Prof. Heiner Greten, ehem. Direktor der Medizinischen Klinik I des UKM Hamburg-Eppendorf, hat in der FAZ vom 13. Mai 2009 (Seite N5) einen Aufsatz mit dem Titel geschrieben: „Die Zukunft der klinischen Forschung ist gefährdet: Für einen Mediziner gibt es heute in Deutschland kaum noch Anreize, sich am Fortschritt der wissenschaftlichen Erkenntnis zu beteiligen“.
Ein Oberarzt, der wissenschaftlich tätig ist, verdient 40% weniger als sein ausschließlich mit Patienten befasster Kollege. Es ist nicht schwer zu urteilen, wofür sich deutsche Ärzte entscheiden: fürs Auswandern oder gegen die Forschung.
Es schlägt ein 5-Punkte-Programm zur Behebung der Schlechterstellung von forschenden Ärzte vor:
- Unis müssen mehr W3-Stellen schaffen und Dekane den Ärztlichen Direktoren gleichstellen
- Der akademische Nachwuchs in der Klinik muss für seine Arbeit angemessen bezahlt werden
- Tenure-Tracks statt demotivierender, befristeter Verträge
- Ein Einzelner kann nicht mehr alles leisten: Lehre, Forschung und Krankenversorgung. Man muss den Mut haben, diese unglückliche Trias zu trennen
- Das Image des forschenden Arztes muss verbessert werden
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