Archiv der Kategorie: Bibliothek

Herzlich willkommen, liebes Elion- und Morrison-Semester!

Die Zweigbibliothek Medizin der Medizinischen Fakultät begrüßt Sie herzlich in Münster! In unserem Informations-Flyer (als PDF zum Ausdrucken) finden Sie alles, was Sie für den Start ins Studentenleben brauchen – jedenfalls bibliotheksseitig. Wir tun alles, um Ihnen bei den ersten Schritten behilflich zu sein.

Die meisten Fragen lassen sich per Email (info.zbmed@uni-muenster.ms), Telefon (0251-83/58560) oder an der Leihstelle und der Information (Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A11) sicher leicht klären.

Mittels “Aktivierung” wird aus Ihrer neuen Studierendenkarte ein Benutzungsausweis der Zweigbibliothek und der Unibibliothek. Sie können die Aktivierung online vornehmen. Sie erhalten eine Nachricht an Ihre uni-muenster E-Mail-Adresse, wenn die Aktivierung erfolgt ist. Wenn Sie Ihre Studierendenkarte nicht online aktivieren möchten, sondern in der Bibliothek, dann ist das auch problemlos möglich. Bringen Sie bitte dazu einen amtlichen Lichtbildausweis (Personalausweis, Reisepass) mit und kommen Sie Mo-Fr zwischen 8:00 und 16:30 Uhr. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

Spezielle Angebote der Bibliothek für Studierende finden Sie ebenfalls online.

Wir wünschen Ihnen einen guten Studienbeginn!

Ihr Bibliotheksteam

Gertrude Belle Elion (1918-1999), US-amerikanische Biochemikerin und Pharmakologin, wurde in New York als Tochter des Zahnarztes Robert Elion und seiner Frau Bertha, geb. Cohen, geboren. Ihre Eltern emigrierten im Kindesalter aus Polen bzw. Litauen. Als sie fünfzehn Jahre alt war, starb ihr Großvater 1933 an Krebs, woraufhin sie beschloss, Chemie zu studieren, um an einer Heilung für Krebs zu forschen. Sie schloss ihr Bachelor-Studium 1937 ab, nahm danach ein Master-Studium an der New York University auf, das sie 1941 erfolgreich abschloss. Sie entwickelte 1948 gemeinsam mit George H. Hitchings den Wirkstoff Diaminopurin – ein Zytostatikum, der Durchbruch ihrer wissenschaftlichen Arbeit.

Insgesamt entwickelte sie zusammen mit George H. Hitchings eine Vielzahl neuer pharmakologischer Wirkstoffe, und erhielt so gemeinsam mit Hitchings und James W. Black 1988 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für ihre Entdeckungen zu wichtigen biochemischen Prinzipien der Arzneimitteltherapie.

  • Die Zeitschrift Nucleosides, nucleotides & nucleic acids gab im Jahre 2000 ein Special issue in memory of Gertrude B. Elion heraus.
  • Mehr (Wikipedia)

James Beall Morrison (1829-1917) begann sein Studium der Zahnmedizin als 19-jähriger Lehrling in Steubenville, Ohio, und machte sich bald einen Namen, als ihm das Ohio State Board of Agriculture 1852 den ersten Preis für eine von ihm gebaute Goldprothese verlieh. Morrison setzte seine eigene zahnärztliche Ausbildung fort, indem er zwischen 1861 und 1869 in Paris, Frankreich und London, England, bei Zahnärzten studierte. Während dieser Zeit erfand er den ersten verstellbaren Zahnarztstuhl und erwarb dafür sowohl britische als auch US-amerikanische Patente. Darüber hinaus erfand er einen Zahnarztbohrer (Patentierung am 7. Februar 1871), eine pedalbetriebene Konstruktion, ähnlich einer Nähmaschine, mit der der Arzt die Kraft durch kräftiges Treten mit dem Fuß erzeugte und so beide Hände zur Führung des Bohrers frei hatte, welcher mit etwa 2000 Umdrehungen je Minute rotierte. Diese Erfindung verbesserte er kontinuierlich und erfand gleichzeitig eine Vielzahl von weiteren zahnärztlichen Zubehörteilen und Instrumenten.

  • Ring, M. E., Hurley, N. (2000): James Beall Morrison: The Visionary who revolutionized the practice of dentistry. The Journal of the American Dental Association, 131(8), 1161-7.

