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Amboss Podcast: Cannabis als Medizin – Indikationen und praktische Anwendung

Cannabinoide auf Rezept: Seit 4 Jahren ist das in Deutschland möglich. Seither können Mediziner:innen unabhängig von ihrer Fachrichtung cannabisbasierte Arzneimittel verschreiben. Doch bis heute bleiben viele Unsicherheiten: Wann sind Cannabinoide Opioiden in der Schmerztherapie vorzuziehen? Welche Darreichungsform soll ich verordnen? Welche Fallstricke gilt es bei der Verschreibung zu beachten? Schädigt Cannabis die Intelligenz- und Gehirnentwicklung bei Kindern?
In dieser Podcastfolge wird diesen Fragen gemeinsam mit Prof. Dr. med. Sven Gottschling auf den Grund gegangen. Der Kinderonkologe ist Chefarzt am Altersübergreifenden Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie am Universitätsklinikum des Saarlandes und setzt Cannabinoide bereits seit über 20 Jahren ein. Er erklärt, warum viele Schmerzkranke von Cannabinoiden profitieren können und wie mit Vorurteilen umgegangen werden kann. Zudem wird über wichtige weitere Indikationen, den Wirkmechanismus sowie relevante Aspekte im Umgang mit Patient:innen und ihren Angehörigen gesprochen.

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Mehr zum AMBOSS-Podcast: https://go.amboss.com/podcast
Mehr zum AMBOSS-Blog: https://blog.amboss.com/de
Mehr zum Thema Schmerztherapie im AMBOSS Kapitel: https://go.amboss.com/kcb

Amboss bietet regelmässig diesen Podcast an, der Wissenschaft hörbar machen soll. Alle zwei Wochen am Sonntag wird mit Expertinnen und Experten über relevante Themen aus Forschung, Gesundheitspolitik und dem klinischen Alltag. Das Format wechselt zwischen Kollegengespräch und Nachrichtenstil. Daneben werden aktuelle Studien aus international anerkannten Fachjournalen – wie dem NEJM oder dem JAMA besprochen.

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

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AMBOSS Blog: “Es gibt schwerstbehinderte Menschen, die überhaupt nicht krank sind”

So ist das Interview von Philippa von Schönfeld mit Prof. Dr. med. Peter Martin, Leiter der Séguin-Klinik für Menschen mit schwerer geistiger oder mehrfacher Behinderung, im Amboss-Blog (der es sich zur Aufgabe gemacht hat Hintergründe, Details zu neuesten Studien und Insights durch Expert:innengespräche zu referieren) überschrieben.

AMBOSS-Blog: Wenn sich in der Notaufnahme ein Mensch mit geistiger Behinderung vorstellt, ist die Unsicherheit oft groß. Das geht schon bei der Ansprache los: Wie kann ich einschätzen, wie viel jemand versteht?

Prof. Dr. med. Peter Martin: Wenn Sie gar nichts wissen, ist es das Vernünftigste, so zu sprechen, wie Sie mit einem Menschen sprechen würden, der nicht Fachfrau oder Fachmann ist. Beobachten Sie, wie die betroffene Person reagiert: Wendet sie sich Ihnen zu? Wirkt sie aufmerksam? Fragen Sie auch die Begleitperson, die ja oftmals dabei ist, nach Sinnesstörungen und Hilfsmitteln. Einer der größten Fehler in der Notaufnahme wäre zu sagen: “Gehen Sie mal raus, ich muss die Patientin untersuchen.” Stattdessen: “Kommen Sie dazu und sagen Sie mir, wenn Ihnen etwas auffällt, was nicht typisch ist für Ihre Tochter oder die Patientin, die in ihrem Wohnheim von Ihnen betreut wird.” Das Umfeld einzubeziehen, ist ganz wichtig – in jeder Situation.   … weiter

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AMBOSS Blog: “Wir dürfen nicht zulassen, dass das Virus andernorts weiter wütet”

Weltweit fordern Regierungen und NGOs, den Patentschutz für COVID-Impfstoffe für die Dauer der Pandemie zu lockern. Im Interview mit dem AMBOSS-Blog erklärt Malte Radde, Koordinator der Universities Allied for Essential Medicines (UAEM), den Hintergrund der Kampagne “Fair Impfen”.

