Archiv der Kategorie: Open Access

German U15-Universitäten unterstützen Forderungen der Wissenschaftsorganisationen in den DEAL-Verhandlungen mit Elsevier


Der Verein German U15, die Interessenvertretung von 15 forschungsstarken und international sichtbaren, medizinführenden deutschen Universitäten, hat in einer Pressemitteilung seine Unterstützung der Forderungen der Wissenschaftsorganisationen in den DEAL-Verhandlungen mit Elsevier kundgetan.

„Der breite und nachhaltige Zugang von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu wissenschaftlicher Literatur ist eine Selbstverständlichkeit. Er darf durch die Marktmacht weniger Großverlage nicht übermäßig eingeschränkt werden“, so Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Universität Freiburg und Vorsitzender von German U15.

Weiter wird ausgeführt: „In den letzten dreißig Jahren sind die Preise für wissenschaftliche Zeitschriften signifikant schneller gestiegen als der allgemeine Konsumentenpreisindex westlicher Industrienationen. Gleichzeitig gehen deutlich über die Hälfte der Ausgaben deutscher Universitätsbibliotheken für Zeitschriften (print und online) an drei Großverlage. Vor diesem Hintergrund verfolgen die Wissenschaftsorganisationen in den Verhandlungen mit Elsevier die folgenden Ziele:

  • Teilnehmereinrichtungen: alle zur Teilnahme an Allianz- und Nationallizenzen berechtigten Einrichtungen in Deutschland.
  • Die DEAL-Einrichtungen haben dauerhaften Volltextzugriff auf das gesamte Titel-Portfolio (E-Journals) von Elsevier.
  • Alle Publikationen von Autoren aus deutschen Einrichtungen werden automatisch Open Access geschaltet (CC-BY, inkl. Peer Review).
  • Angemessene Bepreisung nach einem einfachen, zukunftsorientierten Berechnungsmodell, das sich am Publikationsaufkommen orientiert.“

 

Grafik © German U15

 

Initiative OpenAPC mit Münsteraner Beteiligung

Für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Münster steht seit 2011 ein Fonds bereit, aus dem die Veröffentlichung von Artikeln in Open-Access-Zeitschriften gefördert wird. Aus Mitteln der WWU, der DFG und der Universitätsbibliothek wurden seitdem für die Publikation von 325 Artikeln aus der Münsteraner Forschung rund 380.000 € ausgezahlt.

Die Universität Bielefeld und die Max Planck Digital Library (MPDL) haben das Projekt INTACT und die Initiative OpenAPC ins Leben gerufen: Über eine Plattform werden die Kosten, die bei der Zahlung von Open-Access-Veröffentlichungsgebühren (APCs) der Universitäten, die solche Fonds anbieten, transparent und vergleichbar gemacht – Open Data für Open Access.

Die ULB Münster beteiligt sich mit den Zahlen des WWU-Publikationsfonds an OpenAPC.

Zur Originalmeldung der ULB.

„Im letzten Jahr waren es 60, die gekündigt haben bei Elsevier, in diesem Jahr werden es 200 sein“

Wir hatten bereits verschiedentlich über die Kündigung von Elsevier-Zeitschriften in 2017 berichtet:

Nun hat der Verhandlungsführer auf Seiten der Hochschulen, Prof. Horst Hippler, ein sehr lesenswertes Interview im Deutschlandfunk zum Stand der Verhandlungen und den Hintergründen gegeben. Hier einige Zitate aus dem Interview:

Im letzten Jahr waren es 60, die gekündigt haben bei Elsevier, in diesem Jahr werden es 200 sein

Die Zeit spricht natürlich für uns. Es ist so, dass die einzelnen Einrichtungen unterschiedliche Laufzeiten in den Verträgen haben. Im letzten Jahr waren es 60, die gekündigt haben bei Elsevier, in diesem Jahr werden es 200 sein. Und wir müssen mal schauen, inwieweit wir dann tatsächlich auch den Druck erhöhen können. Wir möchten ja von den Einzelverhandlungen weg zu einer sogenannten Flatrate, zu einer nationalen Lizenz, sodass wir nicht mehr klein-klein verhandeln müssen über jedes Einzelne.

