Archiv der Kategorie: Fakultät

Kieferorthopädie lernen macht Spass – Yale’s Prodekan in der Zahnklinik

Dass Kieferorthopädie lernen Spass macht durfte der Prodekan Michael L. Schwartz der Yale School of Medicine am eigenen Leib erfahren, als er mit einem iPad bestückt in die Reihe der Studierenden des Kurses Kieferorthopädie I gesteckt wurde. Schwartz zeigte sich überrascht über die patientennahe Ausbildung der Zahnmedizin-Studenten, die während der täglichen Krankenversorgung stattfindet.

In der Yale School of Medicine greifen Studierende seit langem mit iPads auf die elektronische Patientenakte zu, daher gab es auch prompt Verbesserungsvorschläge. Beispielsweise Kliniker mit dem iPad mini auszustatten, da dieses in die Kitteltasche passt und somit immer dabei ist. Dass wir diese bereits aus QVM-Mitteln beantragt haben, zeigt uns, dass wir den richtigen Weg beschreiten.

Noch einmal Student zwischen Studierenden zu sein hat dem Prodekan offensichtlich Spass gemacht, wie das beigefügte Foto zeigt. Wir möchten uns hiermit bei Michael L. Schwartz für den bereichernden Erfahrungsaustausch über den Einsatz von iPads in der studentischen Lehre bedanken.

 

Michael L. Schwartz (Mitte) mit iPad bestückt in der Rolle eines Zahnmedizin-Studenten, flankiert von Dr. Thomas Stamm und Gesche Frohwitter

 

Anatomie, Bildgebung, Tablet

Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Anatomie und Bildgebung“ um Dr. Anna Schober wurde für die Präsentation eines Lehrkonzeptes – Umgang mit CT und Röntgenbildern, in kleinen Gruppen und mithilfe von Tablet-Computern – nun mit dem Posterpreis der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) für die beste Visualisierung ausgezeichnet.

Als neue didaktische Methode in der Anatomie-Lehre wurde die Arbeit mit den Tablet-Computern im Wintersemester 2012/13 eingeführt. Dr. Sebastian Zimmer vom Institut für Klinische Radiologie sowie die Tutoren Rainer Krumm und Benedikt Bühner waren maßgeblich an der Einführung der Tablet-Computer in den Kurs „Anatomie und Bildgebung“ beteiligt. Seit Anfang 2013 ist die Lehrveranstaltung – ein bundesweites Novum – verpflichtend im vorklinischen Lehrplan der Universität Münster verankert.

Die erwähnten iPads gehören zu einem Fundus an iPads, die von der ZB Medizin betreut und auf Anfrage ausgegeben werden. Wer Interesse daran hat, iPads in Forschung und Lehre einzusetzen, kann sich über folgendes Formular oder per Email mit der Bibliothek in Verbindung setzen. Die Bibliothek berät darüber hinaus bei allen Fragen zu Kauf und Konfiguration von iPads sowie der Lizenzierung von iOS-Apps.

Fulfilling the Promise of Medical Education

Der sich auf Einladung des IfAS in Münster befindende Prodekan der Yale School of Medicine berichtete im Lehrgebäude heute unter dem Titel The Future of Medical Education at Yale: Fulfilling the Promise of the Strategic Plan for Medical Education über das currikularen Rebuild an dieser renommierten Medizinischen Hochschule.

Beeindruckend war nicht nur die Darstellung von neuen Methoden wie Flipped Classroom, sondern insbesondere die Mission und das Committment, bei den Studierenden den Prozess bzw. die Fähigkeit des lebenlangen Lernens auszubilden.

Teach how to think as oppossed to teach everything they should know.

Bei allen Überlegungen steht immer im Vordergrund, was für Mediziner man nach der Ausbildung „haben“ will:

What we would like our students to look like.

Prof. Schwartz war vor allem daran gelegen, zu verhindern, dass die die Studierenden nicht voll engagiert bei der Sache sind.

Students are disengaging from study because they don’t know us and we don’t know them.

Deshalb wird in Yale viel Wert auf persönliche Kontakte zwischen Professoren und Studierenden gelegt, sei es bei humanitären Aktionen, in der Mensa oder beim Grillen in der Professorenvilla.

