Swifties, Twihards, BTS-Army, Fußball-Ultras oder Marvelites – Fandom und Fankultur haben in der heutigen digitalisierten Gesellschaft viele Ausdrucksformen. Nicht selten kämpfen diese Fans mit Stigmatisierung, Ressentiments und Vorurteilen, die sie als obsessive Einzelgänger oder exzessive Fangirls darstellen. Dabei stecken hinter den Fankulturen häufig gut vernetzte und globale Gemeinschaften, die in Zeiten von Social Media und Smartphones ungeahnte ökonomische sowie soziale Kräfte entfalten können. Vielmehr müssen Fans als „kritisch engagierte Konsumenten” (Winter, 2010) verstanden werden, die in ihrem Alltag verschiedenste kreative Medienpraktiken verwirklichen und Vergemeinschaftungsprozesse antreiben. Es stellt sich also die Frage,  wie genau sich die Zugehörigkeit zu einem Fandom in den mediatisierten Alltag der Fans einschreibt: Wie bleiben Fans über ihre Idole informiert, und wie vernetzen sich die Fans untereinander? Welche Plattformen werden relevant und wie entstehen daraus fandomspezifische Sprach- und Symbolwelten? Welche Medienpraktiken bilden sich aus und welche Unterschiede ergeben sich womöglich zwischen verschiedenen Fankulturen? All dies sind Fragen, die im Seminar thematisiert und mit empirischem Leben gefüllt werden sollen. 

Das Ziel des Seminars ist es folglich, ein eigenes Forschungsprojekt zum Themenkomplex Fankultur im mediatisierten Alltag zu entwickeln. Dazu werden in Arbeitsgruppen gemeinsam Schwerpunkte und Forschungsfragen erarbeitet, theoretische und empirische Grundlagen aufgearbeitet sowie qualitatives Material mithilfe von Leitfadeninterviews erhoben, ausgewertet und interpretiert.

 

Studienleistung: aktive Mitarbeit und Kurzpräsentationen zu projektrelevanten Inhalten

Prüfungsleistung: Erstellung eines wissenschaftlichen Posters und eines begleitenden Forschungsberichts in den Arbeitsgruppen

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2025