Archiv für den Monat: Februar 2014

Vom 26.2. bis 28.3. werden Baumaßnahmen in der Bibliothek durchgeführt

In den nächsten 4-5 Wochen ist mit Beeinträchtigungen im Bibliotheksbetrieb zu rechnen, da wir die Semesterferien dazu nutzen, eine dringend notwendige Baumaßnahme durchzuführen. Sie startet am 26.2. und dauert voraussichtlich bis zum 28.3..

Durch den Umbau im Eingangsbereich der Bibliothek wird die Leihtheke erneuert und die Arbeitshöhe ergonomisch angepasst, Platz für zusätzliche Schließfächer geschaffen, durch Abhängen der Decke für Lärmschutz gesorgt, die Beleuchtung den neuen Gegebenheiten angepaßt, die Laufwege entzerrt und die Belüftung verbessert.

Wir haben Vorkehrungen getroffen, damit der Bibliotheksbetrieb durch die Baumaßnahmen nicht beeinträchtigt wird. So wird die Ausleihe und Rückgabe von Büchern weiterhin möglich sein, Bistro und Arbeitsplätze können wie gewohnt benutzt werden. Die Öffnungszeit wird in der Bauphase allerdings reduziert werden müssen, die Bibliothek schließt dann bereits um 22 Uhr.

Wir haben versucht, durch intensive Planung im Vorfeld die Behinderungen so gering wie möglich zu halten, doch wir brauchen 4-5 Wochen für den Umbau und mussten die Baumaßnahme aus verständlichen Gründen in die Semesterferien legen – was jetzt leider mit Ihren Vorbereitungen für das Physikum und das Hammerexamen kollidiert.

Wir bitten um Ihr Verständnis für die trotz der Vorkehrungen auftretenden Lärm- und Staubbelästigungen.

Buchkritik: Siri Hustvedt

Siri Hustvedt, geboren 1955, bekannt als Autorin mehrerer Romane und Essaysammlungen und eines Gedichtbandes (‚Reading to You’ 1983, dtsch. 2011), beginnt zweieinhalb Jahre nach dem Tod ihres Vaters während einer Gedenkrede ihm zur Ehre „vom Hals an abwärts zu zittern. Meine Arme zuckten. Die Knie knickten ein. Ich zitterte so stark, als hätte ich einen Krampfanfall. (…) Als die Rede zu Ende war, hörte das Zittern auf. (…) Meine Mutter sagte, sie hätte den Eindruck gehabt, einer Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl beizuwohnen.“

Ist das Interesse von Siri Hustvedt an historischen Sujets psychologischer Natur („Hysterie“) bereits präsent in früheren Prosawerken, begibt sie sich nach diesem Vorfall auf die Suche nach Erkenntnis. Sie will eine Antwort, stellt die grossen Fragen der Neuropsychiatrie vor, und erzählt ihre Geschichte gekonnt unterhaltsam. Oliver Sacks ist nur zuzustimmen, ihr „Buch verstärkt unser Erstaunen über das Zusammenspiel von Körper und Geist.“

Bereits 1989 beteiligte Siri Hustvedt sich an einem Buch mit dem Titel ‚Fragments for a History of the Human Body’. Dieses Buch umfasst drei Bände mit insgesamt 1610 Seiten. Weniger liegt das Augenmerk auf dem wissenschaftlich verbürgten Wissen über den Körper als mehr auf dem Körper als einer Realität, die permanent durch Gesellschaft produziert und rekonstruiert wird. Alle Beiträge in diesem Buch, immerhin achtundvierzig Essays (von u.a. Julia Kristeva, Jacques Le Goff, Jean Starobinski), sind auf unterschiedliche Weise bemüht um die Offenlegung der Modalitäten dieser Konstruktion. Sie zeigen, wie in unterschiedlichsten Kulturen zu allen Zeiten qua mentaler Mechanismen der Körper in soziale, moralische Gegebenheiten eingepasst wird.