AMBOSS-Blog: Du arbeitest auf einer COVID-Intensivstation. Die Situation dort entspannt sich wohl erst, wenn hierzulande deutlich schneller geimpft wird. Du engagierst dich aber für mehr Impfstoff in anderen Ländern. Warum? 

Malte Radde: Wir haben weltweit viel zu wenig Impfstoff, und das ist für alle ein Problem. Zum einen gilt für mich als Mediziner allein schon aus humanitären Überlegungen: Wir dürfen nicht zulassen, dass in ärmeren Ländern hunderttausende weitere Menschen sterben, weil sie nicht geimpft werden, obwohl ein Impfstoff existiert. Das Virus andernorts einfach weiter wüten zu lassen, birgt zum anderen auch für uns hier in Deutschland große Risiken. Wir haben es in Großbritannien, Südafrika, Brasilien und zuletzt auch Indien schon gesehen: Mutationen entstehen und werden, solange sich das Virus verbreiten kann, auch weiterhin entstehen. Und wenn wir Pech haben, entstehen Immune-Escape-Varianten, vor denen die Impfung plötzlich nicht mehr schützt. Um dem zuvorzukommen, müssen wir die weltweite Impfstoffproduktion massiv hochfahren. Wir von den Universities Allied for Essential Medicines setzen uns dafür ein, dass nicht nur die Hersteller, sondern auch andere Firmen diese Impfstoffe produzieren dürfen.

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Amboss Podcast: Schlaf – unterschätzte Medizin

Schlafstörungen und chronischer Schlafmangel zählen zu den häufigsten medizinischen Problemen unserer modernen Gesellschaft und wirken sich auf zahlreiche Krankheitsbilder aus. Doch in der ärztlichen Ausbildung wird dem Thema nur sehr wenig Platz eingeräumt. Mit der aktuellen Podcast-Folge soll dazu beigetragen werden, Wissenslücken zu schließen. Ein Gespräch mit dem Leiter des Lehrstuhls für Schlaf- und Telemedizin an der Universität Essen, Professor Christoph Schöbel: Direktlink auf die Episode.

Man erfährt mehr über den aktuellen Stand der Forschung, und wie genau Schlaf verschiedene Krankheiten beeinflusst. Außerdem ist das Thema die klassische Schlafstörung, die Insomnie und Professor Schöbel erläutert, was in der ärztlichen Praxis getan werden kann und welche therapeutischen Möglichkeiten es abseits von Schlaftabletten zu kennen gilt.

Amboss bietet regelmässig einen Podcast an, der Wissenschaft hörbar machen soll. Alle zwei Wochen am Sonntag wird mit Expertinnen und Experten über relevante Themen aus Forschung, Gesundheitspolitik und dem klinischen Alltag. Das Format wechselt zwischen Kollegengespräch und Nachrichtenstil. Daneben werden aktuelle Studien aus international anerkannten Fachjournalen – wie dem NEJM oder dem JAMA besprochen.

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AMBOSS Blog: Delir: Prophylaxe als Therapie

Im neuesten Beitrag im AMBOSS Blog, der es sich zur Aufgabe gemacht hat Hintergründe, Details zu neuesten Studien und Insights durch Expert:innengespräche zu referieren, geht es um das Delir, welches oft schwierig zu diagnostizieren ist – umso wichtiger ist seine Prävention. Wer mögliche Trigger vermeiden will, sollte Risikofaktoren und nicht-pharmakologische Strategien kennen.

Das Delir kennzeichnen Störungen von Bewusstsein, Psychomotorik, kognitiver Funktion und Schlaf-Wach-Rhythmus. Da über 70 Prozent der Betroffenen älter als 65 Jahre sind ist insbesondere die Gabe typischer Antipsychotika kritisch, da diese bei Demenz die Mortalität erhöhen. Zudem können Benzodiazepine, die als letzte Wahl bei ausgeprägter psychomotorischer Unruhe eingesetzt werden, bei Älteren eine paradoxe Wirkung hervorrufen und die Unruhe noch verstärken.