 

Foto: © ULB und Kurhan, Fotolia

Lange Nacht der Universitätsmedizin: Überwältigende Resonanz

Bei den Mitarbeitern und Besuchern ist die Lange Nacht auf eine überwältigende Resonanz gestossen, was auch in der Lokalpresse entsprechend gewürdigt wurde. Dankenswerterweise berichtete die WN bereits am Samstag über den Digitalen Klassenraum für Anatomie, den die Zweigbibliothek aufgeboten hatte:

Nicht weit davon entfernt stehen Tomas Brngal (26) und Milos Svrcek (25). Die beiden haben gemeinsam vor zwei Jahren die Firma „virtual medicine“ gegründet, die per virtueller Realität ein digitales Klassenzimmer für Anatomie verspricht. Wie gebannt schauen die Besucher bei der ersten Präsentation einer Multi-Anwender-Version auf eine Leinwand, auf der sich ein genaues Abbild des menschlichen Körpers per Handbewegung in seine Einzelteile zerlegen lässt.

Zuvor hatte unter dem Titel Echt wahr, oder? Virtual Reality in Anwendung und Praxis: Bibliotheksdirektor Dr. Oliver Obst den zahlreichen Besuchern die vielfältigen Möglichkeiten der Virtual Reality im medizinischen Bereich erläutert.

Insgesamt stürmten wohl über 10.000 Neugierige den Medizin-Campus, wie das UKM titelte, und nicht wenige verirrten sich auch in die Bibliothek, um die folgenden Veranstaltungen zu goutieren:

  • Weiße Kittel, weiße Türme. Mit diesem Titel berichteten Prof. Hofer und Dr. Freis vom Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin über die Entwicklung der modernen Universitätsmedizin in Münster. Einen Schwerpunkt bildete u.a. die interessante Baugeschichte des Klinikums.
  • Unter dem Motto Pflege schafft Wissen am UKM konnte man sich an Hand von ausgewählten Praxisentwicklungsprojekten ein Bild von der wissenschaftlichen Seite der Pflege machen. Hierzu gab es verschiedene Vorträge der beteiligten Pflegewissenschaftlerinnen und im Foyer der ZB Med eine Dauerpräsentation von pflegerischen Praxisentwicklungsprojekten.

Rund sechs Stunden boten das Universitätsklinikum Münster und die Medizinische Fakultät der Universität Münster unter dem Motto „Vielfalt entdecken und erleben“ gemeinsam ein Programm der Superlative. Das umfasste genau 172 Programmpunkte von Apotheke bis Zellbiologie. Mindestens 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren dafür im Einsatz

Lange Nacht der Universitätsmedizin: ZB Med ist Hotspot des Wissens

Die ZB Med ist der Hotspot Wege zum Wissen bei der Langen Nacht der Universitätsmedizin. Folgende Vorträge und Demonstrationen werden im Foyer der Bibliothek stattfinden:

16:00 – 16:15 Virtual Reality in der Medizin von Dr. Oliver Obst, Zweigbibliothek Medizin (anschließend Demonstration eines virtuellen Anatomie-Klassenraum)

17:00 – 17:30 Weiße Kittel, weiße Türme: Wie die moderne Universitätsmedizin nach Münster kam von Prof. Dr. Hans-Georg Hofer und Dr. David Freis, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin

17:00 – 18:00 Pflege schafft Wissen am UKM – Ein bunter Strauß an Erkenntnissen I (Sitzungszimmer)
Begrüßung und Einführung durch Nina Kolbe und Niklas Frücht, Nebenwirkungsmanagement bei Cortisontherapie – Was sollte ich als Patient wissen? von Mara Beckhuis, Postoperative Verwirrtheit von Patienten nach aortocoronarem venösem Bypass – Wie können wir die Begleitung optimieren? von Tim Eichmeyer, Mangelernährung bei onkologischen Patienten – Wie können wir das Risiko vermindern? von Carolin Höckelmann

18:00 – 18:15 Virtual Reality in der Medizin
von Dr. Oliver Obst, Zweigbibliothek Medizin (anschließend Demonstration eines virtuellen Anatomie-Klassenraum)

19:00 – 19:30 Weiße Kittel, weiße Türme: Wie die moderne Universitätsmedizin nach Münster kam
von Prof. Dr. Hans-Georg Hofer und Dr. David Freis, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin

20:00 – 20:15 Virtual Reality in der Medizin von Dr. Oliver Obst, Zweigbibliothek Medizin (anschließend Demonstration eines virtuellen Anatomie-Klassenraum)

