Desinformation sind ein zunehmendes Problem in der Medienkommunikation und vor allem den Inhalten auf Social Media Plattformen. Hier wird die gezielte Täuschung der Mediennutzenden durch falsche Informationen oftmals für politische Zwecke eingesetzt. Desinformationen in Geomedien, hier verstanden als Fotos und Videos mit Raumbezug, kommt dabei eine besondere Brisanz zu, da die Repräsentation von Orten in Bildern und Videos als Beweis auch für das tatsächliche Vorkommen eines Ereignisses genutzt wird.
Nutzende aller Medien und insbesondere von Social Media Plattformen stehen daher vor der Herausforderung, Desinformation zu erkennen und in der eigenen Gestaltung von Geomedien Möglichkeiten der Verifizierung zu integrieren. Hier setzt das Forschungsseminar an: Wir werden in einer kleinen empirischen Studie mit qualitativen Methoden analysieren, wie Mediennutzende Desinformation in Geomedien wahrnehmen und mit welchen Medienpraktiken sie versuchen, Desinformation zu erkennen, sowie in der Produktion eigener Geomedien Verifizierungsmöglichkeiten verfolgen.
Das Seminar findet in Kooperation mit Studierenden der Geoinformatik statt, die in einer Lehrveranstaltung von Prof. Dr. Christian Kray Technologien entwickeln werden, mit denen Verifizierung in Geomedien möglich wird. Die beiden Seminare liefern sich dabei gegenseitig relevante Erkenntnisse für die Durchführung der empirischen Studie bzw. Technologieentwicklung. Die Kooperation wird durch punktuelle gemeinsame Sitzungen durchgeführt, die in englischer Sprache stattfinden werden, da die Geoinformatikstudierenden eine internationale Gruppe sind. Über das gesamte Semester hinweg, sind die Studierenden jeweils eingeladen, an den Sitzungen des jeweils anderen Studiengangs teilzunehmen. Die kommunikationswissenschaftlichen Sitzungen würden dann bei Teilnahme von Informatiker*innen auf Englisch stattfinden.
Die kommunikationswissenschaftlichen Studierenden erlangen durch das Seminar zum einen Wissen über Geoinformation und Desinformation sowie deren Zusammenhang, erarbeiten sich den relevanten Forschungsstand sowie Wissen über qualitative Forschungsmethoden und erlangen Kompetenzen in der Konzeption und Durchführung einer qualitativen empirischen Studie. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Geoinformatiker*innen, bekommen sie Einblicke in die Technologieentwicklung.
Studienleistung: Aktive Mitarbeit an der Konzeption und Durchführung einer empirischen Studie, inkl. Präsentation der verschiedenen Forschungsschritte
Prüfungsleistung: Projektbericht entsprechend der Prüfungsordnung
- Lehrende/r: Sigrid Kannengießer
- Lehrende/r: Christian Kray