Das Delir als akutes, komplexes, hirnorganisches Syndrom birgt viele negative Konsequenzen: längere Krankenhausaufenthalte, schlechtere Behandlungsergebnisse, höhere Kosten für das Gesundheitssystem und eine erhöhte Mortalität. Seine Prävention lohnt sich also.

Mehr zur Diagnostik eines Delirs, zu Sonderformen sowie Inhalten zu weiteren organischen psychischen Störungen finden sich im AMBOSS-Kapitel Organische psychische Störungen unter Delir.

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AMBOSS-Podcast: Die Pathophysiologie der Aura bei Migräne

Lange Zeit schien es ruhig um die Migräneforschung. Doch die Wissenschaft entschlüsselt zunehmend die Entstehungsprozesse der Volkskrankheit. In diesem Podcast ist der Experte Dr. Markus Dahlem zu Gast. Der Physiker ist seit Jahrzehnten als Migräneforscher tätig und erklärt im Gespräch unter anderem, was sich während einer Aura im Großhirn abspielt:

„Wir wissen, dass Zellen in einem Gradienten von geladenen Teilchen Energie speichern. Bei einer Migräneattacke entladen sich diese neuronalen Batterien: zwar nur fokal, aber dramatisch – stärker als bei einem epileptischen Anfall, bei dem die Neuronen auch sehr stark feuern – bis hin zu einem kompletten Auslaufen der neuronalen Batterien. Neurone, die das durchlaufen, stecken per Diffusion ihre Nachbarn an, und so setzt sich das fort. Die Migräne mit Aura hat also eine klassische Provokationseigenschaft: Habe ich taktile Störungen, etwa ein Kribbeln, wandert das meinen Arm entlang. Sehstörungen wandern durchs Gesichtsfeld. Und wir haben festgestellt: Wenn Patienten ihre Sehstörungen aufzeichnen, malen sie im Prinzip eine Landkarte ihrer Hirnrindenkrümmung.“

Im Podcast geht es außerdem um neue Entwicklungen in der Migränebehandlung, etwa um CGRP-Antikörper und andere Errungenschaften in der Akuttherapie und Prophylaxe. Dabei stellt Dahlem auch nicht-medikamentöse Ansätze vor und erklärt, wie digitale Apps dabei helfen können, Auslöser für Kopfschmerzen zu identifizieren und damit das Triggermanagement zu verbessern.

Weitere Informationen zum Podcast und relevanten AMBOSS-Inhalten: Migräne und https://amboss.podigee.io/archive

 

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Amboss: IMPP-Probeexamen

Wichtige Info für alle Examenskandidat:innen April 2021: Vom 15.02. bis 28.02. wird in AMBOSS das zweite vom IMPP angekündigte Probeexamen zur Verfügung stehen (im Lernplan-Bereich)!
Wie gewohnt werden die Fragen von der ärztlichen Redaktion kommentiert und mit der AMBOSS-Bibliothek verknüpft sein. Im Probeexamen tauchen vereinzelt auch Fragen zu COVID-19 auf. Das AMBOSS-COVID-19-Kapitel dient dabei in Abstimmung mit dem IMPP als Vorbereitungsskript: go.amboss.com/skript-covid-19

Zusätzlich Empfehlung: das Kapitel zum Infektionsschutzgesetz in die Vorbereitung einbeziehen: go.amboss.com/IfS-Gesetz. Das Gesetz wurde im Dezember 2020 angepasst und das AMBOSS-Kapitel entsprechend überarbeitet.

Die genannten Inhalte und Fragen können im genannten Zeitraum auch ohne Campuslizenz kostenfrei genutzt werden.

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Amboss Podcast: COVID-19-Impfstoffe

Im AMBOSS-Podcast gibt der Pädiater Dr. Martin Terhardt, seit 10 Jahren Mitglied der ständigen Impfkommission (STIKO), Einblicke in die STIKO-Arbeitsgruppe „COVID-19-Impfung“ und erklärt konkret, wie die Wirksamkeit eines Impfstoffs gemessen wird:  „Haben Sie Vertrauen in die Kommissionen und Behörden, die sich um dieses Thema kümmern. Dort sitzen Menschen, die auch skeptisch sind […] und sich dessen bewusst sind, dass es darum geht, Medikamente an Menschen zu verabreichen, die per se gesund sind“

Anders als bei herkömmlichen Lebend- und Totimpfstoffen steht bei der Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen v.a. der Ansatz genbasierter Impfstoffe im Fokus. Schon seit vielen Jahren verfolgen Forscher:innen das Konzept, Erbinformationen des Erregers in menschliche Zellen zu injizieren, die daraufhin Virusantigene selbst herstellen und das Immunsystem effektiv stimulieren können. Die beiden Podcast-Episoden beleuchten diese Impfstofftechnologien näher, vergleichen mRNA- und vektorbasierte Verfahren und beleuchten Vor- und Nachteile in deren Anwendung.

Die Antworten auf viele Fragen stehen noch aus. So fehlen bspw. Daten aus noch laufenden Studien der Impfstoffhersteller sowie der ersten geimpften Kohorten. Von diesen erwartet man sich weitere Erkenntnisse zur Langzeiteffektivität der Impfdosen. Fest steht jedoch: Die Wirksamkeit ist nur gewährleistet, so Dr. Terhardt, „wenn wir eine sehr, sehr hohe Impfrate [in der Bevölkerung] erreichen.“ Der Ball liegt also langfristig nicht im Feld der STIKO, sondern bei jedem und jeder Einzelnen – und damit auch bei den Ärzt:innen, von denen ihre Patient:innen eine kompetente Beratung erwarten.

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Weitere Informationen zum Podcast und relevanten AMBOSS-Inhalten: COVID-19, und https://amboss.podigee.io/archive

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AMBOSS: COVID-19-Fokus-Kurs

In den vergangenen Monaten sind zahlreiche Erkenntnisse und Empfehlungen rund um die Behandlung von COVID-19-Patient:innen veröffentlicht worden. Zuletzt unter anderem die neuen Leitlinien der DEGAM zur ambulanten Versorgung und der intensivmedizinischen Fachgesellschaften zur stationären Versorgung.

Um sich gezielt einen Überblick zu verschaffen, steht ab sofort der COVID-19-Fokus-Kurs in AMBOSS zur Verfügung: go.amboss.com/kurs-covid19

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AMBOSS Blog: Postoperatives Vorhofflimmern

In dem jüngsten Beitrag von Philippa von Schönfeld im AMBOSS Blog, der es sich zur Aufgabe gemacht hat Hintergründe, Details zu neuesten Studien und Insights durch Expert:innengespräche zu referieren, geht es um postoperatives Vorhofflimmern: Alter, Geschlecht, Ruheherzfrequenz:

Bei kardiochirurgischen Eingriffen liegt die Inzidenz postoperativen Vorhofflimmerns bei bis zu 45 Prozent. Perioperative Auslöser können Elektrolytstörungen sowie strukturelle oder elektrische Veränderungen im Vorhof sein. Aber auch bei nicht-kardiologischen Thoraxoperationen kann postoperatives Vorhofflimmern zur folgenschweren Komplikation werden. Es ist in diesem Zusammenhang die am häufigsten auftretende Arrhythmie und mit einer verlängerten Behandlungsdauer sowie erhöhten Mortalität assoziiert. Da die Ätiologie multifaktoriell und bisher nicht gänzlich geklärt ist, kann das Wissen um Risikopatient:innen helfen, die Zeit bis zur Diagnosestellung und Therapie zu verkürzen.

Wer ist also besonders gefährdet? Es gibt verschiedene Ansätze, ein Vorhersagemodell für postoperatives Vorhofflimmern zu schaffen. Im Jahr 2005 wurden von Passman et al. in einer Studie drei simple Prädiktoren benannt: fortgeschrittenes Alter, männliches Geschlecht und eine Ruheherzfrequenz ab 72 Schlägen pro Minute. Eine Wichtung erfolgte mittels Punktevergabe, wobei das Alter als singulär größter Risikofaktor am stärksten gewertet wurde. Weitere Risikofaktoren wie eine Mitralklappenerkrankung oder eine linksatriale Dilatation wurden ausgelassen. Dennoch konnte die Klassifikation eine Vorhersagegenauigkeit von 67 Prozent erzielen. Das Studienkollektiv bestand aus 856 Krebspatient:innen, die zwischen 1991 und 2003 nicht-kardiale thorakale Operationen hatten.

