Die Zukunft der Suche nach wissenschaftlichen Informationen heisst Google oder Twitter und ist mobil (Obst O, 2009). Sind die Studierenden ausreichend darauf vorbereitet, auf das so genannte Real-Time Web? Oder sind sie informationstechnisch eher unterfordert, finden es müssig Aushänge zu betrachten und sind gelangweilt über die (noch) vorherrschende PowerPoint-Technologie in unseren Hörsälen? Welche Wege müssen beschritten werden „to remain relevant in the iPhone era“ (Obst O, 2009)?
Für die Studierenden der Zahnheilkunde lassen sich diese Fragen schon zum Teil beantworten. An der WWU Münster und der privaten Universität Witten/Herdecke (UWH) wurden aktuell drei Semester des klinischen Abschnitts nach ihrem IT- und SolcialWeb-Profil befragt.
Ergebnisse (Bild oben). An der UWH hat jeder Student einen eigenen Laptop. Erstaunlicher Weise besitzen 10% der Studierenden an der WWU keinen eigenen Computer (!). Jeder Befragte ist mit einem Handy ausgestattet, doch Smartphones sind an beiden Universitäten noch die Rarität. Entgegen dem derzeitigen Facebook-Trend bewegen sich Studierende der Zahnheilkunde vorwiegend auf StudiVZ.
Facebook&Co. sind schon längst ein Fokus der Wissenschaft, auch an der Universität Münster. Die Studierenden der Zahnheilkunde sind wahrscheinlich nicht Objekt dieses Forschungsprojektes, denn ihr IT- und SolcialWeb-Profil entspricht nicht den derzeitigen Web-Trends. Der deutsche Web-Traffic listet StudiVZ (Platz 11) unterhalb von Facebook (Platz 5) aber oberhalb von Twitter (Platz 14). Real-Time tools wie Facebook und Twitter dominieren zunehmend als mobile Anwendungen. Bereits 43% des weltweiten mobile web-traffic wird derzeit durch das iPhone hervorgerufen. Um nun die oben gestellte Frage zu beantworten: Studierende der Zahnheilkunde sind noch nicht ready for the real-time web, doch der Wandel vom Handy zum Smartphone und von StudiVZ zu Facebook&Co. sind schnell vollzogen. Dann erhalten die Studierenden auch unterwegs alle wichtigen Informationen von @zbmed und @WWU_Muenster.
Ich frage mich doch so langsam, was diese Artikelserie von Dr. Stamm bewirken soll. Worum geht es hier? Was nützt es einem Studenten der Zahnmedizin „ready for the real-time web“ zu sein, wenn er doch nur genervt vor dem PC / Laptop / Smartphone sitzt, weil die KFO es wieder nicht hinbekommt, die Vorlesungsfolien hochzuladen. Tja, manchmal muss man halt Prioriäten setzen. Sehr schade.
Ich bin ehrlich gesagt sehr froh, dass ich nicht gezwungen bin, mir Vorlesungsinhalte auf dem Smartphone antun zu müssen.
Zahni, ich kann Ihnen sagen was das bewirken soll, doch zunächst bin ich erst einmal erstaunt, dass Sie genervt vor dem PC sitzen und Vorlesungsfolien suchen, wo doch in gebetsmühlenartiger Wiederholung erklärt wurde, dass Vorlesungsfolien mit Patienteninformationen (Fotos etc..) grundsätzlich NICHT „hochgeladen“ und zur Verteilung freigegeben werden. Daher frage ich mich ernsthaft ob „Zahni“ überhaupt ein Studierender ist?! Wie dem auch sei, jedenfalls sollten Sie wissen, dass nicht jeder Patient hierfür sein Einverständnis gibt. Es liegt also, entgegen Ihrer Vermutung („wieder nicht hinbekommen“), nicht an unserer Unfähigkeit Folien auf Internetseiten zu platzieren.
Nun zu Ihrer Frage. Der Beitrag soll bewirken, dass man darüber nachdenkt wie man den Studierenden die Vorteile der Echtzeitinformationen (sei es mobil, oder nicht) näher bringen kann und wo die Hürden liegen. Wenn Sie sich den Beitrag von Herrn Obst angeschaut haben, wissen Sie, dass es in naher Zukunft sein kann, dass Sie nicht nur Folien suchen, sondern sich auch darüber wundern wo denn die ganzen Lehrbücher geblieben sind. Also, es geht doch nicht darum sich Vorlesungsfolien auf Smartphone-Displays anzuschauen, das wäre ja eine Katastrophe. Nein, es geht darum sich den kommenden Entwicklungen anzupassen, neue Kanäle des Lernens und der Kommunikation zu öffnen und das zu Ihrem Vorteil und nicht zu Ihrem Nachteil. Um Ihnen mal eine Vorstellung zu geben was so ausserhalb der Zahnklinik Münster passiert, lesen Sie doch mal 101 Ways to Use Twitter on Campus.
Ein weiteres Missverständnis, das ich Ihrem Kommentar entnehmen kann, ist wohl Ihre Annahme, dass Sie zu etwas gezwungen werden sollen. Ich kann Ihnen versichern, keiner zwingt Sie zu irgend etwas. Sie studieren (falls Zahni Studierender ist) freiwillig und daran wird auch digitales Lernen (ob es nun HTML, Facebook oder sonst wie heisst) nichts ändern. Die Facebook-Seite der WWU (lesenswert!) hat 836 und der Twitter-Account @WWU_Muenster hat 1256 fans/follower. Was meinen Sie, ist das eine zwanghafte Teilnahme? Was könnte die Motivation der Teilnehmenden sein?