Der Gebührenkompass der Universität Hohenheim meldet: Wie bereits in den Jahren 2007 bis 2010 hat der Lehrstuhl für Marketing I der Universität mit seinen Studierenden auch im Mai dieses Jahres die Zufriedenheit mit der Verwendung von Studiengebühren bei Studierenden an allen deutschen Universitäten ermittelt, die im laufenden Sommersemester Studiengebühren erhoben haben.
Insgesamt wurden für den Gebührenkompass 2011 mehr als 10.000 Studierende im Rahmen der in diesem jahr erstmals als Online-Befragung durchgeführten Untersuchung befragt.
Zwar ist die Zufriedenheit von Studierenden deutscher Universitäten mit der Verwendung von Studiengebühren an ihren Universitäten noch immer nicht gut, allerdings nimmt die Zufriedenheit seit 2008 kontinuierlich zu. Auf einer Skala von „1 = sehr zufrieden“ bis „6 = sehr unzufrieden“ liegt die durchschnittliche Zufriedenheit der Befragten inzwischen bei 3,74 (2008: 4,55) und ist damit auf eine Schulnoten-Skala bezogen erstmals besser als mit „ausreichend“ zu bewerten.
Eine wesentliche Ursache für die gegenüber 2010 deutlich angewachsene Zufriedenheit stellt eine offenbar bessere Informationspolitik der Universitäten dar. Im Vergleich zum Vorjahr geben deutlich mehr Studierende an, von ihrer Universität über die Verwendung der Studiengebühren informiert worden zu sein (2010: 51,9 %; 2011: 61,9 %). Daher hat sich auch der Anteil der Studierenden, der angibt, von der eigenen Hochschule ausreichend informiert worden zu sein, im Vergleich zu 2010 um 64 % (2010: 14,6 %; 2011: 24 %) vergrößert.
Am zufriedensten sind die Studierenden dabei weiterhin mit der bisherigen Verwendung der Studiengebühren zur Verbesserung der Bibliotheksleistungen. Hier liegt die Zufriedenheit im Bundesdurchschnitt bei 3,0.
Die Zweigbibliothek Medizin hatte für den Antragszeitraum 2010/11 acht Massnahmen aus Studienbeiträgen beantragt, von denen zwei (Einzelarbeitskabinen und Ergonomische Arbeitsplätze) angenommen wurden.
Die Verlängerung der Öffnungszeiten wurde ebenso abgelehnt wie Online-Lehrbücher, letztere mit der kuriosen Begründung, sie seien Grundversorgung und so wichtig, dass sie nicht aus Studienbeiträgen finanziert werden sollten. Daraufhin mußte die Bibliothek ihr diesbezügliches Angebot deutlich reduzieren, da es natürlich keine anderweitigen Finanzierungsmöglichkeiten gibt. Als Resultat stehen nun in zahlreichen Fachgebieten überhaupt keine elektronischen Lehrbücher mehr zur Verfügung.
Ebenso müssten bei diesem Beschluß der Vertreter der Medizinstudierenden die großzügigen Öffnungszeiten bis 24 Uhr gekappt werden.