Archiv der Kategorie: UKM

Qualitätsaspekte wissenschaftlicher Verlage: NRW-weite Umfrage bis 14.2.2025

© Landesinitiative openaccess.nrw

English version below

Mit einer Umfrage möchte die Landesinitiative openaccess.nrw mehr zur Einschätzung von Wissenschaftler*innen zur Qualitätssicherung von Verlagen (und Zeitschriften) und zur Wahl ihrer Publikationsorte erfahren.

Die Umfrage ist bis zum 14. Februar 2025 geöffnet:
https://limesurvey.uni-due.de/index.php/898637?lang=de (Deutsch)
https://limesurvey.uni-due.de/index.php/898637?lang=en (Englisch)

Der Fragebogen richtet sich an alle Wissenschaftler*innen der 42 DH.NRW Hochschulen: Angesprochen sind Professor*innen, Habilitand*innen, Post-Doktorand*innen, Doktorand*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen.

Die Umfrage lässt sich mit Bezug auf einen der folgenden Verlage ausfüllen: Elsevier, MDPI, Springer Nature, Wiley, Frontiers, Taylor and Francis, De Gruyter.
Die anonyme Beantwortung der Fragen dauert je nach den individuellen Berührungspunkten mit dem jeweiligen Verlag 2–15 Minuten. Pro Verlag, zu dem die Wissenschaftler*innen Angaben machen möchten, wird ein Fragebogen ausgefüllt, um spezifische Angaben zu ermöglichen.

Ein Blogartikel der Landesinitiave openaccess.nrw bietet bei Interesse weitere Hintergrundinformationen (deutsch/englisch).


Quality aspects of academic publishers: NRW-wide survey until February 14th, 2025

The Landesinitiative openaccess.nrw is conducting a survey to find out more about academics‘ views on the quality assurance of publishers (and journals) and their choice of publication venues.

The survey is open until February 14th, 2025:
https://limesurvey.uni-due.de/index.php/898637?lang=de (German)
https://limesurvey.uni-due.de/index.php/898637?lang=en (English)

This questionnaire is aimed at scientists related to the 42 DH.NRW universities and colleges: professors, habilitation candidates, post-doctoral researchers, doctoral students and research assistants.

This questionnaire can be completed with reference to one of the following scientific publishers: Elsevier, MDPI, Springer Nature, Wiley, Frontiers, Taylor and Francis, De Gruyter.
The anonymous survey takes 2–15 minutes, depending on your individual points of contact with the specific publisher. The survey can be completed for one publisher only. It is possible to participate several times in the survey, in order to evaluate the quality aspects of more than one publisher.

A blog article by the Landesinitiave openaccess.nrw provides further background information (German/English) if you are interested.

Das „Paper of the Month“ 10/2024 geht an Björn Udo Klink und Christos Gatsogiannis vom Institut für Medizinische Physik und Biophysik

Für den Monat Oktober 2024 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der Universität Münster an: Klink BU, Alavizargar A, Kalyankumar KS, Chen M, Heuer A, Gatsogiannis C.: Structural basis of α-latrotoxin transition to a cation-selective pore. Nature Communications. 15(1). 2024: 8551 [Volltext]

Die Spinnenart Schwarze Witwe injiziert ihrem Opfer beim Biss einen Cocktail aus sieben Neurotoxinen. Eines davon, das α-Latrotoxin, ist für Wirbeltiere und Menschen gefährlich. Es bindet an präsynaptische Rezeptoren, bildet einen kationenselektiven Kanal und löst durch Ca²⁺-Einstrom eine massive Neurotransmitterfreisetzung aus. Der genaue molekulare Mechanismus dieses Prozesses blieb jedoch lange Zeit unklar.

Mithilfe von Kryo-EM wurden erstmals die Strukturen von α-LTX in nahezu atomarer Auflösung sowohl vor als auch nach seiner Insertion in die präsynaptische Membran entschlüsselt. Ergänzt durch AlphaFold2-basierte Strukturmodellierung und Molekulardynamik-Simulationen konnten die Forschenden die drastischen Konformationsänderungen aufklären, die α-LTX ermöglichen, in die Membran einzudringen. Während dieser Umlagerungen wird die N-terminale Domäne freigesetzt und bildet einen helikalen Stil, der in einer Domäne endet, die einem undichten Fass gleicht. Dieses Transmembran-Fass durchdringt die Membran und bildet einen Kationen-durchlässigen Kanal mit einem seitlichen Eingang für Kalzium-Ionen.