21:00 – 21:30 Pflege schafft Wissen am UKM – Ein bunter Strauß an Erkenntnissen II
Begrüßung und Einführung durch Nina Kolbe und Niklas Frücht, Selbstständiger Umgang mit der Trachealkanüle – Entwicklung und Umsetzung eines Edukationsprogramms für Patienten und Angehörige von Anik Holle, Chemotherapie-induzierte Entzündungen der Mundschleimhaut – Welche Interventionen zur Prävention und Behandlung zeigen sich als effektiv? von Lisa Hoffmann

Praktische Demonstrationen und Dauerausstellung

  • Dauerausstellung von Praxisentwicklungsprojekten der Pflege
  • In einem virtuellen Anatomie-Klassenraum der Firma Virtual Medicine können Sie selbst einen menschlichen Körper sezieren.
  • Virtual Reality-Anwendungen ausprobieren und 360 Grad-Videos selber drehen.

EAHIL Honorary Award an Dr. Obst überreicht


Guus van den Brekel überreicht Oliver Obst den EAHIL-Award.

Wie berichtet hatte Dr. Oliver Obst, der Leiter der Zweigbibliothek Medizin, auf der Jahrestagung der EAHIL in Cardiff, Wales, den EAHIL Honorary Award für 2019 verliehen bekommen. Die Überreichung des Ehrenpokals aus Kristall musste jedoch aus technischen Gründen verschoben werden. Am letzten Wochenende konnte dies jedoch nachgeholt werden. Mit dem Innenhof des Paulusdoms wurde schnell eine geeignete Location für die feierliche Übergabe gefunden. Guus van den Brekel, Medical Information Specialist der Universitet Groningen und der Preisträger von 2018, hatte sich die Zeit genommen, den fragilen Preis persönlich zu überbringen. Dr. Obst: „Ich fühle mich sehr geehrt, das war eine schöne Aktion. Daraus sollte man eigentlich eine Regel machen! Ähnlich wie beim Karlspreis könnte doch immer der Vorjahrespreisträger die Laudation halten oder wenigstens den Ehrenpokal überbringen.“


Die EAHIL (European Association of Health and Information Libraries) ist eine über 30 Jahre alte professionelle Organisation für Medizinbibliothekare mit 1.700 Mitgliedern aus 64 Staaten. Die Ziele der EAHIL sind die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Medizinbibliotheken in ganz Europa, die Verbesserung der Standards und Qualität in den Bibliotheken, die Medizinbibliothekare durch professionelle Kurse auf dem Laufenden zu halten, die Förderung von Mobilität und Weiterbildung – insbesondere im Hinblick auf neue Technologien, sowie die Vertretung der Medizinbibliothekare auf europäischer Ebene – insbesondere in den europäischen Institutionen und bei der WHO.

[sic!] Jülich 2018: Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang

Die Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich veranstaltet regelmäßig wissenschaftliche Tagungen, Workshops und Konferenzen, darunter einen seit 2013 jährlich wiederkehrenden Workshop unter dem Titel „[sic!] Jülich“. Die Ziele von „[sic!] Jülich“ sind Erfahrungen auszutauschen, bewährte Verfahren kennenzulernen und für eine weiterhin gute Literaturversorgung vorbereitet zu sein.

In diesem Jahr findet dieser Workshop am 9. Oktober 2018 von 11 bis 15.30 Uhr unter dem Titel „[sic!] Jülich – Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang“ statt.

Dieser Workshop zu Änderungen in der Dokumentlieferung in Zusammenhang mit den DEAL-Verhandlungen richtet sich an alle Beteiligten und insbesondere an die Leitungen der Fernleihe/Dokumentlieferung von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Die Veranstaltung wird für und mit den Teilnehmern gestaltet. Unabhängig von der Organisationsstruktur und den persönlichen Erfahrungen können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer inhaltlich einbringen.

Anmeldungen zum kostenfreien Workshop sind bis zum 5.10.2018 möglich: Webformular

Logo © Forschungszentrum Jülich

Lange Nacht: Mit Beeinträchtigungen in der ZB Med muß gerechnet werden

Die Lange Nacht der Universitätsmedizin 2018 auf dem Campus der Universitätsmedizin Münster findet am Freitag 7. September unter Beteiligung der Zweigbibliothek Medizin statt. Auf einer eigens erstellten Webseite ist das interessante und umfangreiche Programm von Führungen, Vorträgen, Vorführungen und Gewinnspiel aufgeführt.

  • Die Veranstaltungen in der Zweigbibliothek Medizin an diesem Tag finden Sie hier und hier.