Elsevier ist nicht in der Lage, uns im Moment einen Preis dafür zu nennen.

Wir möchten gern, dass in der Zukunft alle Publikationen, die aus Deutschland kommen, mit einem deutschen Erstautor versehen sind bei Elsevier, dass die dann weltweit frei zugänglich sind zum Lesen, und wir möchten dafür bezahlen, dass Elsevier uns dieses Recht einräumt. Und wir möchten natürlich auch fürs Lesen bezahlen. Wir haben Elsevier gesagt, sagt uns mal einen Preis. Elsevier ist nicht in der Lage, uns im Moment einen Preis dafür zu nennen.

Kein Vorbild für diese Verhandlungen

Nein, das [ein Vorbild] gibt es zurzeit nicht. Es schauen alle nach Deutschland. Alle sind neugierig, wie wir das in Deutschland denn machen.

Fotonachweis: Jameek @ photocase.de

Nachtrag: Der Neurowissenschaftler Björn Brembs über 10 Wege, auch ohne Abonnement an Artikel zu kommen: So your institute went cold turkey on publisher X. What now?

Nature’s 10 – The year in science

Nature, die 2014 am meisten zitierte interdisziplinäre Fachzeitschrift, hat zum Jahresende ein Special Feature mit dem Titel The year in science veröffentlicht. Neben wichtigen Ereignissen wie dem Klima-Abkommen oder der Patentschlacht um CRISPR werden unter dem Titel Nature’s 10 herausragende Persönlichkeiten, die in diesem Jahr innerhalb der Wissenschaft von sich reden machten, gelistet.

So Gabriele Gonzalez (Gravity spy), die mit einem sehr großen Team von Wissenschaftlern Anzeichen von Gravitationswellen nachweisen konnte, deren Existenz Albert Einstein bereits 1916 annahm. Oder der AI-Spezialist Demis Hassabi (Mind crafter), der mit dem Computerprogramm AlphaGo gegen den Champion Lee Sedol des Strategiespiels Go antrat und spielend (!) gewann.

Celina M. Turchi (Zika detective) wurde vom brasilianischen Gesundheitsministerium beauftragt den rasanten Anstieg von Berichten über Babies, die mit abnormal kleinen Köpfen und Gehirnen im Nordosten des Landes geboren wurden zu untersuchen . „Nicht in meinen schlimmsten Albträumen als Epidemiologin hatte ich mir eine Mikrozephalie-Epidemie vorgestellt.“ Zurzeit versucht Sie zu eruieren, warum dieses Phänomen der Zika-Infektion ausserhalb Brasiliens nicht auftrat.

Alexandra Elbakyan (Paper pirat), die seit 2009 mit einer illegalen Seite wissenschaftliche Artikel, die durch eine Paywall geschützt sind,  ins Netz stellt, wofür Sie zwar Beifall erhielt, sich aber auch der juristischen Verfolgung durch Zeitschriftenverlage ausgesetzt sah.  Vielleicht hat Heather Piwowar von Impactstory nicht ganz unrecht, wenn Sie  darauf verweist, dass es das einzige ist, was die Verlage dazu bringt Open-Access-Modelle anzubieten.“

Terry Hughes (Reef sentinel), einem Korallenforscher, der den Einfluss des Klimaphänomens El Niño auf das Great Barrier Reef nachweisen konnte, bzw. dass die hohe Wassertemperatur die Korallen die symbiotischen Zooxanthellae-Algen vertreiben lässt, die sie eigentlich mit Nahrung versorgen und für ihre spezielle Färbung sorgen. Die Korallen können sich nach diesem ‚Bleichen‘ zwar erholen, aber Nachuntersuchungen im Oktober und November diesen Jahres ergaben, dass 67% der Flachwasser-Korallen im 700 Kilometer langen nördlichen Teil des Great Barrier Reef abgestorben sind.

