In dem am 9. Oktober stattgefundenen Workshop der Reihe „[sic!] Jülich“ der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich ging es um die Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang (s. hier).
Mehrere Impulsvorträge zur Situation von DEAL, der Situation einer zentralen Fachbibliothek, die zugleich SUBITO-Lieferbibliothek ist, zur aktiven Fernleihe einer außeruniversitären Forschungseinrichtung mit Elsevier-Zugang sowie zur passiven Fernleihe einer Universitätsbibliothek ohne Elsevier-Zugang, bildeten den Einstieg in den moderierten Fachaustausch.
Die einzelnen Vorträge im Folgenden:
- Jochen Johannsen, Direktor der UB Siegen: Dokumentlieferung an der Uni Siegen [pdf]
- Ursula Zängl, Gabriele Wollnik-Korn, ZB Medizin Köln: ZB MED-Informationszentrum Lebenswissenschaften – Literaturversorgung aus Sicht einer subito-Bibliothek [pdf]
- Bernhard Mittermaier, Forschungszentrum Jülich: Das Projekt DEAL: Bundesweite Lizenzierung von Angeboten großer Wissenschaftsverlage [pdf]
- Marina Kleikamp, Zentralbibliothek Jülich: Aktive Fernleihe – Zentralbibliothek Jülich [pdf]
- Thomas Arndt, Zentralbibliothek Jülich: Workshopbericht [pdf]
Der Workshopbericht von Thomas Arndt fasst nicht nur die Impulsvorträge zusammen, sondern schildert den Umgang der Wissenschaft und Bibliotheken mit dem Wegfall von lizenzierten Artikeln und Zeitschriften. Überraschenderweise stellt Dr. Ursula Zängl fest: „Seit dem Wegfall des Elsevier-Zugangs im Juli sind bei der ZB MED weder Zunahmen von Fernleihen noch von Subito-Bestellungen zu verzeichnen.“ Für Dr. Jochen Johannsen besteht für den Fall, dass DEAL nicht erfolgreich ist, „keine Notwendigkeit einen eigenen Vertrag mit Elsevier abzuschließen.“
Vor dem Hintergrund des DEAL-Projektes wurden die Selbstorganisation der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch die möglichen Bezugswege von Artikeln thematisiert. Dr. Bernhard Mittermaier entwirft anhand der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich mehrere Szenarien „Was tun, wenn der DEAL mit Elsevier scheitert?“ [pdf].
Als Ergebnis wird skizziert:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops [sic!] Jülich 2018: Literaturversorgung ohne Elsevier-Zugang unterstützen das Projekt DEAL. Sie stimmen mit seinen Argumenten und Zielen überein. Der Abschluss von DEAL-Verträgen bleibt nach wie vor die erste Priorität. Sollte mit einem der Verlage kein Vertrag abgeschlossen werden, wurden zwei alternative Modelle der Literaturversorgung diskutiert. Im „Modell Siegen“ wird die Literaturversorgung ausschließlich per Dokumentlieferung sichergestellt. Im „Modell Jülich“ wird die Dokumentlieferung um die Subskription der Zeitschriften mit dem besten Kosten/Download-Verhältnis ergänzt. Von keinem Teilnehmenden wurde die Fortsetzung der bisherigen Subskriptionsverträge als Alternative erachtet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen sich jedoch eine Empfehlung der DEAL-Projektgruppe, falls keine Verträge mit den Verlagen abgeschlossen werden können.
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