Während der einzelnen Programmpunkte in der Bibliothek ist der Zugang zum Wintergarten, dem Lesesaal und der Lehrbuchsammlug ab 15 Uhr nur durch den Monographiensaal möglich. Die PC im ersten Obergeschoss stehen zur Verfügung, die Computerarbeitsplätze als auch die Druck- und Kopierstation im Foyer sind während dieser Zeit nicht nutzbar. Und es könnte etwas lauter werden als Sie es gewohnt sind. Wir bitten um Verständnis.

Grafik © 2018 UKM/MFM

UKM-Autoren überlassen Bibliothek Belegexemplar


E.Rijcken, O.Obst, D.Bettenworth(r.)

Heute überreichten Prof. Dr. med. Dominik Bettenworth, Bereichsleiter für Chronisch entzündliche Darmerkrankungen der Medizinischen Klinik B für Gastroenterologie und Hepatologie, und Dr. Emile Rijcken, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, dem Leiter der Zweigbibliothek, Dr. Oliver Obst, ihr neues Lehrbuch Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen. Das Buch hat 551 Seiten und wurde herausgegeben von ihnen und den beiden Autoren Norbert Senninger, Münster, und Torsten Kucharzik, Lüneburg.

„In diesem Buch stellen führende Internisten und Chirurgen die Therapie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa umfassend und handlungsorientiert dar. Sie beschreiben die jeweils spezifischen Aspekte der Behandlung, aber insbesondere auch die Schnittstellen der interdisziplinären Zusammenarbeit, die eine enge Abstimmung zwischen Internisten und Chirurgen erfordert. Die primäre, medikamentöse Therapie wird dem operativen, möglichst darmerhaltenden Vorgehen gegenüber gestellt. Diagnostik, Sondersituationen (z.B. Pouchitis), extraintestinalen Manifestationen und therapieassoziierten Komplikationen sind eigene Kapitel gewidmet. Abgerundet wird das Buch durch Pathogenese und Epidemiologie, Besonderheiten der CED in unterschiedlichen Lebensabschnitten sowie Begleittherapien.“ (de Gruyter)

Das Buch steht unter der Adresse https://www.degruyter.com/view/product/474185?format=EPUB auch online im epub-Format zur Verfügung.


Die Überlassung von Belegexemplaren wird von UKM-Autoren gerne genutzt, da die Bibliothek für die Archivierung und dauerhafte Zugänglichkeit für Studenten und Mitarbeitern sorgt. Die Bibliothek freut sich wiederum, dass sie das Buch nicht kaufen muss, und die eingesparten Mittel in andere Bücher investieren kann.

Foto: de Gruyter

Website der ZB Med jetzt auch auf Englisch

Die Website der ZBMed ist jetzt auch auf Englisch verfügbar. Ähnlich wie schon beim Auftritt der ULB-Zentralbibliothek wurde hierfür eine Auswahl der wichtigsten Seiten getroffen, die dann bei einer externen Übersetzerin in Auftrag gegeben wurden. In der bestehenden Struktur des ZBMed-Auftritts haben wir diese Seiten dann so umgesetzt, dass man oben rechts die Sprache wechseln kann; wo keine Übersetzung vorliegt, wird auch kein Wechsel-Link angeboten.

Schauen Sie es sich gerne mal an!

[Autor: Frau Jenny Exner, ULB]

Foto: Lukiyanov a Natalia frenta @ Shutterstock

ZB Med aktiv bei der Langen Nacht der Universitätsmedizin

Die Lange Nacht der Universitätsmedizin hat jetzt eine professionelle Webseite, auf der die ZB Med als einer der Hotspots unter dem Motto: Wege zum Wissen prominent hervorgehoben ist. Unsere beiden eigenen Beiträge finden Sie im Folgenden:

Echt wahr, oder? Virtual Reality in Anwendung und Praxis
Jetzt werden Sie staunen: Erleben Sie, wie VR-Anwendungen in der Medizin genutzt werden. In einem virtuellen Anatomie-Klassenraum der Firma Virtual Medicine können Sie selbst einen menschlichen Körper sezieren.

E-Book statt Buch, Gaming statt Brettspiel?
Die Digitalisierung hat auch vor den Bibliotheken des UKM nicht Halt gemacht. Heute laden wir Sie zum Mitmachen und Entdecken ein. Stöbern Sie in Datenbanken, probieren Sie die Ebook-Ausleihe aus, lassen Sie Skelette tanzen, testen Sie Tiptoi-Stifte, lesen Sie mit dem eigenen Smartphone Bücher und versuchen Sie sich in analogen und digitalen Spielen. (zusammen mit der Klinikbücherei)

Leiter der Bibliothek bekommt Honorary Award der EAHIL


EAHIL-Präsidentin Maurella Della Seta hält die Laudation auf Oliver Obst.

