Archiv für den Monat: Januar 2021

AMBOSS-Blog: Der (Mehr-)Wert des ärztlichen Gesprächs

Der jüngste Eintrag im Amboss-Blog von Rosa Bartel dreht sich um die Zufriedenheit von Dialysepatient*innen, konkret um die Vorstellung der Studie “Dialysis Regret – Prevalence and Correlates” von Fahad Saeed, Susan A. Ladwig, Ronald M. Epstein, Rebeca D. Monk and Paul R. Duberstein in der Zeitschrift Clinical Journal of the American Society of Nephrology. 15(7). 2020, 957-63 [Abstract].

En detail geht es um die hohe Zahl von Dialysepatient*innen, die es bedauern, sich für eine Dialyse (sowohl Hämodialyse als auch Peritonealdialyse) entschieden zu haben. Die Studie betont „die Wichtigkeit ausführlicher und auch wiederholter Aufklärungs- und Beratungsgespräche von ärztlicher Seite aus.“

Den ganzen Beitrag Der (Mehr-)Wert des ärztlichen Gesprächs finden Sie hier.

Zu der Studie wurde ein podcast veröffentlicht, hier (mp3; 02:50 min)

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

Weitere Infos zu Amboss hier.

Grafik © Amboss GmbH

E-books des Dt. Zahnärzteverlags verfügbar

 

Um die Studierenden und Hochschulen in Nordrhein-Westfalen im digitalen Lehrbetrieb zu unterstützen, stellt das Ministerium für Kultur und Wissenschaft mit der Initiative E-Books.NRW bis 2023 insgesamt 40 Millionen Euro für E-Book-Lizenzen zur Verfügung. Die Landesregierung reagiert damit auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Präsenzlehre und den damit einhergehenden gesteigerten Bedarf nach dauerhaft nutzbaren, elektronischen Medien für Studium und Lehre. Ziel der Initiative ist ein landesweiter Zugang für Studierende zu einem möglichst breit gefächerten inhaltlichen Spektrum an E-Books (Pressemitteilung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft)

In diesem Lizenzpaket sind auch vier Titel enthalten, die auf der Wunschliste der „Zahnis“ standen, und zwar folgende

Die Bücher stehen ab sofort zur Verfügung, nach der Einspielung der Daten durch das Hochschulbibliothekszentrum NRW sind sie auch im ULB-Katalog  zu finden.

Alle verfügbaren Bücher (aller Disziplinen)  finden Sie hier hier, auf der linken Seite können Sie den Dt. Ärzteverlag/ Dt. Zahnärzteverlag auswählen.

Aktualisiert: 11 Wege an Zeitschriften-Artikel zu kommen, die in Münster nicht verfügbar sind

## jetzt mit dem Kopernio-Nachfolger EndNote Click ##

Der folgende Artikel beantwortet die Frage, wie man an Artikel von Zeitschriften kommt, die nicht vor Ort verfügbar sind.

1. Website des Verlags
Auf der Website des Verlags könnte der Artikel als „Hybrid-Open-Access“ immer noch zugänglich sein. Und auch wenn die Bibliothek das Abo gekündigt hat: manchmal vergessen Verlage schlicht und einfach, den Zugang abzuschalten.

2. Google Scholar
Eine Google– oder noch besser Google-Scholar-Suche fördert Artikel zur Oberfläche, die von Drittanbietern (oft den Autoren selber) ins Internet gestellt wurden.

3. PubMedCentral
In PubMed werden verschiedene Artikelversionen verlinkt, darunter der PubMedCentral-Version. PMC bietet 2.000 Zeitschriften nach einer Embargoperiode frei verfügbar an.

4. DOAI / oaDOI
Sie können die digitale Objektkennung (DOI) eines Artikels in den DOAI– und oaDOI-Dienst eingeben, um frei verfügbare Artikel zu lokalisieren. Dabei werden Preprint-Archive, Researchgate und institutionelle Repositorien durchsucht.

5. #icanhazpdf
Twitter-Nutzer können mit dem Hashtag #icanhazpdf und einem Link auf den Artikel anderen Nutzern Ihr Interesse für diesen Artikel anzeigen. Wenn jemand Zugriff hat, kann er Ihnen den Artikel zukommen lassen.

