Die sagenhafte Entstehung der Bildgattung des Bildnisses ist verblüffend. Eine der Überlieferungen besagt, die Tochter des korinthischen Töpfers Butades habe in der griechischen Antike den von einer Kerze an die Wand geworfenen Umriss ihres Geliebten nachgezeichnet, bevor dieser in die Ferne aufbrach, und so das erste Bildnis erschaffen. Viel hat diese Silhouette nicht mehr mit den uns geläufigen Bildnissen zu tun. Doch eines ist beiden gemeinsam: Das Bildnis macht die abwesende Person in gewissem Sinne präsent, holt sie aus der weiten Ferne vor unser Auge. Denken wir an frühe Bildnisse, so sind diese meist mit Künstlerpersönlichkeiten des 15. und 16. Jahrhunderts wie Leonardo da Vinci und Raffael verbunden oder stammen aus dem Umkreis der Gebrüder van Eyck. Welche Arten von Porträts gab es in der Frühen Neuzeit? Was ist ein Porträt überhaupt? Waren sich Porträts im Laufe der Zeit immer ähnlich, und weisen Bildnisse der Frühen Neuzeit Gemeinsamkeiten mit heutigen Fotos oder Selfies auf? Das Seminar untersucht diese Fragen und führt in die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens ein, so in das Formulieren von Thesen, den Forschungsstand, die Recherche von Literatur, die Literaturbeschaffung, das Bibliographieren, die Zitierregeln sowie in die Recherche von Bildmaterial und liefert Hinweise zur Gestaltung von Referaten und Hausarbeiten.
Es wird die Fähigkeit zur Lektüre fremdsprachiger Texte, insbesondere in Englisch vorausgesetzt.
Beginn: 16.10.2024
- Lehrende/r: Dominic Olariu