Eine Umfrage zusammen mit der Universität Utrecht hat nun einen Einblick auf die Art und Weise gegeben, wie Forscher wissenschaftlich kommunizieren und publizieren. Es ging um Fragen à la: „Nutzen Sie Google Drive anstatt Word? Papers anstatt Endnote? Google Scholar anstatt Scopus? Megajournals anstatt Fachzeitschriften? ResearchGate anstatt Archiven?“
Im folgenden werden drei exemplarische Möglichkeiten vorgestellt, wissenschaftlich zu kommunizieren und zu publizieren. Dazu werden die Workflow grafisch charakterisiert:
Traditionell: Literatur wird mit dem Web of Science gefunden, die eigenen Daten mit SPSS analysiert, mit Word das Manuskript geschrieben, in Fachzeitschriften wie Nature veröffentlicht, es mit einer ResearcherID „publik“ gemacht und über den Impact Faktor evaluiert.
Follow the crowd: Bei diesem Workflow verlässt man sich auf neuere, massentaugliche Dienste wie Google Scholar, Excel, Mendeley, Plos One, Researchgate und h-index.
Innovativ: Hier verläßt man die eingefahrenen und bekannten Wege, um mit innovativen Programmen und Methoden zu experimentieren. Man sucht Literatur in den Mendeley-Sammlungen anderer Forscher, analysiert seine Daten mit Hivebench, schreibt mit kollaborativen Tools wie Authorea, publiziert in Open Access-Protalen wie FigShare oder PeerJ, macht sich über ResearchGate und ORCID bekannt und misst seinen Wert per Altmetric-Meldungen in Social Media.
Wie hält es nun der Forscher aus der Medizin?
Der Münsteraner Mediziner kommuniziert und publiziert gerne traditionell.
Der Workflow im Fachbereich 5 ist noch stark durch traditionelle Werkzeuge geprägt wie PubMed, Excel, Word usw. (s.o.). Nach einer Analyse von 88 Rückmeldungen ergibt sich folgendes differenzierte Bild:
- Search: An 1. Stelle bei der Literatursuche steht PubMed, gefolgt von 2. Google Scholar und 3. Web of Science.
- Access: An 1. Stelle erfolgt der Zugang zu der Literatur über Institutional Access, gefolgt von 2. Email an den Author und 3. ResearchGate
- Alerts: An 1. Stelle werden automatisierte Nachrichten via ResearchGate empfangen, bzw. via 2. GoogleScholar
- Read: An 1. Stelle werden die Paper mit Adobe Reader gelesen, dann mit 2. HTML
- Analyse: Analysiert wird mit 1. Excel und 2. SPSS
- Write: Geschrieben wird mit 1. Word und 2. LaTeX
- Reference: Nr. 1. der Literaturverwaltung ist immer noch EndNote, dan folgen 2. RefWorks und 3. Papers
- Archive: An 1. Stelle werden die eigenen Paper mit ResearchGate archiviert, dann mit 2. PubMedCentral
- Journal: Beim Journal wird zunächst auf den 1. Impact Faktor geschaut, dann auf 2. Scopus
- Publish: Publiziert wird gerne in 1. traditionellen Journals (wie Nature), dann in 2. trad. Open Access Journals (wie die BMC Journals) oder auch 3. Open Access MegaJournals (wie Plos One)
- Profile: Man hat sein eigenes Profil bei 1. ResearchGate, 2. GoogleScholar Citations oder 3. ORCID
- Impact: Es wird evaluiert über 1. Impact Faktor, 2. Web of Science und 3. Scopus