Der Hexenglaube und die aus ihm resultierenden Verfolgungen faszinieren bis heute Wissenschaft und Öffentlichkeit. Unter dem Vorwurf der Zauberei und des Pakts mit dem Teufel wurden im 16. und 17. Jahrhundert Frauen und Männer in ganz Europa verfolgt und hingerichtet. Die Lehrveranstaltung wird sich dem Thema aus einer regionalen Perspektive nähern und schwerpunktmäßig den heute als Westfalen verstandenen Raum in den Blick nehmen. Schwerpunkte der Verfolgung liegen einerseits im kurkölnischen Herzogtum Westfalen und anderen geistlichen Territorien, etwa dem Hochstift Paderborn, andererseits in städtischen Zentren wie Lemgo, Minden, Osnabrück und Herford.
Neben der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung und ihren Quellen selbst soll ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung auf der Rezeption und Deutung dieser Verfolgungen z.B. durch die Heimatgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, während des Nationalsozialismus und in populären Geschichtsdarstellungen wie Romanen liegen. Die Hexenverfolgungen werden damit auch als Gegenstand der Public History behandelt.
- Lehrende/r: Lena Krull