6. Reprint Requests / Open Access Button
Eine weitere Option ist (wenn auch manchmal etwas zeitaufwendiger), den entsprechenden Autor zu kontaktieren und ihn um eine Kopie des Artikels zu bitten. Diese Praxis wird von allen großen Verlagen gebilligt. Ein eleganter Weg, an Reprints zu kommen, ist der preisgekrönte Open Access Button.

7. Kollegen fragen, die einen Zugang haben
In der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek finden Sie Institutionen, die auf eine bestimmte Zeitschrift noch Zugriff haben. Dann kann man einen Kollegen fragen, der dort arbeitet. Diese Praxis ist rechtlich im Graubereich, nicht alle Verlage unterstützen dies.

8. Rapidoc
Über die Zweigbibliothek Medizin können Sie den Artikel via Fernleihexpressdienst Rapidoc erhalten. Die Qualität ist manchmal bescheiden, da die Verlage uns zwingen, den Artikel einzuscannen. Wenn Sie eine bessere Abbildungsqualität benötigen, geben Sie dies bitte bei der Bestellung im Kommentarfeld an!

9. Artikel oder Zeitschrift privat kaufen
Für einen schnellen (aber nicht kostenlosen!) Zugang zu einem Artikel, beißen Sie die Zähne aufeinander und zahlen für den Artikel. Einige Institutionen erstatten Ihnen diese Kosten. Zeitschriften-Artikel kosten typischerweise zwischen 25 und 35 Euro, aber es gibt auch Sparpreise, wie z.B. Lancet Choice ($49 für 5 Artikel) oder Cell Press (read-only ab $3,99). Man kann die Zeitschrift auch privat abonnieren, was meist einen Bruchteil der Bibliothekslizenzen kostet.

10. Browser-Plugins
Wenn Sie vor einer Paywall stehen: Der Browser-Plugin von EndNote Click (früher Kopernio) sucht nach lizenzierten aber auch frei verfügbaren PDFs. Gehen Sie zum Artikel und klicken Sie auf das EndNote Click-Symbol in der Browserleiste. Unterstützt werden u.a. PubMed, ScienceDirect, Web of Science und Google Scholar. Registrierung erforderlich (u.a. auch wegen der Zuordnung der richtigen Zeitschriftenlizenzen und Library Credentials: Benutzen Sie „University of Munster“). Eine Alternative ist unpaywall.

11. Eigene Artikel ins Netz stellen
Zugegebenermassen hilft Ihnen das nicht (zumindest nicht kurzfristig), aber Ihren Kollegen. Mittel- und langfristig könnte durch dieses Green Open Access die Abhängigkeit von Zeitschriftenmonopolen verringert werden. So erlaubt Cell Press z.B. die Veröffentlichung von pre-refereeing Manuskripten, Elsevier sogar die von pre-print and post-print or publisher’s version/PDF.


Modifiziert nach Björn Brembs und Guus van den Brekel.

Foto: (c) Adobe Illustrator Clipart

Neues Buch : Online-Gentest

Online-Gentests oder Direct-to-Consumer (DTC)-Gentests sind kommerziell verfügbare Untersuchungen zur Bestimmung individueller genetischer Merkmale eines Menschen. Online-Gentests werden weltweit über das Internet ohne Beteiligung eines Arztes verkauft. Die Entwicklung dieses Marktes floriert, jedoch sind durch die neuen Testverfahren auch Risiken entstanden. Anhand einer Marktanalyse entschlüsselt die vorliegende Arbeit die DTC-Branche und zeigt auf, dass die online verfügbaren Gentest-Angebote auf nahezu alle Lebensbereiche des Menschen ausgerichtet sind. Die Angebote genetischer Analysen reichen von der Auswahl des optimalen Partners über Vaterschaftstests bis hin zur Erhebung genetischer Risikoprofile für Krebserkrankungen oder die Vorhersage der Lebenserwartung; sogar Analysen des gesamten menschlichen Genoms sind über das Internet bestellbar und können ohne ärztliche Begleitung durchgeführt werden. Der Trend der Online-Gentests demonstriert eindrucksvoll die neuen Herausforderungen unserer Zeit. Vor dem Hintergrund aktueller technischer Entwicklungen in der Gendiagnostik setzt sich die Arbeit mit der rechtlichen Zulässigkeit sowie den Chancen und Risiken auseinander, die mit der Durchführung kommerzieller Erbgut-Analysen verbunden sind. Dies eröffnet sowohl die ethische Diskussion um Online-Gentests als auch die Frage nach Lösungsansätzen. Ob und inwieweit gesetzgeberischer Handlungsbedarf besteht, wird abschließend anhand von Lösungsmöglichkeiten erarbeitet.