Die Studie erläutert im Detail, wie das Neurotoxin den natürlichen Ca²⁺-Einstrom während eines Aktionspotentials nachahmt und so eine massive Exozytose synaptischer Vesikel auslöst. Diese neuen Erkenntnisse könnten die Entwicklung verbesserter Therapeutika vorantreiben und den Weg für biotechnologische Anwendungen ebnen.

Die bisherigen ausgezeichneten „Papers of the Month“ finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Das „Paper of the Month“ 09/2024 geht an Christiane Engelbertz und Jeanette Köppe aus der Klinik für Kardiologie I und dem IBKF

Für den Monat September 2024 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der Universität Münster an: Engelbertz C, Marschall U, Feld J, Makowski L, Lange SA, Freisinger E, Gerß J, Breithardt G, Faldum A, Reinecke H, Köppe J. Apixaban, edoxaban and rivaroxaban but not dabigatran are associated with higher mortality compared to vitamin-K antagonists: A retrospective German claims data analysis. Journal of Internal Medicine. 296(4).2024: 362-376 [Volltext]

Die neuen oralen Antikoagulanzien (NOAC) wurden in den Zulassungsstudien gegen den in Deutschland sehr selten verschriebenen Vitamin-K-Antagonisten (VKA) Warfarin untersucht. Die NOAC verhinderten thromboembolische Ereignisse (Schlaganfall, Embolien) mindestens genauso wirkungsvoll wie Warfarin. Ob die NOAC auch gegenüber dem in Deutschland gebräuchlichen Wirkstoff Phenprocoumon („Marcumar“) gleichwertig oder sogar wirksamer sind, ist unklar.

In der Analyse von Krankenkassendaten (Real-world-Daten) zeigte sich bei PatientInnen, die mit einem der vier auf dem Markt verfügbaren NOAC behandelt wurden, eine teils dramatische Übersterblichkeit im Vergleich zu der Behandlung mit Phenprocoumon. Zudem erlitten PatientInnen bei der Behandlung mit zwei spezifischen NOAC im Vergleich zu VKA häufiger thromboembolische Ereignisse, bei den anderen beiden NOACs konnte kein Vorteil in der Verhinderung von thromboembolischen Ereignissen im Vergleich zu VKA festgestellt werden. Lediglich die unter einer Antikoagulation gefürchteten Blutungsereignisse waren bei zwei NOAC weniger wahrscheinlich als unter VKA.

“Die bessere Wirksamkeit der NOACs gegenüber Warfarin wurde bisher auch für Phenprocoumon angenommen, wodurch die Verschreibung des günstigen VKA massiv reduziert wurde und die der NOAC stark gestiegen ist”, sagt Dr. Christiane Engelbertz von der Klinik für Kardiologie I. Und Dr. Jeanette Köppe vom Instititut für Biometrie und Klinische Forschung (IBKF) ergänzt: “Die Studie zeigt, dass die Ergebnisse der Zulassungsstudien der NOAC versus Warfarin nicht auf Phenprocoumon übertragen werden können.”

Die bisherigen ausgezeichneten „Papers of the Month“ finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Am Donnerstag, 03.10., dem Tag der Deutschen Einheit, ist die Medizin-Bibliothek geschlossen

Bitte denken Sie daran, dass die Medizin-Bibliothek, weitere Dezentrale Bibliotheken, als auch die ULB am Donnerstag, dem 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) geschlossen bleiben.

Ab Freitag gelten die aktuellen Öffnungszeiten.

Foto: joexx at photocase.com

Das „Paper of the Month“ 08/2024 geht an Tim Lämmermann und Michael Mihlan vom Institut für Medizinische Biochemie am ZMBE

Für den Monat August 2024 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der Universität Münster an: Mihlan M, Wissmann S, Gavrilov A, Kaltenbach L, Britz M, Franke K, Hummel B, Imle A, Suzuki R, Stecher M, Glaser KM, Lorentz A, Carmeliet P, Yokomizo T, Hilgendorf I, Sawarkar R, Diz-Muñoz A, Buescher JM, Mittler G, Maurer M, Krause K, Babina M, Erpenbeck L, Frank M, Rambold AS, Lämmermann T. für die Publikation: Neutrophil trapping and nexocytosis, mast cell-mediated processes for inflammatory signal relay. Cell. 2024 Jul 27: S0092-8674(24)00774-8 [Volltext]

Neutrophile spielen eine zentrale Rolle in der antimikrobiellen Abwehr. Bisher stammt unser Wissen über ihre Gewebenavigation vorwiegend aus Verletzungs- und Infektionsmodellen. Bei allergischen Erkrankungen treten oft wiederholte Zyklen entzündlicher Zellinfiltration und IgE-abhängiger Mastzell-Degranulation auf. Wie sich Neutrophile dabei bewegen und mit anderen Zellen interagieren, ist bisher weitgehend unerforscht.