Der vollständige Artikel ist zu finden in Nature 540, 507–15, (22 December 2016) – doi:10.1038/540507a, der auch einen Ausblick auf WissenschaftlerInnen bzw. deren Arbeit enthält, die  2017 über die Grenzen ihres Fachgebietes hinaus mediales Interesse erlangen werden.

 

Abbildung © nature.com

Kündigung von Elsevier: Konsequenzen für die Medizinische Fakultät

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Struktur des Projekt DEAL

Der Kanzler der WWU verschickte heute, am 7.12.2016, eine Mitteilung an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU betreffend der Kündigung des bisherigen Elsevier-Vertrages zum 31.12.2016, und gab am 9.12.2016 eine entsprechende Pressemeldung heraus. Der folgende Bericht bezieht sich auf diese Schreiben und gibt weitere Informationen.

Hintergrund

Im Rahmen des Projekts DEAL wird das Ziel verfolgt, bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften großer Wissenschaftsverlage abzuschließen. Dabei wird eine signifikante Änderung gegenüber dem gegenwärtigen Status Quo bei der Verhandlung, den Inhalten und der Preisgestaltung angestrebt. Durch die Effekte eines Konsortialvertrages auf Bundesebene sollen die einzelnen Einrichtungen finanziell entlastet und der Zugang zu wissenschaftlicher Literatur für die Wissenschaft auf breiter und nachhaltiger Ebene verbessert werden. Zugleich soll eine Open-Access-Komponente implementiert werden.

Scheitern

Nach Verhandlungsbeginn im Juni 2016 wurde nun das vorläufige Scheitern der Gespräche mit Elsevier verkündet (Rundschreiben der HRK).

Der Verlag hat uns zwar wenige Tage vor diesem Termin und nach monatelangen intensiven Verhandlungen ein erstes Angebot für eine bundesweite Lizenz vorgelegt. Dieses verweigert sich aber den Prinzipien von Open Access und allen Argumenten für eine faire Preisgestaltung: Trotz der bereits bestehenden 40-prozentigen Umsatzrendite setzt der Verlag auf gigantische Preissteigerungen jenseits der bislang bezahlten Lizenzsummen. Zudem verweigert sich der Verlag kategorisch transparenteren Geschäftsmodellen, die auf der Publikationsleistung basieren und Publikationen offener zugänglich machen würden.

Kündigung

Im Zuge der Verhandlungen haben – in enger Abstimmung mit der DEAL-Projektgruppe – alle Universitäten darauf verzichtet, ihre 2016 auslaufenden Einzel-Verträge mit Elsevier zu verlängern. Der Kanzler hat für die WWU fristgerecht die Verträge für 166 lfd. Abos und die „Freedom Collection“ mit mehr als 2.000 Online-Zeitschriften (Lizenzkosten derzeit ca. 830.000 €) gekündigt. Elsevier hat die Kündigungen akzeptiert und die Universitäten darauf hingewiesen, dass die Zugänge für die ab 01.01.2017 neu erscheinenden aktuellen Hefte von 166 Zeitschriftenabonnements sowie die „Freedom Collection“ mit ca. 2.300 Zeitschriften ab dem 01.01.2017 gesperrt sind, wenn bis dahin ein bundesweiter Lizenzabschluss nicht zustande kommt.

Notversorgungskonzept

Um auch während der Zeit des vertragslosen Zustands eine akzeptable Versorgung mit Elsevier-Publikationen für Sie zu gewährleisten hat die DEAL-Projektgruppe ein Notversorgungskonzept erarbeitet. Dies geschieht durch seit Jahrzehnten bewährte, vielfältige Angebote der Dokumentlieferung von der klassischen Fernleihe bis zum Direktlieferdienst. Die Zweigbibliothek Medizin wird ihre Kapazitäten in der Expresslieferung von Zeitschriftenartikeln ab dem 1.1.2017 verstärken, um bis zu einer Einigung mit dem Elsevier-Verlag die Einschränkungen für die medizinische Fakultät so gering wie möglich zu halten.

