Am Samstag, den 29. Mai, hat sich Dr. Joachim Schneider selbstlos in München 4 Stunden in die Schlange vor dem hiesigen Apple-Store eingereiht – mit Erfolg! Herr Schneider testet das Gerät (1) für den Einsatz in Lehre und Forschung im Zentrum für ZMK. Das Bild oben rechts zeigt die home page der ZBMed. Man beachte bitte auch das ZBMed Icon auf dem home screen im linken Bild.
Der erste Eindruck ist recht gut. Bemerkenswert ist, dass die vom iPhone gewohnten Ladezeiten beim Aufruf des Browsers nicht wahrzunehmen sind. Man hat das Gefühl „sofort“ im Netz zu sein und das bereits über UMTS. Die Verarbeitung der Screenshots dauerte etwas, doch Herr Schneider hatte das Gerät bereits mit mehreren 1000 Bildern unter Volllast.
Wir wissen natürlich nicht, ob dieses iPad tatsächlich das erste am UKM ist. Einige Geräte aus den USA tauchten ja bereits im April auf (wie bereits über KfoCampus getwittert). Gibt es bereits Erfahrungen in anderen Kliniken? Wir sind dankbar für jeden Hinweis bzw. Erfahrungsaustausch.
(1) Das iPad hat Herr Schneider privat gekauft. Es wurden keine Mittel des UKMs oder der WWU verwendet.
Bereits am Donnerstag, 27. Mai ist von Herrn Tenberge in der Neurologie ein iPad verwendet worden. Ob dies das erste war, ist natürlich auch nicht gesagt. Insgesamt sind die ersten Erfahrungen aber sehr positiv. Erste Tests lassen keinen Zweifel daran, dass die Berge an ausgedruckten wissenschaftlichen PDF-Papern deutlich abnehmen werden. Aktuell laufen weitere grundlegende Tests zum klinischen Nutzen des Gerätes. Besonders interessant erscheinen mobile DICOM-Viewer wie z.B. OsiriX, die auf Mac-Rechnern bereits sehr erfolgreich in der Neurologie eingesetzt werden. Auch auf einem internationalen Kongress hat sich das iPad bereits bestens bewährt. Dort wurden waren die Abstracts nur noch online verfügbar. Für diesen Zweck ist das iPad mit seiner sehr langen Laufzeit von 8 – 9 Stunden und einem Gewicht von unter 0.8 kg bestens geeignet. Das iPad ist aber kein Ersatz für einen Computer. Dies wird mindestens an der sehr restriktiven Software-Politik Apples deutlich. Das iPad ist auch kein übergroßes Mobiltelefon.
Vielmehr muss man das iPad als mobiles Gerät zur Darstellung von Informationen verstehen – nicht zur Verarbeitung dieser. Letzteres wird auf längere Sicht die Domäne konventioneller Computer bleiben.
Die Darstellung von Informationen war allerdings bis zur Einführung des iPad an umständliche Hardware gebunden – das ist jetzt Vergangenheit.
Vielen Dank für Ihre Erfahrungen. Ich denke, Herr Tenberge hat das iPad aus den USA 🙂 Auch wir arbeiten mit OsiriX in Kombination mit dem dcm4chee PACS und sind hoch zufrieden. Ich sehe ebenso wie Sie das iPad als Daten-Viewer und nicht als Daten-Verarbeitungsmaschine. Wir prüfen gerade den Einsatz in der klinischen Lehre in Kombination mit den Tools unter OSX Server. Zu den hygienischen Aspekten hatte ich mal ein Video gepostet, das iPad funktioniert in gleicher Weise (http://www.youtube.com/watch?v=UHj_EGTZ0ng). Von Apple weiss ich, dass an anderen Univs geprüft wird, ob das iPad in Prüfungen einsetzbar ist. Das sehe ich zur Zeit noch als problematisch an – aber wer weiss? Vielleicht könnten wir ja mal weitere Informationen austauschen. Vielen Dank.
Seit Ende Juni ist auch an der Zweigbibliothek ein iPad im Test. Es hat sich im alltäglichen Einsatz und bei einer Fachtagung bereits sehr gut bewährt. Nach diesen ersten Eindrücken kann ich Herr Deppe nur zustimmen: Das iPad ist ein mobiles Gerät zur komfortablen Darstellung von Informationen aller Art. Und genau in dieser Kombination – mobil, komfortabel, aller Art – liegen seine großen Vorteile gegenüber den Alternativen Smartphone, Laptop, eeePC. Das macht wohl einen Teil des Hype ums iPad verständlich.
Ich kann mir den iPad sehr gut auf Station, bei Präsentationen oder in der Teamsitzung vorstellen – als Informationsmaschine, beladen mit E-Books, Literaturlisten, Arzneimittelverzeichnissen, Vorlesungsmitschnitten, Videos von Beispiel-Prozeduren (zB via iTunes U), E-Learning-Tools, Röntgenbildern, aber auch in der Patientenaufklärung etc pp.
Ganz interessant finde ich den Reiz des Spielerischen, die der iPad Apple-typisch vermittelt, wie etwa die Bedienung per Gesten: Das kommt offensichtlich dem menschlichen Bedürfnis sehr entgegen, etwas durch „Begreifen“ ausprobieren, erfahren und (kennen)lernen zu wollen. Insofern sehe ich hier auch für das studentische Lernen ein Potenzial, das meiner Meinung nach gerade in den Anfängen sichtbar wird – Stichwort: Nächster evolutionärer Schritt für Lehrbücher. Die Bibliothek wird hierzu in Kürze ein Angebot vorstellen.