Auf 50 Studierende begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich!
In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam es im zuvor verarmten und isolierten Schottland zu einem ungeahnten ökonomischen Aufschwung, der sich im Folgenden auch im sozialen, kulturellen wie im Bildungswesen niederschlug. Der Anschluss an England nach dem Act of Union 1707 war jedoch aus schottischer Sicht durchaus ambivalent: War die Orientierung hin zu englischer Politik, Wirtschaft und Philosophie durchaus gegeben, so war das Streben hin zu kultureller Unabhängigkeit zugleich stark. Dies hatte eine neue Gelehrtengeneration zur Folge, welche englische Sprache, Bildungsstandards und Marktstrukturen adaptierte, sich zugleich aber auf die Verbesserung und Angleichung der eigenen, vornehmlich ruralen, Hintergründe und Bedürfnisse besann. Sie verband das englische Vorbild des genteel mit der schottischen Forderung nach gesamtgesellschaftlichem improvement. An den Universitäten Schottlands, vor allem aber in den Clubs und Societies der Großstädte wurde ein modernes Gelehrtenideal verhandelt, das als Nährboden für den „sudden burst of genius” der Scottish Enlightenment diente, und nach dessen Idealen sich Literati wie Adam Smith, David Hume und Francis Hutcheson richteten.
Es werden teilweise englische Texte und Texte in Fraktur gelesen.
- Lehrende/r: Friederike Frenzel