Lehmann, Caroline :
Online-Gentests : Eine kritische Analyse der Chancen und Risiken unter besonderer Berücksichtigung rechtlicher und ethischer Aspekte
Springer
XX, 129 Seiten
ISBN 978-3-658-32504-6

 

Bild und Text : Springer

Alle in der Universität Münster zugänglichen Springer e-Books finden Sie hier: Medizin, Naturwissenschaften und Psychologie. Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Die Bibliothek wird die Lehrbücher unter den obigen Titeln der Liste aller Online-Lehrbücher hinzufügen. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

 

Support für easystudium

Die Bibliothek hat am Mittwoch, den 20. Januar, eine Support- und Schulungssitzung per Zoom durchgeführt, auf der bis zu 60 Erstsemester teilgenommen haben. Es wurden Fragen zu allen Ressourcen, die im Rahmen von easystudium bereit gestellt werden, beantwortet. Insbesondere der Zugang zu via medici und Amboss stieß auf großes Interesse und entsprechend viele Fragen. Die Folien zu der Sitzung finden Sie hier (PDF, 2MB).

Neue medizinische Online-Bücher

Bücher von 39 Fachverlagen aus unterschiedlichsten Wissenschaftsdisziplinen sind neu über einen Vertrag mit EBA-Verlage Preselect Media online im Hochschulnetz (von außerhalb nur über VPN) via https://content-select.com/de/ verfügbar.

Mit dem Suchfilter Kategorie Medizin / Pflege erhält man u.a. Treffer folgender Verlage:

  • Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft (127 – 2008 bis 2020)
  • Kohlhammer Verlag (643 – 2000 bis 2020)
  • Beltz Verlagsgruppe (12 – 2011 bis 2013)
  • Walhalla Fachverlag (25 – 2014 bis 2018)
  • Schlütersche (242 – 2010 bis 2020)

Aktuell sind 2 Titel hervorzuheben:

„In kurzer Zeit hat ein neuartiges Coronavirus die Welt auf den Kopf gestellt. Zur Eindämmung der Infektionen werden rund um den Globus restriktive Maßnahmen angeordnet, die bisher einmalig und unbeschrieben sind und Gewohnheiten und Bedürfnisse massiv einschränken. Viel diskutiert wird, wie sich diese Maßnahmen auf die Infektionsraten auswirken. Der Effekt auf unsere Psyche wird hingegen weniger thematisiert.
Dieses Werk versammelt Einblicke aus der Psychologie und Psychiatrie, wie sich die Pandemie und die einhergehenden Maßnahmen auf unsere Psyche auswirken und wie mit der außergewöhnlichen Situation umgegangen werden kann. Es wird auf die besonders gefährdete Gruppe des medizinischen Personals eingegangen, ebenso auf die Situation pflegender Angehöriger sowie die Auswirkungen auf Kinder. Neben der Darstellung psychologischer Interventionen und Hilfen bei Belastungsreaktionen gibt das Buch Empfehlungen für den Umgang mit Ängsten, Ärger oder Aggressionen in der Isolation, für die Gestaltung von Homeoffice und den Einfluss des Medienkonsums.“

„Die Infobroschüre verschafft einen evidenzbasierten Überblick über Grundlagen und Hintergründe zu Virologie, Immunologie und viralen Pandemien, klärt über das SARS-CoV-2-Virus – zum derzeitigen Stand – umfassend auf und legt besonderen Fokus auf die Bekämpfung mit Pandemieplan, Arbeitsschutz, Patientenschutz, Impfungen und Therapien. Neben Schutzmaßnahmen für Einrichtungen und für den Einzelnen werden Empfehlungen, staatliche Anordnungen und ethische Aspekte dargestellt.“

Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek kann man gezielt nach Online-Büchern suchen.

