John Rawls A Theory of Justice (Eine Theorie der Gerechtigkeit) darf sicher als ein moderner Klassiker der politischen Philosophie gelten. Insbesondere Rawls Gedankenexperiment des Schleiers des Nichtwissens (veil of ignorance) hat auch in populärwissenschaftliche Diskurse Eingang gefunden und verdeutlicht Rawls Bemühungen, egalitäre Gerechtigkeitsprinzipien zu ermitteln, denen ein jedes Gesellschaftsmitglied aus guten Gründen zustimmen kann. Gerade an dieser Stelle zeigt sich auch der Einfluss Kants und anderer Vertragstheoretiker auf Rawls Theoriebildung. Im Seminar soll erörtert werden, nach welchen Prinzipien die gerechte Verfassungsgebung einer Gesellschaft Rawls zufolge gestaltet werden sollte und welche Rolle Freiheit, Chancengleichheit und der Schutz ökonomisch schlechter gestellter Gesellschaftsmitglieder dabei spielen. Wichtige Teilaspekte sind hierbei der Unterschied zwischen legitimen und illegitimen Ungleichheiten und die Gerechtigkeit zwischen Generationen.
Da sich dieses Seminar primär an Studienanfänger richtet, werden wir hauptsächlich mit der deutschen Übersetzung des Textes arbeiten und nur stellenweise zum Vergleich in den englischen Originaltext schauen. Es empfiehlt sich die Anschaffung der folgenden Ausgabe: ‚John Rawls. Eine Theorie der Gerechtigkeit. Übersetzt von Hermann Vetter. Suhrkamp taschenbuch wissenschaft.‘
In diesem Seminar können sowohl Studien- als auch Prüfungsleistungen abgelegt werden. Mögliche Studienleistungen umfassen die Anfertigung von Ergebnisprotokollen zu einzelnen Seminarsitzungen oder eines dreiseitigen Essays zu einem seminarrelevanten Thema.
- Lehrende/r: Luca Güttner