Archiv für den Monat: September 2011

Weitere Abbestellungen von Online-Lehrbüchern

Durch die Ablehnung von Studienbeiträgen für Online-Lehrbücher ist die Zweigbibliothek gezwungen, ihr Angebot weiter zusammenzustreichen. Zum 30.9. fallen alle Online-Lehrbücher des Elsevier-Verlags ersatzlos weg, darunter einige der meistgenutzten Lehrbücher des letzten Jahres.

Betroffen sind die folgenden Titel:

– Buchta: Das Physikum
– Buchta: Das Hammerexamen
– Sobotta Atlas der Anatomie des Menschen
– Trepel: Neuroanatomie

Nach dem Wegfall von 76 Online-Lehrbüchern des Thieme-Verlags wird dadurch der Bestand der Bibliothek an elektronischen Lehrbüchern weiter reduziert.

JAMA verteuert sich um das Sechsfache

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Heftige Preiserhöhungen sind nichts Neues in der Verlagsbranche. Die ZB Med hatte bereits wiederholt über deftige Preissprünge bei Zeitschriften wie Pediatrics (PDF) oder dem NEJM berichtet.

Diese Praktiken sind weit verbreitet und lassen Verleger als ausgewiesene Profitgeier erscheinen, wie zuletzt der Guardian in einem vielbeachteten Artikel schrieb: Academic Publishers Make Murdoch Look Like a Socialist, der nun auch auf Deutsch vorliegt:

Wer sind die skrupellosesten Kapitalisten der westlichen Welt? Wessen monopolistische Praktiken lassen Wal- Mart aussehen wie einen Tante-Emma-Laden und Rupert Murdoch wie einen Sozialisten? Auch wenn es offenkundig eine ganze Reihe von Kandidaten gibt, sind es nicht die Banken, die Ölunternehmen oder die Krankenversicherungen – sondern die Wissenschaftsverlage. Von all dem Betrug, der in der Wirtschaft vor sich geht, müsste die Abzocke, die hier betrieben wird, am dringendsten von den Wettbewerbsbehörden überprüft werden.

Etliche Wissenschaftler möchten dieses System nicht länger unterstützen und verpflichten sich, nur noch in Open Access Journalen zu veröffentlichen. Der Widerspruch aus Verlagskreisen ließ nicht lange auf sich warten. Wer meinte, dass nun die Geschäftsführer von Nature, Elsevier, Wiley oder Taylor&Francis zum Griffel greifen würde, sah sich getäuscht: Ausgerechnet Kent Anderson, der Chefredakteur des niedrigpreisigen Journal of Bone and Joint Surgery lies sich zu einer Replik hinreissen: Uninformed, Unhinged, and Unfair – The Monbiot Rant, in dem er doch dreist behauptete, dass Bibliotheken immer noch mehr als genug Geld hätten, sich alles zu kaufen, was die Nutzer auch nur im Entferntesten gebrauchen könnten:

The fact is that librarians are intelligent players in the scholarly space who, working with publishers, have secured excellent, sustainable deals for their constituencies to resources that are almost all online now.

Die Realität sieht de facto vollkommen anders aus, wie auch die ZB Med leidvoll erfahren mußte. Trotz weiter explosiv steigender Zeitschriftenpreise ist der Bibliotheketat seit Jahren unverändert, d.h. de facto haben wir einen massiven Kaufkraftverlust (PDF).

Ein besonders eklatantes Beispiel aus der Inneren Medizin ist die diesjährige Verteuerung von JAMA von 900 auf 6.600 Euro. Ich habe in der obigen Abbildung mal aufgeführt, wieviel wir in den letzten Jahren alleine für die 4 wichtigsten Titel der inneren Medizin ausgeben mussten (zum Vergrößern auf Grafik klicken).

Besuch aus Japan in der Bibliothek

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Frau Schulenborg, Frau Lütkefels-Ehn und Dr. Obst führten Frau Saijo aus Tokio durch die ZB Med

Heute bekam die Zweigbibliothek Besuch aus dem fernen Japan. Chika Saijo ist Medizinbibliothekarin in Tokio und führt zur Zeit eine Kongressreise in der Bundesrepublik durch. Dabei läßt sie es sich nicht entgehen auch einige Medizinbibliotheken in Augenschein zu nehmen. Münster ist die erste Station, gefolgt von Göttingen und Köln, wo sie auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekwesen teilnehmen wird. Anschließend geht es nach Berlin zur International Conference on Theory and Practice of Digital Libraries.

Frau Schulenborg und Frau Lütkefels-Ehn sowie Dr. Obst zeigten Frau Saijo die aktuellen Services der Bibliothek, wie die integrierte Medienbearbeitung, die iPad-Ausleihe und die elektronischen Lehrbücher. Besonders beeindruckt war sie vom Rapidoc-Service, in Japan ist die Lieferung von Zeitschriftenartikeln innerhalb weniger Stunden leider noch ein Ding der Unmöglichkeit.