Bei der anschliessenden, lebhaften Diskussion ging es u.a. um die Frage, wie genau das neue Curriculum in Yale geplant und umgesetzt wurde, ob es auf Münster übertragbar ist, welche Widerstände es gab, wie sie überwunden wurden, wie das Verhältnis zw. Vorklinik- und Klinikinhalten ist, wie das Verhältnis zw. Betreuern und Studierenden in Yale (2:1) im Vergleich zu Münster (1:N) ist, usw.

Foto: ZB Med

Open Access-Infostand gerne genutzt

Wie berichtet hatte die ZB Med anläßlich der internationalen Open Access-Woche einen entsprechenden Info-Termin angeboten. Am Mittwoch, dem 22.10., standen Dr. Viola Voß, Open-Access-Expertin der Universitätsbibliothek, und ZB-Med-Leiter Dr. Oliver Obst den Wissenschaftlern der medizinischen Fakultät für Fragen rund um die vielfältigen Open Access-Initiativen der WWU zur Verfügung – ein Service, der gerne genutzt wurde.

Prodekan von Yale zu Besuch in Münster


ZB-Med-Leiter Dr. Oliver Obst, Prof. Michael Schwartz und Studiendekan Dr. Bernd Marschall (v.l.n.r.) in der ZB Medizin

Auf Einladung von IfAS und Medizinbibliothek besucht zur Zeit Prodekan Michael L. Schwartz aus Yale die Universität Münster. Prof. Schwartz hat vor einigen Jahren als Leiter des Office of Education der Yale School of Medicine unter dem Slogan Going Green and Digital iPads in die medizinische Lehre eingeführt. Er sagte selber dazu:

A project that began as a way to save energy and reduce paper waste is now giving students innovative, hands-on ways to immerse themselves in their curriculum.

Zur Zeit ist Schwartz mit einem currikularen Rebuild beschäftigt wie z.B. der Nutzung von Methoden des Flipped Classroom für die Ausbildung. Als Neurobiologe hatte er sich zuvor mit dem Einfluß vorgeburtlicher Erfahrungen auf die Entwicklung des Säugetierkortex auseinandergesetzt.

Prof. Schwartz wird im Rahmen eines intensiven Besuchsprogramms in den nächsten Tagen mit den Lenkungsteam des IfAS unter Leitung von Studiendekan Dr. Bernd Marschall sprechen, mit Experten für E-Learning diskutieren, einen Vortrag vor der Currikulumskommission des Fachbereich halten, sich das iPad-Projekt der Klinik für Kieferorthopädie (Dr. Thomas Stamm) anschauen und schließlich mit Dr. Obst, Zweigbibliothek Medizin, über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der iPad-Projekte beider Fakultäten diskutieren.

Als eine der ersten Institutionen besuchte Prof. Schwartz am heutigen Dienstag mit Dr. Marschall die Zweigbibliothek Medizin.

Foto: ZB Med

Was haben Meerschweinchen, Fußball und Schädelknochen-Brüche gemeinsam?

Was haben Meerschweinchen, Fußball und Schädelknochen-Brüche gemeinsam? Über ihre Erforschung haben münstersche Wissenschaftler in Zeitschriften-Artikeln berichtet – und sie wurden bei der Veröffentlichung allesamt durch den Publikationsfonds der Uni Münster unterstützt.

Seit Einrichtung des Fonds 2011 konnten rund 200 Artikel gefördert werden. Dies war möglich, weil die Artikel in Open-Access-Zeitschriften erschienen sind, deren Inhalte jedem Leser im Internet kostenfrei zur Verfügung stehen. Dadurch können wissenschaftliche Erkenntnisse schneller verbreitet werden, und Interessierte können sich unabhängig von Zeit und Ort über die aktuelle Forschung informieren.

Um die Idee und die Möglichkeiten von Open Access weiter bekannt zu machen, beteiligt sich die ULB Münster auch in diesem Jahr an der internationalen Open-Access-Woche (20. bis 26.10.). An einem Info-Stand im Foyer erhalten Besucher einen breiten Überblick über das Thema und Hilfestellungen.

Speziell für die Medizin bietet die ZB Med einen Info-Termin am Mittwoch, dem 22.10., an: Von 12.00 bis 13.00 Uhr wird Dr. Viola Voß, Open-Access-Expertin der Universitätsbibliothek, in der ZB Med anwesend sein und – zusammen mit ZB-Med-Leiter Dr. Oliver Obst – für Fragen rund um Open Access zur Verfügung stehen.

