Archiv der Kategorie: Fakultät

Wie sich Wissenschaftler gegenseitig wahrnehmen

368831798

Der Prager Biologe Dr. Matus Sotak (@biomatushiq) hat einmal anhand von ikonographischen Bildern zusammengestellt, wie sich Leute in der Wissenschaft gegenseitig sehen. So nimmt der PostDoc den Doktoranden folgendermassen wahr:

stochern

Die gegenseitigen „Sichtweisen“ von Studenten, Doktoranden, Postdocs, Professoren und MTAs (in dieser Reihenfolge) können Sie sich in der obigen Matrix zu Gemüte führen. Sie sind (wohl geprägt von seinen eigenen Erfahrungen) nicht immer positiv, aber immer sehr treffend und witzig, sehen Sie selbst!

Neu: Kataloge für einzelne Institutsbibliotheken

Schlagwortkatalog

Die ULB Münster stellte in einer kürzlichen Forumsnachricht einen interessanten neuen Service vor:

Institutskataloge weisen den Bestand separater Institute nach. Mit diesen neuen Katalogen auf Basis unseres ULB-Kataloges können Sie nun gezielt im Bestand einzelner Instituts- und Fachbereichsbibliotheken suchen. Damit realisieren wir einen vielfach geäußerten Wunsch der Institute.

Zugriff auf die Institutskataloge erhalten Sie über unsere Webseiten „Angebote für Institutsbibliotheken“ oder über unsere Datenbank „Bibliotheken in Münster„.

Möchten Sie im gesamten Bestand aller WWU-Bibliotheken einschließlich der elektronischen Ressourcen wie E-Journals und E-Books recherchieren, nutzen Sie bitte unseren Gesamtkatalog oder unsere Suchmaschine disco.

Tipps zum Publizieren und für telefonische Bewerbungsgespräche

ks94007

Aus dem Newsletter der ZB Chemie:

Lisa M. Balbes listet bei ACS Careers nützliche Tipps für Bewerbungsgespräche am Telefon auf. Bemerkenswert ist die neue ACS Video-Serie Publishing Your Research 101. Die Video-Interviews erscheinen in loser Folge und decken alle Bereiche des Publizierens ab, von der Themensuche über das Formulieren bis hin zum Review-Prozess. In Deutschland ist nach den Ereignissen der letzten Monate wohl dem Thema des richtigen Zitierens besondere Aufmerksamkeit sicher.

So spricht Prof. George M. Whitesides von der Harvard University im folgenden Video zum Thema How to Write a Paper to Communicate Your Research:

Zehn hartnäckige Irrtümer bei Homepages

stop

In dem Artikel Zwölf hartnäckige Irrtümer – die neuen „Klassiker“ juristischer Fehleinschätzungen bei Homepages berichtet Rechtsanwalt Christoph Golla in den DFN-Mitteilungen Nr. 79 über immer wieder vorkommende Fehleinschätzungen, was rechtlich erlaubt ist und wie der Aufbau einer Homepage rechtlich gesichert vollzogen werden kann.

Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten 10 Irrtümer:

  1. Ohne Copyright-Vermerk kein Urheberrechtsschutz: In Deutschland entsteht automatisch Schutz nach dem Urheberrechtsgesetz (UrhG) durch die reine Erstellung des Werkes. Demzufolge ist eine Übernahme in der Regel ohne Zustimmung des Homepage-Inhabers unzulässig.
  2. Eine Creative Commons Lizenz ermöglicht mir die Nutzung der Werke ohne Grenzen: Eine solche Lizenz berechtigt nicht generell zu jedweder Nutzung. Es muss gerade bei dieser Lizenz genau beachtet werden, welche Nutzung der jeweilige Urheber freigibt. Diese kann zum Beispiel auf den privaten Bereich begrenzt sein und so eine gewerbliche Nutzung ausschließen.
  3. Externe Hyperlinks können bedenkenlos verwendet werden: Wenn eine fremde Information bewusst [durch Verlinkung] in das eigene Angebot aufgenommen wurde, kann es unter Umständen dazu kommen, dass [… man …] für den Inhalt der verwiesenen Seiten zur Haftung gezogen wird. Ein Link auf eine externe Seite sollte somit nicht „als ihr eigenes Angebot“ in der Webseite dargestellt werden.
  4. Der Disclaimer macht von allem frei: „Mit der Entscheidung des Landgerichts Hamburg von 1998 machen wir darauf aufmerksam, dass wir für die Inhalte der von uns verlinkten Seiten nicht haften“. Dieser vielfach als „Disclaimer“ bezeichnete Hinweis ist juristisch jedoch wirkungslos. Der Ausschluss der Haftung qua eines Hinweises ist juristisch schlichtweg nicht möglich.
  5. Nur wer Waren und Dienstleistungen anbietet, braucht auch ein Impressum: Ausgenommen von einer Impressumspflicht sind nur solche Seiten, die ausschließlich persönlichen oder familiären Zwecken dienen. Ist dies nicht der Fall muss gemäß § 55 RStV zumindest Name und Anschrift des Anbieters […] auf der Homepage ablesbar sein. Sonderregeln gelten für redaktionelle Angebote von Journalisten und Bloggern.
  6. Newsletter dürfen auch ohne Zustimmung verschickt werden: Zusenden von Newslettern bei fehlender Geschäftsbeziehung grundsätzlich unzulässig und stellt einen Verstoß gegen § 7 Absatz 2 Nr. 3 UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) dar.
  7. Wer ein Forum oder Gästebuch im Internet betreibt, […] muss sich mit den Inhalten nicht beschäftigen: Der Betreiber kann im Rahmen der so genannten „Störerhaftung“ zur Haftung gezogen werden, wenn durch Forums-Einträge eine Rechtsverletzung begangen wird. Dem Betreiber werden [rechtlich] allgemeine Prüfungspflichten auferlegt (etwa alle 24 Stunden das Forum auf Verstösse zu überprüfen).
  8. Suchmaschinen dürfen meine Bilder nur aufnehmen, wenn ich ausdrücklich zustimme: Der BGH hat im April 2010 entschieden, dass durch die ungeschützte Veröffentlichung der Bilder im Internet eine Einwilligung vorliegt, die eine Rechtsverletzung ausschließt. Derjenige, der seine Seite nicht vor einer Suchmaschine verschließt, muss [also] damit rechnen, dass die Bilder in der Suchmaschine verwertet werden.
  9. Alle Daten, die ein Nutzer freiwillig auf einer Homepage eingibt, dürfen gespeichert und weitergenutzt werden: Der Anbieter einer Homepage muss vor jedem Nutzungsvorgang bei dem personenbezogene Daten erhoben werden, den Nutzer über die Art, den Umfang und Zweck der Nutzung der Daten aufklären (§13 TMG). Personenbezogene Daten sind solche Daten, durch die unmittelbar oder mittelbar Rückschlüsse auf eine Person gezogen werden können (also z.B. auch die IP-Adresse).
  10. Arbeitgeber dürfen Mitarbeiterdaten und Bilder im Web veröffentlichen: Das allgemeine Persönlichkeitsrecht aus dem Grundgesetz gilt auch im Arbeitsrecht und ist demgemäß vom Vorgesetzten bei der Veröffentlichung von Mitarbeiterdaten und Bildern auf der Unternehmenshomepage zu beachten. Bei der Veröffentlichung von Bildern im Internet, bspw. auf der Unternehmenshomepage, ist stets zu beachten, dass eine vorherige Einwilligung von jeder auf dem Bild abgebildeten Person einzuholen ist.

Foto: © designer111 – photocase

Datenbank der Dissertationen erreicht Marke von 4.500 Einträgen

Doctordivinity

Die Dissertationen-Datenbank der Zweigbibliothek Medizin wurde aktualisiert. Sie enthält nun 4.509 Doktorarbeiten der letzten 14 Jahre, darunter 216 des vergangenen Jahres.

Wenn Sie sich darüber informieren wollen, welche Dissertationen überhaupt in den letzten Jahren an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster geschrieben wurden, können Sie das Suchformular oder die ZB Med Toolbar benutzen. Dort können Sie nicht nur nach dem Autor oder dem Titel suchen – wie im Buchkatalog, sondern auch nach dem Referenten (Doktorvater) und dem Institut/der Klinik. Die Dissertationen sind zum Teil online über MIAMI zugänglich, zum Teil können sie an der Leihtheke der ZB Med bestellt werden.

Foto: Wikimedia Commons

FAZ: Spitzenforschung in Münster

250px-H-index_plot

Unter dem Titel Die Bestseller in Deutschen Kliniken verweist die FAZ in der heutigen Mittwochsausgabe auf die beachtlichen Erfolge der klinischen Forschung in Deutschland im internationalen Vergleich. Explizit werden zwei Studien besprochen, die 2009 und 2010 erschienen sind.* In der Psychiatrie, Neurowissenschaft und Allgemeinchirurgie soll es nach diesen beiden Arbeiten in Deutschland mehrere international führende Forschergruppen geben.

Zu den Medizinern, die in ihren Fächern die Ranglisten anführen, gehören Helmut Friess und Markus W. Büchler (Heidelberg) in der Pankreaschirurgie, Volker Schumpelick (Aachen) bei den Hernien, Peter Neuhaus (Berlin) für die Leber- und Nierentransplantation sowie Henning Dralle (Halle) für die Schilddrüsenchirurgie. Zu den erfolgreichsten allgemeinen chirurgischen Zentren zählen die Universität Heidelberg, die Universität und die Technische Universität München, die Medizinische Hochschule Hannover und die Universität Erlangen. In der Psychiatrie und den Neurowissenschaften sind Heidelberg/Mannheim, München, Würzburg, Münster und Tübingen unter den Kliniken, die es immer wieder in die oberen Ränge schaffen. Beachtlich vor allem die Vertigo-Forschung in München, die Epileptologie in Bonn und die Schlaganfallforschung in Heidelberg. Teilweise werden die besser ausgestatteten amerikanischen Hochschulen – darunter sogar Harvard – bei den Forschungsleistungen von deutschen Kliniken übertroffen.

Belegt wurde diese Behauptung insbesondere durch die Auswertung des so genannten Hirsch-Index oder h-index – eine Alternative zum Impact Faktor. Laut Wikipedia hat ein Wissenschaftler hat einen Index h, wenn h von seinen insgesamt N Veröffentlichungen mindestens jeweils h Zitierungen haben und die anderen (N-h) Publikationen weniger als h Zitierungen – oder einfacher ausgedrückt: Ein Autor hat einen Hirsch-Faktor von 4, wenn er mindestens vier Schriften veröffentlicht hat, die jeweils mindestens vier Mal zitiert worden sind.

Laut den Kommentaren des FAZ-Artikels macht eine Analyse des h-Index „wenig Sinn“, da dieser nicht berücksichtige, ob man im Deutschen Ärtzeblatt oder in Science veröffentliche. Grossforschungseinrichtungen wie MPG etc. schnitten in den zitierten Studien schlechter ab, weil sie in hochrangigen Zeitschriften publizieren würden.

Der h-Index liegt bei den führenden deutschen Neurowissenschaftlern zwischen 56 und 68, bei den Allgemeinchirurgen zwischen 23 und 69. Für die Physiknobelpreisträger hat Hirsch Werte zwischen 22 und 79 ermittelt. Besonders hoch liegt der h-Index mit fast 200 bei den Lebenswissenschaftlern (Solomon H. Snyder, 191, oder David Baltimore, 160). Allerdings schränkt Büchler die Bilanz ein: „Diese Ergebnisse erlauben uns … nicht, mit der Situation restlos zufrieden zu sein, sondern sie sind ein Ansporn, die chirurgische Forschung in Deutschland weiter zu fördern und zu verbessern. Nur wenige Arbeiten aus chirurgischen Zentren schaffen es in die klinischen und grundlagenwissenschaftlichen Spitzenjournale.“

Nach einer weiteren Arbeit im Chirurg (#) entsprechen die Forschungsleistungen der deutschen Chirurgie allerdings – gemessen am Bruttosozialprodukt – nicht den Erfordernissen.

Deutschland liegt immer wieder weit hinter kleineren Nationen wie den Niederlanden oder der Schweiz auf unteren Plätzen. Auch eine neuere Erhebung von Fendrich und Rothmund hat diese Bilanz bestätigt. Die Gründe sehen die beiden Chirurgen vor allem darin, dass bei uns die Krankenversorgung dominiert, die jüngere Generation sich nicht mehr so stark für den Beruf engagiert und schließlich die Mittel für Forschung und Lehre nicht ausreichen.

* W. Hacke, H.C. Diener, H.P. Hartung, C. Elger und T.H. Brandt: Messung von Publikationsleistungen. Nervenarzt. 2009 Oct;80(10):1226-38 (PDF im Hochschulnetz Münster)

* T. Welsch, M.N. Wente, H. Dralle, P. Neuhaus, V. Schumpelick, J.R. Siewert und M.W. Büchler: Deutsche Allgemein- und Viszeralchirurgie: Positionierung im internationalen wissenschaftlichen Vergleich
Der Chirurg. 2010 April;81(4):365-372 (PDF im Hochschulnetz Münster)

# V. Fendrich und M. Rothmund: Chirurgische Forschung im internationalen Vergleich. Der Chirurg. 2010 April;81(4):328-333 (PDF im Hochschulnetz Münster)

Fotonachweis: Wikimedia Commons

Datenbank des Monats: ResearchGate

rg3

Als kostenlose online-Plattform und Datenbank bietet ResearchGATE seinen derzeit mehr als 300.000 Nutzern (Studenten, Professoren, Wissenschaftler) eine Vielzahl an Funktionen und Möglichkeiten („Facebook für Wissenschaftler“). Nach (kostenloser) Registrierung können sich diese weltweit vernetzen, z.B. indem sie Profile anlegen und Forschungsgruppen gründen. Gleichzeitig ermöglicht ResearchGATE auch das schnelle Suchen, Vergleichen und Erschließen verschiedenster elektronischer Ressourcen. Umfassende Suchfunktionen erlauben dabei den schnellen Zugang zu sowohl internen, als auch externen (z.B. PubMed, CiteSeer) Datenbanken, teilweise auch im Volltext. Nicht zu Letzt durch die sogenannte Self-Archiving-Funktion, mittels derer Wissenschaftler eigene Publikationen online stellen können, bietet ResearchGATE Zugang zu einer Fülle an Publikationen und Informationen.

Mit dem ResearchGate Network Graph (siehe oben), ist es möglich, seine Beziehungen zu anderen Forschern anhand von Publikationen, Kontakten und Gruppen zu visualisieren.

UKM- und Fakultäts-Nachrichtenticker für Ihren Desktop

ukmrss3

Auch wenn das UKM damit nicht hausieren geht: Die Pressemeldungen des Uniklinikum sind seit dem Relaunch als RSS-Nachrichtenfeed unter folgender Adresse zu abonnieren: http://klinikum.uni-muenster.de/index.php?id=1935&type=100

Wer auf die Adressenzeile seines Browsers geachtet hat, wußte das natürlich längst (also alle außer mir…): Der orange Button rechts neben der Adresse zeigt einen abonnierbaren Feed an.

ukmrss2

Ab Windows Vista können Sie diesen Feed mit Bordmitteln komfortabel auf Ihrem Desktop einbinden. Das geht in wenigen Schritten (auf Bilder klicken für Vergrößerung):

1. Mit dem Internet Explorer die Webseite des Klinikums öffnen, auf den orangen Button in der Menüleiste klicken und den Feed abspeichern.

2. Die Windows Sidebar öffnen (unter Programme – Zubehör, wenn sie noch nicht aktiv ist), auf das Werkzeugsymbol klicken und „Aktuelle Meldungen des UKM“ auswählen.

ukm4

ukm2a

3. Voila! Die Nachrichten von der UKM-Homepage werden jetzt auf dem Desktop dargestellt.

ukm5

Auf genau diesselbe Art und Weise können Sie sich auch alle weiteren Nachrichtenkanäle, sei es von Tageszeitungen, von Fachzeitschriften oder von der Bibliothek anzeigen lassen. Hier finden Sie eine erste Auswahl.

Nachtrag 10.02.2010: Auch das Dekanat glänzt nun mit zwei RSS-Feeds: http://www.campus.uni-muenster.de/atomfeed/atomfeed.xml (News) u. http://www.campus.uni-muenster.de/atomfeed/atomfeeddates.xml (Termine). Beide Feeds finden Sie in unserem Masterfeed UKM-Mixed.

ZB Med präsentiert sich 350 Medizinern beim Alumni-Tag 2009

IMG_4806a
K.Schulenborg und K.Bendix betreuten den Stand der ZB Med

Bereits zum zweiten mal nahm die Zweigbibliothek Medizin auf Einladung der Medizinischen Fakultät am Welcome [back]!-Tag der Medizinischen Fakultät und des Alumni-Vereins MedAlum teil. Diesmal kamen – trotz einer Vollsperrung der A1 – mit über 350 Medizinern dreimal mehr als noch im letzten Jahr. Mit einem eigenen Stand präsentierte sich das Team der ZB Med den Teilnehmern und beantwortete alle Fragen rund um die Informationsvermittlung im allgemeinen und die Dienstleistungen der Bibliothek im speziellen. Karin Schulenborg: „Es kamen nicht nur wesentlich mehr Interessierte an unseren Stand, auch die Art der Fragen war sehr viel konkreter als noch im letzten Jahr.“

Ein Tag der Lehre 2009 zum Thema Doktorarbeiten und Forschung

scienceday

Nicht vergessen: Morgen ist „Tag der Lehre“, veranstaltet von der Fachschaft Medizin zusammen mit dem IfAS. Diesmal wird es hauptsächlich um Doktorarbeiten & Forschung gehen.

Dabei soll Medizinstudierenden der vorklinischen und klinischen Studienabschnitte einen Einblick in die „weite Welt“ der Doktorarbeiten/Forschung in der Medizin gegeben werden. Hauptsächlich richtet sich das Angebot an Studierende, die noch nicht mit ihrer Doktorarbeit begonnen haben. Vier Impulsvorträge (je etwa eine Viertelstunde) rahmen Workshops über Tierversuche, Powerpoint, Statistik und Literaturrecherche ein.

Beim Workshop „Literaturrecherche“ werde ich einen kurzen Einblick in essentielle Datenbanken (wie PubMed) sowie effektive Recherchetechniken für wissenschaftliches Arbeiten vermitteln.

Weitere Infos: Medicampus zum Tag der Lehre

BMBF: Neue Datenbank zur Forschungsleistung in Deutschland

„Kompetenzzentrum Bibliometrie hilft, die Leistung von Wissenschaftlern zu bewerten, und wird vom BMBF mit sechs Millionen Euro gefördert“

Das Kompetenzzentrum erfüllt gleich mehrere Aufgaben: Weltweit stehen nur zwei disziplinübergreifende Datenbanken für bibliometrische Online-Recherchen zur Verfügung [SCOPUS und Web of Science]. Seit Dezember 2008 hat das Kompetenzzentrum diese Datenbanken lizenziert und baut daraus eine eigene Datenbank auf. Dies ist eine Voraussetzung für die Berechnung spezifischer Indikatoren, die für den jeweiligen Anwendungszweck „passen“. Anschließend werden Publikationsdaten deutscher Wissenschaftler von Fehlern bereinigt und ergänzt. Ein weiteres Teilprojekt untersucht, überprüft und erweitert die quantitativen Methoden und Indikatoren, mit denen die Leistung der Wissenschaftler beschrieben werden können.

Die Ergebnisse des Kompetenzzentrums sind sowohl für Hochschulen und Forscher als auch für Mittelgeber wie das BMBF interessant. Indikatoren, die die Forschungsleistung messen, sind bei Berufungsverfahren, bei der Aushandlung von Zielvereinbarungen zwischen Bundesland und Hochschule, in Verfahren leistungsorientierter Mittelvergabe, bei Evaluationen von Forschung- und Entwicklungseinrichtungen oder beim Monitoring großer wissenschaftspolitischer Maßnahmen ein wichtiger Faktor. Die Ergebnisse sollen auch dazu beitragen, Stärken und Schwachstellen im deutschen Wissenschaftssystem zu identifizieren.

Das Konsortium wird vom Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung (iFQ) geleitet und arbeitet mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), dem Institut für Wissenschafts- und Technikforschung (IWT) der Universität Bielefeld und dem Fachinformationszentrum Karlsruhe (FIZ) zusammen. 2012 soll der Aufbau des Zentrums abgeschlossen sein.

Spannend. Kann demnächst jeder Forscher beim BMBF seinen individuellen Impact Faktor (IIF) abrufen oder wird er direkt danach bezahlt? Wird demnächst bei allen Forschungsanträgen nachgeschaut, wie hoch der IIF des Antragstellers oder seines Institutes ist? Die beteiligten Institutionen sind jedenfalls keine Unbekannten, das IWT war (ist?) jahrelang für die Bibliometrie der NRW-Medizinfakultäten zuständig.