 

© Grafik / Buchbeschreibungen W. Kohlhammer Verlag

 

Solidarität und Dankbarkeit für die Intensivpflege des UKM


Dr. Obst überreicht Essensgutscheine an Herbert Strotmann, PDL Station 10A+B

Die Mitarbeiter*innen der Zweigbibliothek verfolgen seit langem den unermüdlichen Einsatz des Intensivpflegepersonals für die in dieser Zeit besonders hart getroffenen Menschen. Schnell reifte der Gedanke in der Bibliothek, den Stationen etwas Gutes zu tun. Dr. Obst, der Leiter der Bibliothek, wollte auch ein kleines Zeichen setzen: „Wir haben höchsten Respekt vor dem Engagement und der Leistung der Pfleger*innen und sind sehr dankbar dafür. Uns ist bewusst geworden, wie wichtig doch gerade jetzt im Moment gelebte Solidarität ist.“ Durch eine Sammlung unter den Mitarbeiter*innen der Bibliothek kamen 500 Euro zusammen, die nun von Obst den Pflegedienstleitungen der vier Intensivstationen in Form von Essensgutscheinen überreicht wurde. Die Freude auf den Stationen war groß – nicht nur über die Gutscheine sondern auch über die große Wertschätzung.

Foto: © privat

AMBOSS Blog: Postoperatives Vorhofflimmern

In dem jüngsten Beitrag von Philippa von Schönfeld im AMBOSS Blog, der es sich zur Aufgabe gemacht hat Hintergründe, Details zu neuesten Studien und Insights durch Expert:innengespräche zu referieren, geht es um postoperatives Vorhofflimmern: Alter, Geschlecht, Ruheherzfrequenz:

Bei kardiochirurgischen Eingriffen liegt die Inzidenz postoperativen Vorhofflimmerns bei bis zu 45 Prozent. Perioperative Auslöser können Elektrolytstörungen sowie strukturelle oder elektrische Veränderungen im Vorhof sein. Aber auch bei nicht-kardiologischen Thoraxoperationen kann postoperatives Vorhofflimmern zur folgenschweren Komplikation werden. Es ist in diesem Zusammenhang die am häufigsten auftretende Arrhythmie und mit einer verlängerten Behandlungsdauer sowie erhöhten Mortalität assoziiert. Da die Ätiologie multifaktoriell und bisher nicht gänzlich geklärt ist, kann das Wissen um Risikopatient:innen helfen, die Zeit bis zur Diagnosestellung und Therapie zu verkürzen.

Wer ist also besonders gefährdet? Es gibt verschiedene Ansätze, ein Vorhersagemodell für postoperatives Vorhofflimmern zu schaffen. Im Jahr 2005 wurden von Passman et al. in einer Studie drei simple Prädiktoren benannt: fortgeschrittenes Alter, männliches Geschlecht und eine Ruheherzfrequenz ab 72 Schlägen pro Minute. Eine Wichtung erfolgte mittels Punktevergabe, wobei das Alter als singulär größter Risikofaktor am stärksten gewertet wurde. Weitere Risikofaktoren wie eine Mitralklappenerkrankung oder eine linksatriale Dilatation wurden ausgelassen. Dennoch konnte die Klassifikation eine Vorhersagegenauigkeit von 67 Prozent erzielen. Das Studienkollektiv bestand aus 856 Krebspatient:innen, die zwischen 1991 und 2003 nicht-kardiale thorakale Operationen hatten.

Dieses klinische Vorhersagemodell wurde in einer 2019 publizierten Studie von Smith et al. erneut angewendet und erweitert. Die Studienpopulation schloss 2.036 Patient:innen ein, die aufgrund benigner oder maligner nicht-kardialer Erkrankungen im Bereich des Thorax operiert worden waren. Auch hier bestätigte sich die gute Kalibrierung des Modells. Unter Hinzunahme des Resektionssumfangs als Einflussfaktor wurde ein binäres System von “low risk” versus “high risk” entwickelt. Dabei wurden Pneumonektomie, Ösophagektomie sowie Lobektomie als extensive Eingriffe bezeichnet und entsprechend als “high risk” kategorisiert. Diese Einteilung stimmt mit Studien überein, die chirurgischen Stress als Risikofaktor für postoperatives Vorhofflimmern identifizierten.

Zur Prävention ist bei gefährdeten Patient:innen eine perioperative Prophylaxe denkbar. Die Evidenzlage ist allerdings bisher noch nicht geklärt. Bislang empfiehlt die American Association of Thoracic Surgery die Erwägung einer Medikation mit Amiodaron zur Prophylaxe bei Risikopatient:innen, ohne diese Risikogruppe klar zu definieren.

