„Siehe, allen ist es klar: Das Geld beherrscht die Welt!“ – so verkündet es ein Gedicht des 12. Jahrhunderts, zähle in der Gegenwart doch in nahezu allen Bereichen der Gesellschaft zuvorderst die klingende Münze. Diese Zeitdiagnose erscheint nicht gänzlich unbegründet, bildet die sprunghafte Beschleunigung von Geld- und Warenströmen doch geradezu eine Epochensignatur des Hochmittelalters. Das Proseminar widmet sich dem hierin fassbaren historischen Wandel von Geldgebrauch und Wirtschaftsweisen in einer weit gespannten Perspektive: Von den Königsschätzen des Frühmittelalters bis zu den hochentwickelten finanztechnischen Instrumenten des 15. Jahrhunderts sucht es der politischen und sozialen Wirkmacht des Geldes nachzuspüren. Die Beschäftigung mit ausgewählten Fallbeispielen dient zugleich dazu, grundlegende Hilfsmittel, Arbeitstechniken und Methoden der Mittelalterforschung einzuüben.
- Lehrende/r: Jan Keupp