Archiv des Autors: Volker Frick

AMBOSS Blog: Aufgeklärt oder abgesichert?

Dr. Jill Kaltenborn, Gewinnerin des Asystole Essay Preises 2022*, beleuchtet ein Dilemma des ärztlichen Alltags: Klären wir auf oder sichern wir uns nur ab?

Alles begann – wie so häufig – mit wenigen Tropfen Blut beim Wasserlassen. Sie sollten für Herrn N. den Beginn eines langen, beängstigenden Weges darstellen. Ein banaler Infekt, hatte sein Hausarzt gemeint. Man sollte nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen. Schließlich sei er ja gerade erst fünfzig geworden und hatte nicht mehr geraucht, seit er sich beim ersten Versuch vor die Füße seines großen Bruders hatte übergeben müssen.

Ein Infekt also. Daran hielt er sich fest.

Zunächst schienen sich die Worte seines Arztes zu bewahrheiten. Zumindest hörte die Blutung eine kurze Zeit lang zur Erleichterung aller Beteiligten auf – nur um anschließend umso stärker wiederzukommen. Das verschaffte ihm einen Termin bei einem Urologen.

Als dieser in einer peinlichen Prozedur mit einer Kamera in seine Blase schaute – Herr N. konnte sich nicht erinnern, dass ein Mann ihn je in seinem Intimbereich berührt hatte – sah die Welt schon anders aus. Es wüchse etwas in seiner Blase, was dort nicht hingehöre. Man sollte es entfernen, damit der Pathologe es untersuchen könne.

Gesagt, getan, so zumindest die Theorie. Drei Wochen der Ungewissheit vergingen, bis er einen Termin im örtlichen Krankenhaus bekam. Wieder zu Hause war das Warten auf den Befund das Schlimmste – neben dem Versuch, auf dem Weg zur Toilette keinen Urin zu verlieren. Am Mittwoch war die Sache schon etwas besser. Am Donnerstag traute er sich erstmals, in die Toilettenschüssel zu schauen und musste feststellen, dass das Rot nur unwesentlich aufgeklart war. Als er am Sonntagabend das erste Mal glasklaren Urin vorfand, freute er sich fast ein bisschen. Und als man ihm am Montag mitteilte, dass er zur Besprechung der Ergebnisse besser ins Krankenhaus kommen solle, wusste er, dass sein bisher gekanntes Leben vorbei war.

Bis zu diesem Tag hatte er sich den sprichwörtlichen Tunnel nicht vorstellen können, in den man beim Erhalt schlechter Nachrichten geraten kann. Als er aber das Sprechzimmer des Oberarztes betrat, hätte er im Anschluss weder sagen können, ob sich noch weitere Personen im Raum befunden hatten, noch, welche Haarfarbe dieser Arzt hatte, über dessen Lippen das Wort „Krebs“ gehuscht war.

Der Oberarzt kam direkt zum Punkt. Herr N. versuchte, ihm zu folgen, doch je mehr er sich konzentrierte, desto weniger konnte er die Worte fassen. Die Blase müsse raus. So viel bekam er noch mit. Die Vorstellung hörte sich in seinen Ohren so ungeheuerlich und skurril an, dass er sicher war, man spräche über einen anderen Patienten. „Und wie soll ich dann pinkeln?“, hörte er eine fast amüsiert klingende Stimme fragen, die ihn entfernt an seine eigene erinnerte. Daraufhin zeichnete eine Hand in wenigen Kugelschreiberstrichen etwas auf das Papier vor ihm, das wohl einen Harntrakt darstellen sollte. Ihm fiel auf, dass der Arzt es vermied, den Penis zu malen, worauf er absurderweise wartete.

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* Der Asystole Essay Preis zeichnet  jährlich Texte aus, die  für Medizin und Gesundheit von zentraler Bedeutung sind.

Das Lernkarten- und IMPP-Fragenprogramm Amboss von Amboss GmbH für die Vorklinik und Klinik, steht allen Medizinstudierenden für unbegrenztes Kreuzen per Browser bzw. App (iOS und Android) zur Verfügung.

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Text & Abb. © Amboss GmbH

Mo, 28.3.: eScience-Tag 2022 – neue Möglichkeiten für die Forschung

Der zweite eScience-Tag der WWU steht ganz im Zeichen der Vernetzung: Impulsvorträge aus den sechs eScience-Arbeitsbereichen bieten die Möglichkeit, sich auf den aktuellen Stand zu bringen und mit Kolleg*innen auszutauschen. Der Nachmittag bietet Raum zur konkreten Vernetzung und Absprachen zur Weiterarbeit in kleineren Arbeitsgruppen.

Das komplette Programm des Tages finden Sie in der Originalmeldung der ULB hier.

Der eScience-Tag 2022 findet rein virtuell statt. Neben Zoom werden wir auch eine Vernetzungsplattform testen, die ggf. auch der Weiterarbeit in den Arbeitsgruppen dienen kann.

Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Die Zoom- bzw. wonder.me-Zugangsdaten finden Sie hier … (Bitte WWU-Kennung und -Standardpasswort bereithalten).

Grafik © eScience WWU

Neuerwerbungsliste Medizin vom 12.03.–18.03.2022

Im Zeitraum vom 12.03.2022 bis zum 18.03.2022 wurden 39 Titel neu erworben oder bestellt. In der folgenden Liste können auch Pflichtexemplare enthalten sein, welche die ULB Münster als Landesbibliothek unentgeltlich erhält.

Bitte beachten Sie, dass nicht alle Exemplare frei zugänglich sind, sondern vorher über den Katalog bestellt werden müssen.

Zu den Neuerscheinungen: https://www.ulb.uni-muenster.de/cgi/neuerwerb.php?action=recherche&fach=med

Foto © ZB Medizin

AMBOSS Blog: Sekundäre Störungen der Hirnfunktion – Woran litt van Gogh? (Teil 2)

Wer Anzeichen organisch bedingter Psychosen erkennt, kann häufiger kausal therapieren. Red Flags und relevante Differenzialdiagnosen anhand eines historischen Falls.

Kreativität und Krankheit. Vincent van Gogh kannte beides: Auf Episoden geistiger Klarheit folgten kurze und heftige Krankheitsschübe mit akustischen und optischen Halluzinationen, Depressionen, epileptischen Anfällen und Desorientierung. Während zahlreiche Forschende primär psychiatrische Erkrankungen diskutieren, gehen andere von einer somatischen Ursache des Leidens aus. Auch heutzutage ist die Unterscheidung zwischen organisch bedingten und nicht-organischen Psychosen hochrelevant: Wer somatische Ursachen findet, kann häufiger kausal therapieren und dadurch einen dramatischen Benefit erzielen.

Organische Differenzialdiagnostik: Ein notwendiger Schritt

Im ersten Teil dieser medizinhistorischen Spurensuche ging es um primäre Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) als mögliche Differenzialdiagnosen für van Goghs psychotische Störung. Aber auch internistische Krankheitsbilder oder Toxine können sekundär die Hirnfunktion stören. Finden sich in van Goghs Biografie Hinweise darauf? Wie würde die Diagnostik des historischen Patienten nach modernen Standards ablaufen?

Hinweise auf eine sekundäre Störung der Hirnfunktion

Optische Halluzinationen, subakute kognitive Defizite, Fieber oder unklare abdominelle Beschwerden sollten neben weiteren Anzeichen auch an Psychosen durch sekundäre Störungen des ZNS denken lassen.

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Neuerwerbungsliste Medizin vom 05.03.–11.03.2022

Im Zeitraum vom 05.03.2022 bis zum 11.03.2022 wurden 5 Titel neu erworben oder bestellt. In der folgenden Liste können auch Pflichtexemplare enthalten sein, welche die ULB Münster als Landesbibliothek unentgeltlich erhält.

Bitte beachten Sie, dass nicht alle Exemplare frei zugänglich sind, sondern vorher über den Katalog bestellt werden müssen.

Zu den Neuerscheinungen: https://www.ulb.uni-muenster.de/cgi/neuerwerb.php?action=recherche&fach=med

Informationen zum Krieg in der Ukraine finden

Die ULB hat eine Seite bereitgestellt, auf der Sie Informationen zum Krieg in der Ukraine finden: https://www.ulb.uni-muenster.de/lotse/faktensuche/ukraine.html

Rund um den Globus wird dieser Tage Solidarität mit der Ukraine verkündet. Auch der Deutsche Bibliotheksverband (dbv) hat sich dem angeschlossen.

Wir sehen es als wichtige Aufgabe von Bibliothekar*innen an, Zugänge zu seriösen Informationsquellen aufzuzeigen. Im folgenden Artikel finden Sie Hilfsmittel mit denen Sie nach Informationen zum Krieg in der Ukraine recherchieren, finden und bewerten können.

Auf dieser Seite finden Sie:

 

Physikum: Du schaffst das!

In der Zweigbibliothek Medizin fanden und finden die Student*innen an den Arbeitsplätzen seit wenigen Tagen eine kleine Aufmerksamkeit zur mentalen Unterstützung für das Physikum:

Du schaffst das! Glaub an dich.

Die Aktion wird fortgeführt …

 

Abb © ZB Medizin / Urban & Fischer

AMBOSS Blog: Organische Ursachen der Psychose – Woran litt van Gogh?

Genie und Wahnsinn. Vincent van Gogh durchlebte dramatische Höhen und Tiefen, bis er sich schließlich das Leben nahm. Litt der Maler an einer organisch bedingten Psychose?

Vor seinem Suizid soll Vincent van Gogh Stimmen gehört und wie ein Besessener gearbeitet haben. Seinen Künstlerkollegen Paul Gauguin hatte er mit einem Rasiermesser bedroht, sich selbst wenig später das linke Ohr abgeschnitten: Symptome, die an eine primär psychiatrische Diagnose denken lassen. Doch einige Hinweise sprechen für eine somatische Ursache.

