Archiv des Autors: Unkenholz

So navigieren Sie im deutschen Urheberrecht und setzen Creative Commons-Lizenzen ein

In Deutschland ist das Urheberrecht gesetzlich im Urheberrechtsgesetz (UrhG) geregelt. Dem Gesetz zufolge sind geistige Leistungen wie Texte, Musikwerke, Filme und Software automatisch urheberrechtlich geschützt, sobald sie fixiert sind, also aufgeschrieben, aufgezeichnet oder anderweitig festgehalten wurden.
Das Urheberrecht gewährt Ihnen als Urheber*innen exklusive Rechte an Ihrem Werk, darunter das Recht auf Vervielfältigung, Verbreitung, Ausstellung und öffentliche Zugänglichmachung. Diese Rechte dienen dazu, Ihre berechtigten Interessen an der Nutzung und Vermarktung des Werkes zu schützen. Allerdings muss das Werk auch eine Mindestschöpfungshöhe erreichen, damit es urheberrechtlich geschützt ist: Kleine Snippets, Ideen oder reine Tatsacheninformationen fallen normalerweise nicht unter den Schutz des deutschen Urheberrechts.

Zur flexibleren Nutzung bieten Creative-Commons- oder kurz CC-Lizenzen die Möglichkeit, Ihre Werke für Andere zugänglich zu machen, wobei Ihre Rechte als Urheber*in gewahrt bleiben. Sechs Basisbausteine definieren die Bandbreite der CC-Lizenzen, von uneingeschränkter Nutzung bis hin zu strikten urheberrechtlichen Beschränkungen.
Insgesamt existieren sechs verschiedene CC-Lizenzen, differenziert in vier Hauptvarianten und zwei Spezialformen.

  • Die Grundvariante „Namensnennung“ (CC BY) erlaubt jedermann die Verwertung Ihres Werkes, sofern Sie als Urheber explizit genannt werden.
  • Hinzufügen der Klausel „Keine Bearbeitung“ (CC BY-ND) begrenzt die Nutzung auf Reproduktion, ohne Änderungen oder Abwandlungen vorzunehmen.
  • Die Varianten „Share Alike“ (CC BY-SA) bzw. „nicht kommerziell und Share-Alike“ (CC BY-NC-SA) ermöglichen es, bearbeitete Versionen unter denselben Lizenzbestimmungen wiederzuveröffentlichen.
  • Abschließend umfasst die Option „Keine kommerzielle Nutzung“ (CC BY-NC) lediglich die Einschränkung kommerzieller Zwecke.
  • Die Bearbeitung sowie kommerzielle Nutzung (CC BY-NC-ND) kann ebenfalls eingeschränkt werden.

Entscheiden Sie selbst, welche Lizenz am besten zu Ihren Publikationen passt, um Ihre Interessen als Urheber*in adäquat zu wahren. Nähere Details erhalten Sie auf der Seite Open-Access & das Urheberrecht.

Abbildung: Creative Commons, CC BY 4.0

Wie werde ich Open Access?

Open Access hat in den letzten Jahren einen dynamischen Wandel angestoßen, der traditionelle Publikationsprozesse neu definiert. Es ist ganz einfach, Open Access zu werden!

Es ist ganz einfach, Open Access zu werden!