Durch Untersuchungen von IgE-vermittelten allergischen Reaktionen im Mausgewebe mittels Intravitalmikroskopie entdeckten Forscher, dass degranulierende Mastzellen lebende Neutrophile einschließen können. Diese bisher unbekannte Zelle-in-Zelle-Struktur wurde „Mast cell intracellular trap“ (MIT) genannt. Mastzellen locken Neutrophile an, indem sie einen Lipid-Lockstoff freisetzen, den Neutrophile sonst für ihre Kommunikation untereinander nutzen. Nachdem sich MIT bilden, sterben Neutrophile, wobei ihr unverdautes Material innerhalb von Mastzellen verbleibt. Dies steigert die Funktion und den Stoffwechsel der Mastzellen, welche dadurch entzündungsfördernder werden und sogar neutrophile Bestandteile weitergeben können, was eine Typ-1-Interferon-Reaktion in Makrophagen auslösen kann.

Die Studie zeigt, dass aktivierte Mastzellen Neutrophile einschließen können, was ein neues Konzept für das Einfangen von Zellen durch Mastzellen darstellt. Diese bisher unbekannte Zell-in-Zell-Struktur sollte in der Betrachtung von Mastzellen bei chronischen allergischen Entzündungen und mastzellbedingten Immunstörungen berücksichtigt werden.

Die bisherigen ausgezeichneten „Papers of the Month“ finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Das „Paper of the Month“ 07/2024 geht an Julia Krämer und Heinz Wiendl von der Klinik für Neurologie

Für den Monat Juli 2024 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der Universität Münster an Krämer J, Balloff C, Weise M, Koska V, Uthmeier Y, Esderts I, Nguyen-Minh M, Zimmerhof M, Hartmann A, Dietrich M, Ingwersen J, Lee JI, Havla J, Kümpfel T, Kerschensteiner M, Häußler V, Heesen C, Stellmann JP, Zimmermann HG, Oertel FC, Ringelstein M, Brandt AU, Paul F, Aktas O, Hartung HP, Wiendl H, Meuth SG, Albrecht P. für die Publikation: Evolution of retinal degeneration and prediction of disease activity in relapsing and progressive multiple sclerosis. Nature Communications. 15(1). 2024: 5243 [Volltext]

Die Dicke der innersten Netzhautschichten, die mit Hilfe der optischen Kohärenztomographie gemessen werden kann, wurde als Biomarker für eine Krankheitsverschlechterung bei Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (MS) identifiziert. Dahingegen sind die longitudinalen Veränderungen der Netzhautdicke bei Patienten mit progressiver Multipler Sklerose weniger gut untersucht.

Eine Netzhautatrophie, am ausgeprägtesten von der peripapillären retinalen Nervenfaserschicht und der Ganglienzell-Innerplexiformen-Schicht, tritt bei allen MS-Verlaufsformen auf. Die Dicke der innersten retinalen Schichten kann eine zukünftige Krankheitsaktivität und Behinderungsprogression bei der MS zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung vorhersagen.

Longitudinale Messung der Netzhautdicke, wie sie aktuell in der klinischen Praxis stattfinden, unterliegen deutlichen Messschwankungen und eignen sich daher nicht als Biomarker der Krankheitsprogression bei individuellen Patienten. Eine weitere Verbesserung der Messtools, der Algorithmen sowie der Verarbeitungsanalysen werden benötigt.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Das „Paper of the Month“ 06/2024 geht an Maria-Francisca Arteaga, Jan-Henrik Mikesch und Eloisa Felipe-Fumero von der Medizinischen Klinik A

Für den Monat Juni 2024 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der Universität Münster an Maria-Francisca Arteaga (Letztautorin), Jan-Henrik Mikesch und Eloisa Felipe-Fumero (Erstautorin) von der Medizinischen Klinik A für die Publikation: Epigenetic control over the cell-intrinsic immune response antagonizes self-renewal in acute myeloid leukemia. Blood. 2024 May 30;143(22):2284-2299. [Volltext]

Epigenetische Veränderungen der zellulären Immunantwort könnten ein neues Ziel für die Leukämietherapie sein. Aktuelle Methoden zur Aktivierung natürlicher Gene und Auslösung einer Interferon-Typ-I-(IFN-I)-Antwort sind jedoch wenig effektiv. Histon-Lysin-Methylierung unterdrückt normalerweise IFN-I und verwandte Gene. Das Entfernen dieser Methylierungsmarken könnte entscheidend für die Aktivierung der Immunantwort sein.

