Unter dem Titel Münster sucht den Supermediziner berichtete die ZEIT in ihre Ausgabe am 2. Oktober über das neue Auswahlverfahren der Medizinischen Fakultät für Studienplatzbewerber (Aktuelles 12.8.).
Das neue Auswahlverfahren sollte mehr Fairness gewährleisten. Vor allem aber ging es um die Einbeziehung von non-kognitiven – also vor allem kommunikativen und sozialen – Fähigkeiten. Und so lief das Verfahren: Aus den Bewerbern, die die Stiftung Hochschulstart nach Münster gemeldet hatte, wurden die 160 mit den besten Noten ausgewählt und zu Teilnahme am Auswahlverfahren im August eingeladen. Die Kandidaten brachten ihre Noten – genauer: die Punktezahl aus dem Abitur – in das Verfahren ein und konnten diese im „Münsterschen Studierfähigkeitstest“ aufstocken.
Im Assessmentcenter der Uni Münster mussten sich Bewerber zudem in Rollenspielen beweisen. Schon ein falsch gefütterter Wackelpudding konnte für die Jury den Ausschlag geben – so zumindest war es etwas plakativ in der ZEIT zu lesen. Die Fakultät hatte unter Szenenwechsel im Fünf-Minuten-Takt: Premiere für neues Auswahlverfahren zur Studienplatzvergabe ausführlich darüber berichtet.
Allerdings seien die Kandidaten auch extrem brav und homogen: „Die kommen hier alle aus der Gegend und der ganze Jahrgang ist geprägt von diesen fleißigen schlauen Mädchen,“ so der Münsteraner Gynäkologe Prof. Lellé in der ZEIT. Und der Psychosomatiker Prof. Heuft lobte die empathischen Fähigkeiten: „Von zehn ist vielleicht einer so, dass man sagt, mach nichts mit Menschen. Neun sind schon nett.“
Foto: (c) M. Ahlke, Dekanat Münster