Archiv der Kategorie: Bibliothek

Herzlich willkommen, liebes Neher- und Delaire-Semester!

Die Zweigbibliothek Medizin der Medizinischen Fakultät begrüßt Sie herzlich in Münster! Wir tun alles, um Ihnen bei den ersten Schritten behilflich zu sein.

Die meisten Fragen lassen sich per Email (info.zbmed@uni-muenster.de), Telefon (0251-83/58560) oder vor Ort an der Leihstelle (Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A11) sicher leicht klären.

Auf der Rückseite der Studierendenkarte finden Sie Ihre persönliche ULB-Benutzernummer aufgedruckt – im Klartext sowie als Barcode verschlüsselt. Aus Sicherheitsgründen ist die aufgedruckte ULB-Benutzernummer jedoch noch nicht gültig, wenn die Karte vom Studierendensekretariat verschickt wird, sondern muss einmalig online aktiviert werden. Und das funktioniert so:

Rufen Sie die Online-Anmeldung auf und loggen sich mit Ihrer WWU-Kennung ein. Anschließend geben Sie Ihre ULB-Benutzernummer ein. Das ist schon alles! Nach dem Abschicken der Daten ist Ihre Studierendenkarte in wenigen Augenblicken automatisch für die ULB aktiviert.

Ihre WWU-Kennung ist der Schlüssel zu Ihrem Bibliothekskonto, einsehbar über KatalogPlus (oben rechts). Sie wird auch bei Bestellungen in KatalogPlus und bei der Fernleihe abgefragt. Wenn Sie nicht wissen, mit welcher Kennung Sie sich anmelden können, erfragen Sie diese bitte über den Service Meine Kennung.

Details entnehmen Sie bitte der Serviceübersicht. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

Spezielle Angebote der Bibliothek für Studierende finden Sie ebenfalls online.
Wir wünschen Ihnen einen guten Studienbeginn!

Ihr Bibliotheksteam

 

Der deutsche Biophysiker Erwin Neher wurde am 20. März 1944 geboren. Erwin Neher und Bert Sakmann erhielten 1991 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für ihre Entwicklung einer Methode zum direkten Nachweis von einzelnen Ionenkanälen in Zellmembranen. Beide Wissenschaftler waren federführend an der Entwicklung der Patch-Clamp-Technik beteiligt, die die Grundlage für ihre Entdeckungen bildete. Von 1983 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2011 war Erwin Neher Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und Leiter der Abteilung Membranbiophysik.

Jean Guy Eugene Raymond Delaire wurde am 20. Juni 1923 geboren. Er war ein französischer Kieferorthopäde, der für die Entwicklung der Delaire-Maske und des Reverse Headgear bekannt ist. Die Gesichtsmaske wird zur Behandlung von Kindern mit Oberkiefer-Retrognathie und Unterkiefer-Prognathie eingesetzt.

Nach Abschluss seines Medizinstudiums 1953 wurde er 1957 Facharzt für Stomatologie, 1959 Chefarzt der Abteilung für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Nantes. Im Jahr 1972 spezialisierte er sich auf die plastische Chirurgie, 1978 auf die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. In den 1970er Jahren entwickelte er die Protraktionsgesichtmaske, die bei Kindern mit Unterkieferprognathie eingesetzt wurde.

Delaire schrieb über 300 wissenschaftliche Artikel und veröffentlichte zahlreiche Lehrbücher. Delaire ging 1991 in den Ruhestand. Im Jahr 2001 wurde er von der Dalhousie University geehrt. Delaire starb am 29. November 2022 im Alter von 99 Jahren.

Foto: © ULB und Kurhan, Fotolia

„Paper of the Month“ Februar 2023 geht an Franziska Günl und Linda Brunotte aus dem Institut für Virologie

Für den Monat Februar 2023 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Franziska Günl und Linda Brunotte aus dem Institut für Virologie für die Publikation: The Ubiquitination Landscape of the Influenza A Virus Polymerase. Nature communications. 11 February 2023 [Volltext].

