Auf 35 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich!
Da der Traum, alles wissen zu können, immer ein Traum bleiben muss, wurden Werke geschaffen, die den Anspruch haben, Wissen abzusichern, zu sammeln, zu systematisieren, zu speichern und damit abrufbar zu halten: Enzyklopädien. Im Seminar befassen wir uns mit Meilensteinen der Enzyklopädik und stellen die Frage, was Wissen überhaupt ist, welche Art von Wissen in unterschiedlichen Enzyklopädien gesammelt, gespeichert und verbreitet wird und welches Wissen und welche Deutungen auf der anderen Seite keinen Eingang in verschiedene Lexikonprojekte gefunden haben und aus welchen Gründen.
Zunächst scheint es nicht gerade naheliegend zu sein, im Zusammenhang mit Nachschlagewerken auch ChatGPT zu behandeln. Doch wird der Chatbot in zunehmendem Maße genutzt, um auf Wissen zuzugreifen und sich dieses für neue Zusammenhänge vermeintlich anwendungsfertig verfügbar machen zu lassen. Dieses neuartige Verfahren der Wissensverwaltung wirft unweigerlich die Frage auf, wie in der hiesigen ‚Wissensgesellschaft‘ mit Wissen umgegangen wird und welche Verfahren als tauglich angesehen werden, um die Gültigkeit von Wissen abzusichern. Führt ChatGPT in eine Zeit, in der man nichts mehr (selber) wissen muss? Welche Konsequenzen ergeben sich für die Wissenskultur unserer Gesellschaft?
- Lehrende/r: Hendrik Holzmüller