Fragen & Antworten

– Wer ist von der Kündigung des Elsevier-Vertrags besonders betroffen? Für Lehrende, Forschende und Studierende folgender Fachbereiche sind die Elsevier-Zeitschriften besonders wichtig: Medizin, Chemie und Pharmazie, Biologie, Psychologie und Sport, Geowissenschaften, Physik und Wirtschaftswissenschaften. Einzelne Titel sind allerdings auch in den Geisteswissenschaften stärker nachgefragt.
– Gilt die Kündigung auch für die Datenbank SCOPUS von Elsevier? Die Kündigung gilt ausschließlich für Online-Zeitschriften. Bestehende Verträge für den Zugriff auf Datenbanken aus dem Verlagshaus Elsevier wie z.B. SCOPUS sind davon nicht betroffen.
– Wurden auch Verträge anderer Großverlage seitens der WWU gekündigt? Nein. Bislang verhandelt die DEAL-Projektgruppe nur mit Elsevier. Für andere Großanbieter wissenschaftlicher Zeitschriften wie Wiley und Springer / Nature plant die DEAL-Projektgruppe Verhandlungen in den Jahren ab 2017 und 2018.
– Kann ich weiter in Elsevier-Zeitschriften veröffentlichen? Die Kündigung der Verträge bezieht sich ausschließlich auf den Zugriff auf ElsevierZeitschriften. Angehörige der WWU Münster haben nach wie vor die Möglichkeit, in Zeitschriften des Verlags zu publizieren.

Was können Sie tun?

Matthias Schwarte, der Kanzler der WWU, empfiehlt: Falls Sie dem Elsevier Verlag als Herausgeber/in, Mitglied des Editorial Board, Gutachter/in im peer-review-Verfahren oder als Autor/in verbunden sind, möchten wir Sie bitten, die Entscheidung der WWU und der Mehrzahl der deutschen Universitäten gegenüber Elsevier mit Überzeugung zu vertreten.

Weitere Informationen

Pressemeldung der WWU vom 9.12.2016
Mitteilung des Kanzlers an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU vom 7.12.2016
Wichtige Fragen und Antworten zum DEAL-Projekt und zur Kündigung des Elsevier-Vertrages der WWU (online 9.12.2016)
Stellungnahme von Elsevier zum „Scheitern“ der Verhandlungen vom 5.12.2016 (nach Börsenblatt)
HRK-Rundschreiben vom 1.12.2016

Vortrag & Diskussion: „Open Access zwischen Heilsversprechen und universitärer Realität“

open-accessJedes Jahr im Oktober beginnt an der WWU nicht nur das Wintersemester, sondern es ist auch die Zeit der Internationalen Open-Access-Woche. Das Motto der 2016er-Ausgabe lautet „Open in action“. Also: Open Access nicht nur passiv nutzen durch die Lektüre frei zugänglicher Publikationen, sondern selbst aktiv werden und die eigene Forschung öffnen!

Was ist Open Access eigentlich genau? Und inwiefern betrifft es mich?

Im Rahmen der Open-Access-Woche findet nun heute der Vortrag von Dr. Sven Fund statt, der vielleicht Anregung bietet, wie man die nächste Veröffentlichung oder das nächste Forschungsprojekt via Open Access auf den Weg bringt.

Der Vortrag von Dr. Sven Fund – „Open Access zwischen Heilsversprechen und universitärer Realität“ – beginnt am 24.10. um 12 Uhr s.t. im Hörsaalgebäude Johannisstraße 1-4.

Zur ULB-Nachricht.

Grafik © ULB

 

med – Das Magazin der Zweigbibliothek: Ausgabe 1-2016

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Die erste Ausgabe des Bibliotheksmagazins 2016 ist ein Sonderheft anlässlich einer Umfragestudie zum Projekt easyphysikum der Zweigbibliothek Medizin. Die Ergebnisse dieser deutschlandweit einmaligen Studie sind in diesem Sonderheft zu finden. Dies ist der zweite Teil einer Umfrage- und Projektserie zur Integration und Einbettung von mobilen Ressourcen in die medizinische Ausbildung (den ersten Teil finden Sie hier).