Bekannt als Grippe-Viren, lösen Influenza-A-Viren schwere Atemwegsinfektionen aus. Die virale Polymerase spielt dabei eine Schlüsselrolle und ist für die Vervielfältigung des Virusgenoms verantwortlich. Für die Koordination ihrer Aufgaben ist die Polymerase auf Ressourcen der Zelle angewiesen, wobei vermutet wird, dass post-translationale Modifikationen (PTMs), wie Ubiquitine, vermittelt durch Wirtszellenzyme, eine entscheidende Rolle spielen.

Günl et al. beschreiben zum ersten Mal das vollständige Ubiquitin-Muster der Influenza-A-Virus-Polymerase während der Infektion. Funktionelle Untersuchungen zeigen, dass 17 von insgesamt 59 Ubiquitinylierungen einen direkten Einfluss auf die RNA-Synthese-Funktion der viralen Polymerase haben. Speziell die Ubiquitinylierung an Position K578 in der PB1-Untereinheit kontrolliert dabei strukturelle Veränderungen, die für die räumlich-zeitliche Ausbildung von Polymerase-Dimeren und Nukleoprotein-Bindung notwendig sind und somit die unterschiedlichen Schritte der viralen Genomreplikation koordiniert.

Diese Studie deckt einen neuen Mechanismus auf, wie Influenzaviren Wirtszellen ausnutzen. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse auch, dass die Notwendigkeit für Ubiquitin-Modifikationen durch E3-Ubiquitin-Ligasen der Wirtszelle eine neue Achillesferse des Virus darstellt, die zur Entwicklung neuer antiviraler Medikamente ausgenutzt werden kann.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

„Paper of the Month“ Januar 2023 geht an Vanessa Krausel und Lisanne Pund aus der Medizinischen Klinik D

Für den Monat Januar 2023 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Vanessa Krausel und  Dr. Lisanne Pund aus der Medizinischen Klinik D für die Publikation: The transcription factor ATF4 mediates endoplasmic reticulum stress-related podocyte injury and slit diaphragm defects. Kidney International. 2022 Dec 29;S0085-2538(22)01088-2 [Abstract].

Chronische Nierenerkrankungen gehen zu einem großen Teil auf eine Schädigung von Podozyten zurück, welche die Filtrationsbarriere der Niere bilden. Das Galloway-Mowat-Syndrom ist eine genetische Erkrankung, die durch schwere neuro-renale Defekte charakterisiert ist, den Podozyten betrifft und u.a. durch Mutationen in Genen des KEOPS-Komplexes verursacht wird. Die Pathomechanismen dieser genetischen Erkrankung sind nicht gänzlich verstanden.

In dieser Studie konnte in einer Podozyten-Zelllinie und einem In-vivo-Podozyten-Model, dem Nephrozyten aus der Fruchtfliege, gezeigt werden, dass ein Knockdown der katalytischen Einheit OSGEP/Tcs3 des KEOPS-Komplexes eine Zellschädigung induziert. Darüber hinaus konnten Defekte der Schlitzmembran als Folge der OSGEP/Tcs3-Reduktion nachgewiesen werden, die durch humane Mutationen nicht verbessert wurden. ER-Stress, insbesondere der PERK/PEK Signalweg und der Transkriptionsfaktor ATF4/Crc, wurden als zentrale Regulatoren der Pathogenese identifiziert und durch pharmakologische und genetische Inhibitionsstudien getestet. Eine Transkriptom-Analyse der regulierten Gene in Knockdown-Podozyten bestätigte die identifizierten Signalwege und deren Inhibition hatte positive Effekte auf den Phänotyp.