Auf der Jahrestagung der European Association of Health and Information Libraries (EAHIL) in Cardiff, Wales, überreichte EAHIL-Präsidentin Maurella Della Seta den jährlichen EAHIL Honorary Award an Dr. Oliver Obst, den Leiter der Zweigbibliothek Medizin der Universität Münster. In ihrer Laudatio nahm Della Seta Bezug auf die vielfältigen Aktivitäten von Obst während 23 Jahren als aktives Mitglied der Vereinigung, seine Mitarbeit an diversen Taskforces u.a. zu Web 2.0, internen Surveys, der Homepage und insbesondere des EAHIL Journals, bei dem Obst über 10 Jahre lang im Editorial Board war und eine vielgelesene Kolumne zu aktuellen und innovativen Themen betreute (Emerging Challenges). 2015 fasste er in einem Sonderheft alle zukunftsweisenden Projekte zu Mobilen Technologien an europäischen Bibliotheken zusammen. Darüber hinaus war Obst in verschiedenen Gremien der EAHIL aktiv, u.a. vertrat er 12 Jahre lang die deutschen Medizinbibliotheken im EAHIL Council, war auf zahlreichen Internationalen Programmkommittees verantwortlich für das wissenschaftlichen Tagungsprogramm und evaluierte in Financial Audit Committees das Budget der Association.


Die EAHIL vergibt den Preis immer für zwei oder drei Jahre gleichzeitig. Neben Oliver Obst (Award 2019) wurden diesmal auch Guus van den Brekel, Groningen, (l., Award 2018) und Peter Morgan, Cambridge, (r., Award 2017) ausgezeichnet.


Die EAHIL (European Association of Health and Information Libraries) ist eine über 30 Jahre alte professionelle Organisation für Medizinbibliothekare mit 1.700 Mitgliedern aus 64 Staaten. Die Ziele der EAHIL sind die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Medizinbibliotheken in ganz Europa, die Verbesserung der Standards und Qualität in den Bibliotheken, die Medizinbibliothekare durch professionelle Kurse auf dem Laufenden zu halten, die Förderung von Mobilität und Weiterbildung – insbesondere im Hinblick auf neue Technologien, sowie die Vertretung der Medizinbibliothekare auf europäischer Ebene – insbesondere in den europäischen Institutionen und bei der WHO.

Studie „Diagnose-Apps im PJ“: 3. Weitere Ergebnisse

Umfrage-Setting
In der Studie Diagnose-Apps im PJ stellte die Zweigbibliothek 12 Medizinstudierenden im Praktischen Jahr (PJler) neun kostenpflichtige Ressourcen für das PJ zur Verfügung. Des weiteren wurden sieben allegmein zugängliche, kostenfreie Ressourcen, die bei der medizinischen Entscheidungsfindung benutzt werden wie z.B. PubMed und Wikipedia, im Projekt ebenfalls mit abgefragt. In der Studie sollte herausgefunden werden, welche Programme die Entscheidungsfindung bei Diagnose und Therapie im PJ besonders gut unterstützen. Diese Ressourcen sollen daraufhin alle PJlern flächendeckend zur Verfügung gestellt werden. Die Studie lief von Mai 2017 bis April 2018. Sie wurde über eine geschlossene Facebook-Gruppe administriert und mit zwei Umfragen zu Beginn und Ende des Projekts sowie standardisierten Interviews evaluiert. Die 12 Teilnehmer rekrutierten sich aus dem Pasteur-Semester der Medizinischen Fakultät der WWU Münster. Das PJ startete nach dem 2.Staatsexamen, am 15. Mai 2017, und endete am 13. April, vor dem 3. Staatsexamen.

Frage 5: Welche der Ressourcen würden Sie einem frischen PJler empfehlen?
11 Teilnehmer empfahlen Amboss uneingeschränkt. Drei empfahlen UpTodate, einer mit der Einschränkung: allerdings erschlägt einen der Umfang manchmal, einer empfahl die UpToDate Flowcharts. medStandards, Diagnosaurus, Leitlinien und Kollegen wurden je zweimal empfohlen sowie einmal der ifap-Arzneimittelindex.