Frau Saijo ist Auskunftsbibliothekarin an der Kitasato Memorial Medical Library in Tokio. Sie hat in Neuseeland einen B.Sc. in Literatur und Kolonialismus erworben bevor sie zum Bibliothekswesen kam. Zusammen mit 10 Kolleginnen ist sie zuständig für die Literaturversorgung eines der größten Krankenhäuser in Tokio.

Studierende am zufriedensten mit Verwendung der Studiengebühren für Bibliotheken

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Der Gebührenkompass der Universität Hohenheim meldet: Wie bereits in den Jahren 2007 bis 2010 hat der Lehrstuhl für Marketing I der Universität mit seinen Studierenden auch im Mai dieses Jahres die Zufriedenheit mit der Verwendung von Studiengebühren bei Studierenden an allen deutschen Universitäten ermittelt, die im laufenden Sommersemester Studiengebühren erhoben haben.

Insgesamt wurden für den Gebührenkompass 2011 mehr als 10.000 Studierende im Rahmen der in diesem jahr erstmals als Online-Befragung durchgeführten Untersuchung befragt.

Zwar ist die Zufriedenheit von Studierenden deutscher Universitäten mit der Verwendung von Studiengebühren an ihren Universitäten noch immer nicht gut, allerdings nimmt die Zufriedenheit seit 2008 kontinuierlich zu. Auf einer Skala von „1 = sehr zufrieden“ bis „6 = sehr unzufrieden“ liegt die durchschnittliche Zufriedenheit der Befragten inzwischen bei 3,74 (2008: 4,55) und ist damit auf eine Schulnoten-Skala bezogen erstmals besser als mit „ausreichend“ zu bewerten.

Eine wesentliche Ursache für die gegenüber 2010 deutlich angewachsene Zufriedenheit stellt eine offenbar bessere Informationspolitik der Universitäten dar. Im Vergleich zum Vorjahr geben deutlich mehr Studierende an, von ihrer Universität über die Verwendung der Studiengebühren informiert worden zu sein (2010: 51,9 %; 2011: 61,9 %). Daher hat sich auch der Anteil der Studierenden, der angibt, von der eigenen Hochschule ausreichend informiert worden zu sein, im Vergleich zu 2010 um 64 % (2010: 14,6 %; 2011: 24 %) vergrößert.

Am zufriedensten sind die Studierenden dabei weiterhin mit der bisherigen Verwendung der Studiengebühren zur Verbesserung der Bibliotheksleistungen. Hier liegt die Zufriedenheit im Bundesdurchschnitt bei 3,0.

Die Zweigbibliothek Medizin hatte für den Antragszeitraum 2010/11 acht Massnahmen aus Studienbeiträgen beantragt, von denen zwei (Einzelarbeitskabinen und Ergonomische Arbeitsplätze) angenommen wurden.

Die Verlängerung der Öffnungszeiten wurde ebenso abgelehnt wie Online-Lehrbücher, letztere mit der kuriosen Begründung, sie seien Grundversorgung und so wichtig, dass sie nicht aus Studienbeiträgen finanziert werden sollten. Daraufhin mußte die Bibliothek ihr diesbezügliches Angebot deutlich reduzieren, da es natürlich keine anderweitigen Finanzierungsmöglichkeiten gibt. Als Resultat stehen nun in zahlreichen Fachgebieten überhaupt keine elektronischen Lehrbücher mehr zur Verfügung.

Ebenso müssten bei diesem Beschluß der Vertreter der Medizinstudierenden die großzügigen Öffnungszeiten bis 24 Uhr gekappt werden.

E-Mail-/RSS-Benachrichtigung für Ihre Fachzeitschriften

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Möchten Sie sich regelmäßig über neue Artikel der von Ihren bevorzugten Zeitschriften informieren lassen? Dies ist mit Hilfe der Literaturdatenbank PubMed ohne großen Aufwand per E-Mail bzw. RSS-Feed möglich. Die beiden folgenden Videos der U.S. National Library of Medicine erklären die Vorgehensweise (auf Englisch):

E-mail Alerts for Articles from Your Favorite Journals (3 min.)
Saving Searches and Creating E-mail Alerts (4 min.)

[via Newsblog Uni Mannheim]

Foto: Vogelpieper / photocase.com

MedTech – 1.500 medizintechnische Forschungsprojekte

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MedTech, eine Datenbank medizintechnischer Forschungsprojekte wurde kürzlich von ACATECH, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften ins Netz gestellt. Sie umfasst Forschungsprojekte aus allen Bereichen der Medizintechnik. Dadurch sollen mögliche Kooperationspartner leichter zueinander finden. Bis jetzt – Stand August 2011 – finden sich 1500 Projekte.

Zielgruppen dieser Datenbank sind u.a. Forscher aus technischen Forschungseinrichtungen der Medizintechnik, Ärzte, die an oder mit innovativer Medizintechnik forschen, Entwickler aus den F&E-Abteilungen der medizintechnischen Industrie, Führungspersonen aus technischen und ärztlichen Einrichtungen, die über F&E-Projekte entscheiden. [via UB Med Wien]