Rapidoc :: 50.000ste Artikellieferung

Rapidoc LogoHeute wurde die 50.000ste Rapidoc-Artikelbestellung aufgegeben und ausgeliefert. Es handelte sich um einen Artikel aus dem Jahre 2011, erschienen in der Zeitschrift Pharmacogenomics, bestellt zu Forschungszwecken – bestellt um 11:35 Uhr, geliefert um 13:49 Uhr.

Einerseits kann der schnelle und unkomplizierte Zugang zu medizinischer Fachliteratur unter Umständen lebenswichtig sein, andererseits ist es für die Bibliothek wirtschaftlicher, die Lieferungen einzelner Fachartikel zu bezahlen als jede potenziell benötigte Zeitschrift zu abonnieren. Daher hat die Zweigbibliothek Medizin bereits Ende Oktober 2000 der gesamten Medizinischen Fakultät die kostenfreie Dokumentenlieferung via subito zur Verfügung gestellt. Fast zehn Jahre später wurde daraus Rapidoc und die 1-Klick-Bestellung von Zeitschriftenartikeln via Smartphones ermöglicht.

Zur Zeit gibt es an die 900 aktive Nutzer, davon 72 Doktoranden, die seit 2003 ebenfalls einen Zugang zu Rapidoc erhalten können. Seither nutzten über 400 Doktoranden diesen kostenfreien Lieferdienst der Zweigbibliothek Medizin. Ungefähr 75% der Artikelbestellungen entfallen auf Forschung und Lehre, 25% der Artikel werden zur Krankenversorgung geordert. 75% aller Artikel werden von Rapidoc innerhalb von 7 Stunden Lieferzeit bereitgestellt.

Rapidoc liefert Ihnen Zeitschriftenartikel, die nicht online vorhanden sind. Und das, egal ob diese Artikel in Münster vorhanden sind oder nicht.
Weitere Informationen nebst Anmelde- und Bestellformular zu Rapidoc finden Sie hier.

Marke von 6.000 Dissertationen überschritten – 20 Jahre abgedeckt


Die Dissertationen der Medizinischen Fakultät der Universität sind eine wichtige Informationsquelle sowohl für die Einrichtungen als auch für die Doktoranden. Da man in unserem Buchkatalog jedoch nur nach dem Autor oder dem Titel suchen kann, hat die ZB Med in Eigenregie eine spezielle Datenbank der Münsteraner Medizindissertationen der letzten 20 Jahre aufgesetzt, die es ermöglicht auch nach dem Referenten (Doktorvater, Koreferent) und dem Institut/der Klinik zu suchen. Anfang diesen Monats wurde die Marke von sechstausend Doktorarbeiten überschritten (genau 6.215). Bei der Zahl der Dissertationen pro Jahr ist ein deutlicher Rückgang deutlich zu verzeichnen: Während 1996 noch über 400 Dissertationen abgelegt wurden, ist die Anzahl in den vergangenen zehn Jahren (bis auf 2004 und 2008) immer unter 300 geblieben. Dies entspricht einem Rückgang von 80 Dissertationen pro Dekade.

Im letztem Jahr hat die Zweigbibliothek die Erfassung der Dissertation retrospektiv ausgeweitet. Zur Zeit alle Dissertationen aus den Jahren ab 1994 erfasst.

Wenn Sie sich darüber informieren wollen, welche Dissertationen überhaupt in den letzten Jahren an der Medizinischen Fakultät geschrieben wurden, können Sie das Suchformular benutzen. Die Dissertationen, die nicht online über MIAMI zugänglich sind (‚rot‘ hervorgehobener Autor), können (mit Angabe der Signatur) an der Leihtheke der ZB Med bestellt werden. Die ZB Med hält alle Dissertationen seit 1980 vorrätig.

In der Kategorie Promotion/Habilitation unseres Wissenswikis finden Sie weitere Informationen zum Thema, u.a. wie Sie Münsteraner Dissertationen vor 1994 oder alle deutschen Dissertationen seit 1913 finden können.

Über 300 Dissertationen wurden an externen Einrichtungen wie den Krankenhäusern in der Umgebung abgelegt, davon alleine 55 an der Chirurgischen Abteilung des akademischen Lehrkrankenhauses Marienhospital Euskirchen. Eine Liste finden Sie hier.

BTW: Die fehlerhafte Verlinkung vom (rot markierten) Autornamen auf den Volltext in Miami wurde korrigiert.