Frage 6: Was hat dir vielleicht bei den obigen Ressourcen gefehlt? Welche Funktionalitäten/Apps wären im PJ noch wünschenswert gewesen?
Fünf PJler machten sich die Mühe, diese Frage zu beantworten:

  • Bei Wikipedia ist oft Zuviel Info, um etwas kurz „quer zu lesen“, bei Amboss hingegen kommt man schnell ans Ziel. Mit PubMed muss man eben etwas arbeiten, dafür kann man aber eine sehr große Bandbreite an verschiedenen Informationen zum selben Thema bekommen. Zum Vergleichen gut, und wenn man z.b. zu einem Thema den aktuellen Wissensstand haben möchte.
  • Kittelcoach als stabile, nicht absturzgefährdete App
  • Eref von Thieme (konnte man über die Bibliothek auch kostenlos nutzen)
  • Mir hat fürs Ausland v.a. Amboss auf Englisch sehr geholfen! Ich finde das Angebot absolut ausreichend und jeder muss seinen Weg finden, mit welchen Apps er gut zurecht kommt und sich auf 2-3 festlegen, sonst wird es zu viel.
  • Eigentlich nichts vermisst.

Frage 7: Warum haben Sie Amboss benutzt?

übersichtlich, kurz, gebündelt
10 der 12 PJler gaben an Amboss zu nutzen, weil es übersichtlich und unkompliziert zu nutzen sei.

bekannt
Durch die Prüfungsvorbereitung mit Amboss ist das Programm sehr gut bekannt. Nicht weniger als sieben Teilnehmer gaben explizit an, wie hilfreich es war, dass sie das Programm schon gut kannten.

übersichtlich + bekannt = schnell
Die Hintergrundinformationen aus den Interviews zeigten auf, dass im PJ-Alltag oft die Schnelligkeit einer Informationsquelle ausschlaggebend ist (s.a. Bandolier). Amboss ist so übersichtlich aufgebaut, die Information so gut gebündelt und strukturiert, dass die benötigten Informationen sehr schnell gefunden werden können. Die große Erfahrung im Umgang mit Amboss machen die Suche leicht, intuitiv, einfach.

Ein oft genanntes Anwendungsszenario: So liefert z.B. bei der Anamnese die Amboss-App – auf dem „unauffällig“ neben der Patientenakte plaziertem Smartphone – die ersten Hinweise was bei möglichen Diagnosen zu beachten ist, welche weiteren Labortest und Untersuchungen angezeigt sind.

Die Antworten im Einzelnen (alle 12 PJler beantworteten die Frage):

  • Es ist übersichtlich und gut strukturiert, man kann sich schnell zu einem Thema orientierend schlau lesen.
  • Umfangreich und kurz gefasst
  • Es ermöglicht einen schnellen Überblick in der für PJler nötigen Tiefe, und weil ich es bereits aus der Examensvorbereitung kannte.
  • Übersichtlichkeit, nicht zu viele Details ermöglichen das kurze Überschauen von Krankheiten (etc.), Kontinuität in der Darstellung, Schon viel Erfahrung damit, da es auch zur Vorbereitung auf das Stex genutzt wurde.
  • Ich kannte es gut, und es war knapp und kompetent.
  • Amboss ist eine gute, fundierte auf mehreren Detailstufen verfügbare App, die schnell lädt und (fast) nie abstürzt
  • In Amboss bekommt man über alle Themen vielfältige und gebündelte Informationen
  • Amboss liefert einen schnellen und aktuellen Basisüberblick und ist durch das Studium schon sehr vertraut.
  • In Amboss habe ich immer schnelle und hilfreiche Informationen bekommen
  • Amboss bin ich gewohnt, es ist schnell, aktuell und praxisrelevant.
  • Ich hatte mit Amboss schon während der Lernphase die meisten Erfahrungen gemacht
  • Ich kannte es aus dem Examenslernen und vertraue den Informationen. Amboss ist übersichtlich und wirkt stets aktuell.

Frage 8: Warum haben Sie UpToDate benutzt?

Die Antworten im Einzelnen (alle 12 PJler beantworteten die Frage):

  • UpToDate zeigt Leitlinien auf
  • Dort werden Differentialdiagnosen beleuchtet
  • UpToDate ermöglicht es mir, zu jeder Detailfrage eine exakte, anwendbare Antwort zu finden.
  • Es bietet (im Vergleich zu Amboss) konkretere Handlungsanweisungen an, es arbeitet wissenschaftliche Ergebnisse/Studien für die klinische Tätigkeit auf.
  • UpToDate’s FlowCharts waren super und es ist sehr aktuell.
  • UpToDate ist die umfangreichste und am besten recherchierte Zusammenstellung medizinischen Wissens und man kann jederzeit die Verbindung zur entsprechenden Primärliteratur herstellen .
  • Es gab ausführliche Informationen zu allen Themen.
  • Man kann in UpToDate hervorragend und ausführlich DD, Standards und Therapien nachschauen.
  • Man sieht in UpToDate schnell, ob es neue Erkenntnisse zum Thema in der Wissenschaft gibt.
  • UpToDate ist umfangreich und am Puls der Zeit.
  • Es hatte sehr aktuell immer die passenden Richtlinien parat.
  • UpToDate hatte auf jede speziellere Fragestellung eine Antwort.