Anhand der Erkenntnisse dieser Studie konnte gezeigt werden, dass ER-Stress, insbesondere die Aktivierung von ATF4, ein wichtiger Pathomechanismus für Podozytenschädigungen bei glomerulären Erkrankungen ist. Dieses Ergebnis eröffnet gegebenenfalls neue Therapieansätze für Patienten mit Podozytenerkrankungen.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

 

Rosenmontag, 20.2., bleibt die Zweigbibliothek Medizin geschlossen

Die Zweigbibliothek Medizin sowie die Zweigbibliotheken Sozialwissenschaften und Chemie, das Zeitungs- und Pressearchiv, die Bibliothek im Haus der Niederlande als auch die Universitäts- und Landesbibliothek bleiben am Rosenmontag, dem 20. Februar 2023, geschlossen.

 

 

Foto: joexx at photocase.com

13.–17.2.: Love Data Week 2023

Das Service Center for Data Management (SCDM) organisiert am 16.02.2023 von 12 bis 12:30 Uhr eine Präsentation und eine Live-Demo zur Archivierung und Publikation von Forschungsdaten mithilfe der Dienste „datasafe“ und „datastore“.

Die internationale Love Data Week ist eine Veranstaltung zur Diskussion und Reflexion über Forschungsdaten. Ziel ist die Förderung eines nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgangs mit Forschungsdaten. Im Rahmen der „Love Data Week 2023″ organisiert das Service Center for Data Management (SCDM) der WWU Münster am 16.02.2023 von 12 bis 12:30 Uhr eine Präsentation und eine Live-Demo zur Archivierung und Publikation von Forschungsdaten mithilfe der WWU-eigenen Dienste „datasafe“ und „datastore„. Anschließend steht das SCDM-Team für Fragen zur Archivierung und Publikation bereit.
Zur Anmeldung

Grafik: forschungsdaten.info

„Paper of the Month“ Dezember 2022 geht an Dr. Patrick Ostkamp aus dem Institut für Translationale Neurologie

Für den Monat Dezember 2022 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Patrick Ostkamp aus dem Institut für Translationale Neurologie für die Publikation: A single-cell analysis framework allows for characterization of CSF leukocytes and their tissue of origin in multiple sclerosis. Science Translational Medicine. 2022 Nov 30;14(673):eadc9778 [Volltext].

Die Cerebrospinalflüssigkeit (oder: Liquor) ist eine im Zentralnervensystem gebildete Flüssigkeit, die unter anderem Leukozyten enthält. Bislang war jedoch unklar, welche dieser Leukozyten aus dem peripheren Blut stammen und welche direkt aus dem Zentralnervensystem.

Mithilfe statistischer Modelle aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz haben die Autoren Datensätze aus wissenschaftlichen Datenbanken mit am UKM gewonnenen Daten kombiniert und so ein Studiendesign geschaffen, mit dem sich die Frage nach der Herkunft der Liquor-Leukozyten klären ließ: Unbehandelte Multiple-Sklerose-Patientinnen und -Patienten wurden verglichen mit solchen, die mit Natalizumab behandelt wurden, einem Antikörper, der die Migration von peripheren Leukozyten in das Zentralnervensystem blockiert. Dabei stellte sich heraus, dass unter der Behandlung nur noch solche Zellen im Liquor gefunden werden konnten, die üblicherweise in Geweben vorhanden sind, zum Beispiel Makrophagen und gewebsständige T-Zellen, während im Liquor unbehandelter Patienten auch Zellen des peripheren Blutes gefunden wurden.

Mithilfe dieser Erkenntnis könnte es in Zukunft möglich sein, mithilfe einer Lumbalpunktion Rückschlüsse auf den immunologischen Zustand des Zentralnervensystems zu ziehen. Die Ergebnisse wurden anderen Forschenden außerdem in Form einer Software zur Verfügung gestellt.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Endlich wieder möglich: Aktive Lernpause mit Tischtennis und Zugang zum Keller-Magazin

Die Tischtennisplatte im Keller der Zweigbibliothek Medizin ist wieder freigegeben! Durch die Anschaffung eines Raumluftreinigers wird die verbrauchte Luft gefiltert und ermöglicht so ein „Lüften“ des Kellers. Für die aktive Lernpause zwischendurch kann an der Leihstelle ein Set aus zwei Schlägern und Bällen gegen die Studierenkarte ausgeliehen werden.

