Wie heute das Dekanat meldet, wurde der Leiter der Zweigbibliothek Medizin, Dr. Oliver Obst, in das Library Committee der weltberühmten Zeitschrift Nature berufen.
Die englischsprachige Fachzeitschrift veröffentlicht wöchentlich Themen aus verschiedenen, vorwiegend naturwissenschaftlichen Disziplinen. Neben der US-amerikanischen Publikation Science gilt sie als das weltweit angesehenste Journal für Naturwissenschaften. Ihr Impact Factor, Maßeinheit für Zitationen und damit den wissenschaftlichen Stellenwert einer Publikation, liegt mit 28,8 sehr hoch, und auch die Ableger von Nature weekly, so die Nature medicine, belegen meist Spitzenplätze in ihren jeweiligen Kategorien.
Hinter diesen Zeitschriften steht die Nature Publishing Group (NPG), die – was kaum einer weiß – ein Ableger der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ist, der u.a. auch das Studentennetzwerk StudiVZ gehört. Die Bibliothekskommission der NPG dient dazu, zentrale Themen und Entwicklungen des wissenschaftlichen Zeitschriftenmarktes zwischen den Machern und Nutzern zu diskutieren. So werden letztere von NPG als Sachverständige zu Rate gezogen, wenn es um die Strategie, Lizenzen und Produkte des Unternehmens geht. Wie er zu der Berufung in das Gremium gekommen ist? Dr. Obst ist den Nature-Machern zwar noch von der Nature Network-Konferenz Science Blogging 2008 in guter Erinnerung, auf der er einen Vortrag über die Rolle der Bibliotheken hielt, aber im Grunde weiß er es selber nicht:
„Dazu habe ich nur Vermutungen“. Eine davon lautet, dass der Bibliotheksleiter 2008 am Abschluss eines Lizenz-Rahmenvertrages zwischen der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Nature-Verlag beteiligt war. Insider vermuten noch weitere Gründe. Als Herausgeber des viel gelesenen – und sehr verlagskritischen – Weblogs „medinfo.netbib.de“ gelte Dr. Obst als Meinungsbildner in seiner Zunft.