Frage 9: Was möchtest du uns noch mitteilen? Wenn du ein besonderes Erfolgserlebnis bei der Nutzung der Ressourcen hattest, würde uns das brennend interessieren! 🙂

  • Besonders erfreulich war, wenn es mithilfe der zur Verfügung gestellten Resourcen gelang, auch schwierige Diagnosen, wie etwa eine kutane Leishmaniose zu stellen.
  • Eine Freundin kontaktierte mich aus Brasilien, da sie unter okulärer Toxoplasmose litt. Dank UpToDate konnte ich ihr unmittelbar konkrete Ratschläge erteilen, obwohl ich im Studium nur marginal mit dieser Erkrankung in Berührung kam.
  • Leider haben die Apps von Thieme (eref) und Elsevier (Medizinwelten) maßlos enttäuscht. Sie sind permanent abgestürzt, brauchten ewig zum Laden und waren in der Praxis des Klinikbetriebs (und auch zum Lernen für die M3) aufgrund dieser Einschränkungen leider einfach nicht geeignet.
  • Wie schon gesagt: Amboss auf Englisch: super! Vertrautes Medium, hilft einen sich im medical English schnell zurecht zu finden. Meine Top Apps: Amboss als Basis, UpToDate als Vertiefung (+ Medizinerwelten) und Arzneimittel aktuell für Medikamente. Für DD bei einzelnen Symptomen und für Umrechnen etc fand ich uCentral (Diagnosaurus DDx) noch durchaus hilfreich. Insgesamt eine super Sache. Es geht mit der Zeit, fast jeder Assistenzarzt und auch Oberarzt nutzt sein Smartphone. Man sollte bereits im Studium versuchen sich „seine“ Apps anzueignen, dass kann den Klinikalltag enorm erleichtern. Tipp: Dabei einfach mal auf Flugmodus schalten, dann nutzt man es wirklich als Werkzeug 😉
  • DAS eine Erfolgserlebnis hatte ich nicht. Es ist nur häufiger vorgekommen, dass ich noch kurz vor eine OP oder Visite Fakten mit den Apps flott nachlesen konnte und damit Oberärzte und Chefs mit meinem Wissen beeindruckt habe 🙂

Weitere Beiträge und Ergebnisse

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Studie „Diagnose-Apps im PJ“: 2. Kostenfreie Ressourcen

Umfrage-Setting
In der Studie Diagnose-Apps im PJ stellte die Zweigbibliothek 12 Medizinstudierenden im Praktischen Jahr (PJler) neun kostenpflichtige Ressourcen für das PJ zur Verfügung. Des weiteren wurden sieben allgemein zugängliche, kostenfreie Ressourcen, die bei der medizinischen Entscheidungsfindung benutzt werden wie z.B. PubMed und Wikipedia, in der Studie ebenfalls mit abgefragt. In der Studie sollte herausgefunden werden, welche Programme die Entscheidungsfindung bei Diagnose und Therapie im PJ besonders gut unterstützen. Diese Ressourcen sollen daraufhin alle PJlern flächendeckend zur Verfügung gestellt werden. Die Studie lief von Mai 2017 bis April 2018. Sie wurde über eine geschlossene Facebook-Gruppe administriert und mit zwei Umfragen zu Beginn und Ende der Studie sowie standardisierten Interviews evaluiert. Die 12 Teilnehmer rekrutierten sich aus dem Pasteur-Semester der Medizinischen Fakultät der WWU Münster. Das PJ startete nach dem 2.Staatsexamen, am 15. Mai 2017, und endete am 13. April, vor dem 3. Staatsexamen.


Vor und nach dem PJ waren Google und Kollegen die am häufigsten genutzten kostenfreien Informationsquellen.