Außerdem ist der Zugang zu den Monographien und gedruckten Zeitschriften wieder möglich. Im Besonderen die Fach- und Pflegeliteratur ist wieder frei zugänglich und muss nicht zwingend über KatalogPlus bestellt werden.

Der Kellerbereich ist jeden Tag bis 21:45 Uhr zugänglich.

Foto: ZBMed

Wichtige Änderung für VPN-Verbindungen: 2-Faktor-Authentifizierung notwendig

Der Zugriff auf E-Journals, E-Books und Datenbanken von zuhause aus per VPN-Verbindung, ist nur mit einer 2-Faktor-Authentifizierung als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme möglich.

Die WWU-IT meldet dazu:

Mit Sicherheit haben Sie von den zunehmenden Cyber-Angriffen auf Hochschulen in den letzten Monaten gehört. Letzten Sommer war u.a. die FH in Münster betroffen. Um die WWU bestmöglich vor ähnlichen Angriffen und damit verbundenen langwierigen Nachteilen für Lehre und Forschung zu schützen, führt die WWU zusätzliche sicherheitsrelevante Maßnahmen ein.

Ab dem 10.01.2023 werden alle Cisco AnyConnect VPN-Zugänge über 2-Faktor-Authentifizierung abgesichert. Konkret bedeutet das, dass es von da an nicht mehr möglich ist nur mit dem eigenen Netzzugangspasswort von außerhalb der Universität über Cisco AnyConnect VPN-Zugänge auf Uni-interne Dienste und Daten zuzugreifen.

Ab dem 10.01.2023 wird für die VPN-Nutzung zusätzlich zum Netzzugangspasswort ein weiterer Faktor notwendig sein. Die WWU verwendet als 2. Faktor ein One-Time-Passwort (OTP) über eine OTP-App.

Die WWU empfiehlt je nach Betriebssystem unterschiedliche OTP-Apps. Die Empfehlungen, ebenso wie die Installations- und Anwendungsanleitungen für die 2-Faktor-Authentifizierung zur weiteren VPN-Nutzung finden Sie unter OTP.

Hier finden Sie eine kurze Zusammenstellung von häufig gestellten Fragen zu OTP: FaQ OTP

Öffnungszeiten der Zweigbibliothek Medizin: Weihnachten und Jahreswechsel 2022/2023

Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel hat die Zweigbibliothek Medizin geänderte Öffnungszeiten:

Freitag, 23. Dezember 20228-19 Uhr
Samstag 24. Dezember 2022 bis Montag, 26. Dezember 2022geschlossen
Dienstag, 27. Dezember 2022 bis Freitag, 30. Dezember 20228-19 Uhr
Samstag, 31. Dezember 2022 bis Montag, 2. Januar 2023geschlossen
Dienstag, 3. Januar 2023 bis Freitag, 6. Januar 20238-19 Uhr
Samstag/Sonntag, 7./8. Januar 202310-19 Uhr

  • Während dieser Zeit ab 14 Uhr nur eingeschränkter Service
  • Die Öffnungszeiten der Dezentralen Bibliotheken entnehmen Sie bitte jeweils den Webseiten der dezentralen Bibliotheken.
    Zwischen dem 24.12.2022 und 08.01.2023 sind außer der Zweigbibliothek Medizin und dem Rechtswissenschaftlichen Seminar I alle dezentralen Bibliotheken geschlossen.
  • Die Öffnungszeiten der ULB-Zentralbibliothek finden Sie hier.
  • ab Montag, 9. Januar 2020 gelten die üblichen Öffnungszeiten:
  • Montag bis Freitag:     8-24 Uhr
  • Samstag und Sonntag: 10-24 Uhr

Lizenz für Meditricks ausgelaufen

Zum 31.12.2022 ist die Campus-Lizenz für die Meditricks-Videos ausgelaufen. Meditricks wurde außerhalb des regulären Bibliotheksetats durch sog. Qualitätsverbesserungsmittel (QV-Mittel) finanziert. Da der letzte Antrag für die Finanzierung einer Campus-Lizenz abgelehnt worden ist, sind die Meditricks-Videos seit dem 01.01.2023 nicht mehr verfügbar.

