Archiv der Kategorie: Open Access

„Paper of the Month“ Juni 2021 geht an Dr. Denise Beckman aus dem Institut für Muskuloskelettale Medizin

Für den Monat Juni 2021 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Denise Beckman aus dem Institut für Muskuloskelettale Medizin für die Publikation: Lasp1 regulates adherens junction dynamics and fibroblast transformation in destructive arthritis in der Zeitschrift Nature Communications. 3624.2021 [Volltext]

Die gelenkzerstörende Arthritis bei rheumatoiden Erkrankungen ist in unserer Gesellschaft ein enormes Problem. Die Autoren untersuchen Fibroblasten-ähnliche Synoviozyten, Zellen, die an diesen Prozessen invasiv teilnehmen auf ihre epigenomische Steuerung. Parallel spielen hier Mausmodelle und menschliches Material eine Rolle. Die Autoren zeigen eine Funktion des Proteins Lasp1 und nachgeordneter Signalwege in der Zell-Zell-Kommunikation in der entzündlichen Gewebereaktion und charakterisieren dieses Molekül als potentielles Target für therapeutische Eingriffe bei diesbezüglichen gelenk-zerstörenden Prozessen.

Es handelt sich um eine methodisch sehr anspruchsvolle Arbeit mit grundsätzlicher Bedeutung für entzündliche Gewebestörung und -zerstörung.

In rheumatoider Arthritis (RA) wird der Interaktion von synovialen Fibroblasten (FLS) mit dem Gelenkknorpel eine besondere Bedeutung zugeordnet, da dies die stabile Aktivierung von FLS bedingt und damit zu der Chronifizierung der RA und Gelenkdestruktionen führt. Das Protein Lasp1 wurde initial im Kontext von metastasierenden Tumoren entdeckt und ist an zellulären Prozessen wie Anheftung, Migration und der Bildung von Metastasen beteiligt.

Wir konnten in unseren Experimenten zeigen, dass synoviale Fibroblasten in rheumatoider Arthritis im Vergleich zu gesunden Kontrollen deutliche epigenetische Unterschiede wie z.B. ausgeprägte Hypermethylierungsmuster und Histonmodifikationen in der Lasp1 Genregion aufweisen, die zu einer erhöhten Expression von Lasp1 führen. Außerdem konnten wir Lasp1 als wichtigen Schlüsselfaktor in Cadherin-11 vermittelten Zell-Zell-Kontakten identifizieren, da die Blockade bzw. das Fehlen von Lasp1 einerseits in deutlich veränderten zellulären Interaktionen resultierte und das für RA-FLS charakteristische „tumor-ähnliche“ Migrations- und Invasionspotential verringern und andererseits die klinische Symptomatik und das Ausmaß von Knorpel- und Knochendestruktionen signifikant reduzieren konnte.

Die Deletion von Lasp1 führt zu einem weniger aggressiven FLS-Phänotyp während der rheumatoiden Arthritis und signifikant reduzierten Gelenkdestruktionen. Insgesamt legen unsere Daten nahe, dass Lasp1 ein potenzielles therapeutisches Ziel für die Behandlung von Patienten mit rheumatoider Arthritis darstellen könnte.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month – Auszeichnung finden Sie hier.

Der Paper of the Month – Aufsteller in der Zweigbibliothek Medizin bietet den Besuchern die Lektüre der Studie vor Ort an.

Gute Nachrichten: Literatur verwalten – jetzt auch mit Citavi Web

Ohne Programm­installation auf allen Geräten nutzbar – jetzt auch auf dem Mac
Wie die ULB meldet, können Sie als Mitarbeiter*in oder Studierende*r der WWU das beliebte Literatur­verwaltungs­programm Citavi ab sofort auch in der Webversion nutzen. Das Programm ist für Sie kostenlos, da eine Campuslizenz für die WWU erworben wurde.

Die Vorteile:

  • Citavi Web ist neben Windows, jetzt auch mit Mac und Linux kompatibel.
  • Sie können auf allen Rechnern mit einer Internet­verbindung auf Ihr Projekt zugreifen. Eine Installation ist nicht notwendig.
  • In Citavi Web angelegte Projekte können auch in Citavi für Windows bearbeitet werden und andersherum.