Die Publikation präsentiert bahnbrechende Erkenntnisse über die Rolle der Histon-Demethylase PHF8 als direkten Initiator und Regulator der zellintrinsischen Immunantwort. In dieser Studie haben wir einen neuen Mechanismus aufgeklärt, bei dem phosphoryliertes PHF8 epigenetische Veränderungen orchestriert, was zur Hochregulation zytosolischer RNA-Sensoren, insbesondere der TRIM25-RIG-I-IFIT5-Achse, führt. Dadurch wird das Interferon Typ-I-(IFN-I)-Antwort-Differenzierung-Apoptose-Netzwerk speziell bei akuter myeloischer Leukämie (AML) aktiviert. Zudem zeigt die Studie, dass die pharmakologische Verstärkung der PHF8-Phosphorylierung das Wachstum von primären AML-Patientenzellen signifikant hemmt.

Diese Ergebnisse enthüllen neue komplexe molekulare Signalwege bei der AML und bieten einen neuen Ansatz zur Verbesserung von Krebstherapien, die antivirale Antworten aktivieren. Unsere Studie verbindet die entscheidenden Bereiche der epigenetischen Regulation und der zellulären Immunantwort mit direkter Nutzbarkeit für die klinische Anwendung.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Organspende – die Entscheidung zählt!

2022 wurden in einer bundesweiten Repräsentativbefragung über 4.000 Menschen in Deutschland gefragt, was sie über das Thema Organ- und Gewebespende denken. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die positive Einstellung zum Thema Organ- und Gewebespende in Deutschland 2022 mit 84 Prozent weiterhin sehr hoch ist.

Seit heute finden Sie in der Medizin-Bibliothek Informationsmaterialien zur Organspende in Deutschland, neben zwei Broschüren mit Antworten auf wichtige Fragen auch persönlich ausfüllbare Organspendeausweise.

Das Organspende-Register (www.organspende-register.de) ist ein zentrales elektronisches Verzeichnis. Hier können Sie Ihre Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende online eintragen. Der Eintrag ist freiwillig und kostenlos. Er kann jederzeit geändert oder gelöscht werden.

Umfangreiches Info-Material  – Voraussetzungen für eine Organ- oder Lebendorganspende, Gesetzliche Grundlagen, Zahlen und Fakten, Erfahrungen und Meinungen – findet sich auch auf der Seite https://www.organspende-info.de/ der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), u.a.:

Grafik 1 © Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Grafik 2 © Medizin-Bibliothek

Neue Datenbank lizenziert: Neurosurgical Atlas

Die Medizin-Bibliothek hat zusammen mit dem UKM die Datenbank Neurosurgical Atlas neu lizenziert. Sie ist eine umfassende Ressource für Medizinstudierende, Neurochirurg*innen und anderes klinisches Personal. Sie stellt eine Vielzahl von multimedialen Inhalten zur Verfügung, die für die Ausbildung und die praktische Anwendung in der Neurochirurgie nützlich sind.

Hauptinhalte und Funktionen:

  • Kapitel und Illustrationen: Der Atlas enthält zahlreiche Kapitel mit detaillierten Illustrationen und Lehrvideos, die verschiedene Techniken der Gehirnchirurgie vorstellen.
  • Operative Fallvideos: Über 1000 operative Videos bieten Einblicke in verschiedene neurochirurgische Eingriffe. Diese Videos ermöglichen es Chirurgen, Operationen vorab zu üben und sich vorzubereiten.
  • Interaktive Neuroanatomie: Ein interaktiver Abschnitt erlaubt es, jede Hirnstruktur zu erkunden und deren räumliche Orientierung sowie operative Beziehungen besser zu verstehen.
  • 3D-Modelle: Diese Modelle können in 3D oder in der virtuellen Realität betrachtet werden und bieten ein vertieftes Verständnis der Anatomie des Gehirns und der Schädelbasis.
  • Grand Rounds und virtuelle Operationssäle: Diese Serien bieten Einblicke von erfahrenen Chirurgen und fördern Diskussionen über verschiedene chirurgische Techniken.

