Auf 50 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich!

Seit der Etablierung der modernen Kinder- und Jugendliteratur im 18. Jahrhundert lässt sich beobachten, dass für Kinder und Jugendliche konzipierte Lektüren von Romanen zunehmend als wichtiger Bestandteil von schulischen und außerschulischen Bildungsprozessen angesehen wurden. Schon bald ergibt sich durch die Etablierung von spezialisierten Verlagen im Zusammenwirken mit diversen Akteurinnen und Akteuren der Bildungsreform ein international verflochtener Buchmarkt für Werke der Kinder- und Jugendliteratur. Dabei waren diese Texte schon früh nicht nur für die individuelle Lektüre bestimmt, sondern wurden auch für den Gebrauch in prägenden Institutionen der Sozialisation und Erziehung, v.a. Familie und Schule, geschrieben bzw. umgearbeitet. Bis ins 20. Jahrhundert entwickelte sich dann vor allem durch den zunehmenden Gebrauch im Schulwesen eine anspruchsvolle Lesedidaktik mit differenzierten pädagogischen Zielstellungen.

Im Seminar wird anhand ausgesuchter Beispiele aus dem 18.–20. Jahrhundert thematisiert, wie das pädagogisch angeleitete Lesen von Romanen zunehmend in das Verständnis von professionellem Erziehungshandeln einsickerte und sich damit in Bildungsinstitutionen fest verankerte. Die Texte werden als bildungshistorische Quellen im historischen Entstehungs- und Rezeptionskontext bearbeitet, was außerdem tiefe Einblicke in das zeitgenössische Nachdenken über Kindheit und Jugend verspricht.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2025