Organisch bedingte von nicht-organischen psychotischen Störungen abzugrenzen, stellt bis heute eine diagnostische Herausforderung dar. Wird eine somatische Ursache übersehen, kann das für die Erkrankten schwerwiegende Konsequenzen haben. Wir holen den Fall des niederländischen Malers in die Gegenwart und klären ihn differenzialdiagnostisch ab: An welche Krankheiten müssen wir denken und welche Untersuchungen sind notwendig?

Organische Differenzialdiagnostik? Immer!

Bei jeder neu aufgetretenen psychotischen Störung sollte unabhängig vom Alter der Betroffenen grundsätzlich eine somatische Ursache abgeklärt werden. Es ist sinnvoll, primäre Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) von Störungen zu unterscheiden, die sekundär über eine gestörte Hirnfunktion zu psychotischen Symptomen führen – beispielsweise internistische Erkrankungen oder metabolische Funktionsstörungen. Unter anderem bei den folgenden Red Flags sollten Behandelnde an eine organische Ursache denken:

  • Akuter Beginn
  • Ungewöhnliches Manifestationsalter
  • Epileptische Anfälle und fokalneurologische Symptome
  • Bewusstseinseintrübung und Desorientierung
  • Neu aufgetretene subakute (innerhalb von 3 Monaten) kognitive oder mnestische Defizite
  • Optische Halluzinationen
  • Psychomotorische Symptome, zum Beispiel Katatonie
  • Fluktuierender Verlauf
  • Frühe Therapieresistenz gegen Antipsychotika
  • Fluktuierende Psychopathologie
  • Fieber

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Neuerwerbungsliste Medizin vom 26.02.–04.03.2022

Im Zeitraum vom 26.02.2022 bis zum 04.03.2022 wurden 25 Titel neu erworben oder bestellt. In der folgenden Liste können auch Pflichtexemplare enthalten sein, welche die ULB Münster als Landesbibliothek unentgeltlich erhält.

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AMBOSS Blog: Hilfe bei Seltenen Erkrankungen

Was kann getan werden, um Menschen mit Seltenen Erkrankungen besser zu versorgen? In Deutschland leben etwa vier Millionen Menschen mit einer Seltenen Erkrankung. Eine Erkrankung gilt als selten, wenn sie weniger als fünf von 10.000 Menschen betrifft. Etwa 8.000 Seltene Erkrankungen sind bekannt. Es ist also wahrscheinlich, im Laufe des ärztlichen Berufslebens der einen oder anderen davon zu begegnen.

Red Flags für eine Seltene Erkrankung:

    • Beschwerden seit der Kindheit: Etwa 70 Prozent der Betroffenen leiden bereits im Kindes- oder Jugendalter an Symptomen.
    • Zahlreiche ergebnislose Überweisungen: Die Symptome involvieren oft mehrere Organsysteme, sodass die Betroffenen bei verschiedenen Fachrichtungen Rat suchen.
    • Keine merkliche Besserung: Meist verlaufen die Erkrankungen chronisch und sind nicht heilbar.
    • Auch Angehörige haben Symptome: Da viele Seltene Erkrankungen genetisch bedingt sind, ist die Familienanamnese besonders wichtig.

Das große Problem: Bis zur Diagnose vergehen im Schnitt fünf Jahre voller Fehldiagnosen und Frustration. Diese Zeit drastisch verkürzen will das Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE).

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Neuerwerbungsliste Medizin 19.–25.02.2022

Im Zeitraum vom 19.02.2022 bis zum 25.02.2022 wurden 22 Titel neu erworben oder bestellt. In der folgenden Liste können auch Pflichtexemplare enthalten sein, welche die ULB Münster als Landesbibliothek unentgeltlich erhält.

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AMBOSS Blog: Adipositas im Kindesalter

In zwei Beiträgen widmet sich der Amboss Blog dem Thema Adipositas im Kindesalter. Im ersten Beitrag (Adipositas im Kindesalter: iPad, Pepsi, Pandemie) wird über Homeschooling und Quarantäne bzw. darüber referiert, dass Corona die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen massiv verändert hat und ob dies die Ursache der zunehmenden Adipositas ist. Unter den topics Pandemie: Eine adipogene Umwelt und Snacks und emotional eating: Ernährung in Zeiten der Pandemie wird darauf verwiesen, dass Adipositas Kinder ins Erwachsenenalter begleitet.

Im zweiten Beitrag (Adipositas im Kindesalter: Sport, Spinat und Therapie) geht es darum, Übergewicht früh vorbeugen und behandeln zu lassen, um schwere Folgen abzuwenden. Was Fachkräfte wissen sollten – und wo die Politik gefragt ist. Hier dreht es sich rund um Diagnostik, Therapie und Prävention.

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