Frage 2: Nutzung der kostenfreien Ressourcen
Die Teilnehmern wurden nach ihrer Nutzung von sieben allgemein zugänglichen, kostenfreien Ressourcen wie PubMed, Wikipedia, etc. pp. gefragt. Nutzung und Bekanntsheitsgrad der Ressourcen konnten auf einer Viererskala angegeben werden (öfters – seltener – nicht benutzt – nicht bekannt). Für die obige Abbildung wurde die öftere und die seltenere Nutzung zusammengezählt. Es wurden zwei Umfragen durchgeführt: eine vor dem PJ und eine nach dem PJ. Die höchste absolute Nutzung nach dem PJ hatten Google und Kollegen (je 92%), gefolgt von Leitlinien, die von drei Viertel der Teilnehmer öfters benutzt worden waren (75%). PubMed, Anleitungen der Klinik und Arzneimittelverzeichnisse wurden nur von etwa der Hälfte (58% bzw. 50%) öfters benutzt. Auf den ersten Blick erstaunt es, dass die klinikinternen und hoch evidenz-basierten Quellen weniger oft genutzt wurden als Google. Eine naheliegende Erklärung lautet, dass es nicht für alle Fragestellungen Leitlinien oder klinikinterne Anleitungen gab, und so dann trotzdem wieder gegoogelt werden musste.

Nutzung der kostenfreien Ressourcen vorher-nachher
Die Nutzung von allen Ressourcen – mit Ausnahme von Wikipedia – war im PJ höher als vorher. Am meisten legten Leitlinien (+42%), PubMed (+33%) und Anleitungen der Klinik (+33%) zu, gefolgt von den Kollegen (+25%), Google und Arzneimittelverzeichnissen (je +17%). Bevor hier ein schiefes Bild über die Informationskompetenz der PJler aufkommt: Schaut man sich die Gesamtnutzung an, werden alle Ressourcen von allen genutzt – mal seltener, mal öfter -, mit der Ausnahme von Wikipedia (92%) und Arzneimittelverzeichnissen (83%).


Die Zufriedenheit mit den kostenfreien Ressourcen war mit 80 bis 92% sehr hoch, mit Wikipedia war aber nur jeder Dritte zufrieden oder sehr zufrieden.

Frage 4: Zufriedenheit mit den kostenfreien Ressourcen
Die Teilnehmer konnten auf einer fünfteiligen Skala (sehr zufrieden, zufrieden, teils/teils, unzufrieden, sehr unzufrieden) angeben, wie zufrieden sie mit den Ressourcen gewesen waren. Als Maß der Zufriedenheit wurden dann die Werte für sehr zufrieden und zufrieden zusammengezählt. Am zufriedensten waren die PJler mit Kollegen und Leitlinien – nur jeweils ein Antwortender war nicht zufrieden mit einer dieser beiden Ressourcen. Mit PubMed, Klinikanleitungen und Arzneimittelverzeichnissen waren die PJler nur unwesentlich unzufriedener, 80 bis 83% lautete hier die Zustimmungsquote. Google fiel gegenüber diesen Ressourcen mit 58% deutlich ab, Wikipedia erlebte mit gar nur 38% Zufriedenheit ein kleines Debakel.

Zufriedenheit mit den kostenfreien Ressourcen vorher-nachher
Bei allen Ressourcen stieg die Zufriedenheit im Verlaufe des PJ eher an als dass sie sank, nur bei den Arzneimittelverzeichnissen blieb sie auf demselben Wert. Am deutlichsten stieg die Zufriedenheit während des PJ mit PubMed (+38%), Klinikanleitungen (+20%) und Google mit immerhin +16%. Selbst das eher verschmähte Wikipedia legte zu, wenn auch nur um 8%.


Kollegen sind mit Abstand die sowohl meistgenutzte und zufriedenstellendste Ressource – gefolgt von Leitlinien, PubMed und Google.

Nutzung vs. Zufriedenheit bei den kostenfreien Ressourcen
Trägt man die Nutzung der einzelnen kostenfreien Ressourcen gegen deren Zufriedenheit auf, erhält man ein so genanntes „Aktions-Portfolio„. Mit den Kollegen, Leitlinien, PubMed, Anleitungen der Klinik und Google gehört die grosse Mehrzahl der kostenfreien Ressourcen zu den so genannten „Cash Cows“ im Quadranten rechts oben. Alle fünf Ressourcen weisen eine hohe Nutzung bei gleichzeitig hoher Zufriedenheit auf und werden auf jeden Fall weiter von der Bibliothek beworben werden. Arzneimittelverzeichnisse gehören eigentlich auch zu dieser „Gruppe der Hilfreichen“, müssten aber besser beworben werden. Die einzige Ressource, die im PJ nicht wirklich hilfreich erscheint, ist Wikipedia. Die Nutzung und die Zufriedenheit sind nicht gut.

Weitere Beiträge und Ergebnisse

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