Inhaltliche Schwerpunkte:
Friedrich Schleiermachers Vorlesungen „Die christliche Sitte“ bilden einen Schlüsseltext in der Geschichte der evangelischen Ethik. Zwar erweisen sich einzelne ethische Abwägungsentscheidungen als stark zeitverhaftet, aber die theologisch-philosophische Tiefengrammatik seines Ethik-Konzeptes und die sozialen Kontexte, in denen Schleiermacher Fragen der Lebensführung, der Kirchengestaltung und Organisation der Gesellschaft diskutiert, sind noch heute aktuell und werden im gegenwärtigen Diskurs vielfach aufgegriffen.
In diesem Seminar werden ausgewählte Passagen von Schleiermachers Vorlesungen gelesen, ausgewertet und kritisch diskutiert. Dabei kann inzwischen auf einen kritisch gesicherten Text und erstmals auf bis dato unveröffentlichte Hörernachschriften zurückgegriffen werden, die im Rahmen des DFG-Langzeitprojektes „Theologische Ethik als Kulturtheorie. Hybridedition von F.D.E. Schleiermachers Vorlesungen über Christliche Sittenlehre und ihre systematische Erschließung“ entziffert und kürzlich vorgelegt wurden. Die Arbeit im Seminar wird auch Methoden der Digital Humanities einschließen.
Für die Teilnehmer:innen am Seminar besteht die Möglichkeit, am Symposium der Schleiermacher-Gesellschaft vom 7.-9. November 2024 teilzunehmen, auf dem Schleiermachers Verhältnis zur Philosophie Kants und zum Geist der Romantik thematisiert wird. Einzelheiten dazu sind der Homepage der Schleiermacher-Gesellschaft zu entnehmen. Die Teilnahme am Symposium ist aber nicht verbindlich.
- Lehrende/r: Arnulf von Scheliha