Der Zugriff auf Neurosurgical Atlas ist im Uni-Netz und über das UKM möglich. Weitere Informationen gibt es im Wiki der Medizin-Bibliothek.

Abbildung: Neurosurgical Atlas

Das „Paper of the Month“ 05/2024 geht an: Sandra Laurentino, Lara Marie Siebert-Kuss, Verena Dietrich und Nina Neuhaus vom Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA)

Für den Monat Mai 2024 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der Universität Münster an Dr. Sandra Laurentino, Prof. Dr. Nina Neuhaus (beide: Letztautorinnen), Dr. Lara Marie Siebert-Kuss und Verena Dietrich (beide: Erstautorinnen) vom Centrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie (CeRA) für die Publikation: Genome-wide DNA methylation changes in human spermatogenesis. American Journal of Human Genetics. 6 June 2024. [Volltext]

Die epigenetische Neuprogrammierung des Methyloms ist in der frühen Keimbahn ein wesentlicher Schritt der relevant für die Fruchtbarkeit im Erwachsenenalter ist. Auch wurde eine fehlerhafte DNA-Methylierung in Spermien unfruchtbarer Männer beschrieben. Ob sich aber die DNA-Methylierungsmuster auch während der Spermatogenese im Erwachsenenalter noch verändern und damit auch relevant für männliche Infertilität sein könnten, war bisher unbekannt.

Die Studie hat gezeigt, dass das Keimbahnmethylom während der Spermatogenese verändert wird. Die Demethylierung erfolgt in den primären Spermatozyten, gefolgt von einer selektiven Remethylierung, die schließlich die Etablierung eines Spermatiden-spezifischen Methyloms ermöglicht. Die in Spermatiden hypomethylierten Regionen sind dabei mit Genen angereichert, die auch in Spermatiden exprimiert sind. Zudem konnte die prämiierte Arbeit zeigen, dass Keimzellen von Personen mit stark reduzierter Spermienzahl Unterschiede in der Keimzellmethylierung im Vergleich zu den Kontrollen aufweisen. Dabei sind insbesondere solche Gene betroffen, die für die Spermatogenese relevant sind.

Die Autorinnen und Autoren haben eine neue Welle der epigenetischen Reprogrammierung identifiziert, die im Erwachsenenalter in der menschlichen Keimbahn stattfindet. Diese Neuprogrammierung ist für die männliche Fruchtbarkeit von wesentlicher Bedeutung. Somit hat das Team eine neue potenzielle Ursache für männliche Unfruchtbarkeit gefunden.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Medizin-Bibliothek unterstützt die Unicef-Aktion „Dein Pfand rettet Leben“

Herr Dr. Nils Beese und Studierende Frau Selina Hal

Die Besucher*innen der Medizin-Bibliothek haben es längst bemerkt: seit geraumer Zeit steht gegenüber dem Bistro der Bibliothek eine blaue Tonne, in der Pfandflaschen und -dosen eingeworfen werden können.

Zum Hintergrund: Im Bistro selbst befindet sich ein Getränkeautomat, allerdings kein Rücknahmeautomat für leere Getränkebehältnisse, was zur Folge hatte, dass in der gesamten Bibliothek allmorgendlich vor Öffnung selbiger Pfandflaschen und -dosen eingesammelt werden mussten.

Nun trat die Medizinstudierende Selina Hal an die Bibliotheksleitung heran mit dem Vorschlag die UNICEF-Aktion „Dein Pfand rettet Leben“ zu unterstützen. Die Idee nahm die Bibliothek gerne auf, und so steht nun seit dem 15. April besagte Pfandtonne in der Bibliothek. Bis Ende Mai kam solcherart ein Betrag von 99,29 € zusammen, der an Unicef überwiesen wurde. Frau Hal kümmert sich eigenständig um die Leerung der Pfandtonne und die Einlösung des Pfands.

Die Bibliothek muss morgens nun nicht mehr nach Flaschen und Dosen abgesucht werden und gleichzeitig unterstützen die Besucher*innen durch diese Aktion UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen.

Dank an Frau Hal für die Idee und die Umsetzung!

Foto © Medizin-Bibliothek Münster