Dies sollten Sie wissen, bevor Sie mit Citavi Web starten:
Citavi Web hat (noch) nicht den gleichen Funktionsumfang wie Citavi für Windows.
Details

Kennen Sie Citavi noch nicht?
Weitere Informationen

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Grafik: Citavi

Open-Access-Woche 2020 Corona-konform an der ULB

Seit elf Jahren beteiligt sich die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) an der jährlichen internationalen Open-Access-Woche. In diesem Jahr lautet das Motto „Open with Purpose: Taking Action to Build Structural Equity and Inclusion“, also „Offen mit einem Ziel: Aktiv werden, um strukturelle Gerechtigkeit und Inklusion voranzubringen“.

Aufgrund der Covid-19-Pandemie kann die Open-Access-Woche in diesem Jahr, wie so viele Veranstaltungen, nur online stattfinden: Die ULB wird vom 19. bis zum 25. Oktober in einer Reihe von täglichen Meldungen über die OA-Angebote an der WWU und über alles Weitere, das man zu Open Access wissen muss, informieren:

Wie findet man Open-Access-Veröffentlichungen?

Kennen Sie schon … DOAJ und DOAB?

Open-Access & das Urheberrecht

Nicht nur das Ergebnis offenlegen: Open-Access-Forschungsdaten

Predatory Publishing & Conferencing – Räuberische Aktivitäten in der Wissenschaft

ORCID an der WWU – Open Researcher and Contributor ID

„Zusammen stärker“ und „Eine für alle“: Gemeinschaftsfinanzierungen und Institutionelle Mitgliedschaften für Open Access

Zur Posterpräsentation der Open-Access-Woche 2020

 

oa-motto-2020

Die WWU ist bereits seit Jahren aktiv, um den uneingeschränkten Zugang zu den Ergebnissen aus Wissenschaft und Forschung zu ermöglichen: Mit einem umfangreichen Angebot zum wissenschaftlichen Publizieren unter dem Aspekt der freien Zugänglichkeit hilft sie mit, die Münsteraner Forschung zu „öffnen“ und zu verbreiten.

 

Grafiken: © International Open Access Week, created by Nick Shockey (CC BY 4.0) / teilw. überarb. von ULB, © International Open Access Week (CC BY 4.0)

Neue münsteraner Open-Access-Zeitschrift: Free Neuropathology

Open Journal Systems (OJS) ist eine weltweit verbreitete Open Source Software, die die effiziente Verwaltung und Organisation einer Online-Zeitschrift ermöglicht. Angehörige der Universität Münster können ihr eigenes E-Journal publizieren und den redaktionellen Prozess mit OJS verwalten. Die ULB steht den Herausgebenden bei der Einarbeitung in das System und während des Betriebs unterstützend zur Seite.

Eine Open-Access-Neuerscheinung ist Free Neuropathology, herausgegeben von Prof. Werner Paulus und seinem Team (Institut für Neuropathologie, WWU Münster). Free Neuropathology ist eine nichtkommerzielle Zeitschrift, die von Neuropatholog*innen und anderen Neurowissenschaftler*innen betrieben wird und Publikationen zu aktuellen Themen der Neuropathologie veröffentlicht. Mit Free Neuropathology hat die ULB Münster ein erstes naturwissenschaftliches E-Journal in die Liste ihrer mit OJS betriebenen Open-Access-Zeitschriften aufgenommen.

Grafik © freeneuropathology.org

Open-Access-Woche 2019, 21.-27. Oktober in der ULB

An der jährlichen internationalen Open-Access-Woche nahm die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) zum ersten Mal vor 10 Jahren teil.

Während der diesjährigen OA-Woche vom 21. bis zum 27. Oktober werden neben einem Informationsstand im Foyer der Zentralbibliothek weitere Veranstaltungen in der Galerie angeboten, wo unterschiedliche Themen rund um Open Access und Open Science präsentiert werden. Beispielsweise wird in Kurzvorträgen über die aktuellen Entwicklungen in Bereichen Forschungsdatenmanagement an der WWU, ORCID oder Predatory Publishing informiert. Für interessierte Nutzer*innen wird es einen anmeldepflichtigen Rundgang durch unsere Digitalisierungswerkstätten geben. Die Kurzvorträge sind anmeldefrei.

Die einzelnen Veranstaltungen der Open-Access-Woche 2019 finden Sie hier.

In diesem Jahr feiern die ULB auch das 10-jährige Bestehen der Schriftenreihe Wissenschaftliche Schriften der WWU. Darob findet eine Verlosung statt, die sich an die Promovend*innen der WWU Münster richtet.