Die Zweigbibliothek Medizin wird bei entsprechender Nachfrage einen neuen Antrag für die Finanzierung einer Campus-Lizenz stellen.

QV-Mittel dienen der Verbesserung der Lehre und werden aus Mitteln bezahlt, die das Land NRW über das Studiumsqualitätsgesetz den Hochschulen als Ausgleich für den Wegfall der Studienbeiträge zur Verfügung stellt. Diese Mittel entsprechen meist derselben Größenordnung der Studienbeiträge (sind allerdings an der Universität Münster höher, da diese nur 275 Euro verlangt hatte). Über Anträge auf QVM an der Medizinischen Fakultät entscheidet die QVM-Kommission des Fachbereichs.

Die QVM sollen den Hochschulen ermöglichen, die durch die Studienbeiträge erzielten Verbesserungen der studentischen Lehre weiterhin anbieten zu können.

Grafik: ZBMed

Nach Umfrage: IPads verlost

Mit einer Umfrage unter Studierenden der Zahnmedizin, der Humanmedizin und der Hebammenwissenschaften wollten wir u.a. erfahren wie das Bistro-Angebot angenommen, der allgemeine Service bewertet wird, wie die Anatomie-Plattform Complete Anatomy (Trial bis Ende Januar 2023) genutzt und bewertet wird, wie das Raumkonzept im 1. OG der Bibliothek eingeschätzt wird und welche Wünsche nach Vorträgen und/oder Kursen spezifischer Datenbanken bzws. Apps bestehen.

Unter allen über 900(!) Teilnehmenden wurden aus QV-Mitteln angeschaffte 120  IPads aus dem Jahr 2017 verlost. Wir bedanken uns für die Teilnahme – die Gewinner*innen sind benachrichtigt.

Fotocollage: ZB Medizin

„Paper of the Month“ November 2022 geht an Anna Speicher und Matthias Pawlowski aus der Klinik für Neurologie

Für den Monat November 2022 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der WWU Münster an Dr. Anna Speicher und Priv.-Doz. Dr. Dr. Matthias Pawlowski aus der Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie für die Publikation: Deterministic programming of human pluripotent stem cells into microglia facilitates studying their role in health and disease. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). 119(43).2022: e2123476119 [Volltext].

Mikroglia sind die Makrophagen des zentralen Nervensystems. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Entstehung und Auflösung nahezu aller Krankheiten des Gehirns. Die Untersuchung humaner Mikroglia war bis vor kurzem auf nur spärlich vorhandenes Zellmaterial beschränkt, das aufwändig aus Post-mortem-Hirngewebe oder neurochirurgischen Biopsien isoliert werden musste.

Die Autoren haben eine neue Methode zur hocheffizienten Herstellung von reinen und großen Mengen Mikroglia aus humanen pluripotenten Stammzellen etabliert. Die Mikroglia sind mittels Transkriptions-, Proteom- und Funktionsanalysen im Detail charakterisiert, welche in Summe zeigen, dass die Stammzell-derivierten Mikroglia einen hervorragenden Vertreter primärer humaner Mikroglia in der Zellkultur darstellen. Ferner konnten in einem komplexen humanen In-vitro-Kokultur-Modell der Frontotemporalen Lobärdegeneration, bestehend aus humanen Taumutanten kortikalen Neuronen und Mikroglia, verschiedene Genotyp-abhängige Mikroglia Phänotypen identifiziert werden.

Der Einsatz dieser Mikroglia in zellulären Kokulturen wird die unterschiedlichsten humanen In-vitro-Modelle des Gehirns verbessern und interdisziplinär die Basis darstellen für Arzneimittel-Screenings und Transplantationsstudien.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker