToDate wird von der Zweigbibliothek gemeinschaftlich mit neun Kliniken bezahlt; angesichts der jährlich steigenden Kosten und des schwachen Euros könnte eine Institution die Kosten gar nicht alleine tragen. Die beteiligten Kliniken werden in Höhe der Kosten für eine Einzellizenz an der Finanzierung beteiligt.

Was waren 2011 die meistgenutzten Webseiten der Bibliothek?

Die statistische Analyse der letztjährigen 1 Mio. Internet-Zugriffe auf die Webseiten der Bibliothek – rund 3.000 pro Tag – erlaubt die Aufstellung einer Hitliste der Informationsangebote der ZB Med. Die ersten vier Plätze sind unverändert: Der Blog „Aktuelles“ hat die Homepage als häufigsten Startpunkt abgelöst, dahinter folgt das Wissens-Wiki. Die iPad-Anwendungen liegen auf Rang 4 vor den Büchern, die drei Plätze gut machen konnten und der Zeitschriftensuche auf Platz 6. Die Impact Faktoren sind auf Rang 7 abgerutscht, während die Artikelbestellungen über Rapidoc kräftig zulegen konnten. Die E-Books haben zwei Plätze verloren, die Dissertationssuche einen.

  1. Aktuelles (225.692) Im Vorjahr Platz 1
  2. Homepage (166.295) Platz 2
  3. Wissens-Wiki (58.506) Platz 3
  4. iPad-Anwendungen (13.835) Platz 4
  5. Bücher (11.454) Platz 8
  6. Zeitschriftensuche (9.673) Platz 6
  7. Impact Faktoren (9.595) Platz 5
  8. Rapidoc (7.897) Platz 14
  9. E-Books (6.580) Platz 7
  10. Dissertationssuche (2.798) Platz 9

PubMed-Recherche in Zeitschriften mit hohem Impact Faktor

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Bei allgemeinen PubMed-Recherchen (wie z.B. nach „Latex Allergy“) erhält man eine Unmenge an Treffern, die ohne weitere Eingrenzung oft ein unverdauliches Mass erreichen (hier 3.000 Zitate). Am Besten grenzt man nun die Suche weiter sachlich ein: Latex Allergy AND Pregnancy (50 Treffer). Steht eine sachliche Eingrenzung nicht zur Verfügung, weil man z.B. alles zur Latexallergie finden möchte oder noch gar nicht weiß, unter welchen Aspekten man Latexallergie studieren möchte, kann man auf formale Eingrenzungen ausweichen (den so genannten PubMed-„Limits“). Diese begrenzen die Suche u.a. nach Altersgruppen, Artikelart (Clinical Trial, RCT, Review, Twin Study), Sprache oder Aktualität. Diese Limits sind jedoch oft unbefriedigend, weil dabei immer das Riskio besteht, relevante Arbeiten „wegzulimitieren“.

Bei einem meiner letzten Hausbesuche kam nun der interessante Vorschlag auf, eine PubMed-Recherche auf wichtige, impaktstarke Zeitschriften eingrenzen, z.B. auf alle Klasse 1 – Zeitschriften eines Fachgebietes. Dies ist in der Tat möglich, da PubMed a) die allermeisten Zeitschriften mit Impact Faktor indexiert (z.B. 97% in der Kardiologie) und b) eine Suche nach den Zeitschriftentiteln zuläßt. Im Folgenden finden Sie die genaue Vorgehensweise, wie man eine PubMed-Recherche auf bestimmte Zeitschriften (hier diejenigen mit hohem Impact Faktor) beschränkt:

1. Zeitschriftensuche
Man stellt sich zunächst in PubMed eine Suche zusammen, die alle Klasse 1 – Zeitschriften eines Fachgebietes umfasst. Die Zeitschriften werden am besten im NLM Catalog: Journals referenced in the NCBI Databases gefunden. Über den „PubMed search builder“ wird das Journal in die Suche übernommen. Nimmt man als Beispiel die Subject Category „Allergy“ (nur zugänglich an der Universität Münster), wären dies:

  1. Journal of allergy and clinical immunology (PubMed-Suche)
  2. Allergy (PubMed-Suche)
  3. Clinical and experimental allergy (PubMed-Suche)
  4. Contact Dermatitis (PubMed-Suche)
  5. Clinical Reviews in Allergy and Immunology (PubMed-Suche)

2. Aufsummierung
Im zweiten Schritt gilt es, die Artikel der einzelnen Journale durch eine OR-Verknüpfung aufzusummieren:

„J Allergy Clin Immunol“[Journal] OR „Allergy“[Journal] OR „Clin Exp Allergy“[Journal] OR „Contact Dermatitis“[Journal] OR „Clin Rev Allergy Immunol“[Journal]

3. Abspeichern
Diese Suche muss man nun dauerhaft abzuspeichern. Dies funktioniert entweder als Lesezeichen im Browser, dazu geht man rechts auf „Search Details“, klickt auf „see more“ und legt sich einen Lesezeichen (Bookmark) auf die angegebene URL.

Oder man benutzt seinen MyNCBI-Account (Registrierung kostenlos), klickt auf „Save Search“ (oben unter dem Suchfenster) und kann nun die Suche jederzeit durch Klick auf den gewählten Suchnamen in MyNCBI wieder aufrufen.

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4. Eingrenzen
Will man irgendwann einmal seine Recherche (z.B. nach Latexallergien) auf diese Klasse 1- Zeitschriften eingrenzen, dann genügt es, die einmal abgespeicherte Suche über einen der beiden Wege aufzurufen und über „Advanced“ (oben unter dem Suchfenster) mit den aktuellen Suchtreffern (für Latexallergie) zu verknüpfen. Dies geschieht durch den Operator „AND“, siehe unten:

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Will man sich die Mühe nicht machen (oder hat keine studentische Hilfskraft dafür an der Hand 😉 ), kann man sich – zumindest in der Inneren Medizin – mit folgendem Trick behelfen: Unter „Limits“ kann in PubMed das Trefferergebnis nach bestimmten „Subsets“ eingegrenzt werden, darunter AIDS, Cancer oder aber die 120 Journals des Abridged Index Medicus. Diese so genannten „Core Clinical Journals“ stellen die (aus angloamerikanischer Sicht) wichtigsten klinischen Zeitschriften dar, lassen aber eine eindeutige Qualifizierung nach Impact Faktoren vermissen.

Die Bibliothek hilft Ihnen aber gerne bei der Formulierung der Suchanfrage, einfach eine Email an info@zbmed.ms schreiben.