 

Grafik © ULB

Studie zu Open-Access-Aktivitäten der Medizinischen Fakultät publiziert

Wie das Blog medinfo heute mitteilte, ist die Studie zu den Open-Access-Aktivitäten der Medizinischen Fakultät nun publiziert worden: Forscher inmitten von Open Access und DEAL-Verhandlungen. Teil 1: Open-Access-Aktivitäten. Die Studie wurde bei der Open Access-Zeitschrift Medizin-Bibliothek-Information veröffentlicht, Autor ist Dr. Oliver Obst, der Leiter der ZB Med.

Zusammenfassung
Ziel: In dieser Studie sollte zum einen untersucht werden, inwieweit die Wissenschaftler der medizinischen Fakultät der Universität Münster Open Access publizieren, und ob sie über die Open-Access-Aktivitäten der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Bescheid wissen (Teil 1). Zum andern sollte ihr Wissen und ihre Meinung über die DEAL-Verhandlungen die Wege der Ersatzbeschaffung von nicht zugänglichen Zeitschriften-Artikeln abgefragt werden (Teil 2).
Methode: Online-Umfrage mittels Surveymonkey unter allen Wissenschaftler der medizinischen Fakultät via eines Email-Verteilers des Dekanats. Der Fragebogen bestand aus 14 Fragen, für Teil 1 wurden die ersten 7 Fragen ausgewertet.
Ergebnisse: 384 Fragebögen konnten ausgewertet werden. 63% hatten bereits mindestens einmal Open Access publiziert. 61% wussten über den Publikationsfonds der ULB vor der Umfrage Bescheid, 38% wurden durch Kollegen auf ihn aufmerksam gemacht und 35% durch Aktivitäten der Bibliothek (Mehrfachnennungen). 21% aller Antwortenden hatten bereits einmal einen Antrag beim Fonds gestellt; von denen, die von ihm wussten, waren dies mit 35% deutlich mehr. Hauptsächliche Finanzierungsquelle für Open-Access-Publikationen waren jedoch eigene Fördermittel (57%) oder solche der Institution (44%). Hauptausschlaggebend für die Publikation in einer Open-Access-Zeitschrift war deren Impact Faktor (84%), gefolgt von ihrem guten Ruf (62%).
Fazit: Etwa zwei Drittel der Wissenschaftler der medizinischen Fakultät der Universität Münster wussten gut Bescheid über die Bewertung von Open-Access-Zeitschriften, nutzten die Möglichkeit dort zu publizieren, kannten Fördermöglichkeiten und hatten offensichtlich keine Probleme, die Article Processing Charges (APC) zu bezahlen. Dabei stellte sich ein deutlicher Unterschied zwischen Senior und Junior Scientists heraus: Ältere, etablierte Wissenschaftler waren nicht so sehr auf Impact-starke, karrierefördernde Journals angewiesen; sie konnten es sich leisten, in kleineren, unbekannten Zeitschriften zu publizieren; sie hatten mehr Open-Access-Erfahrungen als die Nachwuchsforscher und wussten besser Bescheid über die Fördertöpfe in der Bibliothek.

Die Studie ist frei zugänglich unter https://www.egms.de/static/en/journals/mbi/2019-19/mbi000441.shtml.

Fotonachweis: andreykr at fotolia.com

Open Access-Publikation in Wiley-Zeitschriften

Wir berichteten bereits über den Deutschlandweiten Vertrag mit Wiley, dem drittgrößten Publisher weltweit. Die meisten wissen, dass dieser Vertrag gegen eine jährliche Gebühr den Zugang zu rund 1.700 Journals von Wiley ermöglicht. Diese Gebühr (die Publish&Read Fee heißt) entspricht theoretisch* dem Betrag, der 2018 in Deutschland für alle Wiley-Zeitschriften bezahlt wurde. Deutlich weniger ist vielen bekannt, dass Forscher ihre Artikel als Open Access in Wiley Zeitschriften veröffentlichen können (siehe auch den entsprechenden ULB-Artikel).

Dadurch ergeben sich folgende Veränderungen für die Universität Münster:

  • Hybrid Open Access: Ab dem 1.7.2019 gilt: Fungieren WWU-Angehörige in diesen hybriden Zeitschriften als ersteinreichende Autorinnen und Autoren (submitting corresponding author), erscheinen diese Artikel auf Wunsch als Open-Access- oder Nicht-Open Access-Publikation. Der Autor erhält (erstmal) keine Rechnung. Egal, ob der Artikel Open Access oder nicht Open Access ist: Es fallen die gleichen Kosten an, die über den folgenden Weg in in Rechnung gestellt werden: Wiley -> Max Planck Gesellschaft -> Universität Münster -> Universitätsbibliothek -> Fachbereiche. Dabei erfolgt die Rechnungstellung nach den von der Lizenzkommission der WWU festgelegten Verteilungsgrundsätzen.
  • Gold Open Access: Der Vertrag beinhaltet eine Rabattierung von 20% gegenüber dem Listenpreis der Artikelbearbeitungsgebühr (APC) für ersteinreichende Autorinnen und Autoren (submitting corresponding author) in den ca. 110 Gold Open Access-Zeitschriften von Wiley. Nach den von der Lizenzkommission der WWU festgelegten Verteilungsgrundsätze gilt: Artikel mit einer APC unter 2.000 € (brutto) werden über den OA Publikationsfonds der WWU abgerechnet. Dabei trägt die ULB ein Drittel und der betreffende Fachbereich zwei Drittel. Artikel mit einer APC über 2.000 € (brutto) werden den betreffenden Fachbereichen zu 100% in Rechnung gestellt.


* Da nicht nach Subskriptionen sondern nach Publikationen bezahlt wird, werden publikationsstarke Institutionen (große, naturwiss./med. Unis) stärker zur Kasse gebeten als publikationsschwache (kleine, geisteswiss. Unis und Fachhochschulen).

Forschungsergebnisse reproduzieren: DFG-Förderung für Wissenschaftler der Universität Münster

Um Forschungsergebnisse reproduzierbar zu machen fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ab April dieses Jahres ein gemeinsames Projekt des Instituts für Geoinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) und der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB):

„Die Ziele des Projekts „Opening Reproducible Research“ (o2r) sind es, Forschungsergebnisse besser reproduzierbar und die wissenschaftliche Arbeit transparenter zu machen. Hierzu entwickeln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Plattform, die alle notwendigen Elemente einer wissenschaftlichen Studie, also den Text, die Daten und die Analysen, miteinander verbindet. Das ermöglicht eine interaktive Darstellung der Studie. Die DFG fördert das Projekt mit rund 500.000 Euro für zweieinhalb Jahre. (…) Die o2r-Plattform, an deren Entwicklung er und seine Kollegen arbeiten, soll allen Interessierten die Möglichkeit geben, den Artikel nicht nur zu lesen, sondern auch direkt selbst mit den Forschungsdaten und der zugrunde liegenden Software zu arbeiten.

Darüber hinaus binden die WWU-Geoinformatiker mit ihren Kollegen aus der Universitäts- und Landesbibliothek den o2r-Ansatz für reproduzierbare Artikel an die Open-Source-Software „Open Journal Systems“ an. Die Software bietet ein Redaktions- und Publikationssystem für Open-Access-Zeitschriften, die dem wissenschaftlichen Begutachtungsverfahren unterliegen. Alle veröffentlichten Inhalte sind kostenlos und frei im Internet zugänglich, was zu einer größeren Verfügbarkeit und Transparenz von Forschungsergebnissen beiträgt. Die Verknüpfung mit „Open Journal Systems“ wird wie jede Software, die im Rahmen von o2r entwickelt wird, auch als Open-Source-Software veröffentlicht.“

Grafik © Daniel Nüst, basierend auf F. Dottori et al./Nat. Hazards Earth Syst. Sc

Vertragsverlängerung zwischen Norwegen und Elsevier gescheitert

Die Kommission „Direktoratet for IKT“, von der norwegischen Regierung beauftragt, hat vor einer Woche die Gespräche mit Elsevier für gescheitert erklärt. Es gäbe bei Elsevier keinerlei Ansätze zur Modifikation des Publikationsmodells hin zu präferierten „Open Access“ und „Open Publishing“.

Gewünscht war von der norwegischen Kommission die Änderung von der Bezahlung, um einen Artikel lesen zu können hin zu einem Publikationsmodell, welches die Bezahlung vorsah, um einen Artikel zu veröffentlichen. Dieses Open Publishing sollte bis 2024 sicherstellen, dass norwegische Forschungsleistungen bis 2024 grundsätzlich im Sinne von „Open Access“ von jedem ohne Zugangsschranken gelesen werden kann.

Pressemitteilung: Norwegian research institutions have decided not to renew their agreement with Elsevier

Nach Schweden folgt nun Norwegen in der Ablehnung einer Verlängerung des Vertrages mit Elsevier.

In Deutschland verhandelt das Projekt Deal u.a. mit Elsevier.  Mitte Januar erreichte Deal einen Vertragsabschluss für ein bundesweites Publish&Read-Modell mit dem Verlag Wiley.

Originalmeldung von Olver Weiner auf medinfo

Logo © Projekt DEAL c/o Universitätsbibliothek Freiburg i. Br.

Vertragsabschluss zwischen Projekt DEAL und Wiley

In einer Pressemitteilung der Hochschulrektorenkonferenz wird folgendes mitgeteilt:

  • Wiley und Projekt DEAL schließen zukunftsorientierte Partnerschaft für Deutschland zur Erprobung neuer Publikationsmodelle
  • Forscher sollen bessere Möglichkeiten haben, Forschungsergebnisse über die Zeitschriften von Wiley zu verbreiten
  • Teilnehmenden deutschen Institutionen wird weiterhin Zugang zu Wileys Portfolio an wissenschaftlichen Journals ermöglicht

Wiley gab „eine bundesweite Partnerschaftsvereinbarung mit dem Projekt DEAL bekannt, das fast 700 akademische Einrichtungen in Deutschland als Konsortium repräsentiert. Gegen eine jährliche Gebühr ermöglicht diese richtungsweisende geschlossene Dreijahresvereinbarung allen Projekt DEAL-Institutionen den Zugang zu den wissenschaftlichen Journals von Wiley zurück bis ins Jahr 1997. Forscher an Projekt DEAL-Institutionen können Artikel als „Open Access“ in Wiley Zeitschriften veröffentlichen. Die Partnerschaft wird Institutionen und Forschern helfen, Open Science zu fördern, Entdeckungen zu machen sowie Wissen zu entwickeln und zu verbreiten.

Um die allgemeine Förderung der wissenschaftlichen Forschung zu unterstützen, starten Wiley und Projekt DEAL im Rahmen der Partnerschaft gemeinsam drei wichtige neue Initiativen.

  • Erstens ein neues Flaggschiff unter den Open-Access-Journals: Eine interdisziplinäre Zeitschrift wird führende Wissenschaftserkenntnisse aus der globalen Forschungsgemeinschaft veröffentlichen und als einzigartiges Forum für die Entwicklung neuer Open-Access-Publikationsmodelle dienen.
  • Zweitens werden Wiley und Projekt DEAL eine Gruppe zu Open-Science and Author Service Development einrichten, die sich auf die Innovation und Beschleunigung neuer Publikationskonzepte konzentriert.
  • Drittens werden die Partner ein neues jährliches Symposium für deutsche Nachwuchswissenschaftler ins Leben rufen, das zukunftsweisende Ideen für die Forschungskommunikation erarbeiten soll.“

Ebenfalls in besagter Pressemitteilung findet sich eine kurze Beschreibung des Projekt Deal:

„Das Projekt DEAL wurde von der Allianz der deutschen Wissenschafts­organisationen ins Leben gerufen, die die überwiegende Mehrheit der wichtigsten Wissenschafts- und Forschungsorganisationen in Deutschland repräsentiert. Das Konsortium umfasst fast 700 überwiegend öffentlich finanzierte, akademische Einrichtungen in Deutschland, wie Universitäten, Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen sowie Staats- und Regionalbibliotheken. Im Rahmen des Projekts sollen nationale Lizenzvereinbarungen für das gesamte Portfolio an elektronischen Zeitschriften großer akademischer Verlage umgesetzt werden. Weitere Informationen unter www.projekt-deal.de

 

Logo © Projekt DEAL c/o Universitätsbibliothek Freiburg i. Br.

Universitäts- und Landesbibliothek Münster beteiligt sich ab 22. Oktober an internationaler Open-Access-Woche

Jährlich im Oktober findet die internationale Open-Access-Woche statt, an der sich die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) Münster wieder mit einem Infostand im Foyer der Zentralbibliothek beteiligt. Unter dem Titel Designing Equitable Foundations for Open Knowledge – Freier Zugang zum Wissen stellt die ULB weitere Informationen zur Verfügung.