  • Zunächst einmal: Informieren Sie sich!
    Open Access ist auf das Engagement der Autor*innen und Nutzer*innen angewiesen. Sie sind die bestimmenden Akteure innerhalb dieser Kultur! Dazu bedarf es einer Bewusstseinsänderung.
    Open Access ist eine noch relativ junge Form des Publizierens und des Rezipierens. Naturgemäß ist deshalb noch vieles im Fluss. Klar aber ist, dass Open Access und digitales Publizieren viele Bereiche des Publikationskreislaufes, wie er sich seit den Zeiten Gutenbergs etabliert hat, revolutionieren.
  • Informieren Sie sich über Repositorien an Ihrer Hochschule!
    Mit dem Publikationsserver miami betreut die ULB einen institutionellen Publikationsserver. Hier können digitale und multimediale Inhalte – Artikel, Monographien, Dissertationen, Habilitationen, Zeitschriften, Schriftenreihen, Forschungsberichte usw. – zur Verfügung gestellt, recherchiert und archiviert werden.
  • Nutzen Sie gezielt die Repositorien Ihres Fachgebiets!
    OpenDOAR verzeichnet Open-Access-Repositories aus aller Welt. Stöbern Sie einfach mal!
  • Informieren Sie sich über Open-Access-Zeitschriften, -Bücher und -Verlage in Ihrem Fachgebiet!
    Die zentrale Datenbank für Open-Access-Zeitschriften ist das Directory of Open Access Journals (DOAJ). OA-Bücher finden Sie im Directory of Open Access Books (DOAB) und bei OAPEN.
    Viele Open-Access-Verlage haben sich in der Open Access Scholarly Publishers Association (OASPA) zusammengeschlossen.
  • Konsultieren Sie für Ihr Forschungsvorhaben bewusst auch Open-Access-Veröffentlichungen!
    Nutzen Sie zur Recherche z. B. BASE, eine der größten Suchmaschine für wissenschaftliche Texte.
  • Seien Sie sich bei Vertragsabschlüssen mit Verlagen Ihres Urheberrechtes und Ihrer Autorenrechte bewusst!
    Lassen Sie sich bei Veröffentlichungsverträgen das Recht zusichern, mindestens die digitale Kopie Ihres Werkes nach der Publikation in einem institutionellen Repository ablegen zu dürfen.
    Weitere Informationen

Grafik: © International Open Access Week, created by Nick Shockey (CC BY 4.0)

ORCID – Open Researcher and Contributor ID

ORCID ist das international meistgenutzte kostenlose Autoren-Identifikationssystem. Es vergibt eindeutige IDs zur Identifizierung von Autor*innen wissenschaftlicher Werke.

Was ist ORCID?

ORCID (Open Researcher and Contributor ID) ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die weltweit eindeutige IDs zur Identifizierung von Autor*innen wissenschaftlicher Werke vergibt. ORCID ist das international meistgenutzte Autoren-Identifikationssystem mit aktuell (Stand: Ende 2022) mehr als 9,1 Millionen aktive IDs, weshalb auch bereits viele Verlage und Forschungsförderer ORCID iDs zur eindeutigen Identifikation von wissenschaftlichen Autor*innen verwenden.

Welche Vorteile bietet die ORCID iD?

  • Die Wissenschaftler*innen können sich bei ORCID registrieren und so eine persönliche ORCID iD erhalten. Da sie weltweit einmalig ist, lassen sich mit ihrer Hilfe wissenschaftliche Arbeiten eindeutig einer Person zuweisen.
  • Die Nutzer*innen haben stets die volle Kontrolle über ihre Daten und die öffentliche Sichtbarkeit der jeweiligen Einträge.
  • Die ORCID iD ist dauerhaft und kann bei einem Wechsel zu einer anderen Institution weiterverwendet werden.
  • Neben Publikationen können zu einer ORCID iD auch weitere Daten hinterlegt werden, wie z. B. Institutszugehörigkeiten, Forschungsprojekte oder verschiedene Namensvarianten.
  • Viele Verlage, Forschungsförderer und Repositorien empfehlen beim Einreichen von Publikationen oder Anträgen die Angabe einer ORCID iD, um so z. B. auf einfache Weise alle Publikationen einer Person zu identifizieren oder die korrekte Berechnung bibliometrischer Indikatoren (z. B. des h-Indexes) sicherzustellen.
  • Publikationslisten können automatisiert gepflegt werden, z. B. durch die Synchronisation mit einer ResearcherID in Web of Science und einer Scopus AuthorID oder durch die automatische Ergänzung neuer Publikationen durch Crossref und DataCite. Dies trägt nicht zuletzt auch dazu bei, Transparenz und Sichtbarkeit von Forschungsleistungen zu fördern.
  • Die Software ist offen und wird von einer Community weiterentwickelt.

ORCID an der Universität Münster

Die Universität Münster ist seit Oktober 2018 Mitglied des ORCID Deutschland Konsortiums, das seit 2016 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Verbreitung der ORCID iD in Deutschland gefördert wird. Das Projekt will u. a. die Einführung von ORCID an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen organisatorisch, technisch und rechtlich unterstützen.

Ihre ORCID iD pflegen Sie direkt im IT-Portal der Universität Münster. Sie wird automatisch von CRIS übernommen (Anleitung im CRIS-Handbuch).

Bei Fragen oder Anregungen im Zusammenhang mit ORCID stehen Ihnen die Universitäts- und Landesbibliothek sowie das Dezernat 6.4 der Universität Münster gerne zur Verfügung.

Grafik: Public Domain

Finanzielle Unterstützung für Ihre Open-Access-Publikation

Als Angehörige*r der Universität und des Universitätsklinikums Münster haben Sie die Möglichkeit, für Veröffentlichungsgebühren kostenpflichtiger Open-Access-Publikationen eine Förderung aus dem Publikationsfonds der Universität zu beantragen:
Der Fonds unterstützt die sogenannten Article Processing Charges (APCs) für Open-Access-Zeitschriften sowie die Veröffentlichung von Büchern und Sammelbänden.
Eine Übersicht über die Rahmenbedingungen und den Ablauf der Kostenerstattung finden Sie auf unseren Seiten zum Fonds.

Für Zeitschriften gibt es zudem einige Rahmenverträge mit Verlagen, über die die Kosten für Gold-Open-Access-APCs, aber auch für Artikel in hybriden Zeitschriften abgedeckt, rabattiert oder zumindest gesammelt abgerechnet werden.
Weitere Informationen

Vielleicht kann Ihre nächste Veröffentlichung vom Fonds oder von einem der Rahmenverträge profitieren?

Grafik: Medizin-Bibliothek Münster

Worauf sollten Sie beim Open-Access-Publizieren achten?

Sie möchten Ihre nächsten Veröffentlichungen „Open Access machen“?
Aus unserer langjährigen Erfahrung aus der Beratung rund um alle Aspekte des Publizierens haben wir Ihnen einige Tipps zusammengestellt.

Informieren Sie sich zum Thema Open Access und halten Sie sich auf dem Laufenden.

Finden Sie heraus, wen Sie vor Ort fragen können.

Wählen Sie die Zeitschrift oder den Verlag bewusst aus.

Sind Ihnen Impact Factor oder „Verlags-Renommee“ wichtig?

  • Warum? – Es gibt Gründe; man sollte sie sich nur bewusst machen.
  • Bietet die Wunsch-Zeitschrift bzw. der Wunsch-Verlag Open-Access-Optionen?

Ist Ihnen die „thematische Passung“ wichtig?

  • Browsen Sie im DOAJ in den nach Fächern gefilterten Zeitschriften.
  • Nutzen Sie Empfehlungsdienste wie B!SON oder oa.finder.

Ist Ihnen die Erfüllung von Förderer-Vorgaben wichtig?

Sind Ihnen die Leistungen und Kosten des Verlags wichtig?

  • Welche Art von Review wendet eine Zeitschrift an: Editorial Review, Peer Review, Open Review? Und wie lange dauert das Verfahren?
  • Für Buch-Publikationen gibt es Kriterienkataloge wie z. B.
  • Wofür und wieviel sind Sie zu zahlen bereit und in der Lage?
    • Welche Leistungen erbringt der Verlag für das Geld? Ist das Angebot verständlich?
    • Welche Fördermöglichkeiten gibt es …
      • an der eigenen Hochschule: Fonds, Rahmenverträge
      • im Fach: Fachinformationsdienste, Fachgesellschaften

Wo haben Ihre Kolleg*innen gute oder schlechte Erfahrungen gemacht?

Autorenverträge lesen und verstehen

  • Fragen Sie beim Verlag solange nach, bis Sie alle Paragraphen verstanden haben!
  • Gegebenenfalls können Ihnen die Ansprechpersonen in Ihrer Hochschulbibliothek bei Fragen weiterhelfen.
  • Sprechen Sie mit Kolleg*innen darüber.
  • Bestehen Sie auf open-access-konformen Lizenzen, z. B. CC-Lizenzen. (Vorsicht bei der CC-NC-Komponente!)
  • Klären Sie besondere rechtliche Aspekte – z. B. kunstwissenschaftliche Abbildungen oder Screenshots von Filmausschnitten – vor der Vertragsunterzeichnung.
  • Der Vertragsgenerator, der vom Projekt AuROA entwickelt wurde, kann Ihnen Anregungen liefern: Sie können sich, durch Fragen geleitet, einen Vertrag für eine Open-Access-(Buch-)Veröffentlichung mit relevanten und optionalen Elementen zusammenstellen lassen. Damit erhalten Sie ein rechtssicheres Dokument und eine Grundlage für die Zusammenarbeit mit Verlagen.

Wenn Gold nicht geht: geht Grün?

  • Wenn die Erstveröffentlichung Ihrer Publikation nur im Closed Access geht, erkundigen Sie sich beim Verlag, ob eine „grüne“ Zweitveröffentlichung im Open Access möglich ist.
  • Das deutsche Urheberrecht beinhaltet ein Zweitveröffentlichungsrecht.
  • Die Datenbank Sherpa Romeo sammelt Informationen zu Regelungen für Zeitschriften.
  • Als Veröffentlichungsort könnte das Repository Ihrer Hochschule dienen (für die Uni Münster: miami). Wo vorhanden kann auch ein fachlicher Publikationsserver eine gute Wahl sein (z. B. SSOAR für die Sozialwissenschaften), alternativ könnten Sie ein allgemeines Repository wie Zenodo nutzen.

Sorgen Sie für eine „saubere Verbuchung“ Ihrer Publikationen.

Denken Sie nicht nur an „normale“ Veröffentlichungen.

  • Sie haben doch bestimmt auch Vortragsfolien?
  • Oder Forschungsdaten?
  • Oder selbst entwickelte Software?
  • Oder Blogposts oder Podcast-Folgen oder …?
  • Auch solche Medien- und Publikationstypen kann man z. B. auf miami kostenlos, frei zugänglich, langzeitgesichert und mit dauerhaft gültiger Adresse veröffentlichen!

Dieser Beitrag basiert auf dem Vortrag „Ihr Artikel oder Buch in Gold oder Grün: Tipps für das Open-Access-Publizieren (nicht nur) in den Geisteswissenschaften“.

Abbildung: © art designer at PLoS, modified by ULB (CC0)

Welche Open-Access-Zeitschrift passt zu mir?

Sie planen die Veröffentlichung eines Fachartikels und möchten, dass er Open Access erscheint? Damit stellt sich die Frage, welche Zeitschriften dafür in Frage kämen.

Sie können dafür thematisch stöbern im DOAJ, dem Directory of Open Access Journals: Filtern Sie die Liste der fast 21.000 Journals zum Beispiel nach Fachgebieten.

Mit Hilfe zweier Services von deutschen Bibliotheken könnten Sie die Suche etwas gezielter gestalten:

  • B!SON ist ein Empfehlungsdienst für Open-Access-Zeitschriften: Der geplante Titel, der Abstract und das Literaturverzeichnis Ihres Artikels werden mit semantischen und bibliometrischen Verfahren analysiert, um Ihnen dann eine Liste von Zeitschriften zu präsentieren, die thematisch passen könnten. Dieses Video stellt Ihnen B!SON in 90 Sekunden vor.
  • Der oa.finder nimmt eine andere Perspektive ein: Er zeigt an, welche Zeitschriften Gold-Open-Access-Status haben, wie hoch ihr Impact Factor ist, ob sie APCs, also eine Veröffentlichungsgebühr erheben und ob es an Ihrer Einrichtung einen Rahmenvertrag oder einen Publikationsfonds gibt, der die Kosten übernimmt. Die Zeitschriften können zudem thematisch nach Fachbereich und Schlagworten gefiltert werden.

Die besten Tipps könnten allerdings auch „aus dem Büro nebenan“ kommen: Fragen Sie die Kolleg*innen in Ihrem Institut oder in Ihrer Klinik doch einfach mal, ob sie schon Open Access publiziert haben, und ob sie bestimmte Zeitschriften empfehlen können!

Grafik: Directory of Open Access Journals

Open Access Woche 2024 – Community over Commercialization

Merken Sie sich bereits jetzt den Termin für die Internationale Open Access Week 2024 vor, die vom 21. bis 27. Oktober stattfindet. Unter dem Motto „Community over Commercialization“ – „Gemeinschaft vor Kommerzialisierung“ – wird die Community auf innovative Weise über Neuerungen und aktuelle Entwicklungen im Bereich Open Access zu wissenschaftlichen Ergebnissen informiert.
Verschaffen Sie sich auf unserer Website einen Überblick über die Open Access Week sowie unsere Angebote und bleiben Sie informiert: Im Foyer der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (Zentralbibliothek) finden Sie während der Woche einen Stand zum Thema Open Access, an dem Sie persönliche Statements von Forschenden unserer Universität einsehen und Broschüren und Flyer mitnehmen können. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um sich fundiert über Open Access zu informieren und von Gleichgesinnten die Wichtigkeit von Open Access zu erfahren, die sich gleichermaßen für den freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen einsetzen.

„Gemeinschaft vor Kommerzialisierung“ – werden Sie Teil davon und engagieren Sie sich für Offenheit in der Wissenschaft!

Abbildung: © International Open Access Week, photo by Austin Kehmeier, design by Kim Henze (CC BY 4.0)/ partly ed. by ULB Münster

Das „Paper of the Month“ 06/2024 geht an Maria-Francisca Arteaga, Jan-Henrik Mikesch und Eloisa Felipe-Fumero von der Medizinischen Klinik A

Für den Monat Juni 2024 geht das „Paper of the Month“ der Medizinischen Fakultät der Universität Münster an Maria-Francisca Arteaga (Letztautorin), Jan-Henrik Mikesch und Eloisa Felipe-Fumero (Erstautorin) von der Medizinischen Klinik A für die Publikation: Epigenetic control over the cell-intrinsic immune response antagonizes self-renewal in acute myeloid leukemia. Blood. 2024 May 30;143(22):2284-2299. [Volltext]

Epigenetische Veränderungen der zellulären Immunantwort könnten ein neues Ziel für die Leukämietherapie sein. Aktuelle Methoden zur Aktivierung natürlicher Gene und Auslösung einer Interferon-Typ-I-(IFN-I)-Antwort sind jedoch wenig effektiv. Histon-Lysin-Methylierung unterdrückt normalerweise IFN-I und verwandte Gene. Das Entfernen dieser Methylierungsmarken könnte entscheidend für die Aktivierung der Immunantwort sein.

Die Publikation präsentiert bahnbrechende Erkenntnisse über die Rolle der Histon-Demethylase PHF8 als direkten Initiator und Regulator der zellintrinsischen Immunantwort. In dieser Studie haben wir einen neuen Mechanismus aufgeklärt, bei dem phosphoryliertes PHF8 epigenetische Veränderungen orchestriert, was zur Hochregulation zytosolischer RNA-Sensoren, insbesondere der TRIM25-RIG-I-IFIT5-Achse, führt. Dadurch wird das Interferon Typ-I-(IFN-I)-Antwort-Differenzierung-Apoptose-Netzwerk speziell bei akuter myeloischer Leukämie (AML) aktiviert. Zudem zeigt die Studie, dass die pharmakologische Verstärkung der PHF8-Phosphorylierung das Wachstum von primären AML-Patientenzellen signifikant hemmt.

Diese Ergebnisse enthüllen neue komplexe molekulare Signalwege bei der AML und bieten einen neuen Ansatz zur Verbesserung von Krebstherapien, die antivirale Antworten aktivieren. Unsere Studie verbindet die entscheidenden Bereiche der epigenetischen Regulation und der zellulären Immunantwort mit direkter Nutzbarkeit für die klinische Anwendung.

Eine Liste aller bisherigen Gewinner der Paper of the Month-Auszeichnung finden Sie hier.

Foto: MFM/Christian Albiker

Neue Datenbank lizenziert: Neurosurgical Atlas

Die Medizin-Bibliothek hat zusammen mit dem UKM die Datenbank Neurosurgical Atlas neu lizenziert. Sie ist eine umfassende Ressource für Medizinstudierende, Neurochirurg*innen und anderes klinisches Personal. Sie stellt eine Vielzahl von multimedialen Inhalten zur Verfügung, die für die Ausbildung und die praktische Anwendung in der Neurochirurgie nützlich sind.

Hauptinhalte und Funktionen:

  • Kapitel und Illustrationen: Der Atlas enthält zahlreiche Kapitel mit detaillierten Illustrationen und Lehrvideos, die verschiedene Techniken der Gehirnchirurgie vorstellen.
  • Operative Fallvideos: Über 1000 operative Videos bieten Einblicke in verschiedene neurochirurgische Eingriffe. Diese Videos ermöglichen es Chirurgen, Operationen vorab zu üben und sich vorzubereiten.
  • Interaktive Neuroanatomie: Ein interaktiver Abschnitt erlaubt es, jede Hirnstruktur zu erkunden und deren räumliche Orientierung sowie operative Beziehungen besser zu verstehen.
  • 3D-Modelle: Diese Modelle können in 3D oder in der virtuellen Realität betrachtet werden und bieten ein vertieftes Verständnis der Anatomie des Gehirns und der Schädelbasis.
  • Grand Rounds und virtuelle Operationssäle: Diese Serien bieten Einblicke von erfahrenen Chirurgen und fördern Diskussionen über verschiedene chirurgische Techniken.

Der Zugriff auf Neurosurgical Atlas ist im Uni-Netz und über das UKM möglich. Weitere Informationen gibt es im Wiki der Medizin-Bibliothek.

Abbildung: Neurosurgical Atlas

Erfolgreiche Ohrstöpsel-Spendensammlung: 121,82 Euro für das Kinderhospiz Königskinder

Die Medizin-Bibliothek Münster freut sich, das Ergebnis der Ohrstöpsel-Spendendose bekannt zu geben: Dank der großzügigen Beiträge vieler Studierender konnten insgesamt 121,82 Euro für das Kinderhospiz Königskinder in Münster gesammelt werden. Diese Initiative wurde durch die spendenbasierte Ausgabe von Ohrstöpseln ermöglicht, ein kleiner, aber effektiver Weg, um Studierenden zu helfen und gleichzeitig eine gute Sache zu unterstützen. Da konnten wir wirklich „aufhorchen“!

Die gesammelten 121,82 Euro werden dazu beitragen, die laufenden Projekte und den Betrieb des Kinderhospizes zu unterstützen, das auf Spenden angewiesen ist, um seine umfassenden Dienstleistungen aufrechterhalten zu können. Jede Spende hilft dabei, den betroffenen Familien Momente des Friedens und der Freude zu schenken, auch in schweren Zeiten.

Das Team der Medizin-Bibliothek bedankt sich herzlich bei allen, die diese Aktion unterstützt haben und weiterhin unterstützen. Die neue, leere Spendendose steht bereits an der Leihstelle!

https://kinderhospiz-koenigskinder.de/

Abbildungen: Kinderhospiz Königskinder, Medizin-Bibliothek Münster

Bibliothek an Christi Himmelfahrt, Donnerstag den 09.05., geschlossen

An Christi Himmelfahrt, Donnerstag den 09.05.2024, ist die Medizin-Bibliothek wie die Universitäts- und Landesbibliothek, die ZB Sozialwissenschaften und das Haus der Niederlande geschlossen.

Ab Freitag gelten die gewohnten Öffnungszeiten.

Foto: joexx / photocase.com