Inhalt

Die neue Ausgabe der Bibliothekszeitung med finden sie in der Bibliothek. Wenn Sie ein oder mehrere Exemplare für sich oder zur Auslage haben möchten, schicken wir Ihnen diese gerne zu. Das PDF finden Sie auf unserem E-Pflichtserver unter der URL http://epflicht.ulb.uni-muenster.de/miami/download/pdf/331157 (1,7MB).

Auch diese Ausgabe von med wurde klimaneutral gedruckt.

Open Access ist überall möglich

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An den 15 Fachbereichen der Universität Münster wird in Dutzenden verschiedener Fächern gelehrt und geforscht. Um die Ergebnisse dieser Forschung zu veröffentlichen, nutzen immer mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU einen „grünen“ oder „goldenen“ Weg: Sie publizieren Open Access.

So gibt es z.B. Artikel über Lebertransplantationen, Angststörungen, optische Wellenleiter oder den Rotbraunen Reismehlkäfer und Bücher über die Haftung von GmbH-Geschäftsführern, den Klimawandel oder die Auswirkung von Fußball-Weltmeisterschaften auf die deutsche Nation, die kostenlos im Internet verfügbar sind und von allen Interessenten gelesen und gespeichert werden können. Dadurch wird die Münsteraner Forschung sichtbarer, und die Veröffentlichungen werden häufiger zitiert als „Closed Access“-Publikationen.

Dazu unterstützt die Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB) die Angehörigen der WWU mit Informationen und Angeboten rund um’s Publizieren, sei es gedruckt, elektronisch oder auch hybrid, sei es ein Artikel in einer Fachzeitschrift, eine Monographie oder ein Tagungssammelband.

Während der Internationalen Open-Access-Woche vom 19. bis zum 25. Oktober präsentierte die ULB mit einem Informationsstand im Foyer am Krummen Timpen 3 einen breiten Überblick über das Thema und stellt aktuelle Veröffentlichungen aus der münsterschen Forschung vor.

Die ZB Medizin hatte zur gleichen Zeit einen Info-Stand zu Open Access im Universitätsklinikum Münster am Aufgang zur Cafeteria. Am Dienstag, dem 20.10., standen Dr. Viola Voß, Open-Access-Expertin der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB), und der Leiter der Zweigbibliothek Medizin, Dr. Oliver Obst, den Ärzten, Doktoranden und Wissenschaftlern der medizinischen Fakultät für Fragen zur Verfügung.

Zudem finden Sie alle Informationen auch unter http://www.ulb.uni-muenster.de/open-access – das ganze Jahr über.

Bild: WWU

Infostand anläßlich der internationalen Open Access-Woche

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v.l.n.r. Im Gespräch über Open Access: Dr. Ulrich Plate, (MKG-Chirurgie) Dr. Viola Voß (ULB), Dr. Oliver Obst (ZB Med)

Anläßlich der internationalen Open Access-Woche von 19. – 23. Oktober 2015 hatte die Bibliothek einen Info-Stand zu Open Access im Universitätsklinikum Münster aufgestellt. Am Dienstag, dem 20.10., standen Dr. Viola Voß, Open-Access-Expertin der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB), und der Leiter der Zweigbibliothek Medizin, Dr. Oliver Obst, den Ärzten, Doktoranden und Wissenschaftlern der medizinischen Fakultät während der Mittagszeit für Fragen rund um die vielfältigen Open Access-Initiativen der WWU zur Verfügung – ein Service, der – wie man sieht – gerne genutzt wurde.