Imagefilm zur Außendarstellung der Fakultät

Der vom Dekanat in Auftrag gegebene Imagefilm zur Außendarstellung der Medizinischen Fakultät ist seit kurzem online. Der bewußt temporeiche Film (mp4) stellt in 11 Minuten die Medizinische Forschung in Münster vor. Der Film soll (auch auf Englisch) zur Gewinnung neuer Mitarbeiter im In- und Ausland eingesetzt werden.

Stundenlang wurde auch in der Zweigbibliothek Medizin gedreht, das Ergebnis sieht man jetzt im Film, so kann man z.B. ab Minute 6:40 unser Computer-Rondell von allen Seiten bewundern (das allerdings nach dem Umbau mittlerweile von einem Sechser-Tisch abgelöst worden ist).

Gerhard Domagk – Pathologe. Nobelpreisträger. Visionär.

"Domagk Bibliografie"2014 jährt sich Domagks Nobelpreisverleihung für Prontosil zum 75. Mal – Domagk ist bis heute der einzige Nobelpreispreisträger der WWU. Sein Todestag wiederholt sich in diesem Jahr zum 50. Mal und das Institut für Pathologie trägt seit nunmehr 30 Jahren seinen Namen.

In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät der WWU, dem Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie, unterstützt durch seinen Enkel Prof. Dirk Domagk und die Bayer AG, ist ihm eine Veranstaltungsreihe gewidmet.

1932 hatte Gerhard Domagk [1895-1964], der an der Universität Münster Professor war, das erste Antibiotikum entwickelt, wofür er 1939 den Nobelpreis für Medizin erhielt.

„Die Bibliografie Gerhard Domagks“ ist der Titel der Dauerausstellung (24.April bis 31.Oktober) in der Zweigbibliothek Medizin, die eine Auswahl von Werken von und über Gerhard Domagk, historischen Fotos als auch einen Walt Disney Comic des Jahres 1944, der sich mit der Entdeckung und Vermarktung der Sulfanamide beschäftigt, bietet.

Feier zur Neueröffnung und 20-jährigem Jubiläum


Rechtzeitig zum 20-jährigen Jubiläum präsentierte sich die Eingangshalle der Bibliothek in neuem Glanz

Zur feierlichen Wiedereröffnung des Eingangsbereichs der Medizinbibliothek und zum 20-jährigen Jubiläum hatte die Zweigbibliothek Medizin am Donnerstag, den 24. April, in die Domagkstrasse 9 eingeladen. Nach dem Umbau werden die Studierenden nun von einem modernen und benutzerorientierten Eingangsbereich empfangen, in der eine glasverkleidete, erhöhte Leihtheke die ergonomische Buch-Ausleihe und Buch-Rückgabe buchstäblich auf Augenhöhe ermöglicht.

In seinem Grußwort ging der Dekan Prof. Wilhelm Schmitz (der durch Studiendekan Dr. Bernhard Marschall vertreten wurde) auf die Lotsenfunktion der Bibliothek für weltweite Literatur und Informationen ein und nannte einige beeindruckende Zahlen: Seit Gründung verzeichnete die Bibliothek 2.400 Schulungen mit über 21.000 Teilnehmern, 1,08 Millionen ausgeliehener Bücher und 24,4 Millionen kopierte Seiten aus E-Books.

Es widerspräche dem Anspruch und dem Service-Charakter der ZB Med, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Stets ist diese Bibliothek bestrebt, eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung von benutzernahen, innovativen und zukunftsorientierten Dienstleistungen zu übernehmen, so bei der Integration ins Curriculum, bei der Erforschung von Informationsbedürfnissen verschiedener Nutzergruppen, bei Öffentlichkeitsarbeit und Marketing, bei der Einbindung von Clinical-Decision-Systemen in die Krankenversorgung und elektronische Patientenakten sowie in der Literatur- und Informationsversorgung für Pflegekräfte.

Der Dekan Prof. Schmitz schloß mit einem Hinweis auf das „schon erpresserisch zu nennende Geschäftsgebaren der großen Fachverlage. In immer kürzeren Abständen würden die Verleger an der Preisschraube drehen, wohl wissend, das bestimmte Journals nicht einfach durch andere ersetzt werden können.“ In diesem Zusammenhang wurde Open Access als ein logisch (aber leider nicht zeitlich) naheliegender Lösungsweg hervorgehoben.

Anschliessend bedankte sich der Leiter der Bibliothek, Herr Dr. Oliver Obst, für die hervorragende Unterstützung durch das Dekanat des Fachbereichs Medizin, das UKM / Geschäftsbereich Infrastrukturmanagement, das Architekturbüro AIK und alle Gewerke.