Das Buch von Siri Hustvedt Die zitternde Frau finden Sie unter der Signatur WZ 305.R/181, das Buch Michel Feher (Ed.) Fragments for a History of the Human Body unter der Signatur QS 11 89/1 bis /3

Foto: © Rowohlt Verlag

Zwei Münsteraner auf dem Apple Education Leadership Summit

Apple hatte für die dritte Januarwoche zum Apple Education Leadership Summit 2014 nach London eingeladen. Eine ganze Woche lang wurden Schul- und Universitäts-Lehrer aus ganz Europa zur Diskussion und Vorstellung der neuesten iPad-Erfolgsstories zusammengezogen. An jedem Wochentag war ein anderes Land „dran“, Deutschland und den Benelux-Ländern gehörte der Donnerstag. Am Abend vorher bestand die Möglichkeit sich in einem informellen get-together näher kennenzulernen. Im Keller eines kleinen Restaurants in der Nähe der Regent Street kamen so 60 deutsche Lehrer und Verleger (sowie 1 Mediziner und 1 Bibliothekar) mit einigen deutschen Apple-Managern zusammen. Bei Fingerfood und kalten Getränken kam man u.a. mit Hannoveraner Lehrer ins Gespräch, die mithilfe eines Zeitungsverlages (Hannoversche Allgemeine) Schüler flächendeckend mit iPads als medienpädagogisches Instrument auszustatten (was zu einer weiteren Verdoppelung der mobilen Zugriffe auf die Verlagsgruppe führen soll. Der Vertrieb der Geräte lief vollkommen über den Verlag, der sich eine günstige Mietkauflösung ausgedacht hatte, die auch eine Versicherung gegen Beschädigung und Diebstahl beinhaltete. 

Am nächsten Tag ging es zum grossen Konferenzzentrum Kings Place, nicht weit vom Bahnhof St. Pancreas. Dort bekam man ein Namensschild und … ein iPad. Mittels QR-Code wurde man eingecheckt und hatte so ein personalisiertes Gerät mit Internet und allen für die Tagung benötigten Informationen zur Verfügung: Programm, Präsentationen (in iBooks oder iTunes U), Sprecherinfos, Abstracts, Gebäudegrundriss, Laufwege und nicht zu vergessen die vorgestellten Apps. Selbstverständlich konnte die Tagung interaktiv kommentiert, diskutiert und annotiert werden.

Die Ausgabe und Rücknahme der ca. 200 iPads war von einer externen Firma (die mit diesem System durch die Welt tourt) hervoragend organisiert und lief wie am Schnürchen. Dumm war nur, dass man die iPads 4 nirgendwohin stecken konnte, sie passten weder in die Hosen- noch Jackentasche und auch Tragetaschen gab es keine, so dass es speziell in den Kaffeepausen zu einigen missbräuchlichen Anwendungsszenarios kam…

Ansonsten war die Tagung – wie nicht anders zu erwarten – hervorragend organisiert, teilweise auch atemberaubend. Die Keynotes immer auf den Punkt, lebendig, aktuell, charming. Die Folien perfekt layoutet, geschliffen präsentiert in einer Art Rundumkino. 

Ökosystem iPad
Immer wieder wurde von den Apple-Leuten zum Thema gemacht, dass das iPad nicht nur ein Gerät ist, sondern ein Ökosystem. Das Mantra lautete: Content – Creation – Context. Sprich, das iPad ist nicht nur etwas Hardware, sondern kommt mit passenden Inhalten wie iBooks, iTunes U, etc. Es erlaubt die Erschaffung eigener Inhalte mit Apps wie Foto, Pages, iMovie (besonders beliebt in der Schule) und stellt es in den entsprechenden Kontext. 

In London zeigte es sich, das Apple an den Schulen bereits sehr gut vertreten ist. Es gab dutzende Show Cases von Schulen unterschiedlichster Provenienz. Auch in deutschen Schulen nimmt die Entwicklung Fahrt auf, wie auch die Vervierfachung der Anmeldezahlen für den Summit innerhalb nur eines Jahres zeigte. Die Gespräche mit teilnehmenden Lehrern – sei es von Grundschulen, Privatschulen oder Gymnasien – zeigte laufende Projekte oder fortgeschrittene (um nicht zusagen hochfliegende) Pläne für solche. Ob ein dezidiertes pädagogisches Konzept im Vordergrund stand, oder dass das Gerät (durch seine „Magie“ oder wie auch immer) als Ersatz für ein nicht vorhandenes inhaltliches Konzept herhalten sollte, war dabei nicht immer ganz klar. 

