Fragen der Migration sind im Einwanderungsland Deutschland aufgrund der gesellschaftlichen Vielfalt ein zentrales gesellschaftspolitisches Thema. Aktuelle Debatten um postmigrantische Gesellschaften stellen gängige Verständnisse von Migration und Integration grundlegend in Frage. Als Reaktion auf exkludierende Infragestellungen individueller Zugehörigkeiten, die fehlende Repräsentation der Vielfalt der Gesellschaft in Entscheidungsgremien sowie strukturelle Ausgrenzungen und Rassismen im Einwanderungsland Deutschland stehen dabei die kritisch-emanzipatorische Forderung eines neuen Gesellschaftsverständnisses im Vordergrund. In postmigrantischen Diskursen treten insbesondere Städte als globale Knotenpunkte von Mobilität hervor. Dabei hält die Debatte eine Vielzahl inhaltlicher Impulse für die kommunale Integrationspolitik sowie für die Stadt- und Quartiersplanung bereit. Eine postmigrantische Kritik tritt für eine Neuaushandlung gesellschaftlicher Selbstverständnisse mit dem Ziel ein, Integration als intersektionale Aufgabe aller Teile der Gesellschaft zu begreifen und sich nicht nur an Migrant*innen richtet.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2025