Dieses klinische Vorhersagemodell wurde in einer 2019 publizierten Studie von Smith et al. erneut angewendet und erweitert. Die Studienpopulation schloss 2.036 Patient:innen ein, die aufgrund benigner oder maligner nicht-kardialer Erkrankungen im Bereich des Thorax operiert worden waren. Auch hier bestätigte sich die gute Kalibrierung des Modells. Unter Hinzunahme des Resektionssumfangs als Einflussfaktor wurde ein binäres System von “low risk” versus “high risk” entwickelt. Dabei wurden Pneumonektomie, Ösophagektomie sowie Lobektomie als extensive Eingriffe bezeichnet und entsprechend als “high risk” kategorisiert. Diese Einteilung stimmt mit Studien überein, die chirurgischen Stress als Risikofaktor für postoperatives Vorhofflimmern identifizierten.

Zur Prävention ist bei gefährdeten Patient:innen eine perioperative Prophylaxe denkbar. Die Evidenzlage ist allerdings bisher noch nicht geklärt. Bislang empfiehlt die American Association of Thoracic Surgery die Erwägung einer Medikation mit Amiodaron zur Prophylaxe bei Risikopatient:innen, ohne diese Risikogruppe klar zu definieren.

Das Vorhersagemodell könnte zur individuellen Abwägung einer Prophylaxe unter Einbeziehung der Patient:innen- und OP-abhängigen Risikofaktoren hilfreich sein und einen Anstoß zur weiteren Forschung zum postoperativen Vorhofflimmern geben.

Quelle: External validity of a model to predict postoperative atrial fibrillation after thoracic surgery. Heather Smith et al. European Journal of Cardio-Thoracic Surgery, 57(5).2020, 874–80 [Volltext]

Weitere Inhalte zu Klinik, Differentialdiagnosen und Therapie finden sich im unter Postoperatives Vorhofflimmern im AMBOSS-Kapitel Vorhofflimmern.

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Amboss Podcast: Der medizinische Jahresrückblick

In der jüngsten Podcast-Folge im Jahr 2021 geben Ärztinnen ihren persönlichen Studienrückblick 2020: go.amboss.com/podcast
So besprechen sie unter anderem, welche Persönlichkeitsmerkmale die Tendenz begünstigen, Klopapier zu horten und wieso der COVID-19-Lockdown zu leeren Klopapierregalen geführt hat. Außerdem erzählen sie, wie selbst 2020 noch eine bisher unbekannte Struktur in der Medizin entdeckt werden konnte. Um welche es sich handelt, ist natürlich auch im AMBOSS-Kapitel nachzulesen: go.amboss.com/kapitel-struktur

Amboss bietet regelmässig einen Podcast an, der Wissenschaft hörbar machen soll. Alle zwei Wochen am Sonntag wird mit Expertinnen und Experten über relevante Themen aus Forschung, Gesundheitspolitik und dem klinischen Alltag. Das Format wechselt zwischen Kollegengespräch und Nachrichtenstil. Daneben werden aktuelle Studien aus international anerkannten Fachjournalen – wie dem NEJM oder dem JAMA besprochen.

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Amboss: IMPP-Probeexamen und Vorbereitungsskript

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

Im Rahmen der am 1. April in Kraft getretenen Verordnung zur abweichenden Approbationsordnung erstellt das IMPP zur Vorbereitung auf das April-Examen 2021 zwei Probeexamina à 80 Fragen, welche auch in AMBOSS bereitgestellt werden.

Das erste Probeexamen wird auf Wunsch des IMPP vom 23.11.-6.12. in AMBOSS zur Verfügung stehen (im Lernplan-Bereich). Wie gewohnt werden die Fragen von der ärztlichen Redaktion kommentiert und mit der AMBOSS-Bibliothek verknüpft sein. Im Probeexamen werden vereinzelt auch Fragen zum COVID-19 auftauchen. Als Vorbereitungsskript wird das AMBOSS-COVID-19-Kapitel eingesetzt.

Das zweite Probeexamen wird voraussichtlich ab dem 15. Februar für zwei Wochen aufrufbar sein – hierüber informieren wir nochmal.

Viele Fragen und Antworten zum Probeexamen sind hier zusammengestellt.

 

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