Sonderheft 2: Plagiate und Plagiatsvermeidung

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Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes ist ein Sonderheft zum Thema Plagiat. Neben germanistischen Fragestellungen werden auch allgemein Aspekte vorgestellt, z.B. „Das Plagiat als urheberrechtliche Kategorie“, „Urheberrechtliche Probleme bei der Zweitverwertung von Texten“, „Plagiate in Studium und Wissenschaft“ oder „Das dünne Eis der eigenen Meinung. Plagiatsfälle in studentischen Qualifikationsarbeiten“. In der Einleitung schreiben Mark-Georg Dehrmann und Heinrich Kaulen:

Das Plagiat ist einerseits also ein beunruhigendes Thema für eine historische Disziplin, die bei solchen Fragen gern zu einer wertfreien und toleranten Perspektive neigt; andererseits ist es zugleich eine ständige Herausforderung für die wissenschaftliche Praxis, die notwendig nach normativen Antworten verlangt. Diese unterschiedlichen, geradezu konträren Facetten des Themas will das vorliegende Heft herausstellen. Seine Beiträge beschäftigen sich mit dem Plagiat daher aus drei verschiedenen Perspektiven: der historischen, der juristischen und der praktischen.

Alle folgenden Beiträge sind im Hochschulnetz der Universität Münster frei herunterzuladen.

  • Mark-Georg Dehrmann, Jochen Strobel et al. „Originalität ist in der Achtung der Menschen im Werte gestiegen.“ Der Skandal um Helene Hegemann und ihren Roman Axolotl Roadkill (PDF)
  • Mark-Georg Dehrmann, Eva Inés Obergfell et al.: Das Plagiat als urheberrechtliche Kategorie (PDF)
  • Mark-Georg Dehrmann, Lisa Kopp et al. Urheberrechtliche Probleme bei der Zweitverwertung von Texten (PDF)
  • Mark-Georg Dehrmann, Debora Weber-Wulff et al. Plagiate in Studium und Wissenschaft (PDF)
  • Mark-Georg Dehrmann, Tina Terrahe et al. Das dünne Eis der eigenen Meinung. Plagiatsfälle in studentischen Qualifikationsarbeiten (PDF)
  • Mark-Georg Dehrmann, Iris Winkler et al. Durch die Brille der anderen sehen. (PDF)

Sonderheft: Plagiate und Plagiatsvermeidung

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Die aktuelle Ausgabe der Open Access-Zeitschrift GMS Medizin – Bibliothek – Information, das elektronische Journal der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen ist dem Thema Plagiate und Plagiatsvermeidung gewidmet. In dieser Sonderausgabe sind zahlreiche Artikel zu finden, die auch für die Medizinische Fakultät Münster relevant sind. Alle Artikel sind frei zugänglich.

50% Förderung für Open-Access-Publikationen

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Wie die ULB meldet, haben sich die Förderbedingungen für den Open-Access-Publikationsfonds der Universität Münster verändert.

Seit 2011 erhalten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der WWU Münster finanzielle Unterstützung für das Veröffentlichen von Artikeln in Open-Access-Zeitschriften. „Open Access“ bedeutet, dass eine Publikation der Allgemeinheit entgeltfrei zur Verfügung gestellt wird. Anders als bei herkömmlichen Zeitschriften finanzieren hier nicht die Abonnenten die Veröffentlichung, sondern häufig die Wissenschaftler selbst.

Zum 1.3.2015 haben sich die Förderbedingungen für die Erstattung von Publikationsgebühren aus dem Open-Access-Fonds geändert. Aufgrund der hohen Inanspruchnahme und eines limitierten Budgets können die Kosten für Artikelbearbeitungsgebühren nur noch zu 50 % übernommen werden. Autorinnen und Autoren bzw. Institute gehen zunächst in Vorleistung und können dann bei der ULB einen Antrag auf Erstattung der Hälfte der Kosten stellen.

An den übrigen Voraussetzungen für die Förderung hat sich nichts geändert: Das Open-Access-Journal wendet anerkannte Qualitätssicherungsverfahren an und die Beiträge sind vollständig und unmittelbar mit Erscheinen über das Internet für Nutzer entgeltfrei zugänglich. Außerdem dürfen die Artikelbearbeitungsgebühren 2.000 € pro Aufsatz nicht überschreiten und es werden ausschließlich Artikel finanziert, bei denen ein Angehöriger der WWU „submitting author“ oder „corresponding author“ ist.

Weitere Informationen auch zum Ablauf der Erstattung erhalten Sie unter http://www.ulb.uni-muenster.de/publikationsfonds.

Foto: Wikipedia