Wie erkenne ich betrügerische Open Access-Journale?

Möchte man durch Publikationen seine wissenschaftliche Karriere befördern, ist es essenziell, in den richtigen, seriösen Journalen zu publizieren. Im folgenden finden Sie aus aktuellen Anlaß einige Charakteristika, an denen man betrügerische Open Access-Journale erkennen kann.

  1. Hat die Zeitschrift einen Impact Factor? Das Journal of Proteomics & Computational Biology (JPCB) der indischen Avens Publ. Group wirbt z.B. mit einem IF, obwohl es keinen hat und der angegebene Wert erkennbar veraltet ist.
  2. Wieviele Artikel publiziert die Zeitschrift im Jahr? Das JPCB hat 8 Artikel in 5 Jahren veröffentlicht – das klingt ebenfalls nicht nach einer gut laufenden, seriösen Zeitschrift.
  3. Ist die Zeitschrift in den großen Literaturdatenbanken und Current Contents-Diensten wie PubMed, Web of Science oder Embase gelistet? Für das JPCB werden lediglich einige Suchdienste angegeben, die einfach alle Zeitschriften aufnehmen, egal mit welcher Qualität, wie zB Google oder WorldCat.
  4. Wer publiziert in der Zeitschrift? Die acht Autoren stammen aus wissenschaftlichen Entwicklungsländern wie Bangladesh, China, Indien, Kroatien und Sudan.
  5. Wie schnell wird ein Manuskript peer-reviewed? Das JPCB akzeptiert Artikel teilweise innerhalb von wenigen Tagen. In dieser Zeit ist ein vernünftiger Peer-Review-Prozeß wohl kaum möglich.
  6. Wer sitzt im Editorial Board? Bei Predatory Journals sind Editorial Boards oft Fake Boards. Dies gilt für JPCB jedoch nicht, wie eine Stichprobe ergab.
  7. Wie hoch ist die Processing Fee (APC)? Im JPCB zu publizieren kostet 120 bis 520 USD – je nach Herkunftsland. Das klingt eher nach Gewinnmaximierung als nach einem nachhaltigen Geschäftsmodell. Normale, kostendeckende APCs liegen z.B. bei Springer oder PLoS so um die 2.000 Euro.
  8. Wo hat der Verlag seienn Sitz und wohin soll die APC transferiert werden? Aus Indien kommen auch gute Verlage, aber wenn das Geld auf ein obskures Konto auf den Turks and Cairos Islands überwiesen werden soll, ist Misstrauen angesagt.
  9. Ist das Journal oder der Verlag auf der Beall‘ Liste der Predatory Publishers gelistet? Ja, Avens Publ. Group ist dort gelistet.
  10. Ist das Journal im Directory of Open Access Journals gelistet? Nein.

Shamseer’s characteristics of a predatory journal

  • Non-biomedical interests
  • Unprofessional website with many errors
  • Unclear or touched-up images
  • Website home page that speaks directly to authors
  • Uses Index Copernicus Value as index factor
  • No description of publishing process
  • Asks for manuscripts to be submitted by email
  • Promises quick turnaround and publication
  • No retraction policy
  • No information on how content will be preserved
  • Low APC
  • Lack of copyright clarity
  • Publisher/journal email is generic (e.g., Gmail)

Fazit
Ob JPCB ist Predatory Journal ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. In so einem Journal/Umfeld zu publizieren fördert aber die wissenschaftliche Karriere wohl eher nicht und ist schlimmstenfalls die Verschwendung von Steuermitteln.

Weitere Informationen
http://thinkchecksubmit.org
https://publicationethics.org


Seit 2004 bekommen alle Wisssenschaftler der Uni Münster finanzielle Unterstützung für das Veröffentlichen von Artikeln in Open-Access-Zeitschriften. Seit 2011 hat die Universität dazu mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft einen Publikationsfonds für die Finanzierung von Open Access-Artikelgebühren eingerichtet. Sie gehört damit zu den ersten Universitäten in Deutschland, die eine Förderung im neuen Programm “Open Access Publizieren” der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhalten. Die Universität Münster bezahlt aus Ihren DFG-geförderten Publikationsfond allerdings nur Open-Access-Zeitschriften, welche die im jeweiligen Fach anerkannten, strengen Qualitätssicherungsverfahren anwenden wie z.B. PLOS- oder BiomedCentral-Journale und weniger als 2.000 Euro kosten.