Das Vorhersagemodell könnte zur individuellen Abwägung einer Prophylaxe unter Einbeziehung der Patient:innen- und OP-abhängigen Risikofaktoren hilfreich sein und einen Anstoß zur weiteren Forschung zum postoperativen Vorhofflimmern geben.

Quelle: External validity of a model to predict postoperative atrial fibrillation after thoracic surgery. Heather Smith et al. European Journal of Cardio-Thoracic Surgery, 57(5).2020, 874–80 [Volltext]

Weitere Inhalte zu Klinik, Differentialdiagnosen und Therapie finden sich im unter Postoperatives Vorhofflimmern im AMBOSS-Kapitel Vorhofflimmern.

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„Paper of the Month“ Dezember 2020 geht an Sargon Thebing, Lukasz Truszkowski und Prof. Erez Raz (Institut für Zellbiologie)

Für den Monat Dezember 2020 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Sargon Thebing, Lukasz Truszkowski und Prof. Erez Raz aus dem Institut für Zellbiologie sowie an Dr. Daniel Tenbrinck (ehedem: Angewandte Mathematik, FB10 Mathematik und Informatik) für die Publikation: Using migrating cells as probes to illuminate features in live embryonic tissues in der Zeitschrift Science Advances. 6(49) 2020, eabc5546 [Volltext]

Die Eigenschaften von Geweben sind wichtig für die Entwicklung und Funktion von Organen. Gleichzeitig stehen sie in engem Zusammenhang die Zellwanderung durch den Körper zu beeinflussen, z.B. bei der Immunantwort infolge einer Entzündung oder bei der Bildung von Tumor-Metastasen. Gegenwärtige Methoden zur Charakterisierung von Gewebeeigenschaften erfordern die Nutzung von invasiven Werkzeugen, die das Gewebe beschädigen könnten.

Es wurde eine neue Methode entwickelt, um den Einfluss von Geweben auf die Zellbewegung zu erforschen. Hierzu wurde sich das Verhalten von Urkeimzellen zu Nutze gemacht, die sich unabhängig von richtungsweisenden Botenstoffen in Zebrafischembryonen fortbewegen. Durch Zusammenführen von 3D-Mikroskopiebildern mehrerer Organismen konnten Muster in der Zellverteilung erkannt und darüber Gewebestrukturen identifiziert werden, die die Zellbewegung beeinflussen. So konnte eine Gewebebarriere identifiziert und das abprallende Zellverhalten genauer studiert werden. Es konnte gezeigt werden, dass eine extrazelluläre Matrix die Barriere umhüllt, die das Protein Laminin enthält. Dieses Material wurde von den Keimzellen nicht durchdrungen. Stattdessen kehrten die Zellen ihre Polarität um und wanderten weg.

Die Untersuchung und Aufschlüsselung der Mechanismen, wie normale Zellen auf Gewebebarrieren reagieren, wird das Verständnis für das abnorme Verhalten metastasierender Zellen verbessern. Dieses Wissen wird helfen, das Fortschreiten der Krankheit zu verfolgen und neue Ansätze für entsprechende Therapien zu entwickeln.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Foto: MFM/Christian Albiker

 

Amboss Podcast: Der medizinische Jahresrückblick

In der jüngsten Podcast-Folge im Jahr 2021 geben Ärztinnen ihren persönlichen Studienrückblick 2020: go.amboss.com/podcast
So besprechen sie unter anderem, welche Persönlichkeitsmerkmale die Tendenz begünstigen, Klopapier zu horten und wieso der COVID-19-Lockdown zu leeren Klopapierregalen geführt hat. Außerdem erzählen sie, wie selbst 2020 noch eine bisher unbekannte Struktur in der Medizin entdeckt werden konnte. Um welche es sich handelt, ist natürlich auch im AMBOSS-Kapitel nachzulesen: go.amboss.com/kapitel-struktur

Amboss bietet regelmässig einen Podcast an, der Wissenschaft hörbar machen soll. Alle zwei Wochen am Sonntag wird mit Expertinnen und Experten über relevante Themen aus Forschung, Gesundheitspolitik und dem klinischen Alltag. Das Format wechselt zwischen Kollegengespräch und Nachrichtenstil. Daneben werden aktuelle Studien aus international anerkannten Fachjournalen – wie dem NEJM oder dem JAMA besprochen.

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

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