Apple möchte das iPad als pädagogisches Highendgerät herausstellen. Diese Marktnische soll ausgebaut und erweitert werden, denn dort ist Apple momentan noch (ziemlich) konkurrenzlos. Das macht auch Sinn – die Kundenbindung startet zum einen im Schulalter, zum anderen kann es von dort weitere Kreise ziehen, denn der Vater zeigt den Kollegen gerne einmal die multimediale Hausarbeit seines Sprösslings auf dem iPad.

Zum Schluß gab es eine Reihe von Empowerment Sessions, unter denen diejenige von Ewan McIntosh einen krönenden Abschluß der Veranstaltung darstellte.

Ewan ist ein brillianter Sprecher mit hervorragenden Ideen zu Innovation, Design Thinking und Kreativität. 2009 gründete er NoTosh

… to give an upfront, no nonsense understanding of how the people in the creative industries are creative, and how it fits with what we know makes great teaching and learning. A key part of this is the idea that those who will flourish in the future are not just those who can solve problems, but those who can find great problems to solve (or opportunities to fill) in the first instance.

Fotos: privat

Todesursachen richtig angeben

Das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) meldet:

Das Ausfüllen von Totenscheinen bereitet manchmal Kopfzerbrechen. Wie man dennoch Fehler einfach vermeiden kann, zeigt jetzt der neu aufgelegte Flyer „Todesursachen in der Todesbescheinigung„. Das DIMDI gibt den Flyer gemeinsam mit dem Statistischen Bundesamt (Destatis) heraus. Er wurde jetzt grundlegend überarbeitet und präsentiert sich in neuem Design.

Schritt für Schritt zum korrekt ausgefüllten Totenschein

Der Flyer soll Ärztinnen und Ärzte unterstützen, die
Todesbescheinigungen ausfüllen müssen: Mangelnde Routine kann leicht
Ungenauigkeiten verursachen. Der Flyer erläutert in wenigen Schritten,
wie beim Eintragen der Todesursachen vorzugehen ist. Einfach
umzusetzende Hinweise und konkrete Beispiele zu häufigen Todesursachen
helfen dabei, Fehler zu vermeiden.

Die Todesursachen aller Verstorbenen werden in den Statistischen
Landesämtern erfasst und bearbeitet und fließen anschließend in die
Todesursachenstatistik des Bundes und der Länder ein. Korrekt und
einheitlich ausgefüllte Todesbescheinigungen sind für die Statistik
unentbehrlich. Nur zuverlässige Daten erlauben aussagekräftige
Auswertungen, mit denen wichtige Gesundheitsindikatoren wie
Sterbeziffern, verlorene Lebensjahre oder vermeidbare Sterbefälle
ermittelt werden können. Letztlich resultieren daraus
Handlungsempfehlungen und Strategien für die epidemiologische
Forschung sowie für Prävention und Gesundheitspolitik.

Ergänzende Informationen:

Information zur Todesursachenstatistik
Todesursachenstatistik bei Destatis

Foto: Binkski at Fotolia.com

Open Access zu den Systematic Reviews der Cochrane Library

Ab dem 1. Februar werden neue systematische Reviews und Protocols der Cochrane Library Open Access automatisch nach einer 12-monatigen Embargo-Periode zur Verfügung stehen. D.h. Reviews, die ab dem 1.2.2013 eingepflegt wurden, sind seit dem 1.2.2014 weltweit frei verfügbar – unabhängig von einer Lizenzierung.

This applies only to those versions published with a new citation on or after 1 February 2013. If, for example, a Cochrane Review update is published on 1 February 2013, on 1 February 2014 the Cochrane Review will be free to view. However, earlier versions, including the Protocol and first version of the Cochrane Review will not be free to view.

Neben diesem „grünen“ Open Access gibt es nun auch einen „Gold open access“, die unverzüglich ohne Embargoperiode frei verfügbar sind, di4es allerdings nur nach einer Author Payment Charge von 2.500 bzw. 5.000 Dollar.

Die Zweigbibliothek Medizin hat die Cochrane Library unter http://www.thecochranelibrary.com für die Universität Münster lizenziert (nur innerhalb des Hochschulnetz), deshalb wird diese Änderung uns erst einmal nicht betreffen.