Der Dank der Bibliothek gebührt aber auch den verständnisvollen Medizinstudierenden, welche die Baumassnahmen sieben Wochen lang geduldig ertragen haben, und den Bibliotheksmitarbeitern, die den Bibliotheksbetrieb trotz zahlreicher Einschränkungen engagiert aufrecht gehalten hatten.


Studiendekan Dr. Marschall und Dr. Obst im Gespräch mit den Fachschaftsvorsitzenden Kim Enders und Hannes Renken


Am Rande der Zeremonie konnte Dr. Obst seinen Vorgänger, Dr. Manfred Wagner begrüssen, der die Bibliothek 1993 mitgegründet hatte.


Mitarbeiter der Bibliothek warten in der Leihstelle auf die Grußworte des Dekans.

75 Jahre Nobelpreis

Die Uni-Pressestelle weist in einer aktuellen Meldung auf das Jubiläum der Nobelpreisverleihung für Gerhard Domagk hin:

Gerhard Domagk – Pathologe. Nobelpreisträger. Visionär.

Wer war Gerhard Domagk? Pathologe, Nobelpreisträger, Visionär. Schon diese drei Begriffe geben einen Eindruck davon, dass der lange Zeit in Münster lebende und praktizierende Arzt mehr war als nur ein ambitionierter Mediziner. Aus seinen Erfahrungen im Einsatz als Kriegsfreiwilliger während des Ersten Weltkrieges, in dem er nicht nur die Grauen des Krieges in Form schwerster Verwundungen kennenlernt, sondern auch die Machtlosigkeit der Ärzte gegenüber den häufig auftretenden bakteriellen Infektionserkrankungen, formt sich sein späterer Lebenstraum, nämlich Menschen zu helfen. So sagt er einmal: „Wenn du jemals aus diesem Grauen des Trommelfeuers heimkommst –sagte ich mir- willst du nur arbeiten, um anderen Menschen zu helfen.“

2014 jährt sich Domagks Nobelpreisverleihung für das Prontosil zum 75. Mal – Domagk ist noch bis heute der einzige Nobelpreisreisträger der WWU. Sein Todestag wiederholt sich in diesem Jahr zum 50. Mal und das Institut für Pathologie trägt seit nunmehr 30 Jahren seinen Namen. Von hier aus gelang es Domagk, seinen weitsichtigen Forschungsinteressen zu folgen und mit Hilfe der Farbwerke Bayer Großes zu leisten, ohne seine Treue zur münsterschen Universität zu vernachlässigen. Grund genug, ihm eine Veranstaltungsreihe zu widmen.

In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät der WWU, dem Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie, unterstützt durch seinen Enkel Prof. Dirk Domagk und der Bayer AG, läutet die Expedition Münsterland 2014 das Domagk-Jahr ein.

Den Kern des Domagk-Jahres bildet die Domagkstraße in Münster, die zum Einen als Outdoor-Galerie für die Ausstellung Auf den Spuren Gerhard Domagks fungiert, zum Anderen wird sie Schauplatz für eine Auswahl an Veranstaltungen. Die Premiere des Gerhard-Domagk-Films (2014), Gerhard Domagk und die Kunst – ein Vortrag mit anschließendem Rundgang durch eine anatomisch-künstlerische Ausstellung und das Fotoprojekt 24-Stunden Domagkstraße sind einige Höhepunkte eines vielfältigen Programms, darunter u.a. Die Bibliografie Gerhard Domagks, eine Ausstellung von Mai – Oktober in der Zweigbibliothek Medizin (ZB Med), Albert-Schweitzer-Campus 1.

Diese Ausstellung präsentiert eine Auswahl aller mit und über Gerhard Domagk erschienenen Werke, angefangen bei von ihm veröffentlichten Sachbüchern bis hin zu historischen Fotos. Desweiteren werden auch die von Bayer anlässlich des 50jährigen Nobelpreisjubiläums ausgegebenen golden- und silberfarbenen Medaillen dort ausgestellt sowie ein kurioser Walt Disney Comic aus dem Jahre 1944, der sich mit der Entdeckung und Vermarktung der „Sulfadrugs“, d.h. mit Domagks Durchbruch der Sulfonamide beschäftigt.

Foto: Sonderpublikation der Bayer AG zum 50-jährigen Jubiläum der Nobelpreisvergabe 1989